Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

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Es gibt wenige Säulen, weil der germanische Average Joe unbedingt irgendwas verbrennen muss.

So ein Blödsinn. Als würden die Säulen nur nicht aufgestellt weil die Average Joes es verhindern würden. Die Säulen werden nicht gebaut weil Geld und/oder Infrastruktur nicht da sind.
 
Also ich versteh das alles nicht so richtig...

- Man bekommt Abwrackprämien wenn man sein noch gut funktionierendes Auto los wird und sich ein Elektroauto kauft. Das finanziert jeder kleine Steuerzahler.
- Wenn man sein funktionierendes Auto los und und ein neues für einen produziert wird, egal ob Elektro, tut man der Umwelt nichts Gutes, nur Schlechtes!
- Es kann nicht jeder ein E-Auto haben, wie soll man am Straßenrand oder in der Tiefgarage laden? Das ist ein extrem hoher Anteil der Bevölkerung!
- jetzt soll die Autoindustrie wieder wegen Corona subventioniert werden... haben wir gerade keine dringenderen Probleme?

Irgendwie läuft da gründlich was schief.

Sinnvoller wäre eine Prämie für jeden die er irgendwo im stationären Einzelhandel, der Gastronoie oder bei den Kulturschaffenden ausgeben kann. Denn das sind die Unternehmen die am heftigsten unter Corona leiden und gestützt werden müssen.

Eine E-Autoprämie für die dann ein E-Suv gekauft wird der irgendwo in der Welt fabriziert wird hilft den deutschen Kleinunternehmern herzlich wenig.
 
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Die E-Autos sind mangels Ladeinfrastruktur (insbesondere für Mieter die keine eigene Ladestation hinbauen dürfen) ...
Da tut sich doch gerade so einiges: Recht auf Wallbox auch für Mieter
...und der ebenfalls nicht für den Bedarf ausgelegten Stromversorgung nicht massentauglich.
Fürs AC-laden zuhause braucht man weniger Ladeleistung als manche denken.
Das fängt schon damit an, dass nur die wenigsten E-Autos wirklich so schnell an Wechselstrom laden können, dass sie den Hausanschluss an seine Grenzen bringen würden.
Renault Zoe steht einsam an der Spitze mit 22kW Bordlader. Einige alte Tesla Model S können das auch.
Die aktuellen Model S und X schaffen 16,5kW. Model 3 11 kW.
e-Golf nur 7,2 kW. Nissan Leaf 6,6 kW.
Wie gesagt das sind die Wechselstrom Maximalwerte.

Gleichstromladen ist was für unterwegs, für privat sind Gleichstromlader nix (und viel zu teuer).

Umgekehrt lädt ein Tesla Model 3 nur mit dem mitgelieferten Ladeziegel an einer gewöhnlichen Steckdose mit 2,3 kW pro Stunde 14km Reichweite nach. Hört sich nicht nach viel an. Aber in 10 Stunden, z.B. über Nacht sind das 140 km Reichweite. Damit kann man tägliche Pendelstrecken von um die 100km ganz gelassen hinter sich bringen.

Oder an einer blauen CEE-Dose mit 3,7kW. Sind dann schon 22km pro Stunde oder halt 220km.

Umgekehrt sind 11 oder 22 kW bei den meisten Hausanschlüssen kein Problem.

Klar kann man sich jetzt Extremszenarien ausdenken. Mehrparteienwohnhaus mit eigener Tiefgarage und alle schaffen sich zeitgleich ein E-Auto an und wollen immer mit maximaler Geschwindigkeit laden, weil jeder der Bewohner am Tag mindestens 500km mit dem Auto zurücklegen muss.

Lässt man die Kirche im Dort, dann fahren die meisten Menschen noch auf Jahre weitere Verbrenner (was bei intakten Autos ja auch Sinn macht). Der eine oder andere schafft sich als Neuwagen ein E-Auto oder einen Plugin-Hybriden an. Und deren alte Autos werden ja auch nicht gleich verschrottet, sondern fahren auch noch anderswo auf Jahre weiter. In der Zeit in der dann nach und nach mehr und mehr auf E-Mobilität umsteigen, werden in den Mehrparteienwohnhäusern Lastmanagement-Lösungen eingebaut und die lokalen Stromversorger bauen schrittweise ihre Infrastruktur aus. Da bricht nix zusammen durch.

