Datenschutz?

Andi'

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Hallo zusammen,

mir ist in letzter Zeit vermehrt aufgefallen dass mir Facebook in der App am iPhone immer Werbung von diesen Firmen anzeigt die ich zuletzt auf ihrer Homepage besucht habe.
Mir zeigt es wenn ich die App starte einen Beitrag an, der zweite Beitrag ist dann Werbung genau von dem Anbieter bei dem ich kurz vorher auf der Homepage war.
Das krasse ist, sogar wenn ich eine Seite auf meinem Mac besuche zeigt es mir dann in Facebook, in der App am iPhone, Werbung davon an.

Wie geht sowas?
Da müsste doch dann Facebook, Apple, Google usw. unter einer Decke stecken und die Daten austauschen, damit so etwas funktioniert? Oder sehe ich hier etwas falsch?
Denn wie kann es sein dass mir Werbung in Facebook, in der App am iPhone, Werbung von Firmen anzeigt die ich in Safari am Mac aufgerufen habe?

Grüße
Andi
 
Jedes dieser Unternehmen legt für dich ein Profil an, sogar unabhängig davon, ob du dich da selbst angemeldet hast. Dieses Profil wird von allen deinen Geräten gespeist, und entsprechend wird dir Werbung angezeigt. Genau das ist das Geschäftsmodell. Oder dachtest du, Facebook sei kostenlos?

Du kannst dir mit Anti-Tracking-Einstellungen und -Software behelfen, aber auch nur begrenzt. Erst recht auf mobilen Geräten.

Aber willkommen in der modernen Welt!
Bildschirmfoto 2019-06-19 um 15.43.24.png
 
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Hallo Maulwurfn,

dass Facebook Geld mit Werbung verdient ist mir bewusst, aber dass das ganze so weit geht war mir nicht klar. Ist schon krass :klopfer:

P.S.: Nachträglich Glückwunsch zur 15-jährigen Mitgliedschaft bei MacUser, ist mir gerade aufgefallen :D
 
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Hallo Maulwurfn,

dass Facebook Geld mit Werbung verdient ist mir bewusst, aber dass das ganze so weit geht war mir nicht klar. Ist schon krass :klopfer:
Das ist nicht erst seit gestern so. Viele Leute bemerken das nur nicht.
 
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Eben.

Als Zuckerberg vorm Kongress gefragt wurde, ob auch Profile von Nutzern angelegt werden, die gar kein Facebook-Account haben, reagierte er mit Schweigen.

Was sagt uns das? Dass das erst die Spitze des Zuckerbergs ist.
 
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Servus Andi, das Stichwort bei dem Thema ist meistens das Facebook Pixel. Dabei handelt es sich um ein kleines Code Snippet, das Unternehmen auf ihrer eigenen Website einbinden können und welches Daten über Besuche und Aktionen auf der Website mit Facebook teilt.

Daraus lassen sich dann sogenannte Custom Audiences erstellen, mit denen Unternehmen gezielt auf FB Interessenten ansprechen können, die vor ihrer Website besucht haben. Damit lassen sich auch Zielgruppen wie zum Beispiel der Warenkorb Abbrecher darstellen. Und weil Facebook natürlich auch weiß wer du als Nutzer bist, klappt es mit der Zuweisung zwischen unterschiedlichen Geräten deutlich einfacher als für viele andere Werbenetzwerke.

Seiten, die damit arbeiten, sollten laut DSGVO natürlich einen Hinweis darauf in der Datenschutz Erklärung haben und dir eine Opt-In beziehungsweise Opt-Out Möglichkeit in dazu geben. Entsprechende Möglichkeiten auf deinem System Vorkehrungen dagegen zu treffen standen ja schon in der ersten Antwort :)

Wenn Facebook mit diesen gesammelten Daten nur personifizierte Werbung betreiben würde, fände ich das ganze übrigens relativ unbedenklich. Die völlig intransparente Verknüpfung von Datenquellen und die sorglose Weitergabe von Daten an Drittfirmen stößt mir da viel mehr auf. Vom technisch amateurhaften Speichern von Daten, wie zuletzt häufiger passiert – ich sag nur Klartext Passwörter – mal ganz abgesehen.
 
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Eben.

Als Zuckerberg vorm Kongress gefragt wurde, ob auch Profile von Nutzern angelegt werden, die gar kein Facebook-Account haben, reagierte er mit Schweigen.

Was sagt uns das? Dass das erst die Spitze des Zuckerbergs ist.

Da wird gesammelt was irgendwie techn. möglich ist und geht.
 
Da wird gesammelt was irgendwie techn. möglich ist und geht.

Ist eigentlich irgendjemandem aufgefallen, dass in den letzten, ich schätze mal 2-3 Jahren, keine Experten mehr im Fernsehen und anderen Medien zu Wort gekommen sind, um zu warnen, wir steuerten auf den Gläsernen Bürger zu?

Eigentlich logisch, dass davor nicht mehr gewarnt wird. Er ist nämlich schon längst umgesetzt.

Was heutzutage mit unseren Daten getrieben wird, ist perfider, als sich Orwell dies je hätte träumen lassen.

Ich könnte jetzt reden über "Veränderbarkeit der Vergangenheit", "Neusprech" oder "Gedankenverbrechen", aber das wäre politisch und politische Diskussionen gehen nie gut aus, schon gar nicht in so einem Forum.

Der ganze Teil mit Totalüberwachung hingegen … erschreckend. Ja, wir haben überall unsere Teleschirme versteckt, und zwar genau so, wie Orwell dies vorhersah: Erstens zur Dauerberieselung, zweitens zur Gehirnwäsche, drittens zur Überwachung. (Wer die Parallelen nicht sieht: Erstens Werbung, zweitens vollmundiges Versprechen von Online-Sicherheit und Datenschutz, und drittens – jeder weiß inzwischen, dass Alexa- und Siri-Mitschnitte bald gerichtlich anerkannt werden.)

Wer davor warnt, wird mundtot gemacht.

"Stellt euch vor", wurde mir von einem Zeitzeugen (!) der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen gesagt: "stellt euch vor, es gäbe die Stasi heute noch. Was würde sie mit Facebook und WhatsApp anstellen?"

In der Schule wird alles unterrichtet, was fürs heutige Leben wichtig ist: Von Computer-Kompetenz bis Ethik. Warum sagt niemand die Wahrheit -- nämlich dass zwanzig Facebook-Likes ausreichen, damit Maschinenauswertungen genauer über dich und deine Vorlieben Bescheid wissen als deine Familie?

Alle zwei Wochen werden von jedem Facebook-Nutzer mit moderatem Surfverhalten persönliche Daten im Umfang von 1.200 DIN A4-Seiten gespeichert.

Ich halte es wie Winston Smith: Ich schreibe alles, was wirklich privat ist, mit Stift und Papier. Denn verglichen mit heute war die Stasi-Zeit, wo Leute handschriftliche Notizen mitlasen, eher noch harmlos. Papiernotizen können nicht online mitgelesen werden. Und all unsere Online-"Akten", unser Online-Verhalten, sind wesentlich bedenklicher, wenn sie heutzutage maschinell durchforstet und anaysiert werden, als wenn es früher IMs gab, die einfach mitlasen. Das damalige System hat dafür gesorgt, dass ein IM einen ankreiden konnte und man mit persönlichen Konsequenzen rechnen konnte. Das heutige System hingegen lässt den Kontrolleuren alle Karten offen, wie sie mit uns verfahren. "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten." Na toll. Heißt im Umkehrschluss: Alle, die ein Geheimnis haben, müssen sich sorgen.
 
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