Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

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Bei einem privaten E-Auto muss man sich stets selber darum kümmern, wann man wo und wie lange aufladen muss, um zum Zeitpunkt x eine bestimmte Strecke fahren zu können. Was ziemlich stressig werden kann, vor allen Dingen dann, wenn man zur Miete wohnt.
Ja, möglich.

Aber du redest ja auch nicht davon, dass das Konzept »Tankstelle« ab den 1890er-Jahren auch erst etabliert werden musste, widrigenfalls es ziemlich stressig werden konnte, versuchte man mit den unausgereiften Verbrennungstreiblingen eine Überlandfahrt: Hoffentlich gibt’s am Ort eine Apotheke oder Drogerie – und hoffentlich hat die auch ausreichend langkettige Kohlenwasserstoffflüssigkeit.

Standard Oil fing ja auch nicht am Jammern, als das E-Licht die Petroleumversorgung entbehrlich machte, und baute – Tankstellen für dieses neumodische Selbstfahrergedöns.

Ebenso mag es aber in 20 Jahren der Normalfall werden, auch in gemieteten Garagen einen 400V-Drehstromanschluss für die nötige Ladekraft zu haben. Vielleicht machen die EVUs ja gemeinsame Sache mit Privathaushaltbetreibern: so wie heute der ISP bisweilen ein öffentliches WLAN über den privaten Anschluss legt, mag eine tagsüber ungenutzte private Außensteckdose zu einer öffentlichen umgewidmet werden.

Und »kümmern« musste sich seinerzeit auch die Bahn, um zu berechnen, welcher Ladezustand ein Akkutriebwagen haben musste, um die geplanten Streckenkilometerleistungen ohne etwaigen V-Lok-Vorspann abwickeln zu können. Wer’s nicht ausrechnen will, liest’s dann in Tabellen ab.
 
Wegfallen würde bei gemieteter Mobilität die Unpraktikabilität des E-Antriebes.
Wer sich ein Auto mietet, egal ob bei einem Vermieter wie Sixt oder einer Carsharingfirma, überlegt sich, wozu er das brauchst. Man will mit einer Reisetasche als Gepäck zu einem Kongresshotel, 50km vom Bahnhof? Da muss man sich keinen 2,5to-SUV mieten, wie man ihn zuhause in der Garage hat. Da reicht ein kleiner Elektro-Flitzer. Der ganze Ballast, der bei den Kaufentscheidungen für das eigene Auto eine Rolle spielt, fällt beim Mieten weg. Da gehts einfach nur um Aufgabe/Kosten/Nutzen. Die emotionalen Faktoren, die eine Entscheidung für ein bestimmtes Automodell maßgeblich beeinflussen, spielen bei einem Mietauto keine Rolle. Ist ja nur ein Mietauto. Am besten, da steht auch noch car2go oder Sixt drauf, dann kommt niemand auf die Idee, das mit meiner Persönlichkeit und meinem beruflichen Erfolg in Verbindung zu bringen.

Mein eigenen Auto spielen die Rückschlüsse vom Modell auf den sozialen Status des Besitzers aber sehr wohl eine wichtige Rolle. Dazu muss das Auto alle Transportaufgaben erledigen können, die in der Familie anfallen, vom Pendeln zum Arbeitsplatz über den Wochenendausflug zu den Großeltern bis zur Ferienreise mit Gepäck. Das bedeutet dann eben, dass die meisten Kilometer dieses Fahrzeuges mit einem viel zu großen, schweren und starken Auto zurückgelegt werden.

Und das ist Energieverschwendung und eine unnötige Belastung der Umwelt. Egal, ob mit E-Motor oder Verbrenner.
 
Manchmal werden Märchen auch war... ;)

Und ja, mal wieder was zum Thema:

Komischer Artikel. Erst ist das E-Auto weit überlegen und wird die Verbrenner 7-Fach in den Kosten unterbieten, also im Verbrauch, und am Ende heißt es dann, E-Autos werden nur 40 % der privaten PKWs ersetzen.
 
Das kommt darauf an, wie man den „Sinn“ eines Autos definiert. Kaum ein Autokäufer setzt seine Priorität auf Umwelt- und Klimaschutz. Die große Mehrheit erwartet auch von einem E-Auto ähnlich universelle Einsatzmöglichkeiten und Reichweiten wie bei den Verbrennermodellen — zu einem vergleichbaren Preis! Dazu kommen die emotionalen Faktoren, die bei der Kaufentscheidung eine zentrale Rolle spielen, aber nicht thematisiert werden. Schließlich ist ein Auto für Privatleute eine derart hohe Investition, dass dafür auch ein entsprechender Gegenwert erwartet wird. Und der geht weit über die tatsächlich anfallenden Transportaufgaben hinaus.

