Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

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E-Autos sind eine sich entwickelnde Alternative zu den Verbrennungsmotoren. Und die Entwicklung schreitet momentan zügig und vielversprechend voran. Immer mehr Automobilhersteller haben neben den klassischen Verbrennern auch E-Mobile im Angebot. Diese Entwicklung ist gut und die E-Mobilität hat eine durchaus realistische Chance, auf Dauer die Verbrenner zu ersetzen. Nur wird das noch lange dauern.

:unterschreibe:

Bei aller Notwendigkeit den Verbrenner mittel- und langfristig abzulösen wäre es töricht, ausgerechnet in Deutschland der Schlüsselindustrie Auto
mit allen Perepheriebetrieben via Schnellschuss den Stecker zu ziehen.

Dass die Industrie den E-Zug verpennt hat, obendrauf noch Dieselgate etc. bedarf da keiner gesonderten Erwähnung. Ein Totalversagen.

Der notwendige Technologiewechsel wird nur bedingt zünden, wenn nicht endlich parallel die Verkehrsinfrastruktur renoviert wird.
Dazu gehören auch neue Konzepte für die Bahn und den Öffentlichen Nahverkehr auf dem Land. Da sieht es nämlich düster aus.
 
Wer entscheidet denn, wer's braucht und wer nicht? Du?
Ich nicht. Aber so wie auch Waffenberechtigungen über Behörden laufen, könnte man das auch mit Autos machen. Oder man regelt das über den Geldbeutel. Dann sind das wenigstens nicht solche spritfressende Ungetüme.

Wie gesagt: die Allgemeinheit sollte in einigen Punkten vorrang haben. Letztenendes muß es über einen gesellschaftlichen Diskurs gehen. Und so wie es ausschaut wird das Problem in weiten Teilen auch von alleine aussterben. Das sind nämlich hauptsächlich die alten Säcke, die sich so krampfhaft am eigenen Auto festkrallen. Die Generation <30 interessiert sich eher nicht für sowas.
 
Und ich will, daß diese SUV-Scheiße endlich aufhört. Dieser Größenwahn ist bei Platzproblemen nun wirklich nicht hilfreich.
Du weißt schon, dass der Tesla X ein SUV ist? Und was ist mit Vans? Dem VW Bully? Alles Verbieten? Ist das die Lösung? Finden sich dafür oder für die (drastische) Reduzierung der KfZ Mehrheiten? Ich bezweifle das sehr!
 
Ich nicht. Aber so wie auch Waffenberechtigungen über Behörden laufen, könnte man das auch mit Autos machen.

Macht man ja schon. Wer eine Waffe verwenden will, braucht einen Waffenschein. Und wer Auto fahren will, einen Führerschein. Beides kann bei Fehlverhalten auch wieder entzogen werden. So what?

Wie gesagt: die Allgemeinheit sollte in einigen Punkten vorrang haben.

Was ist, wenn eine Mehrheit der Allgemeinheit Auto fahren will? Muss man die dann bekehren und erziehen oder so?

Das sind nämlich hauptsächlich die alten Säcke, die sich so krampfhaft am eigenen Auto festkrallen. Die Generation <30 interessiert sich eher nicht für sowas.

Ne, die interessiert sich für andere Produkte. Denkt man die Sache ein bisschen größer, kommt man rasch an den Punkt, wo man feststellen muss: Wer Ökologie will, wer Nachhaltigkeit will, muss sich für ein anderes Wirtschaftssystem einsetzen, nicht einfach nur für autofreie Innenstädte und für ein Verbot von Verbrennungsmotoren. Naja, und was das Verhältnis der jungen Leute zum Kapitalismus betrifft, so habe ich absolut nicht den Eindruck, dass die eine besonders kritische und distanzierte Position einnehmen. Können sie auch nicht so leicht, weil sie im Spätkapitalismus sozialisiert wurden, in einem "alternativlosen", gottgegebenen System, das nach dem Mauerfall allein übrig geblieben war.
 
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Ich nicht. Aber so wie auch Waffenberechtigungen über Behörden laufen, könnte man das auch mit Autos machen. Oder man regelt das über den Geldbeutel. Dann sind das wenigstens nicht solche spritfressende Ungetüme.

Ich würde bei den Flugreisen und den Kreuzfahrten ansetzen. Wenn man beides verbietet, würde das mehr
„bringen“ als die PKWs zu verbieten und mir würde es nichts ausmachen.

