iPhoto geht offenbar davon aus, dass Du nie wieder mit anderer Software auf die Bilder zugreifen willst.
Das würde ich jetzt nicht behaupten. Es gibt eine Schnittstelle mit der jedes Programm auf die iPhoto Bibliothek zugreifen kann. Außerdem kann man in iPhoto ein externes Programm zum Öffnen der Bilder festlegen, oder Bilder aus iPhoto heraus mit der Maus auf ein anderes Programm ziehen.
iPhoto scheint den Dateinamen als eine Art Seriennummer zu betrachten, über die ein Bild eindeutig identifiziert wird. Es behält dabei den Namen bei, den die Kamera dem Bild gegeben hat (z.B. img0123.jpg).
So bewahrt iPhoto das Bild im Original auf, exakt so wie es von der Kamera kam, sowohl das Bild ans ich als auch den Namen. Und da iPhoto beim Bearbeiten ein Bild auch kopiert und das Original nicht anrührt, kannst Du auch nach Jahren noch jedes Bild wieder in den Originalzustand zurück versetzen, wie es von der Kamera kam (sofern Du nicht von Hand an der Datei rumgefummelt hast).
Was Du in iPhoto eingibst, ist der Titel. Diesen Wert ordnet iPhoto in seiner Datenbank dem Bild zu, zusammen mit anderen Werten wie z.B. Schlüsselwörtern. Beim Export kannst Du festlegen, ob die exportierten Dateien den Original Dateinamen oder den iPhoto Titel als Namen haben sollen.
Ich persönlich finde es sehr praktisch das iPhoto den ursprünglichen Dateinamen nie ändert, denn so kann ich bei einem Export die korrekte chronologische Reihenfolge im Finder sehen, da die Kamera die Bilder ja aufsteigend nummeriert hat.
Außerdem kann ich iPhoto durch diese Funktion als eine Art "digitale Negativsammlung" betrachten. Wenn ich bestimmte Bilder in anderen Programmen sehr viel Bearbeiten möchte (z.B. um sie in eine Webgalerie zu stellen), exportiere ich die Bilder meistens in einen bestimmten Ordner und bearbeite sie dann dort (für eine Webgalerie z.B. Größe ändern, stärker komprimieren, mit einem bestimmten Namen durchnummerieren, Wasserzeichen anbringen usw.).
Da finde ich es ziemlich angenehm zu wissen, das iPhoto immer noch alle Originale in seinem Archiv gespeichert hat und nicht anrührt. Wie mit den Negativen eines echten Films, kann ich so jederzeit wieder zu den Originalen zurückkehren, egal wie ich die Bilder zwischenzeitlich verändert habe. Würde iPhoto alle Änderungen direkt auf die Bilder anwenden ohne die Originale zu sichern, müsste ich das jedes Mal von Hand machen. Da finde ich es gut das iPhoto mir das abnimmt.
Was Du suchst ist vielleicht ein Programm, das die Fotos nicht verwaltet sondern nur anzeigt. Spontan würde mir da das Programm "Xee" einfallen, das ist der OS X Vorschau recht ähnlich, kann aber etwas mehr (z.B. kann man durch alle Bilder eines Ordners blättern). Wenn Du dann selbst mit den Dateinamen und der Ordnerstruktur hantieren möchtest, kannst Du das ja dann im Finder machen.
Du solltest iPhoto also eher als ein Programm zur Verwaltung von Bildern betrachten und weniger als Programm zum Bearbeiten von Bildern. Es hat zwar inzwischen viele Funktionen zum Bearbeiten von Bildern, diese beschränken sich aber eher auf einfachere Sachen (wie Zuschneiden und einzelne Effekte). Seine größte Stärke liegt aber imho in der Verwaltung, dass es die Bilder für mich exakt so wie sie von der Kamera kommen aufbewahrt und damit eine Art digitales Negativ für mich sichert.
Was ich mir aber auch wünschen würde, wäre eine bessere Brennfunktion, die genau das ermöglicht was Du suchst, nämlich das einfache Brennen der Bilder, ohne daraus eine spezielle iPhoto CD zu machen. Eine vom iPhoto gebrannte CD ist zwar sehr nützlich um sie jemanden zu geben der die Bilder dann auch in iPhoto haben möchte, in vielen Fällen will ich das aber nicht. Daher fände ich es gut wenn mir iPhoto beim Brennen die gleichen Wahlmöglichkeiten gibt, die ich auch beim Exportieren habe, nämlich wahlweise Dateiname oder Titel auf der CD und eine andere Bildgröße.
Bisher muss ich immer erst einen Export machen um dann die Bilder aus diesem Ordner zu Brennen, was etwas umständlich ist. Aber zum Glück mache ich das nicht zu oft, wünschen würde ich es aber dennoch.