Mietet man sich dagegen Mobilität, egal ob per ÖPV, Carsharing oder Autovermietung, wird die Kaufentscheidung meistens ganz rational gefällt: Welche Anforderungen müssen erfüllt werden, und wie bekomme ich die am günstigsten. Da haben E-Antriebe weit bessere Chancen, weil der ganze emotionale Ballast, den das eigene Auto mit sich führt, wegfällt.

Wer sich aber für ein eigene Auto entschieden hat, wird es auch so oft wie möglich benutzen wollen. Schließlich fallen dafür auch im Stand schon hohe Unterhaltskosten an. Bei diesem Nutzungsverhalten kommen dann die durchschnittlich 1,2 Personen heraus, die mit 2 Tonnen Stahl auf 4x2m Fläche bewegt werden. Eine Folge dieser eigentumsbasierten Mobilität ist dann auch der enorme Platzbedarf, den all diese Kfz beanspruchen — auch wenn sie nur stehen.

Auch die Entscheidung für den kostengünstigeren Verbrennerantrieb ist eine Folge der eigentumsbasierten Mobilität. Das wird sich erst ändern, wenn die tatsächlich anfallenden Kosten — auch die Umweltbelastungen — in jedem gefahrenen Kilometer und jedem Cityparkplatz eingepreist sind und nicht, wie bisher, der Allgemeinheit aufgelastet werden.

Wenn ich jetzt z.B. was großes transportieren muss, wie kommt ein Mietwagen mit passender Anhängerkupplung vor meine Haustür? Wer holt ihn wieder ab? Bisher musste ich Mietwagen oder CarSharing immer irgendwo abholen.
 
Ja, möglich.

Aber du redest ja auch nicht davon, dass das Konzept »Tankstelle« ab den 1890er-Jahren auch erst etabliert werden musste, widrigenfalls es ziemlich stressig werden konnte, versuchte man mit den unausgereiften Verbrennungstreiblingen eine Überlandfahrt

Niemand glaubt, dass das Tankstellennetz vom Himmel gefallen ist.

Es geht hier gerade um was anderes. Spoege meint, dass E-Mobilität auf Mietbasis besser vorangebracht werden kann als mit E-Privatautos. Ich stimme ihm darin zu. Allerdings teile ich Spoeges Begründung, die maßgeblich auf Emotion abstellt, im Speziellen auf Statusgehabe, überhaupt nicht. Ich glaube, dass die Menschen mehrheitlich eher praktisch denken und die Freiheit einer Mobilität "on demand" sehr schätzen. Die bekommen sie mit einem privaten Verbrenner, und sie bekommen sie auch bei E-Mietsystemen, weil dort ja alles organisiert ist und immer ein startbereites Auto bereitsteht. Mit einem privaten E-Auto sieht es hingegen mit dem "on demand" derzeit nicht so gut aus, und das hat natürlich mit dem Mangel an Stromtankstellen zu tun.
 
Ich glaube, dass die Menschen mehrheitlich eher praktisch denken und die Freiheit einer Mobilität "on demand" sehr schätzen. Die bekommen sie mit einem privaten Verbrenner, und sie bekommen sie auch bei E-Mietsystemen, weil dort ja alles organisiert ist und immer ein startbereites Auto bereitsteht.

So lange die Regierung und vor allem die Industrie das nicht im Bezug auf "elekrisch" begriffen hat wird sich an der Situation wenig ändern. Auf der anderen Seite will man ja auch nicht das sich der Mop erhebt. Ausserdem ist es wesentlich einfacher der Öl-und Verbrennerlobby täglich in den Arsch zu kriechen.

Mietsysteme sind so lang gut wie kein 10 Km Marsch geleistet werden muss um vielleicht ein eventuell funktionsfähiges Fahrzeug (oder eine Batterie dafür) zu finden. Was in Frankfurt am Hauptbahnhof testweise funktioniert klappt aber nur 5 Km weiter weg schon nicht mehr, denn man findet erst gar nichts mit vier Rädern das man mieten könnte. Auf dem Land und schon im näheren Umfeld schon gleich gar nicht mehr. Da bleibt "elektrisch" nur noch die Bahn mit ihrem horrend perfekten und informationslosen Fahrplan. Zu bestimmten Tageszeiten gibt es nicht mal Sitzplätze, obwohl man die Thematik schon seit über 10 Jahren kennt.

