Datenskandal Facebook & Co

Wieso schliesst unkompliziert Threema aus? Ich kenne zwar Threema nicht, aber Signal, und das ist keineswegs kompliziert. Leider scheinen die Massen einfach recht träge - ich habe versucht zumindest einige dazu zu bringen per Signal zu texten, aber das war weitgehend sinnlos. Man motzt zwar über die "Datenpannen" (keine Pannen, nur erwischt), aber einfach mal Whatsapp zu löschen und stattdessen Signal zu verwenden kann dennoch für praktisch niemanden in Fragen.

Traurig, aber ist eben so
 
Threema ist auch nicht kompliziert. Es geht nur um die Einrichtung, die ist es nämlich minimal. Aber das reicht schon völlig für ein Lock In. Und wenn dann in Wochen nicht eine Nachricht kommt, ist man eben schnelle wieder bei WA und schlimmer noch, es wird ERWARTET, dass man bei WA ist, selbst von meinen Kunden, die der DSGVO unterliegen.

In meinen 8 Wochen ohne WA ging das ungefähr so:

"Herr devo, ich hab ihnen vor ner woche geschrieben dies und das für mich zu bestellen!"
"Ich finde keine Mail, keinen Anruf, nichts?"
"Ja per Whatsapp!"

Der Mensch neigt nunmal dazu, sich den Massen anzuschliessen, da fühlt er sich sicher und geborgen.
 
Richtig.. das meinte ich mit Trägheit. Würde ein Gesetz europaweit dazu führen, dass Whatsapp unterbunden würde (nur mal rein theoretisch) wären morgen alle auf Signal.

So aber wird gemotzt, oder (oft gehört) mit "verwendet ja jeder, kann so schlimm nicht sein" argumentiert. Leider sinnlos.

Ich werde Whatsapp dennoch verlassen sobald sie mit Werbung kommen. Bin ich halt nicht erreichbar. What shalls
 
Das führt aber leider nicht zu einem praktischen Unterbinden. Sonst wäre Whatsapp ja nicht praktisch überall.

Zudem gilt die DSGVO nur im gewerblichen Bereich. Privatleute - sofern die Menschen die Tragweite von GDPR überhaupt zu ermessen vermögen - trifft sie so oder so nicht. Zu wenig, zu spät.

Zuckerberg kann das englische Unterhaus oder die eigenen Senatoren ungestraft belügen. Ohne jegliche Konsequenzen. Man sollte meinen die Leute verlassen Facebook in Scharen. Was passiert? Schulterzucken, mehr nicht.

Facebook hat sogar die Chuzpe zu behaupten, die Klage (von Max Schrems) gegen Facebook sei verfassungswidrig. Unfassbar.

Verstehe wer will
 
Doch führt es. Hast du einen geschäflichen Kontakt oder ne Firma in deinem Adressbuch und keine schriftliche Einverständnis von dem/der, das zum Zuck hochzuladen? Dann begehst du Gesetzesbruch, also ist WA praktisch aus dem Rennen. Nur juckt es keinen und kaufmännisch schiesst man sich auch ins Bein, wenn man auf WA verzichtet.

Irgendwie ist das komisch, diese DSGVO. Plötzlich müssen alle selbst beim Arzt Einwilligungen unterschreiben, es muss zwischen allen ein Datenverarbeitungsvertrag bestehen. Die vernünftigen Sachen, also Pflicht sich abzusichern mit gepflegten Firewalls, echter und mehrstufiger verschlüsselter Datensicherung uswusf. ist den Firmen sowas von egal, weil kost ja Geld. Als ITler lacht man sich nen Ast, typisch deutsch, die Papiere müssen stimmen, der Rest kann uir Not geflickt werden oder man findet nen Schuldigen, also wieder den ITler.
 
Doch führt es. Hast du einen geschäflichen Kontakt oder ne Firma in deinem Adressbuch und keine schriftliche Einverständnis von dem/der, das zum Zuck hochzuladen?

Als Privater musst du das nicht.
 
Als Privater musst du das nicht.

Ich hoffe, das ist so. Aber mal ehrlich, wer ist denn heute noch rein privat? Keine Exchange Adressliste vom Arbeitgeber auf dem Handy? Keine Anrufe vom Cheffe, dass bis 19 Uhr noch was fertig sein muss?
Gut für dich, wenns wirklich so ist, aber ich glaub die Arbeitsrealität in DE sieht anders aus.

Ohh, wie gern wär ich Handytechnisch rein privat :p
 
Ich bin übrigens weder pro GVO, noch contra WA, jeder soll machen können was er will oder im Idealfall was vernünftig ist.
 