Letztlich muss man es über den Spritpreis (oder CO2 Steuer..) machen.
 
Du weißt schon, dass der Tesla X ein SUV ist?
Jepp. Deswegen finde ich den auch scheiße.

Und was ist mit Vans? Dem VW Bully? Alles Verbieten? Ist das die Lösung? Finden sich dafür oder für die (drastische) Reduzierung der KfZ Mehrheiten? Ich bezweifle das sehr!
Genau. Und LKWs. Alles muß weg, was >4,5m – warum werdet ihr immer so polemisch. Natürlich ist ein Van eine andere Kategorie. Du wirst doch wohl den Unterschied zwischen einem Porsche SUV und einem 7sitzer VAN, oder etwa nicht?

Ich rede von den PKWs, die ich jeden Tag in Massen sehe. Riesen Trums von Autos, mit 1-2 Personen besetzt. Ich fahre jeden Tag rund 50km mit dem Rad. Da hat man Zeit sich das anzuschauen. Und ein VW-Bulli ist auch OK, wenn der auch für den angestammten Zweck genutzt wird. Wenn dann aber alle einen Bulli statt eines SUVs fahren, ist nichts gewonnen.

Ich finde es sehr verwunderlich wie sich alle so am Status Quo festhalten und dabei Fakten vollständig ignorieren können. Die Städte sind vollkommen verstopft. Trotzdem sitzen die Deppen alle in ihrem Auto und regen sich über die anderen auf. Schaut doch einfach mal in die Städte, wo sie den PKW- und LKW-Verkehr einfach aus der Innenstadt verbannt haben. Selbst die Autofahrer sind damit zufriedener. Die Lebensqualität hat sich für ALLE erhöht. Das scheint mir ein Fall von "manche muß man zu ihrem Glück zwingen" zu sein.

Ich bin absolut zufrieden mit meiner Entscheidung auf ein eigenes Auto zu verzichten. Ich will nicht nicht mal einen eigenen Elektro-PKW haben. Wenn ich mal ein Auto brauche, dann miete ich mir kurz einen (ich fahre sehr sehr gerne Auto). Ansonsten bin ich mit meiner Entscheidung auf Öffis und dem Fahrrad absolut zufrieden, auch wenn es noch viel Luft für Verbesserungen gibt. Z.B. müsste die Taktung sich auf meiner Linie deutlich verkürzen. Und es müsste mehr richtige Fahrrad-Plätze geben. So wie jetzt im Eingangsbereich ist es eher nervig. Und teilweise wollen mehr Fahrräder mit als offiziell Platz ist.
 
Ich würde bei den Flugreisen und den Kreuzfahrten ansetzen. Wenn man beides verbietet, würde das mehr
„bringen“ als die PKWs zu verbieten und mir würde es nichts ausmachen.
Na, das eine schliesst das andere nicht aus. Im Grunde muß bei jedem Verkehrsmittel die Umweltbelastung mit eingepreist werden. Fliegen und Schiffsreisen sind einfach zu billig.
 
Was ist, wenn eine Mehrheit der Allgemeinheit Auto fahren will? Muss man die dann bekehren und erziehen oder so?
Ja. Netterweise hat Fridays for Future duchaus in Familien ihre Wirkung gezeigt. Wenn einem das eigene Kind permanet auf die eigenen Verhaltensweisen und deren Auswirkunge hinweist, kann es einem wohl zu denken geben.

Und ja, die Gesellschaft sind nicht nur die autofahrenden Erwachsenen. Das sind auch die Kinder und nichtfahrenden Erwachsenen. Und die Gesellschaft muß einfach vor Menschen geschützt werden, die auf das Befinden anderer scheißen und nur die eigenen Interessen als relevant ansehen. Und spätestens jetzt, angesichts der Prognosen, um so mehr.
 
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Ich bin absolut zufrieden mit meiner Entscheidung auf ein eigenes Auto zu verzichten. Ich will nicht nicht mal einen eigenen Elektro-PKW haben. Wenn ich mal ein Auto brauche, dann miete ich mir kurz einen (ich fahre sehr sehr gerne Auto). Ansonsten bin ich mit meiner Entscheidung auf Öffis und dem Fahrrad absolut zufrieden, auch wenn es noch viel Luft für Verbesserungen gibt. Z.B. müsste die Taktung sich auf meiner Linie deutlich verkürzen. Und es müsste mehr richtige Fahrrad-Plätze geben. So wie jetzt im Eingangsbereich ist es eher nervig. Und teilweise wollen mehr Fahrräder mit als offiziell Platz ist.

