Dell U2720Q Bildschirm einstellen für optimale Farbwiedergabe von MacBook Pro

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BermudaBen

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Als Hobbyfotograf ist mir wichtig, dass auf meinem externen Display zumindest der sRGB-Farbraum möglichst korrekt dargestellt wird (ich fotografiere ausschliesslich in sRGB). Bei den Einstellungsmöglichkeiten des U2720Q ist mir leider vieles unklar und die Bedienungsanleitung hilft auch nicht wirklich weiter.

Frage 1: Welchen Farbraum am Bildschirm einstellen?
Ich habe die Wahl zwischen verschiedenen Presets, z.B. "Standard" oder "sRGB" oder "DCI-P3". Eigentlich wäre es logisch, hier einen möglichst grossen Farbraum einzustellen, in den Display-Einstellungen vom Mac ein geeignetes Profil für den Bildschirm auszuwählen und das Farbmanagement dem Mac zu überlassen. Doch offensichtlich funktioniert das nicht, die Farben sind klar übersättigt. Also doch sRGB einstellen?

Frage 2: Welches Farbprofil auswählen in den Systemeinstellungen?
Komischerweise gibt es zwei Profile, die "DELL U2720Q" heissen. Und die unterscheiden sich in der Tonalität ziemlich stark. Wie soll ich jetzt wissen, welches das richtige ist? Woher kommen diese Profile überhaupt, sind die vorinstalliert? Oder soll ich stattdessen einfach das Farbprofil "sRGB IEC61966-2.1" auswählen? Doch unter diesem Namen gibt es auch zwei Einträge.

Frage 3: Hat "USB-C Priorisierung" einen Einfluss auf die Farbe?
Mir ist Folgendes aufgefallen: Wenn ich im OSD unter "USB-C Priorisierung" "hohe Datenrate" auswähle, dann ändert das Eingangsformat für Farbe von "RGB" auf "YPbPr". Wenn ich "Hohe Auflösung" wähle, dann ist das Eingangsformat "RGB". Im Manual steht, dass für Computer "RGB" ausgewählt werden sollte und dass "YPbPr" für DVD-Player verwendet wird. Soll ich nun "hohe Auflösung" wählen, weil "RGB" besser ist als "YPbPr"?

Nachtrag: Jetzt ist mir grad aufgefallen, dass die beiden Farbprofile für den U2720Q nur dann unterschiedlich aussehen, wenn "YPrPr" als Eingangsformat ausgewählt ist. Wenn "RGB" ausgewählt ist, sehen sie gleich aus. Ich folgere daraus, dass irgendwas mit diesem YPrPr nicht ganz koscher ist und ich deshalb RGB - und entsprechend auch "hohe Auflösung" - auswählen sollte.

Nachtrag 2: Ich weiss, dass ein Perfektionist den Bildschirm mit einem Kolorimeter kalibrieren würde. Ich denke aber, dass die Werkskalibrierung beim Dell für meine Zwecke ausreichend sein sollte. Ich bin ja kein Profifotograf und ich kenne übrigens einige Grafiker, die sich auch nicht die Mühe machen, ihre Bildschirme selber zu kalibrieren.
 
Mein Dell U2720Q bietet unter macOS (12.6) gleich 9 Farbprofile an. Da sollte doch das für Deine Zwecke passende dabei sein.
 
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Ich hoffe die heissen nicht auch alle gleich, sonst wirds schwierig mit dem Auswählen ;)
 
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Welchen Sinn soll es ergeben, dass der Mac das CMM übernimmt? Er weiß ja nicht, wie der Monitor interpretiert. Die GPU des Macs übernimmt erst dann sinnvollerweise das CMM, wenn sie ein profiliertes Profil mittels Colorimeter oder Spektralphotometer bekommen hat. Bei der Bildbearbeitung hängst du nur ein Profil an (z.b. Adobe RGB) und arbeitest im Softproof sRGB. Die Datei soll ja medienneutral bleiben. Stellst du jetzt den Mac auf sRGB ein, siehst du auch keine Filme mit DCI-P3, die werden sonst seitens GPU auf sRGB beschränkt.
Wenn du in RAW fotografierst, fotografierst du nicht in sRGB.
 