Ich hoffe, das ist so. Aber mal ehrlich, wer ist denn heute noch rein privat? Keine Exchange Adressliste vom Arbeitgeber auf dem Handy? Keine Anrufe vom Cheffe, dass bis 19 Uhr noch was fertig sein muss?
Gut für dich, wenns wirklich so ist, aber ich glaub die Arbeitsrealität in DE sieht anders aus.

Ohh, wie gern wär ich Handytechnisch rein privat :p

Klar, das ist wieder eine andere Frage. Insgesamt müssen wir uns - besonders auf europäischer Basis - überlegen wie es weitergehen soll. Zu viele juristische Fragen bzw. Fragen zur Juristiktion im Internet sind ungeklärt; weshalb es in Teilen einen rechtsfreien Raum gibt.

MMn steht Facebook ausserhalb dessen was das Gesetz - mindestens in unserem Raum - erlaubt. Zuckerberg und Sandberg halte ich für ... wie sag ich's freundlich ... besser im Justizvollzug aufgehoben.
 
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Hmm, sehe ich anders, wir befinden uns im über-geregelten Raum, der null mitkommt mit der Welt und ihrer rasanten digitalen Entwicklung. Da bin ich echt ein IT Redneck, was hat es den Staat anzugehen, ob ich Zuck meine Daten gebe. Schauen wir mal um uns rum, niemand außer DE nimmt das Euro Gesetz DSGVO ernst. USA, Russland, Osteuropa (Estland als digitales Wonderland mal als Beispiel), China, ganz Asien die lachen sich alle kaputt darüber, wie wir uns selbst lähmen mit so einem Unsinn. Der wirtschaftliche Schaden durch die EU Regelwut ist gar nicht abzuschätzen und der positive Effekt ist Null komma nix. Jack Ma sagte neulich, die USA hätten ihr vieles Geld lieber in Infrastruktur statt Kriege gesteckt. Was sagt der Mann erst, wenn man ihn nach Europa fragt?

Mein Thema wäre da viel eher Aufklärung darüber, Kompetenzen entwickeln, welche Folgen das eigene handeln hat, statt mit Strafen zu drohen. Wenn ich meinen Kunden, die teilweise echt ihre Exchanges und SQLs auf Platten aus dem Mediamarkt mit der Windows Sicherung sichern und sich über die grünen Haken freuen die möglichen Folgen nahelege oder dass der tolle Telekom Speedport keinenerlei Schutz ala UTM bietet, dann werden sie zumindest schonmal hellhörig. Wenigstens hab ich sie gewarnt...
 
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Hmm, sehe ich anders, wir befinden uns im über-geregelten Raum, der null mitkommt mit der Welt und ihrer rasanten digitalen Entwicklung. Da bin ich echt ein IT Redneck, was hat es den Staat anzugehen, ob ich Zuck meine Daten gebe. Schauen wir mal um uns rum, niemand außer DE nimmt das Euro Gesetz DSGVO ernst. USA, Russland, Osteuropa (Estland als digitales Wonderland mal als Beispiel), China, ganz Asien die lachen sich alle kaputt darüber, wie wir uns selbst lähmen mit so einem Unsinn. Der wirtschaftliche Schaden durch die EU Regelwut ist gar nicht abzuschätzen und der positive Effekt ist Null komma nix. Jack Ma sagte neulich, die USA hätten ihr vieles Geld lieber in Infrastruktur statt Kriege gesteckt. Was sagt der Mann erst, wenn man ihn nach Europa fragt?

Mein Thema wäre da viel eher Aufklärung darüber, Kompetenzen entwickeln, welche Folgen das eigene handeln hat, statt mit Strafen zu drohen. Wenn ich meinen Kunden, die teilweise echt ihre Exchanges und SQLs auf Platten aus dem Mediamarkt mit der Windows Sicherung sichern und sich über die grünen Haken freuen die möglichen Folgen nahelege oder dass der tolle Telekom Speedport keinenerlei Schutz ala UTM bietet, dann werden sie zumindest schonmal hellhörig. Wenigstens hab ich sie gewarnt...