Und jetzt will man den Leuten erzählen das ein Mietsystem die perfekte Lösung ist..

Genau so lästig wir die gefühlten 250.000 Mietfahrräder vor Haupteingängen, auf Rollstuhlrampen?
Mittlerweile liegen diese Räder ja in jeder Ecke. Zumindest in Frankfurt.

Es hat Jahre gedauert bis die total gefährlichen Elektroroller eine Zulassung bekommen haben.
Es wird nur 5 Minuten dauern bis sich der erste Depp erhebt um dafür Fahrverbotszonen zu markieren.


Die Grundrichtung ist nicht falsch, die Ausführungen dafür jedoch deutlich beschissen und vor allem so deutlich träge organisiert das eigentlich jeder der gern elektrisch Fahren würde gut beraten ist sich die Sache vorher ziemlich genau zu überlegen. Erstens sind eigene Fahrzeuge drei mal so teuer wie ein Verbrenner, zweites findet man nicht überall eine Steckdosen-Tankstelle und wenn stehen schon drei vor Dir in der der Reihe, so für ca. 6 Stunden. Weil die Ladezeiten einfach viel sind zu lang sind und im Prinzip keine praktische Infrastruktur besteht.

60 Mio Bundesbürger können nicht Elektrisch. Woaas du kannst nicht elektrisch?
Da müssen wir doch was machen: Zieh um vom Land in die Stadt und wähle Merkel :->
 
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Könnte ich schnell und unkompliziert ein E-Auto Mieten, würde ich es auch nutzen.
Aber hier bei uns auf dem Land ist das unmöglich.

Auch wäre ich an Leasing eines E-Autos interessiert. Auf 2 Jahre um das Ganze mal in Langzeit für unsere Bedingungen zu testen.

Aber entweder sind gar keine E-Fahrzeuge verfügbar (lieferbar), oder es gibt keine vernünftigen bezahlbare Leasing Angebote.

Aber jetzt mal 30000€ für ein E-Auto hinblättern, um das ganze mal über einen gewissen Zeitraum für uns zu testen....nein.

Zudem kommt noch dazu, dass man hier auf dem Land wieder aussen vor ist. Solche Angebote lohnen sich nur in der Stadt.

Für uns persönlich ist die Zeit noch nicht reif, für ein E-Auto.
Haben uns als Zweitwagen gerade einen Golf (Benziner) im Leasing für 2 Jahre bestellt. In der Hoffnung, dass in 2 Jahren ein E-Auto in vernünftigem Rahmen geleast werden kann.
 
Komischer Artikel. Erst ist das E-Auto weit überlegen und wird die Verbrenner 7-Fach in den Kosten unterbieten, also im Verbrauch, und am Ende heißt es dann, E-Autos werden nur 40 % der privaten PKWs ersetzen.
Nein, das hast du falsch verstanden:
Die BNP Paribas hat in der Studie nur analysiert, welchen Einfluss erneuerbare Energien auf den privaten Verkehr haben werden. Dort könnten sie allerdings bis zu 40 Prozent der heutigen globalen Öl-Nachfrage ersetzen.
Private Kfz machen demnach 40% der globalen Öl-Nachfrage aus. Wären diese elektrisch würde das wegfallen. Rest wäre wahrscheinlich immer noch Transportbereich, Luftfahrt, Schifffahrt, etc.

Das sind halt andere Baustellen, bzw. waren nicht im Fokus der Betrachtung.
 
