Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

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Das ist der kern aller fehlplanungen. Ohne abschied vom individualverkehr wird das nix. Irgendwo in den 458 seiten dieses threads steht bestimmt schon mal das stichwort carsharing.
Klar, wenn alle Berufstätigen gleichzeitig zur Arbeit wollen... 🙄

Oder noch besser ÖPNV, 16 Stunden außer Haus für eine 7 Stundenschicht, die Monatskarte kostet dann 200€ und den Jahresurlaub legt man auf denalljährlichen Ver.di Streik.
 
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Es geht nicht darum, dass jeder einzelne, der einen 22,5-Stunden-Arbeitstag hat, damit aber zu wenig verdient, um seine Brötchen beim Bäcker im gleichen Stadtteil zu kaufen und zudem noch jeden Abend zu seinen Eltern auf's Land fahren muss, wo es keine Bahnschienen gibt, darstellt, warum er nicht auf den SUV verzichten kann. Oder die Bewohnerin eines Hochhausappartements ohne eigenen Stellplatz und mit einem Arbeitsweg von 342 km, warum für sie kein Elektroauto passt.

Es wird und darf auch zukünftig Individualverkehr mit Autobesitz geben. Am besten für genau die Menschen, für die eben keine andere Lösung passt. Wer ein eigenes Grundstück hat, einen kurzen Weg zur Arbeit und zudem wie heute in vielen Branchen machbar, regelmäßig auch zu Hause arbeiten kann - der kann es doch mal mit eigener Ladestation und Tesla probieren. Weil der Nachbar mit der Mietwohnung im Kiez und den 120 Pendelkilometern das nicht so gut kann, muss man daraus doch nicht ableiten, dass das alles nichts taugt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Modal_Split
Es geht doch um eine Optimierung der Verteilung auf alle Verkehrsformen.
 
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Du bist echt komplett realitätsfern!

Natürlich kann man jetzt sagen, genau hier liegen die Ausbau- und Investitionsbedarfe, aber ganz ehrlich, das nutzt mir im hier und jetzt absolut nichts. Bis das erledigt wurde, ist das Kind aus dem Haus…

Klar, wenn alle Berufstätigen gleichzeitig zur Arbeit wollen... 🙄

Oder noch besser ÖPNV, 16 Stunden außer Haus für eine 7 Stundenschicht, die Monatskarte kostet dann 200€ und den Jahresurlaub legt man auf denalljährlichen Ver.di Streik.
Ihr müsst euch nicht rechtfertigen. Hier ist ein aktueller essay aus der Zeit:

Wird mein Sohn mir in 20 Jahren mal vorwerfen, dass ich 2021 immer noch mit einer anderthalb Tonnen schweren Stahlkabine mit Verbrennungsmotor herumgefahren bin, weil ich mich gerne frei fühlen wollte, während er nun die Folgen des Klimawandels aushalten muss? Heute ruft er begeistert "Auto, Mama, Auto", wenn wir zur Garage gehen, und wenn wir losfahren, wackelt er im Kindersitz mit seinen kurzen Beinen und sagt "brumm". Und ich trete das Gaspedal stärker, als ich müsste, und antworte: "brumm". Es ist sehr schön.
https://www.zeit.de/kultur/2021-07/autokauf-verkehrswende-stadtverkehr-erstanschaffung-auto-gruende-autofahren
 
@punkreas
Wie genau bist Du denn nach Kroatien gefahren? Da bist du doch gerade, nicht wahr? Mit Bahn und Bus? Mit dem Fahrrad?
 
Ich verstehe schon dass es hinsichtlich des Klimawandels wichtig wäre vom Verbrenner weg zu kommen. Aber es ist nunmal so dass ein E-Auto nicht viel nutzt wenn man es nicht laden kann, und das ist ein Thema was bisher konsequt ignoriert wird. Und selbst mit Eigenheim ist nicht garantiert dass man eine Wallbox ohne Zustimmung des Netzbetreibers installiert bekommt.
 
