"Der Krisenregion droht neues Unwetter" und NINA sagt ... nichts?

Wenn NINA nicht warnt, kann das auch an der eigenen Konfiguration liegen.

Zuerst muss App dauerhafter Zugriff auf den eigenen Standort gegeben werden. Das ist nicht ganz eindeutig, denn iOS erlaubt zunächst nur die Auswahl von "Einmal erlauben" oder "Beim Verwenden der App erlauben" oder"Nicht erlauben". Erst nach Fertigstellung kann man den Standortzugriff auf "Immer" umstellen. Die Nutzerführung ist mit Sicherheit nicht für jeden verständlich, zum Beispiel für hektische Leute, die, bereits von den vielen Hinweisen bis hierhin genervt sind und einfach das erstbeste antippen.

Man kann zwar auch Orte angeben, aber mir nützt NINA nicht, wenn ich zwar meinen Wohn-. und Arbeitsort angegeben habe, aber auf Ausflügen oder Dienstreisen keine Warnung zu Orten erhalte, in denen ich mich gerade aufhalte.

Man muss NINA zudem so einstellen, dass die App auch im Nicht-stören-Modus warnt. Wenn aber im Sommer fast täglich vor einem schweren Gewitter gewarnt wird, während man in Meetings sitzt oder die Kollegen im Großraumbüro genervt maulen, dürfte man geneigt sein, dass man diese Option wieder abschaltet. Es gibt sicher noch zahlreiche weitere Gründe, warum man die Warnung abschaltet. Sei es auch nur die ab und zu aufpoppende Frage durch iOS, ob man weiterhin Mitteilungen bekommen möchte.

Was erwartet man bei einem Sturm? Soll die App über Stunden im Minutentakt warnen? Ab wann wird das nervig? Mich hat NINA vor Jahren vor einem Amoklauf gewarnt. Stundenlang, immer wieder! Da ich zu Hause war und weit weg vom Geschehen, habe ich die Warnung irgendwann abgeschaltet. Wäre dann ein Kernkraftwerk hochgegangen oder auch nur eine Giftwolke entweicht, hätte NINA mich nicht informieren können. Und das auch noch tage später, denn wann schaltet man die Mitteilungen wieder an?

Wieviele im Ahrtal hätten wirklich auf die App mit mehr als ausschalten reagiert, wenn sie aus dem Schlaf gerissen werden? Im Ahrtal kannte man Hochwasser, aber mit diesem Ausmaß hat doch kaum jemand gerechnet. Wenn doch jemand auf so eine Möglichkeit aufmerksam gemacht hat, ist er mit ziemlicher Sicherheit als Spinner belächelt worden. Das ist doch eine typische Reaktion, wenn vor seltenen aber dennoch hohen Risiken gewarnt wird. Das Veralten findet sich sogar hier im Forum, wenn vor Risiken aufgrund fehlender Sicherheitspatches gewarnt wird.

Wohin soll man, wenn man wirklich vor Wassermassen flüchten muss? Wenn doch alle auf NINA reagieren würden, würden verstopfte Straßen nicht vielleicht zu noch mehr Toten führen?

Wer hat schon eine gepackte Tasche mit den wichtigsten Klamotten und Papieren griffbereit? Es wird immer Leute geben, die bei Gefahr anfangen Sachen zusammenzusuchen und damit Zeit verlieren. Halbwegs vorbereitet dürften Küstenbewohner sein, die regelmässig mit einer Sturmflut konfrontiert sind, aber doch nicht Bewohner an einem kleinen Bach oder Fluß, der ab und zu mal nach einem Gewitterregen über die Straße schwappt.

Es nachher besser zu wissen und Versäumnisse zu bemängeln, ist leicht. Die Realität ist aber in der Regel komplexer.