Ist ja akzeptabel, was aber machen Pendler die auf dem Land wohnen ?
 
Ja. Netterweise hat Fridays for Future duchaus in Familien ihre Wirkung gezeigt. Wenn einem das eigene Kind permanet auf die eigenen Verhaltensweisen und deren Auswirkunge hinweist, kann es einem wohl zu denken geben.

Und ja, die Gesellschaft sind nicht nur die autofahrenden Erwachsenen. Das sind auch die Kinder und nichtfahrenden Erwachsenen. Und die Gesellschaft muß einfach vor Menschen geschützt werden, die auf das Befinden anderer scheißen und nur die eigenen Interessen als relevant ansehen. Und spätestens jetzt, angesichts der Prognosen, um so mehr.
Erklär das mal den Chinesen, Indern und Amerikanern, bitte.
 
Ist ja akzeptabel, was aber machen Pendler die auf dem Land wohnen ?
Und was machen Pendler, die zwar in der Stadt wohnen, aber deren Arbeitsplatz > 50 km auf dem Land liegt? Und es gibt dorthin keine Öffis.,
 
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... die wollte ich selbstredend nicht ausschließen, das Land ist das Paradebeispiel.
Aber übertragbar wie von dir beschrieben, klar.
 
Ist ja akzeptabel, was aber machen Pendler die auf dem Land wohnen ?
Huh, habt ihr da so gar keine Fantasie?

a) könnte man endlich mal den ÖPNV auf dem Land besser ausbauen.
b) können Dienste wie CleverShuttle da wunderbar eingesetzt werden.
c) will ich private PKW doch nicht wirklich verbieten. Man kann durch geschicktes balancieren aus Zuckerbrot und Peitsche viel erreichen. Natürlich wird es genügend Fälle geben, wo private PKW mehr als gerechtfertigt sind. Und wenn man sich mal Konzepte wie z.B. von Sono Motors anschaut, kann man private PKW und Car-Sharing wunderbar kombinieren. Man fährt morgens vom Dorf in die Stadt, gibt dann das Auto fürs Sharing frei und fährt abends wieder nach Hause. So verdienst das Auto sogar noch Geld, während man auf der Arbeit ist.

Es ist so vieles möglich, man muß halt nur wollen und sich vielleicht auch mal aus dem althergebrachten heraustrauen. Das ist nämlich alles nicht gottgegeben und für alle Zeiten festgeschrieben.
 
Es ist ja schön, dass es Leute gibt, die ihr Leben komplett ohne Auto auf die Reihe kriegen - für viele geht es eben auch nicht so gut.
Ich lebe in einem kleinen Dorf. ÖPNV? Kostet auf die Strecke gerechnet doppelt so viel wie die Fahrt mit meinem eigenen Auto, es dauert erheblich länger, es ist weitaus unkomfortabler und unpraktischer.

Den Fehler den diese Ökos und Fahrrad über alles Menschen machen: Sie denken, es könne jeder.
Kann er nicht.

Was macht ihr denn wenn ihr Babys habt? Hinten in diese Anhänger reinlegen? Herzlichen Glückwunsch, da kann ich meinen Kleinen auch gleich auf die Bundesstraße legen und beten.

Edit: Weil ich es gerade gelesen habe:
Car-Sharing? Kommt nur für Leute in Frage, denen ihr Auto egal ist. Ich würde mein Auto garantiert nicht für jemanden freigeben den ich nicht kenne. Der tritt das Ding, hinterlässt es womöglich verdreckt, fährt mir die Karre womöglich noch an, bügelt darin seine Freundin.
Ne Danke.
 
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Erklär das mal den Chinesen, Indern und Amerikanern, bitte.
Öhm, die Chinesen haben die Einschläge doch längst bemerkt. Die haben mehrere 10k vollelektrische Busse in den Städten. Deren Zuglandschaft ist eher fortschrittlicher als das unsere. Und DIE haben schon lange eine Quote für Elektro-PKW.

Und was die Amerikaner angeht… da machen auf mich mehr den Eindruck einer untergehenden degenerierten Gesellschaft als eine die den Fortschritt umarmt. (ja, ist etwas überspitzt formuliert.) Die wehren sich gegen ALLES mit Händen und Füßen, was irgendwas in irgendeiner Form ändert. Und die Fundichristen scheinen das auch wirklich alles als gottgegeben anzusehen. (ja, ist unzulässigt verallgemeinert, aber so wirken sie aktuell auf mich.)
 
