Dieses Konzept sollte sich mit
Na-Ionen Akkus realisieren lassen. Die sind u.a. nicht so brisant, und unempfindlicher gegenüber tieferen Temperaturen…
Das wäre natürlich wieder was, aber ich glaube, wir sollten uns auch mal klar machen, dass E-Mobilität als Ganzes keinerlei Nutzen für das Klima bringt. Unter dem Strich ist ein Ersatz der Verbrenner durch 100% E-Fahrzeuge nicht wirklich besser, wenn man den Effekt und die Zeit betrachtet, die eine Marktdurchdringung benötigt. Ich habe gerade heute aktuelle Marktprognosen bekommen und weltweit betrachtet werden auch in 2035 noch ca. 65 Mio. Fahrzeuge mit Verbrennern gebaut von heute ca. 88 Mio. kommend. Ich denke, wir sollten uns hier einfach keinen Illusionen hingeben, aber die europäische Perspektive ist sonst weltweit immer noch einzigartig, aber kein Vorbild. Selbst China wird 2035 bei Gesamtproduktion von ca. 30 Mio. Fahrzeugen (2020: ca. 24 Mio.) immer noch ca. 20Mio. Fahrzeuge mit Hubkolbenmotoren in den Markt bringen.
Ein weiterer Punkt, gerade wegen neuer Technologien bei den Batterien, wie oben genannt, sind die Entwicklungszyklen. Eine neue Batteriechemie, die es bis in die Großserie schafft, braucht Dekaden. Ich kenne den aktuellen Stand nicht, aber würde mit einer breiten Markteinführung nicht vor 2040 rechnen, da jetzt sämtliche Supply Chains und Produktionskapazitäten auf Li-Polymer ausgerichtet wurden. Diese Investitionen gehen alleine typischerweise acht Jahre in die Abschreibung und werden danach so lange betrieben wie nur irgend möglich. Aber man soll niemals nie sagen.
Auch eher ein marginaler Punkt ist die Marktdurchdringung speziell hier oder in anderen Ländern, wo Fahrzeugkäufe primär im Leasinggeschäft stattfinden. Teure technische Features finden ihren Weg normalerweise über Firmenfahrzeuge in den Gebrauchtmarkt und damit zum Endkunden. E-Fahrzeuge und Hybride mir entsprechender Batteriekapazität sind aber im Businessleasing, zumindest nach den Zahlen, die wir als Großabnehmer kennen, extrem unattraktiv. Die werden wirklich nur wegen der Steuerentlastung bei der 1%-Regel genutzt, aber in den Leasingkosten sind sie alle schlecht. Begründung: Schlechter Wiederverkaufswert aufgrund technischer Entwicklungsgeschwindigkeiten der E-Antriebsstränge. Will sagen, dem E-Fahrzeug droht der gleiche Lebenszyklus wie IT-Hardware. Die ist de facto nichts mehr wert nach kürzester Zeit, weil sie durch neuere Hardware abgelöst wurde. Damit werden diese Fahrzeuge aber hochgradig unattraktiv und teuer, weil das Risiko ja monetär umgelegt wird. Für den Privatkunden, der auf das Geld achten muss, wird das nur in Erwägung gezogen, wenn die Fahrzeuge Pflicht sind, aber wenn diese dann so viel teuer sind, dann wird das Ziel einer reduzierten Mobilität letztlich erreicht...nur zur welchem Preis? Das geht massiv auf Kosten des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Aber in Summe sind das alles Marginalkriegsschauplätze, denn der viel kritischere Aspekt ist meiner Meinung nach, dass wir für die Pariser Klimaziele nur noch ca. 8-9 Jahre Emissionsbudget übrig haben, wahrscheinlich dank der weiteren Wachstumsziele in China eher noch 6 Jahre. In der Zeit wird keine Technologierevolution stattfinden, keine ökonomische Systemumstellung, keine große Anpassung des Konsumentenverhaltens. Um ehrlich zu sein lässt mich das auch mindestens genauso ratlos zurück wie all die kleinen Alltagsprobleme, die wir weiter oben diskutiert haben. Das große Ganze macht einem irgendwo einfach Angst, gleichzeitig zeigt es aber auch die Machtlosigkeit von uns allen, selbst bei besten Absichten. Unser Wirken ist einfach zu klein und wird das nicht mehr ansatzweise hinreichend beeinflussen.