Und selbst wenn man in einer Mietshaustiefgarage mit Lastmanagement in der Nacht man nur 50km Reichweite nachgeladen hätte. Dann gehts halt vor oder nach der Arbeit (je nachdem wie weit man da individuell fahren muss) zum Gleichstrom-Schnelllader und lädt mit bis 50kw, 100kw, 150 kw oder mehr. Hängt halt auch mit der maximalen Ladegeschwindigkeit zusammen die das jeweilige Fahrzeug abkann. 50kw können aber eigentlich alle. Teslas Supercharger können bis zu 150kw (bald 250 kw). Anbieter wie Ionity sogar bis 350kw (wobei das glaube ich noch kein Fahrzeug nutzen kann, der Porsche Taycan vielleicht?). Da lädt man dann zwischen 10 und 30 Minuten zwar nicht voll, aber man kommt hin wo man hinwill. Die Zeit verbringt man mit Kaffeepause, was Essen oder im Tesla gerne auch mit Surfen im Web, Netflix oder YouTube-Videos, oder Spielen.

Dauert trotzdem zu lange? Vielleicht. Mich stört's nicht. Und zuhause ist der persönliche Zeitaufwand fürs Laden auf die paar Sekunden beschränkt das Ladekabel an- oder abzustecken.

Natürlich passt das nicht für jeden. Muss es ja auch nicht. Aber ich finde es faszinierend das es geht und das auch für viel mehr Menschen passen kann als manche denken mögen.

Bisschen Statistik von mir:
- Fahre jetzt seit 13 Monaten rein elektrisch, davor 4,5 Jahre Pluginhybrid und davor 7 Jahre Hybrid ohne Stecker.
- Bis jetzt hat mein E-Auto nur deshalb keine 40.000km auf dem Tacho, weil ich seit Mitte März diesen Jahres zu Homeoffice wegen Corona verdonnert bin.
- Die ersten 3 Monate mit dem Wagen bin ich ohne Wallbox zuhause oder auf der Arbeit nur mit öffentlicher Ladeinfrastruktur unterwegs gewesen. In der Zeit ungefähr 200km pro Tag gefahren. Etwa alle 2 Tage geladen.
- Danach dann Wallbox zuhause und ca. 150km pro Tag unterwegs. Erstmal noch bis zum Jahreswechsel viel Supercharger geladen, weil für 9 Monate nach Kauf kostenlos. Seit Jahreswechsel dann ausschliesslich zuhause geladen mit Stromtarif zu 26,45 Cent/kWh. Verbrauch ab Zähler ca 19 kWh/100km.
 
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Oder 3. die Leute haben (im Durchschnitt) begriffen, dass E-Autos Mist sind
Hmm, ich denke eher der Durchschnitt hat sich noch nie im Detail so mit E-Mobilität beschäftigt, um zu erkennen wie gut das funktionieren kann...
 
Hmm, ich denke eher der Durchschnitt hat sich noch nie im Detail so mit E-Mobilität beschäftigt, um zu erkennen wie gut das funktionieren kann...

Man muss sich im Detail damit beschäftigen, um die Vorteile zu erkennen? :kopfkratz:

Dann sollte das Marketing wohl mal überdacht werden ... :)
 
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Man muss sich im Detail damit beschäftigen, um die Vorteile zu erkennen? :kopfkratz:

Dann sollte das Marketing wohl mal überdacht werden ... :)
Richtig. Neue Technik. Muss man sich mit beschäftigen, sonst kapiert man es nicht.
Ist anderes Autofahren. Definitiv.
 
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Richtig. Neue Technik. Muss man sich mit beschäftigen, sonst kapiert man es nicht.
Ist anderes Autofahren. Definitiv.

„Neue Technik“ ist relativ. Hier stand schon vor 30 Jahren ein E-Auto in der Garage ... der Vorbesitzer
meines Hauses hatte eines. Deshalb ist da ein Drehstromstecker montiert. Wird wohl damit geladen haben...
 
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So ein Blödsinn. Als würden die Säulen nur nicht aufgestellt weil die Average Joes es verhindern würden. Die Säulen werden nicht gebaut weil Geld und/oder Infrastruktur nicht da sind.

Hey Joe - Geld und Infrastruktur fallen weder vom Himmel noch wachsen sie an Bäumen - über Geld und Infrastruktur entscheidet Average Joe per Wahlzettel. Zugegeben sollte man dann die Grünen in BW mal endlich abwählen ... sie haben ihre Chance gehabt.
 