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Welchen Sinn soll es ergeben, dass der Mac das CMM übernimmt?
Die Monitorprofile, die ich in den Systemeinstellungen auswählen kann, müssen ja irgendeinen Zweck haben. Nachdem ich zum ersten Mal meinen Dell U2720Q angeschlossen habe, ist in der Liste der Profile der Eintrag "Dell U2720Q" aufgetaucht. Was steht denn in der entsprechenden icc-Datei und von wem stammt die? Mir ist schon klar, dass dieses Profil kein Farbmanagement für mein spezifisches Exemplar des Bildschirms macht. Wenn ich das wollte, müsste ich den Bildschirm selbst kalibrieren und eine entsprechende icc-Datei generieren. Aber ich ging bisher davon aus, dass es sich bei diesen Profileinträgen und eine Art generisches Farbmanagement für ein bestimmtes Display-Modell handelt, das die Eigenheiten des Displays berücksichtigt.

Falls mit dem Monitorprofil überhaupt kein Farbmanagement verbunden ist, kann ich ja genauso gut einfach "sRGB IEC61966-2.1" als Farbprofil auswählen?
 
Logisch gesehen haben sie keinen Zweck. Sie begrenzen jedes Bildsignal auf sRGB, egal ob DCI-P3 oder sonstwas ankommt. Was der Monitor draus macht, ist der Grafikkarte völlig egal. Der Monitor interpretiert das neu. Auch Videos werden dann auf sRGB geschrumpft.
Kalibriert werden kann der Dell nicht, nur profiliert. Dabei wird nach der Messung ein ICC Profil für die Grafikkarte mit dem ermittelten Farbraum des Monitors hinterlegt.
Bei der Kalibrierung wird ein leeres Profil für die GPU erstellt, sie schleift das Bild unverfälscht an den Monitor weiter, der übernimmt ab da an.
Wenn du den Monitor und das System auf sRGB einstellst, heißt das nur, dass die Farben innerhalb sRGB dargestellt werden, egal ob sie korrekt sind oder nicht.
 
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Logisch gesehen haben sie keinen Zweck. Sie begrenzen jedes Bildsignal auf sRGB, egal ob DCI-P3 oder sonstwas ankommt. Was der Monitor draus macht, ist der Grafikkarte völlig egal.
Meinst du jetzt beim meinem Dell oder generell? Nicht jedes Farbprofil begrenzt das Bildsignal auf sRGB, wäre ja komisch bei einem Bildschirm, der z.B. Adobe RGB kann. Eigentlich wärs auch bei meinem Bildschirm komisch, denn der Mac weiss ja nicht, welchen Farbraum ich im Bildschirm eingestellt habe. Der native Farbraum des Displays ist ja nicht sRGB.

Kalibriert werden kann der Dell nicht, nur profiliert.
Weil er keinen Speicher hat, in den ich Kalibrierungsdaten speichern kann? Meinen letzten Bildschirm, einen BenQ SW240, habe ich mal kalibriert mit einem Kolorimeter. Das ergab dann ein Profil, das ich direkt am Bildschirm auswählen konnte, und zusätzlich eine icc-Datei, die ich im Computer auswählen konnte. Du meinst also, in einem solchen Fall enthält die icc-Datei gar keine Korrektur-Informationen?

Hat vielleicht noch jemand eine Idee zur dritten Frage, weshalb das Farbformat am Bildschirm auf YPbPr geändert wird, wenn ich "hohe Datenrate" auswähle?
 
Wenn du in macOS sRGB einstellst, kommt nur sRGB beim Monitor an, wenn du am Monitor AdobeRGB einstellst, siehst du nur sRGB, mehr gibt macOS dann nicht aus.


Bei dem BenQ wird ein leeres Profil in macOS hinterlegt, am Monitor musst du dann kein Profil auswählen, standardmäßig ist das Monitorprofil mit dem Farbraum des Monitors aktiv, umgerechnet wird dann anhand des Profils der Datei.
Hardwareseitig macht man das eher, wenn man Film HDR z.B. auf Print oder Bildbearbeitung wechselt. Oder beim Proofing.

Das ICC Profil enthält bei der Hardwarekalibrierung keine Informationen, mein Monitor kalibriert sich nachts ohne Mac und der ist genau.
 
