Datentransfer Thunderbolt startet schnell und wird dann langsam

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nataq

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Liebe Leute,
ich hoffe Ihr könnt mir mit meinem Problem helfen. Ich habe zwei SSDs, die jeweils über Thunderbolt mit einem iMac (Retina 5K, 27-inch, Late 2015) verbunden sind.
Wenn ich nun von einer SSD auf die andere kopiere, dann beginnt der Transfer sehr schnell und zeigt mir für eine 90GB Datei etwa 4min zu erwartende Transferzeit an. Manchmal läuft es auch ganz flott durch. Zumeist verlangsamt sich die Übertragung aber sehr schnell und dann dauert es statt der 4min plötzlich 20min oder mehr.
Beide SSDs sind etwa zu 2/3 voll (das scheint aber nicht das Problem zu sein, denn es tritt ja nicht immer auf).
Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.
Vielen Dank schon einmal vorab,
Wolfgang
 
Hallo,
nutzt du einen Virenscanner und/oder Thunderboldt Hub?
 
Wäre auch interessant, um welche SSDs und welche Datenraten es sich handelt. Dass die Transferrate nach einigen GB zusammenbricht ist insb. bei den günstigeren Modellen nicht unüblich, da hier mit schnellem Cache gearbeitet wird um den langsameren MLC-Flash zu kaschieren.
 
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Hi Leute, vielen Dank für die Antwort und sorry für die Verspätung!
der Reihe nach:
  • Ich verwende auf diesem iMac keinen Virenscanner
  • Ich habe eine SSD per Seagate Thunderbolt Adapter angeschlossen, und die andere steckt in einem OWC Thunderbay 4 mini, wobei während des Kopiervorganges auf die anderen nicht zugegriffen wurde, und auch sonst keine Programme arbeiteten
  • Die QuellSSD ist eine Kingston HyperX 240GB, die ZielSSD eine Samsung 850 EVO 1TB (beide schon 2-3 Jahre alt)
  • Der Blackmagic Disk Speed Test ergab bei einer 5GB Datei jeweils
    380MB/sec read und 250MB/sec write bei der QuellSSD
    350MB/sec read und write bei der ZielSSD
Was mir noch einfällt ist, dass ich vor einiger Zeit auch schon "Probleme" hatte, als ich Dateien von einer USB3.0 Festplatte auf eine andere kopierte. Anfangs lief alles wunderbar schnell, dann schlief es teilweise extrem ein. Das ganze sowohl auf diesem, als iMac, als auch auf einem 2008-er Macpro.

Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen, denn die Geschichte stört doch ziemlich.
Vielen Dank noch einmal vorab!
 
Ich habe etwas ähnliches auch schon bemerkt am meinem MacBook Pro 15" Touch Bar von 2017.
Wenn ich mit Carbon Copy Cloner ein Backup mache, habe ca. 650 Giga Daten, dauert es wenn es schnell geht ca. 1.75 Stunden.
Ich habe aber auch schon über 6 Stunden für das gleiche benötigt. Schreibe jeweils in ein Sparsebundle Image.
Immer mit der gleichen Festplatte, am gleichen USB-C Port. Der Mac wird während des Backups für nicht anderes verwendet.
Festgestellt habe ich das mit einer normalen drehenden Festplatte mit 3 Terra.

Weiss bis heute nicht wieso, manchmal geht und manchmal nicht.
Aha ja, mir ist auch schon aufgefallen, wenn ich die Festplatte in zBsp. 3 gleich grosse Stücke partitioniere, gehts immer schneller, aber .....Logik ????!
 
Das Problem ist trotz Deiner guten Beschreibung nicht ganz leicht einzugrenzen… Die SSDs sind zu 2/3 leer, aber die 240 GB Kingston ist mit Sicherheit bereits mehrmals voll geschrieben worden (wear leveling, d.h. dass bei SSDs grundsätzlich zuerst ALLE Zellen beschrieben werden und die SSD erst dann anfängt zu löschen, dieses Löschen bestimmt wie oft eine SSD beschrieben werden kann, bevor sie stirbt)

Noch eine Frage die wichtig ist: Ist Trim aktiviert? (Damit werden defekte Zellen "aussortiert", so dass der Controller gar nicht erst versucht sie zu beschreiben, sondern gleich die Ersatzzellen, die jede SSD hat, zu nutzen) Die Samsung nutzt eine eigene Garbage Collection, da ist TRIM nicht ganz so essentiell, aber auch sinnvoll, die Kingston hat so etwas meines Wissens nach nicht.