Huh, habt ihr da so gar keine Fantasie?

a) könnte man endlich mal den ÖPNV auf dem Land besser ausbauen.
b) können Dienste wie CleverShuttle da wunderbar eingesetzt werden.

Doch, reichlich Phantasie. Aber auch reichlich Realismus, man sehe sich nur den amtierenden Minister der Autoindustrie und seinen Vorgänger an.

Was zählt, gerade bei dem angeführten Beispiel Land <> Stadt ist der Ist-Zustand, alles weitere hilft den Betroffenen erstmal nicht.
 
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Okay, angenommen der ÖPNV wird massiv ausgebaut, das verursacht ordentliche Kosten, engere Taktungen verursachen ordentlich Kosten und und und.

Wer soll sich das leisten?

Ich könnte mir das nicht leisten. Ich bin wahrlich kein Großverdiener, möchte soweit gehen zu sagen, dass viele hier im Forum mehr verdienen als ich.

Eine Jahreskarte im Vergleich zu Fahrten mit dem eigenen Auto würde mir 220 Euro mehr kosten. Nichts was ich mir einfach mal so aus den Rippen schneiden könnte, da ja nebenbei trotzdem ein Auto unterhalten werden muss (Landei)
 
Es ist ja schön, dass es Leute gibt, die ihr Leben komplett ohne Auto auf die Reihe kriegen - für viele geht es eben auch nicht so gut.
Ich lebe in einem kleinen Dorf. ÖPNV? Kostet auf die Strecke gerechnet doppelt so viel wie die Fahrt mit meinem eigenen Auto, es dauert erheblich länger, es ist weitaus unkomfortabler und unpraktischer.
Na, wenn du vom AKTUELLEN Status ausgehst hast du ganz sicher recht. Deswegen schrub ich ja auch, davon, daß man den ÖPNV deutlich ausbauen muß.

Den Fehler den diese Ökos und Fahrrad über alles Menschen machen: Sie denken, es könne jeder.
Kann er nicht.

Was macht ihr denn wenn ihr Babys habt? Hinten in diese Anhänger reinlegen? Herzlichen Glückwunsch, da kann ich meinen Kleinen auch gleich auf die Bundesstraße legen und beten.
Liest du auch was ich schreibe?

Edit: Weil ich es gerade gelesen habe:
Car-Sharing? Kommt nur für Leute in Frage, denen ihr Auto egal ist. Ich würde mein Auto garantiert nicht für jemanden freigeben den ich nicht kenne.
Ja, dann mach das doch nicht. Niemand zwingt dich. Für Menschen wie mich, für die das eigene Auto ein reiner Gebrauchsgegenstand ist und keine emotionale Stütze, ist das eine schöne Möglichkeit das eigene Auto günstiger im Unterhalt zu halten. Dann muß das Auto auch nicht 20h am Tag nutzlos herumstehen. (Der technische Unterhalt ist bei E-Autos deutlich günstiger, weil es die typischen Verbrauchs- und Verschleißteile schlicht nicht gibt).

Der tritt das Ding, hinterlässt es womöglich verdreckt, fährt mir die Karre womöglich noch an, bügelt darin seine Freundin.
Oftmals stekt hinter solchen Vorwürfen die eigene Geisteshaltung. ;) Vielleicht solltest du mal Carsharing-Autos fahren. Bislang hatte ich IMMER saubere Autos vorgefunden. Da lagen dann höchstens mal Parkscheine auf der Armatur. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß ich mir nur Elektro-Autos leihe und daß Elektro-Auto-Fahrer eher sauber sind. ;)
 
Ok, es ist sinnlos diese Diskussion weiterzuführen. Ihr seid so festgefahren in eurem Tun, daß ich absolut resistent gegen alle Einwürfe seid. Ich bin raus.
 
Vielleicht eines noch an diejenigen die geistig etwas flexibler sind: beim Cleanelectric-Podcast gibt es so einige Folgen, die Aufzeigen was so möglich sind. Und das sind durchaus Leute, die wissen wovon sie reden. Einer von denen managed z.B. eine größere Auto-Flotte. Und die haben so einige interessante Interview-Partner die ebenfalls Ahnung haben.
 
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