Das Problem ist, ohne ordentlichen Datenschutz müsstest du alle elektronischen Geräte, insbesondere solche mit Internetanbindung generell meiden, um deine Daten halbwegs schützen zu können. Ich schreibe halbwegs, weil selbst dann noch irgendwer beispielsweise meine Adressdaten in ein Smartphone eingeben kann und sich beispielsweise Whatsapp installiert, das die Daten ungefragt kopiert.
Als einfacher Kunde ohne große IT-Kenntnisse und Zeit, hast du schlicht keine Chance eine „gute“ App von einer „schlechten“ App zu unterscheiden (wobei sich gut und schlecht hier auf den Datenschutz beziehen). Jedes Programm auf deinem Mac könnte im Hintergrund deine Festplatte nach interessanten Daten über dich scannen, diese an den Hersteller senden und währenddessen noch ein bischen Bitcoin minen. Und 90 bis 95 Prozent der Leute würden das nicht einmal bemerken. Ich rede hier von ganz normaler Software, die keine Sicherheitslücken nutzt oder sich viel Mühe gibt dies ihre nicht gewollten Tätigkeiten zu verstecken.
Mit Smartphones könnte man detaillierte Bewegungsprofile anlegen, Daten mitschneiden und weitergeben. Die Möglichkeiten sind riesig, ohne dass man der App dies so einfach ansehen kann.
Und bei Diensten von Facebook, Google und Co. sieht es nicht besser aus, die sammeln massenhaft Daten, von denen der unbedarfte Kunde nicht einmal vermuten würde, das sie irgendeinen Wert für Dritte darstellen, geschweige denn, dass sie für ihn vielleicht irgendwann zum Problem werden können.
Und irgendeine Informationspflicht reicht da nicht. Dann verstecken die Konzerne das in buchdicken AGBs bestehend aus Juristensprech. Und natürlich geht auch dort kein Konzern ins Detail, sondern benutzt möglichst harmlos klingende Allgemeinaussagen und beschreiben sicher nicht wie sie mit den Daten Geld machen.

Von daher gilt: Aufklärung ist sicher nie verkehrt, aber leider nicht ausreichend. Denn ich kann von niemandem verlangen, sich in seiner Freizeit auch noch zum IT-Experten weiterzubilden. Oder zum Ingenieur, damit er selbst frühzeitig erkennt, welche Fahrzeuge nun besonders viel Schadstoffe rausblasen und daher eventuell später als erstes verboten werden, obwohl alle auf dem Papier die gleichen Abgasnormen erfüllen (also im Messstand). Oder zum Experten für Resourcengewinnung und Arbeitsbedingungen, damit er im Supermarkt entscheiden kann, welches Produkt nun besonders resourcenschonend ist und unter halbwegs fairen Bedingungen hergestellt wurde.
 
Ich meine ja auch nicht full freedom, das meinen selbst die Amis nicht, auch die regulieren und ich hoffe inständig, dass man das auch nicht rausliest bei mir. Ich meine nur, dass man DE nicht so ein kaum umsetzbares, lähmendes Gesetz überstülpen sollte, was sonst keinen interessiert und hier alles lähmt, verlangsamt, verteuert. Du schreibst von buchdicken AGB aus juristensprech. Die bekämpft man aber nicht mit buchdicken Gesetzen in juristensprech.
 
Hmm, sehe ich anders, wir befinden uns im über-geregelten Raum, der null mitkommt mit der Welt und ihrer rasanten digitalen Entwicklung. Da bin ich echt ein IT Redneck, was hat es den Staat anzugehen, ob ich Zuck meine Daten gebe. Schauen wir mal um uns rum, niemand außer DE nimmt das Euro Gesetz DSGVO ernst. USA, Russland, Osteuropa (Estland als digitales Wonderland mal als Beispiel), China, ganz Asien die lachen sich alle kaputt darüber, wie wir uns selbst lähmen mit so einem Unsinn. Der wirtschaftliche Schaden durch die EU Regelwut ist gar nicht abzuschätzen und der positive Effekt ist Null komma nix. Jack Ma sagte neulich, die USA hätten ihr vieles Geld lieber in Infrastruktur statt Kriege gesteckt. Was sagt der Mann erst, wenn man ihn nach Europa fragt?

Mein Thema wäre da viel eher Aufklärung darüber, Kompetenzen entwickeln, welche Folgen das eigene handeln hat, statt mit Strafen zu drohen. Wenn ich meinen Kunden, die teilweise echt ihre Exchanges und SQLs auf Platten aus dem Mediamarkt mit der Windows Sicherung sichern und sich über die grünen Haken freuen die möglichen Folgen nahelege oder dass der tolle Telekom Speedport keinenerlei Schutz ala UTM bietet, dann werden sie zumindest schonmal hellhörig. Wenigstens hab ich sie gewarnt...


Freilich geht es dem Staat nix an wenn du Zuck deine Daten gibst. Da bin ich ganz bei dir.