SSDs werden auch nicht wirklich gelöscht, die deregistierten Daten werden nur wieder freigegeben (gleiche Grund wie beim Löschen), Fehler die sich so wegen defekter Stellen einschleichen verschwinden nicht einfach. Wirklich Löschen kann man nur mit speziellen tools wie DiskWiper unter Linux, OSX kann es nicht!

Einige SSDs haben grundsätzlich Probleme mit sehr großen Datein! Ich hatte eine Toshiba, die geschwindigkeittechnisch bei Dateien unter 10 GB sogar die Samsung schlug, allerdings verweigerte sie sich unter OSX als Backupmedien, weil dort eben regelmäßig große Dateien geschrieben werden sollten. Ich habe erst später erfahren, dass dies ein generelles Problem dieser SSDs war…
 
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Vielen Dank für die Hilfe. Also die 240GB Kingston ist insg. vermutlich 10-15x beschrieben worden, allzu oft verwende ich die nicht.
Trim habe ich gerade gegoogelt und nachgesehen - das ist bei mir nur auf der SystemSSD aktiv, also nicht auf den beiden beteiligten. Bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das aktivieren soll, denn ich habe eben gelesen, dass es da unter Umständen zu Problemen kommen kann. Ich habe zwar ein Backup, aber wenn ich erst später erkenne, dass es einen Fehler gegeben hat, nutzt mir das ja unter Umständen nicht viel.
Aber vielen Dank auf alle Fälle noch einmal. Ich habe schon einiges gelernt ;)
 
Ist Trim aktiviert? (Damit werden defekte Zellen "aussortiert", so dass der Controller gar nicht erst versucht sie zu beschreiben, sondern gleich die Ersatzzellen, die jede SSD hat, zu nutzen)
Falsch.
Die Samsung nutzt eine eigene Garbage Collection, da ist TRIM nicht ganz so essentiell, aber auch sinnvoll, die Kingston hat so etwas meines Wissens nach nicht.
Falsch. Die kingston hat GC. Jede halbwegs aktuelle (5+ Jahre) SSD hat Garbage Collection. Das hab ich dir schonmal in einem anderen Thread mit einer Crucial SSD erzählt mit Datanblatt. Hier, bitte schön: https://www.kingston.com/datasheets/SH100S3_us.pdf

Ich weiß nicht wieso du hier ständig über defekte Sektoren sprichst, aber da deutet nichts als Ursache drauf hin. Vor allem nicht mit den aktuell vorhandenen Informationen.
 
Hallo,

es könnte aber noch eine andere Ursache haben.

Ich verwende als SSD eine Samsung T3 2TB, HyperX Savage 960GB im OWC Dock und Samsung Evo 2 TB
im OWC ThunderBay 4 Mini.

Wenn ich z.B 10 Video Dateien a ca. 3 GB vom OWC Dock auf die Samsung T3 kopiere läuft es konstant
mit ca. 380MB/sec durch.

Wenn ich z.B 100 Video Dateien a ca. 3 GB vom OWC Dock auf die Samsung T3 kopiere läuft es anfangs
mit ca. 380MB/sec und bricht bis auf ca. 100MB/sec ein.

Man kann in iStats Menu genau sehen, das die schreibende SSD aber auch dann Temperaturen über 50 Grad
hat. Die schreibende SSD drosselt also, um sich Temperaturmäßig zu schützen.

Verwende ich das ThunderBay 4 Mini als schreibende SSD passiert dieses nicht, da die enthaltenen SSDs
durch einen Lüfter aktiv gekühlt werden.

Vielleicht wäre es die mögliche Ursache.

Gruß
heinrichth
 
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Vielen Dank, das würde auch erklären warum es manchmal funktioniert und manchmal nicht.
Gibt es auch eine Möglichkeit die Temperatur zu überprüfen, ohne ein Programm zu installieren?
Die Alternative wäre in diesem Fall also aktive Kühlung - das sollte sich bei dringenden Fällen bewerkstelligen lassen. Leider ist die SSD aber in einem zusätzlichen Kunststoffgehäuse, damit es in dieses Ding hier passt: https://www.atomos.com/shogun/ Ich müsste sie also jedes mal aus dem Gehäuse entfernen. Hmmm...
 
Jede SSD enthält Temperatursensoren, oft lassen sie sich im Mac aber nur mit zusätzlichen tools auslesen. (MacFanControl kann so etwas und ist kostenlos. Für Selbsteinbauer von Fremd-SSD in iMacs ein beinahe unabdingbares tool, da sonst die Lüfter immer voll aufdrehen. Das tool liest aber auch einfach nur die Temperatursensoren aus, wenn man möchte)

"…erklären warum es manchmal funktioniert und manchmal nicht…." Wie auch andere hier schrieben, es gibt mehrere mögliche Ursachen.