Egal ob mit fossilen Brennstofffen wie bisher oder mit Elektroantrieb in Zukunft, die Autoindustrie mit all ihren Zulieferern ist eine der Schlüsselindustrien und für einen Gutteil unseres Wohlstands verantwortlich. Hier jetzt zu sagen, gut es kann oder soll sich nur noch 1/5 der Bevölkerung ein privates Auto leisten weil es zb. an der Infratruktur fehlt der sollte sich nicht nur Gedanken um die Umwelt machen sondern auch um die Arbeitsplätze der Zukunft.
Umweltschutz ist zweifelos gut und richtig, aber er darf nicht dazu führen das ein Teil unsere Gesellschaft vom Wohlstand abgekoppelt wird, den unsere Kinder brauchen nicht nur eine bessere Umwelt sondern auch weiterhin Jobs mit denen sie ihr Leben gestalten können.
Beispielsweise Volkswagen verkauft im Heimatmarkt Deutschland irgendwas um die 5-6% seiner jährlichen Autoproduktion. Die Autoindustrie jammert zwar bei jeder Gelegenheit, aber eine Reduktion der individuellen Mobilität in Deutschland könnte man sicher ohne weiteres verkraften. (Mal davon abgesehen, dass die oben genannten Geringverdiener-Laternenparker eh nicht zur Käufergruppe deutscher Neuwagen gehören).

Außerdem ist jedem großen Autohersteller klar, dass die Mobilität in vielerlei Hinsicht stark im Wandel ist, und neben der (individuellen) Elektromobilität auch Carsharing und zukünftig autonome Shuttle/Taxis eine Rolle spielen werden. Auch wenn man in der Deutschen Autoindustrie gern die absoluten Dinosaurier sieht, auch die machen ihre Hausaufgaben und werden zur Stelle sein, sobald es irgendwo Geld zu verdienen gibt.

Dass es nicht von jetzt auf gleich Veränderungen geben wird ist klar, aber wenn man mal ein bisschen über den eigenen Tellerrand hinaus denkt, gibt es sicherlich eine Menge Verbesserungspotential. Corona hat uns gezeigt, dass in sehr vielen Bereichen bereits jetzt Homeoffice ohne große Einbußen möglich ist, und so viele unnötige Fahrten entfallen. Bisher verbringen/verbrachten viele Arbeitnehmer täglich STUNDEN im Auto, im Stau und bei der Parkplatzsuche. Dass gerade die es sind, die nach einem Auto schreien, verstehe ich nicht, so ein Konzept ist doch nicht wünschenswert. Müsste die Forderung da nicht viel eher sein, dieses grundsätzliche Problem zu lösen, als weiter am eigenen Auto festzuhalten? Mehr Homeoffice bzw. weniger unnötige Präsenz-Meetings, starker Ausbau ÖPNV, bessere/sicherere Rad-Infrastruktur, Carsharing in der Breite, Mitfahrgelegenheiten, ... Ansätze gibt es doch genug.

PS: Mir ist klar, dass das geschriebene nicht sofort auf jeden übertragbar ist. Aber anstatt in jeder Veränderung sofort den Untergang des Abendlandes zu sehen, kann man die Sache doch gedanklich mal positiv angehen, und darüber nachdenken, welche individuellen Verbesserungen denn machbar wären.
 
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Es wird immer so getan, als ob ausschließlich das Auto, beziehungsweise der private Autoverkehr am Klimawandel schuld wäre und die restriktive Behandlung, sprich völlige Überteuerung den Klimawandel aufhalten würde....

Es ist immer noch die gesamte Industrie(1)
und die Erzeugung von Prozesswärme(2)
die in Deutschland den höchsten Verbrauch und damit Ausstoß von Klimagasen hat.
1=15,1% 2=15,4%
Quelle Co2online/ Eurostat

Zum Deutschen Strommix schreibe ich mal noch nichts...
 
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Es geht bei der Elektromobiliät langfristig um neue Verkehrskonzepte.
Das autonome fahren wird in absehbarer Zeit eine entscheidende Rolle spielen.

Das wird auch einen Wandel im ÖPNV mit sich bringen.

Da wo ich jetzt komme: Kleinstadt, ca 100km von FFM, da fährt so gut wie jeder morgens einzeln zum Zug. Da ließe sich mit kleinen autonomen Rufbussen etc einiges anders machen.

In der Stadt sowieso. Hier in Berlin gehören die privaten Autos ausgesperrt und durch eine noch zu ermittelnde Anzahl von Elektrofahrzeugen ersetzt. Die könnte man einfach als Ergänzung zu U-, S-Bahn und Bus planen.
Auch öffentlich verfügbare Lastenfahrräder wären eine coole Sache.

