Ihr solltet das mal aus der Sicht der katholischen Kirche und des Selbsverständnisses des Papstamtes sehen. Der Papst ist ein Nachfolger Petrus' und daher direkt von Gott eingesetzt. Wie ist das dann, läuft das nach dem Motto: "tut mir leid Gott, aber du hast dich geirrt, ich kann das nicht mehr."?
Ausserdem ist da noch das Problem des Unfehlbarkeits-Dogmas. Tritt der Papst zurück, wird er dann plötzlich fehlbar? Also hat er nur durch das Amt immer Recht, das wäre auch seltsam. Wenn er aber immer noch unfehlbar ist, darf er nie wieder seine Meinung kundtun, das bedeutet, dass er eigentlich in ein Exil gehen müsste, wo er unauffindbar ist (heutzutage nur sehr schwer vorstellbar).
Ausserdem ist scheinbar seit ca. 800 Jahren kein Papst mehr zurückgetreten (da waren noch Kaiser und Könige am Werk, die mal kurzentschlossen den Papstsitz angriffen).
ich denke, so leicht ist das alles nicht, ausserdem sollte man bedenken, dass der Papst genauso wenig alle Fäden in der Hand hält, wie der amerikanische Präsident. Ohne Berater und Helfer, die die Entscheidungen treffen, wären beide ganz kleine Lichter, also bloss nicht die Bedeutung zu sehr überschätzen.
Ren
http://www.zdf.de/ZDFheute/inhalt/19/0,3672,2019283,00.html
Edit: Satzzeichen zum Verständnis