Wenn Zuck aber verspricht deine Daten zu schützen und sie dann jedem unter der Hand verkauft der genug dafür zahlt - dann bist du der gearschte und Zuck kommt davon weil es keine saubere Juristiktion gibt. Nehmen wir mal an der FB Server steht in Djibuti. Dann ist nicht mal klar ob deutsches (weil du da sitzt), djibutisches (weil da der Server steht) oder US Recht (weil Firmensitz) zur Anwendung kommen müsste. Theoretisch alle drei, was sich dummerweise rein theoretisch wiederum ausschliesst.

Damit es aber überhaupt erst einmal soweit kommt müsste - im Falle einer Anzeige deinerseits beispielsweise - die Exekutive erst mal zu der Einsicht gelangen dass sie überhaupt zuständig ist. Könnte nämlich auch die Polizei von Djibuti zuständig sein. Oder die US. Und da wiederum: Welche? Municipal? FBI? Oder gar Homeland Security/NSA (wenn Terror vermutet werden könnte, und das geht wenns gerade passt heute schnell). Und falls sich die deutsche Polizei als zuständig betrachtet - wie wäre denn eine Beweissicherung durchzuführen wenn die Tat per Source Code in den USA verübt wurde? Schlicht nicht praktikabel.

Anders gesagt: wenn du heute in den Interwebs geschädigt wirst, egal durch was (Zuck? Hacker? Phising? Identitiy Theft? eBay Betrug? Endlose Möglichkeiten) oder wen, bist du voll im Eck. Niemand fühlt sich zuständig. Entsprechende personelle Ressourcen sind nicht mal ein Hirngespinst. Im besten Fall wird dir eine Zivilklage empfohlen. Viel Spaß dabei gegen Zuck, östliche oder fernöstliche Banden dein Recht einzufordern.

Ich meine also nicht Regulation - da übertreibt man freilich schon heute. Nur da worauf es ankommt - nämlich ggf. Strafverfolgung oder zumindest Schadenswiedergutmachung im Schädigungsfall - darauf haben die Gesetzesmacher vergessen. Ist offenbar irgendwie alles "Neuland" und zu Techie-Techie.
 
Wenn Zuck aber verspricht deine Daten zu schützen und sie dann jedem unter der Hand weitergibt der genug dafür zahlt

Genau deshalb hab ich dem Aspartamberg alle Daten weggenommen, die ich konnte per Skript. Auf Chat und WhatsApp verzichte ich nicht und das bewusst, weil, ich das für für mich nötig erachte. Ehrlichgesagt poste ich dort aber auch keine Dickpics oder was auch sonst so heut en vogue ist, ich nutze das quasi als kostenfreien SMS Ersatz und wegen der einfachen Erreichbarkeit. Ich telefoniere und maile dann doch lieber, ich weiss es ist soo letztes Jahrtausend.

Und mal ganz ehrlich, an Gesetzesdurchsetzung im Internet, daran hat noch nie irgendwer geglaubt, ausser Abmahnanwälte.
 
Wenn du meinst bloss weil du keine Dickpics reinstellst bzw nix mehr postest kann man dich nicht profilieren - dann sitzt du einem Irrtum auf. Deine Dickpics interessieren nämlich kaum jemanden. Auch was du postest ist nicht von primären Interesse.

Aussagekräftiger ist: mit wem du kommunizierst. Welche Webseiten du besuchst (einmal eingeloggt liest Facebook so gut wie immer mit. Egal ob beim Einkauf bei Amazon, beim Besuch deiner Neigungsgruppenwebsite oder sonstwo). Und dieses Profil ist das interessante. Mit Hilfe solcher Profile hat beispielsweise Cambridge Analytica erschreckend exakt gewusst wie die Leute ticken, wen man wie ansprechen muss. Und das Trump bzw. Vote Leave gewinnen würde.

Das geht soweit dass CA genauer wusste wer wen wählt als Ehepartner oder Eltern
 
Das weiss ich alles, das ist mir bewusst. Ich weiss, wie man aus Metadaten fischen kann. Natürlich gibts Profile, sogar von Leuten, die noch nie was mit FB zu tun hatten. jeder, der jemals gesurft hat, hat bei Google und FB oder Yandex in Asien ein Profil. Das ist mir alles klar, nur fülle ich FB nicht mehr freiwillig, bis auf ein paar Chats. Zudem diverse Browser für diverse Zwecke, Adblocker, keine Drittanbieter Cookies, private DNS, was halt so geht, ohne abzutauchen, denn das ist höchst unkomfortabel. Ich überlege einfach vorher, was von mir im Internet erscheinen darf und was ich vertreten kann oder zumindest mache ich mir Gedanken darum. Es ist egal, wie gut du bist, einen besseren gibt es immer.
 
Richtig... TOR Browser ist unser Freund
 
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