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Wenn du in macOS sRGB einstellst, kommt nur sRGB beim Monitor an, wenn du am Monitor AdobeRGB einstellst, siehst du nur sRGB, mehr gibt macOS dann nicht aus.
Ja, das ist klar. Aber das Farbprofil "Dell U2720Q" ist ja nicht zwingend ein sRGB-Profil. Vielleicht schon. Vielleicht auch nicht. Ich wüsste gern, was in der Datei drinsteht ... (wahrscheinlich nicht viel, die Datei ist nur 3 KB gross)

Bei dem BenQ wird ein leeres Profil in macOS hinterlegt, am Monitor musst du dann kein Profil auswählen, standardmäßig ist das Monitorprofil mit dem Farbraum des Monitors aktiv, umgerechnet wird dann anhand des Profils der Datei.
Mit "Profil" meinte ich eigentlich eine Kalibrierung. Ich kann bei dem Bildschirm max. 3 Kalibrierungen speichern, und dann wie eine Art Preset auswählen, welche Kalibrierung ich aktivieren möchte.
Das ICC Profil enthält bei der Hardwarekalibrierung keine Informationen, mein Monitor kalibriert sich nachts ohne Mac und der ist genau.
Das ist interessant. Warum brauchts denn bei der Hardwarekalibrierung überhaupt ein ICC-Profil?
 
Was im Dell Profil steckt, weiß ich nicht.

Ja, weil du bei einem kalibrierten Monitor keine Helligkeit anpassen kannst. Dann machst du z.B. eins für 80cd/qm, eins für 120cd/qm oder 5.500 Kelvin, 6.500 Kelvin etc. Dafür sind die Presets.

Das Profil muss ja leer sein, dass der Monitor das Signal unverfälscht bekommt und genau umrechnen kann. macOS bietet sowas ja nicht an.
 
Ok, jetzt weiss ich eigentlich immer noch nicht, ob es einen Unterschied macht, ob ich das Dell-Farbprofil oder einfach das sRGB-Profil auswähle. Ich denke ich bleibe mal beim Dell-Profil.

Gibts hier keine Dell-Bildschirm-Besitzer? Was habt ihr denn unter "USB-C Priorisierung" eingestellt? Hohe Datenrate oder hohe Auflösung? Und ist euch nie aufgefallen, dass das Farbformat auf YPbPr geändert wird, sobald hohe Datenrate ausgewählt ist? Sollte ich "hohe Auflösung" vorziehen, weil dann das Farbformat auf RGB bleibt?
 
Ok, jetzt weiss ich eigentlich immer noch nicht, ob es einen Unterschied macht, ob ich das Dell-Farbprofil oder einfach das sRGB-Profil auswähle. Ich denke ich bleibe mal beim Dell-Profil.
Das musst du doch sehen. Woher sollen wir wissen, was in dem Profil steht? Und auf wie viel cd/qm es gemessen wurde.
 
Ich wüsste gern, was in der Datei drinsteht ... (wahrscheinlich nicht viel, die Datei ist nur 3 KB gross)

Dann schau es dir mit dem Colorsync-Dienstprogramm an. Dort siehst du die Parameterkurven, die RGB primaries, Gamma-Werte etc. Eben alle Daten des Profils.
 
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Dann schau es dir mit dem Colorsync-Dienstprogramm an. Dort siehst du die Parameterkurven, die RGB primaries, Gamma-Werte etc. Eben alle Daten des Profils.
Danke für den Tipp! Jetzt weiss ich mehr. Soweit ich das beurteilen kann, steht in dem Dell-Profil exakt das Gleiche wie im generischen sRGB-Profil. Alle Werte sind identisch. Bloss gibt es im Dell-Profil drei Einträge, die im sRGB-Profil nicht vorhanden sind, namens "parametric tone response curve".

Ich gehe also davon aus, dass in diesem Dell-Profil keinerlei Farbkorrektur vorgenommen wird und ich genauso gut das sRGB-Profil verwenden kann.

Die doppelten Profile, die ich im ersten Post erwähnt habe, kommen übrigens zustande, wenn beim Display der Farbmodus auf YPbPr umgestellt wird. Da ich vermute, dass dieser Farbmodus suboptimal ist, habe ich die doppelten Profile gelöscht.
 
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