Könnte ich schnell und unkompliziert ein E-Auto Mieten, würde ich es auch nutzen.
Aber hier bei uns auf dem Land ist das unmöglich.
Also ich wohne auf dem Land und hier ging das. Die Stadtwerke bei uns haben E-Autos im Fuhrpark, die auch vermietet werden, für Kunden auch noch ein bisschen günstiger. Ich habe mir auf diese Weise mehrmals eine Renault Zoe und dann einmal ein Tesla Model X gemietet.
Auch wäre ich an Leasing eines E-Autos interessiert. Auf 2 Jahre um das Ganze mal in Langzeit für unsere Bedingungen zu testen.
Bezüglich Langzeitmiete fällt mir spontan die E-Autovermietung NextMove ein. Kurze Mietzeiten gehen da aber auch.
Aber entweder sind gar keine E-Fahrzeuge verfügbar (lieferbar), oder es gibt keine vernünftigen bezahlbare Leasing Angebote.
Leider scheinen viele Hersteller nicht auf die Nachfrage vorbereitet gewesen zu sein. Ich glaube in recht kurzer Zeit bekommt man im Moment nur Renault Zoe und Tesla Model 3. Bezahlbares Leasing ist natürlich auch so seine Sache. Auf jeden Fall (noch) nicht mit dem bei Verbrennern vergleichbar.
Aber jetzt mal 30000€ für ein E-Auto hinblättern, um das ganze mal über einen gewissen Zeitraum für uns zu testen....nein.
Würde ich auch nicht tun. Bei mir ging es über einen Zeitraum von 12 Jahren erst mit Hybrid, dann Plug-in Hybrid und jetzt E-Auto.
Zudem kommt noch dazu, dass man hier auf dem Land wieder aussen vor ist. Solche Angebote lohnen sich nur in der Stadt.
Sehe ich nicht so. Das kommt auf das Fahrprofil an. Im Zweifelsfall hat man es auf dem Land einfacher sich vom Elektriker eine Wallbox in die Garage/ den Carport setzen zu lassen, da tendenziell mehr Eigentum als Miete. Und wenn man wie ich täglich in die "große" Stadt pendelt, dann macht das sogar mehr Sinn als sich als Großstädter so eine Knutschkugel á la E-Smart auf den Laternenparkplatz zu stellen, ständig Lademöglichkeiten zu belegen wo man auch den dort eher gut ausgebauten Nahverkehr nutzen könnte.
 
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Die Grundrichtung ist nicht falsch, die Ausführungen dafür jedoch deutlich beschissen und vor allem so deutlich träge organisiert das eigentlich jeder der gern elektrisch Fahren würde gut beraten ist sich die Sache vorher ziemlich genau zu überlegen. Erstens sind eigene Fahrzeuge drei mal so teuer wie ein Verbrenner, zweites findet man nicht überall eine Steckdosen-Tankstelle und wenn stehen schon drei vor Dir in der der Reihe, so für ca. 6 Stunden. Weil die Ladezeiten einfach viel sind zu lang sind und im Prinzip keine praktische Infrastruktur besteht.

Leider gibt es mit der Ladeinfrastuktur nicht nur die Probleme das nicht so viel vorhanden ist, sondern auch die, das wenn eine vorhanden ist, jeder meint das es seine eigene ist. Da wird munter früh zum Arbeiten gegangen und der E-Wagen an die Säule gesteckt, Anzeige im Fzg. zeigt ja an wie lange der Ladevorgang dauert. Aber nicht das nach 1,5h fertig ist und ich das das als Besitzer weiß, nein ich parke bis zum Feierabend und blockiere lieber den Lader. Das ist es was mich ankozt, ich lege meine Tel. Nummer rein, damit der Notfalllader sich bei mir melden kann und dann mache ich den Lader frei, egal ob mein Auto voll ist oder nicht. Kann ja später nochmal anstecken.

Und ich wohne auch zur Miete auf dem Land und habe keinen eigenen Lader, es funktioniert auch. Planung und etwas vorausschauend sein ist ja nicht zu viel verlangt. Mein E-Mobil fährt ca. 300 km, das reicht bei mir fast für die ganze Woche um zur Arbeit zu kommen, dafür brauch ich ein Auto nun mal am meisten.
 
Mietsysteme sind so lang gut wie kein 10 Km Marsch geleistet werden muss um vielleicht ein eventuell funktionsfähiges Fahrzeug (oder eine Batterie dafür) zu finden. Was in Frankfurt am Hauptbahnhof testweise funktioniert klappt aber nur 5 Km weiter weg schon nicht mehr, denn man findet erst gar nichts mit vier Rädern das man mieten könnte.

Klar, derzeit ist das noch nix. Ich kann mir aber vorstellen, dass man aus den Zutaten E-Auto, ÖPV, autonomes Fahren und komplett durchdigitalisierter Organisation / Vernetzung ein System aufbauen kann, das On-Demand-Mobilität bei drastisch geringerer Umweltbelastung bietet. Hat nur zwei Haken:

1. Leute ohne Smartphone sind raus. Die o.g. Nummer wird es nur gegen die Preisgabe von Bewegungsdaten geben.

2. Es rettet die Umwelt nicht wirklich. Das geht nur, wenn man aus dem Kapitalismus aussteigt.
 
Leider gibt es mit der Ladeinfrastuktur nicht nur die Probleme das nicht so viel vorhanden ist, sondern auch die, das wenn eine vorhanden ist, jeder meint das es seine eigene ist. ....