Wenn die SSD ansonsten normal und schnell funktioniert und nur beim großen Dateimengen speichern einknickt, ist die Ursache am ehesten die, dass im Gegensatz zur HDD, Speicher nicht einfach überschrieben werden kann. Damit Speicherzellen gleichmäßig belastet werden (verschleißen beim Schreiben) werden veraltete / nicht mehr gebrauchte Blöcke (meist 4096 Bytes und nur diese können insgesamt gelöscht werden) nur markiert und erst wenn alle Zellen in einem Block veraltet sind wird zurückgesetzt (was mit deutlich höherer Spannung geschieht und für die Lebensdauer der wicihtigste Faktor ist - und auch den größten Teil der Hitzeentwicklung ausmacht).

Dieses Zurücksetzen ist zum einen ein weiterer Schritt beim Speichern und es geschieht langsamer. Müssen also während eines Speichervorgangs Blöcke zurückgesetzt werden um die Datenmengen speichern zu können (das wird in der Regel erst bei größeren Datenmengen nötig) sinkt die Schreibrate von maximal (bei der Samsung Pro mit Sata 3 von etwas über 500 MB/s) auf ca. 120 MB/s (das sind Werte die ich gemessen habe). Ein weiterer Faktor ist die Größe des Caches (bei größeren SSDs in der Regel auch deutlich größer) in dem Daten beim Speichern zwischengelagert werden und natürlich die Qualität der Software die den Controller steuert (die auch erklärt, weshalb SSDs mit scheinbar gleichen Werten unterschiedlich schnell sind)

Ein limitierender Faktor ist bei allen Anbindungen über SSD sowieso der SATA Anschluss - die neuen Generationen setzen auf PCIe. In den neuen iMacs z.B. sind bis knapp 2000MB/s möglich.
 
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Vielen Dank, Lor-Olli! Das heißt für mich: zwei Möglichkeiten, um evtl. eine schnellere Datenübertragung für große Dateien zu bekommen: Kühlung und/oder Trim, richtig?
 
Bei kleineren SSDs wird sich der bremsende Faktor des Zurücksetzens einzelner Blöcke nicht einfach umgehen lassen, die Geschwindigkeit wird ja auch durch die Software gezielt herunter gesetzt um die Hitzeentwicklung (die bei SSDs ebenfalls entscheidend zur Alterung beiträgt) geringer zu halten… Wenn man regelmäßig Datenmengen am Stück schreibt, die größer als der freie Speicher ist, ist es physikalisch gar nicht möglich diesen bremsenden Faktor auszuschalten. (In die Steuerung der Software eingreifen ist nicht möglich und es wäre auch nicht klug…) Trim räumt (wie die Garbage Collection) auf, indem es die defekten Speicherzellen nicht mehr listet, sie werden dann ignoriert, das ist bei größeren SSDs nicht mehr ganz so dramatisch - ich verwende z.B. 1TB 850er seit ihrem Erscheinen, sie werden regelmäßig mit großen Filmdaten vollgeschrieben (viele Schreibzyklen) und sie sind bisher nicht langsamer geworden, kleinere und ältere SSDs (bis zu 256 GB) zeigten da aber ein anderes Verhalten.

Wenn eine SSD länger im Gebrauch ist und sich immer schneller/häufiger in den langsamen Bereich bewegt, kann man für eine gewisse Zeit Abhelfen in dem man sie gezielt bereinigt. OSX erlaubt das nicht von Haus aus, aber da es sich um ein Unix handelt kann man ein Programm wie DiskWiper (Linux) verwenden. Dieses erfordert allerdings die Herstellung eines eigenen Sticks (oder Festplatte) mit rudimentärem Linux-Betriebssystem. Ich konnte mit diesem eine SSD für ca. 6 Monate wieder flott wie am Anfang machen, man sollte sich aber vor Augen halten, dass die Zahl der Schreibvorgänge, gerade bei älteren SSDs recht begrenzt ist bevor es zu Ausfällen kommt und sie gegen "Lebensende" immer schneller wieder langsam werden. Die neueste Generation (z.B. die Samung Evo und Pro 850) erlauben so viele komplette Schreibzyklen, dass die Hersteller nicht nur 5 Jahre Garantie geben (Pro) sondern, dass davon auszugehen ist, das die SSD den Computer überlebt ;)
 
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Vielen Dank noch einmal für die sehr detaillierte Info. Ich denke jetzt habe ich verstanden ;)
 
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