Wir brauchen Lösungen, die man an die konkreten lokalen Anforderungen anpassen kann.
 
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Es wird immer so getan, als ob ausschließlich das Auto, beziehungsweise der private Autoverkehr am Klimawandel schuld wäre und die restriktive Behandlung, sprich völlige Überteuerung den Klimawandel aufhalten würde....
Zum Einen und zum Anderen als Beispiel:
“Viele umweltbewusste Autofahrer stellen sich die Frage, ob es für den Klimaschutz besser ist, öfters ein neues Auto zu kaufen oder ein Auto länger zu fahren. Klar ist, dass allein die Produktion eines Autos so viele Treibhausgas-Emissionen verursacht wie mehrere zehntausend Kilometer Autofahren”, betont VCÖ-Experte Blum. Die Daten zeigen sehr deutlich: Das Ankurbeln des Autokaufs, etwa durch eine Verschrottungsprämie, ist kein Beitrag zum Klimaschutz, sondern das Gegenteil davon.
:noplan:
 
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Der verdeckte Aspekt der e-Mobilität ist der Strombedarf. Dieser wird aktuell von wenigen großen Konzernen vermarktet.
Eine rein auf elektrischen Strom festgenagelte Mobilität (egal welcher angetriebenen Form) fördert die Abhängigkeit von eben diesen Konzernen.
Die verfehlte “Liberalisierung“ wird wieder rückgängig gemacht.
Statt auf dezentrale Stromgewinnung und somit weniger Abhängigkeit zu setzen, spült man ( die Politischen Entscheidungen)
wenigen großen Erzeugern fette Gewinne in die Kassen.
 
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Der verdeckte Aspekt der e-Mobilität ist der Strombedarf. Dieser wird aktuell von wenigen großen Konzernen vermarktet.
Eine rein auf elektrischen Strom festgenagelte Mobilität (egal welcher angetriebenen Form) fördert die Abhängigkeit von eben diesen Konzernen.
Ist das jetzt ein Gegensatz zu Verbrennern, wo ja klassischerweise jeder seinen eigenen Bohrturm + Raffinerie im Garten hat? :hehehe:

Beim Stromern haben ja immerhin die Eigenheimbesitzer die Option, die Stromversorgung mit PV auf dem Dach weitestgehend in die eigene Hand zu nehmen und direkt ins Auto zu "tanken"...
 
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Das könnte ja eine der Lösungen sein, für kleine bis mittelgroße Wohbeinheiten.
 
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Ich stelle mir gerade bildlich vor wie es wohl aussähe wenn man in einer Grosstadt wie Berlin den Individualverkehr aussperren würde, Bus an Bus mit Menschen gefüllt die ihre Ziele und ihre Wohnungen in der Innenstadt erreichen wollen, oder grosse Leere weil viele Geschäfte und Lokale dann wohl schliesen müssten. Es kauft sich kaum einer bestimmte Waren die er dann irgendwie mit den ÖVP nach Hause bringen müsste. Ältere Herrschaften die versuchen ihre Fachärzte oder eine Klinik zu erreichen dabei aber persönlich nicht mehr sonderlich mobil sind und auf ein praktisch unbezahlbares Taxi angwiesen wären. Fahrradpendler die ihren Arbeitdplatz bei Wind und Wetter erreichen sollen, auch im Winter wenn es ArsXXkalt ist bei Schnee und Glätte (ja Leute, das wird es auch trotz Klimawandel noch weiter geben). Wenn ich dann noch an die Partygänger denke die jedes Wochenende in die Städte wolllen um in ihre Clubs zu erreichen, und und und tja.....
Also unter den Vorschlägen hier sehe ich eigentlich keinen Einzigen der für sich genommen eine Lösung bietet um die Menschen davon zu überzeugen auf ein eigenes Fahrzeug zu verzichten (zu können) und deshalb, im Grunde geht es darum auch garnicht. Es geht darum wie man den Verkehr, egal ob Individuell oder in Massentransporten möglichst Umweltgerecht aber auch Gerecht für die Menschen gestalten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle mir gerade bildlich vor wie es wohl aussähe wenn man in einer Grosstadt wie Berlin den Individualverkehr aussperren würde
Ja, schrecklich! Verhältnisse wie in Kopenhagen, Oslo, Stockholm, Helsinki, Madrid …
 
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Dafür hat man ja die Flugtaxis erfunden :)
 
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Als wenn das grundsätzlich auf jede Mobiltätsfrage die Antwort wäre...