Cell Broadcast habe ich schon 2016 für das bessere System gehalten (ja, damals gab es NINA bereits), aber auch das hätte die von mir aufgezählten Probleme nicht gemindert. Ich war auch gegen den Abbau der Sirenen, stand mit dieser Ansicht aber ziemlich einsam auf weiter Flur. Damals waren Pager die Lösung, die Feuerwehr und das THW sowie die Sirenen unnötig machen. Dass auch Gefahren bleiben, vor der die ganze Bevölkerung gewarnt werden muss, wurde nicht als Argument akzeptiert. Fragt Euch doch mal, ob Ihr Radio oder TV anschalten würdet oder wo ihr nachschauen würdet, wenn ihr eine Sirene hört. Die könnte Euch vor einer Gilftwolke warnen (gab es ja auch erst letzten Sommer in Leverkusen)
 
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Meine App ist richtig konfiguriert! Funktionieren tut sie trotzdem nicht zuverlässig!
 
Meine App ist richtig konfiguriert! Funktionieren tut sie trotzdem nicht zuverlässig!
Meine Erfahrung mit NINA, KATWARN und BIWAPP ist, dass sie leicht überlastet sind. Der Grund ist, dass sie für jedes Gerät eine Warnung aussenden müssen und dann für jedes Geräte zunächst festgestellt werden muss, in welcher Funkzelle es sich befindet. Erst dann kann die Mitteilung dorthin gesendet werden. Bei Cell Broadcast reicht eine einzige Aussendung an die Funkzellen, für die die Warnung gilt. Alle aktiven Mobiltelefone erhalten dann auch die Warnung.

Wenn man in NINA, KATWARN oder BIWAPP mehrere Orte angegeben hat und eine Warnung für alle diese Orte gilt, bekommt man entsprechend viele Warnungen, für jeden Ort eine! Bei Cell Broadcast erhält man nur die Warnung von der Funkzelle, in der man sich befindet. Dass diese Warnung für einen größeren Bereich gilt, kann der Inhalt der SMS enthalten und genauer beschreiben oder einen Link zu einer Website mit Detail-Informationen mitliefern.

Dass es bereits drei Apps für den gleichen Zweck gibt, aber nicht jede Organisation alle drei Apps mit Daten beliefert, ist ein weiterer Nachteil dieser Technik. Es geht sogar soweit, dass ein Landkreis die eine App beliefert, der Nachbarlandkreis jedoch eine andere App. Das Problem wird zwar geringer, weil immer mehr Organisationen alle App beliefern, aber das bedeutet auch maximal eine Verdreifachung der Mitteilungen und damit noch schnellere Überlastung der Systeme.
 
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Die App funktioniert einfach nicht PUNKT

Und das macht mich stinksauer 😡 - denn die soll vor Gefahren warnen und das tut sie nicht!


Das Problem ist (nicht nur) die Überlastung sondern vor allem das sie nach einer Weile irgendwann einfach GAR KEINE Meldungen mehr ausgibt, erst wenn man sie wieder öffnet und das ist indiskutabel ein absolutes NO-GO für so eine App! 😡
 
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Das ist richtig und deshalb ist der Lösungsweg über eine App sowieso völliger Humbug.

Die App könnte noch so gut sein, die Energiesparmechanismen der verschiedenen Hersteller von Apple über Samsung bis zu Huawei und den ganzen "kleinen" Chinesen sind viel zu unterschiedlich um jemals den dauerhaften Empfang der Nachrichten zu ermöglichen.
 
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NINA ist in meinen Augen immer noch sehr gewöhnungsbedürftig und, ärgerlich(!), "nicht up-to-date".

Beispiel zu "nicht up-to-date":

Es prasselt/n eine/mehrere Meldung/en, sagen wir mal "Markantes Wetter", oder "Unwetter", herein. Diese werden als Meldung (Banner, Sperrbildschirm, Mitteilung => also alles was die Mitteilungen bei iOS so hergeben) angezeigt.

Geht man dann von dort sofort und direkt in die App, sucht man bei seinen "abonnierten" Orten nach den Meldungen vergebens! Da ist/steht einfach nichts!

Also schnell die Mitteilung gesehen und weggedrückt, dann in die App um nochmal zu schauen, Pustekuchen. Das ist sowas von ein Bug, und ja, es ist reproduzierbar i.S.v. es tritt immer wieder und regelmäßig auf.

Das einzige was in dem Moment hilft ist die App abzuschießen und neu zu öffnen. Dann erscheinen die Einträge. Anders nicht.

edit:
Settings sind alle korrekt, alles auf "on", Hintergrundaktualisierung auch, Netz ist super. Es ist und bleibt ein BUG. :(
 
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