„Neue Technik“ ist relativ. Hier stand schon vor 30 Jahren ein E-Auto in der Garage ... der Vorbesitzer
meines Hauses hatte eines. Deshalb ist da ein Drehstromstecker montiert. Wird wohl damit geladen haben...
Vor 120 Jahren waren zwei Elektroautos die Schnellsten der Welt.
 
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Zugegeben sollten man dann die Grünen in BW mal endlich abwählen ... sie haben ihre Chance gehabt.

Die gehören aus jedem Landtag und dem Bundestag rausgewählt. So ne idealistische Verbotspartei würde unsere Wirtschaft ruinieren. Aber Politik soll man hier ja raus halten.

Also ich Denke noch mal drüber nach wenn ich für um die 35k ein E-Auto mit 700-800 km Reichweite bekomme und es so viele Ladesäulen wie Tankstellen gibt. Bis dahin bleibe ich beim Verbrenner. :)
 
Ja - so isser halt, der Joe. ;)

Erweitert: Man kann Politik hier nicht raus halten - das Thema ist ausschließlich Politik.
 
Die gehören aus jedem Landtag und dem Bundestag rausgewählt. So ne idealistische Verbotspartei würde unsere Wirtschaft ruinieren.
Bullshit. Die würden diverse Arbeitsplätze schaffen und zwar in Branchen mir echter Zukunft.
 
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Die würden diverse Arbeitsplätze schaffen und zwar in Branchen mir echter Zukunft.
Tscha, was sind schon die bereits verlorengegangenen 80k (oder so) Arbeitsplätze in der Fotovoltaik- oder Windkraftindustrie gegen die verbliebenen, unbedingt so lang wie möglich zu erhaltenden 5k (oder so) Arbeitsplätze in der Braunkohle?

Wenn es schon bisher nicht um die schiere Anzahl von Arbeitsplätzen gegangen ist, warum sollte es Politikern und Meinungsmachern dann um die Zukunftsgerichtetheit jener Arbeitsplätze gehen? Die deutsche Autoindustrie brüllt halt lauter, so wie auch die Kohleindustrie.
 
Na ja, Joe hat halt Angst, dass er von E-Autos und Windkraft schwul wird - was will man da machen. Und dann denkt und wählt er halt FDP ... also auch die grüne FDP, die sozialdemokratische FDP und die cyto-demokratische FDP (oder was war dieses C nochmal?), damit sie ihn vor dem Schwulwerden schützen. ... Und damit und mit Corona wars das halt mit dem Cocktail von Möglichkeiten, die Enkel und Urenkel nicht jämmerlich an den Folgen der Biosphärenveränderung verrecken zu lassen. Ob das e-Auto hier eine Möglichkeit gewesen wäre ist komplett egal. Die damit verbundene Bewusstseinsveränderung wäre wichtig gewesen. Aber nun hat der Trockennasenaffe in den letzten 200000 Jahren dieses komplexe Schnitzel-Ottomotor-Bewusstsein mühsam entwickelt und es wäre doch echt zu viel verlangt, dass er das jetzt schon wieder an die Vorgaben der Biosphäre anpassen muss.
 
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Nö. Nicht hier in meiner Gegend.

Du wohnst ländlich - lese ich hier auch MU.de.
Kannst du das mit Sicherheit sagen oder denkst du das, weil du mehr Tankstellen auf der Strasse siehst als Lademöglichkeiten?

Komm, machen wir mal Faktencheck.
Landkreis?
 
Du wohnst ländlich - lese ich hier auch MU.de.
Kannst du das mit Sicherheit sagen oder denkst du das, weil du mehr Tankstellen auf der Strasse siehst als Lademöglichkeiten?

Komm, machen wir mal Faktencheck.
Landkreis?

Wetteraukreis. Das wären laut e-Tankstellen-Finder 9 Stück im gesamten Kreis.

Konventionelle Tankstellen habe ich im Umkreis von gerade mal 3km meines Wohnortes 4 Stück mit je mindestens 6 Säulen.

Des Weiteren habe ich meinen Benziner in 2 Minuten von komplett leer bis komplett voll getankt. Mir persönlich wäre die Lebenszeit viel zu schade, immer 30 min zu warten damit ich wieder wenige 100km weit komme.. (Wenn man jetzt nicht gerade zuhause die Möglichkeit zum laden hat).

Ich fahre mehrmals im Jahr zu Verwandten nach Polen, 800km. Da bräuchte ich mit einem e-Auto ja pro Strecke 2 Stunden länger nur um zu laden...
 
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