Als ob der durch Verbrenner Antriebe motorisierte Individualverkehr grundsätzlich auf jede Mobilitätsfrage die Antwort wäre.

btw:
Vielleicht sollte man darüber nachdenken, besonders nach den sich häufenden Extremwettersituationen, Verkehrkonzepte zu bevorzugen die weniger stark Mensch noch Umwelt schaden. Wäre aber nur so ein Gedanke.
 
Hier wird nicht mit dem Finger auf andere gezeigt denn es ist unstrittig das es ein globales und nicht nationales Problem ist. Aber gut, ich glaube nicht das deine Forderungen gegenüber anderen Staaten umsetzbar sind und auch hierzulande wird es genügend Wiederstände geben so das es niemals Maximalforderungen geben wird und kann. Ja das mit dem Fingerzeigen ist in der Tat aber sehr riskant, denn dieser könnte einem schnell fehlen wenn man zb. auf China zeigt.
Was im übrigen deine Ansicht bezüglich der Flutkatastrophe angeht, selbst Meteorlogen sind hier nicht alle deiner Meinung und die sind vom Fach. Es ist zwar unstrittig das sich das Klima ändert, Wetterextreme häufiger werden dennoch sind es immer noch Einzelfälle die es in der Vergangenheit ebenfalls schon gab. Aber solche Vorkommnisse sind natürlich Wasser auf den Mühlen all jener die in so radikalen Bahnen denken wie Du.

Im übrigen, sicherlich war Deutschland mit führend in der Industrialisierung, aber wer bitte wusste damals schon etwas über die Auswirkungen? Ich bin deshalb weit davon entfernt hier Schuldzuweisungen an unsere Grossväter zu machen, allerdings weise ich durchaus heute all jenen eine Schuld zu die mittlerweile wider besseren Wissens und auf Teufel komm raus dennoch so weiter machen oder aus wirtschaftlichen Interessen heraus sogar noch schlimmeres anrichten, - und dazu zählt auch China.
Vor den Auswirkungen hat bereits mitte des 19. Jahrhunderts ein schwedischer Wissenschaftler gewarnt. Einfach in dem er hoch gerechnet hat, wie sich der Schadstoff ausstoss bei steigender Bevölkerung und Kohleverbrauch auswirkt. Er kam dazu, dass um 2000-2050 die Umweltbelastung sich deutlich bemerkbar macht - und zwar in form eines Klimawandels.
Wissenchaft und Ökofreaks haben auch seit mitte der 1970er verstärkt auf die Umweltzerstörung hingewiesen - diese wurden aber alle mehr oder weniger als Spinner abgetan. Wirtschaft und Wachstum waren wichtiger als Umwelt.
Und genau dieses Denken ist immer noch vorhanden. Siehe auch als Vergleich der Umgang mit Corona durch Industrie und Handel.
Wir lernen gerade auf die harte Tour das wir jahrzehntelang ignorant und dekadent waren und sind.
Noch immer sind sich die wenigsten darüber im klaren, was da gerade auf uns zukommt. Diese häufigen und extremen Wetterlagen haben nämlich recht krasse Folgen - Änderung von Flora und Fauna, Ernteausfälle die sich auf die Lebensmittelversorgung auswirken werden, auch die Landschaft wird sich ändern - und zwar global. Die Erwärmung der Meere und damit Änderung der Meeresströme wird gerade in Europa katastrophale Auswirkungen haben. Wenn der Golfstrom stottert gehen bei uns die Lichter aus.
Alle die den Klimawandel verharmlosen oder sich immer noch alternativen Energiequellen sperren oder verweigern sind Mörder an der Menschheit.
Wir erleben gerade den Anfang des Desasters. Unsere Kinder und Enkel werden aber voll bis zum Hals in der Scheisse stehen.
Schöne neue Welt......
 
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@PiaggioX8
Bereits auch Alfred Russel Wallace hatte das erkannt und kommuniziert, bevor er Darwin seine Idee der natürlichen Selektion mitteilte.
 
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