In einer regelmäßig erscheinenden Publikation, die ich in der Arbeit setze, da empfahl ein E-Smart-Eigentümer und Mitglied der Grünen, zum Laden den kostenlosen Aldi-Park-Lade-Platz zu nehmen, also länger als der Einkauf dauert. :rolleyes:
Teueres E-Auto kaufen und dann kein Geld für die Stromrechnung mehr. :p
 
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Ja, da war ich kürzlich Tanken an einem Autohof. Der hatte da 6 Ladeplätze. An 4 davon standen Autos geparkt während die Besitzer essen waren. Bei so einem Verhalten hilft es auch nichts eine Infrastruktur aufzubauen.
 
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Meine persönliche Erfahrung mit Carsharing über car2go ist eigentlich gemischt. Hier in Stuttgart sind das alles e-Smarts und ein paar Mercedes B-Klassen in elektrischer Form. Ich nutze das eigentlich gerne, aber es ist a) alles andere als günstig bei rund 30ct/min. und b) sehr oft ist ausgerechnet genau dann wenn ich eins brauche, keins da. Hier sind mittlerweile 500 Fahrzeuge im Einsatz und es passiert trotzdem sehr oft, dass in meinem Stadtteil im Umkreis von 2km kein einziges Auto steht und das kann man hier nicht laufen bei der Topographie. Ansonsten nutze ich das sehr gerne, um zum Flughafen oder zurück zu kommen. Das ist dann etwa preislich bei der Hälfte des Taxis von meiner Haustür aus (ca. 15 Minuten Fahrzeit) und man kann den Smart direkt am Terminal auf einer Sonderparkfläche abstellen.
 
In einer regelmäßig erscheinenden Publikation, die ich in der Arbeit setze, da empfahl ein E-Smart-Eigentümer und Mitglied der Grünen, zum Laden den kostenlosen Aldi-Park-Lade-Platz zu nehmen, also länger als der Einkauf dauert. :rolleyes:
Teueres E-Auto kaufen und dann kein Geld für die Stromrechnung mehr. :p
... so beißt sich einiges in unserm Land:p
 
Klar, derzeit ist das noch nix. Ich kann mir aber vorstellen, dass man aus den Zutaten E-Auto, ÖPV, autonomes Fahren und komplett durchdigitalisierter Organisation / Vernetzung ein System aufbauen kann, das On-Demand-Mobilität bei drastisch geringerer Umweltbelastung bietet. Hat nur zwei Haken:
1. Leute ohne Smartphone sind raus. Die o.g. Nummer wird es nur gegen die Preisgabe von Bewegungsdaten geben.
Ja, das ist sehr wahrscheinlich. Dem wird man sich in Zukunft allerdings auch mit einem eigenen Privatauto schwer entziehen können – spätestens dann, wenn es eine flächendeckende Maut gibt. Das dürfte nicht mehr lange dauern. Dazu kommt, dass auch Privatautos bald ständig Daten funken, z.B. an den Hersteller oder an das Navi-System. Für den weitaus grössten Teil der Kundschaft dürfte die Preisgäbe von Bewegungsdaten allerdings kein Problem sein, weil ihre Mobilität damit erheblich an Komfort gewinnen. Das gilt selbst für Benutzer des ÖVP – erst recht dann, wenn es auch ÖVP on demand gibt.

2. Es rettet die Umwelt nicht wirklich. Das geht nur, wenn man aus dem Kapitalismus aussteigt.
Das schreibst du jedesmal wenn es um ein konkretes Problem geht und mögliche Wege, dies zu lösen. Ich finde das unergiebig: Deine Begründung ist immer abstrakt und das gesamte System umfassend, bei konkret definierten Maßnahmen kannst du aber nie erläutern, warum sie aus systemischen Gründen nicht funktionieren werden.
 
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Nein, das hast du falsch verstanden:

Private Kfz machen demnach 40% der globalen Öl-Nachfrage aus. Wären diese elektrisch würde das wegfallen. Rest wäre wahrscheinlich immer noch Transportbereich, Luftfahrt, Schifffahrt, etc.

Dann haben die aber auch was falsch verstanden. Denn 40% ist der gesamte Straßenverkehr, nicht nur private KFZ.
 
Für den weitaus grössten Teil der Kundschaft dürfte die Preisgäbe von Bewegungsdaten allerdings kein Problem sein, weil ihre Mobilität damit erheblich an Komfort gewinnen. Das gilt selbst für Benutzer des ÖVP – erst recht dann, wenn es auch ÖVP on demand gibt.

Findest du den Deal ÖVP-Komfort gegen Privatsphäre gut?
Ich hab jetzt irgendwie den Eindruck, du argumentierst in Bezug auf Datenschutz noch krasser als, sagen wir, Bremer in Bezug auf Umweltschutz. Ist ja eh schon alles verloren, die Leute wollen das sowieso nicht, und solange es in anderen Bereichen auch keinen Datenschutz gibt, können wir uns hier jetzt auch ein Ei drauf pellen...

Das schreibst du jedesmal wenn es um ein konkretes Problem geht und mögliche Wege, dies zu lösen.

Naja, wenn man den kompletten Verkehr so umfassend auf den Kopf stellt, dann hätte ich schon den Anspruch, dass diese Maßnahme einen Beitrag dazu leistet, die monströsen Umweltprobleme zu lösen. Immerhin geben wir ja einiges dafür auf, kurz gesagt: So schön wie heute wird's damit nie wieder werden. (Und das nicht, weil ich gerne den Sound eines x-Zylinders höre oder weil ich überdimensionierte Stahlgeschwüre mit Protzfaktor mag). Aber wir ändern damit ja nichts an dem System selbst; und solange wir innerhalb eines Systems operieren, das ständig Wachstum erzeugt, kriegen wir die Umwelt nicht gerettet.

Ich finde das unergiebig: Deine Begründung ist immer abstrakt und das gesamte System umfassend, bei konkret definierten Maßnahmen kannst du aber nie erläutern, warum sie aus systemischen Gründen nicht funktionieren werden.

Doch, siehe oben! Ich finde das absolut nicht abstrakt. Da wird es einfach immer mehr IT geben, immer mehr Serverfarmen, immer mehr autonome Cabs und jede Menge extra-komfortablen Mehrwert drumherum - keine Sorge, den Konzernen (deren Geschäftsmodell übrigens auf treffsichere Konsumverführung hinausläuft) fällt immer was ein. Diesen wachsenden "Öko"-Verkehr mit allem, was dranhängt, wird man entsprechend mit Energie ausstatten müssen. Doch auch Solaranlagen und Windräder sind nicht umweltneutral, außerdem ist damit auch irgendwann Ende, wenn jeder Quadratmeter zugepflastert ist. Vielleicht erlebt die Atomkraft ihr Comeback, möglicherweise werden dann doch wieder fossile Energieträger aus dem Boden geholt, weil's anders einfach nicht geht.

Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn wir die Zeit hätten, es auszuprobieren - solange, bis auch der letzte Depp darauf kommt, dass wir kein Herumdoktern an ökologischen Symptomen, sondern eine Behandlung der Grunderkrankung brauchen. Also eine Transformation zu einer ökologischen Kreislaufwirtschaft. Wenn ich jetzt sage: "Es darf nicht mehr verbraucht werden als recycled werden kann" - wäre das jetzt auch schon zu abstrakt?
 
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Dann haben die aber auch was falsch verstanden. Denn 40% ist der gesamte Straßenverkehr, nicht nur private KFZ.
Tut mir leid aber wo nimmst du diese Info her? Jedenfalls nicht aus dem von mir verlinkten Artikel.
Weder steht da, dass nur 40% der privaten PKWs durch E-Autos ersetzt werden könnten (wie in deiner ersten Antwort auf den Link behauptet), noch dass das was du jetzt schreibst 40% der gesamte Straßenverkehr seien und nicht nur der private.
Eigentlich steht doch alles in dem Teil aus dem Artikel den ich vorhin schon zitierte (plus jetzt noch ein bisschen mehr):
Die BNP Paribas hat in der Studie nur analysiert, welchen Einfluss erneuerbare Energien auf den privaten Verkehr haben werden. Dort könnten sie allerdings bis zu 40 Prozent der heutigen globalen Öl-Nachfrage ersetzen. In anderen Bereichen – zum Beispiel im Schiff- oder Lastverkehr – dürfte Öl weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Falls ich mich irre oder in dem Artikel irgendwas überlesen habe, kannst du ja bitte den entsprechenden Ausschnitt hier einmal zitieren.
 
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