Gesellschaft Darf es im westlichen Europa Minarette geben?

Darf es im westlichen Europa Minarette geben?

  • Ja

    Stimmen: 356 50,6%
  • Nein

    Stimmen: 320 45,5%
  • Keine Meinung

    Stimmen: 27 3,8%

  • Umfrageteilnehmer
    703
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wie tolerant ist denn der Durchschnittsdeutsche angeblich?

Pflanz doch einmal Blumen Deiner Wahl in Deinen Vorgarten und erlebe, wie Dich der Vorsitzende des örtlichen Verschönerungsvereins besucht, um Dich zu ermahnen, Dich dem Gartenbild der Nachbarn anzupassen.

Ich bezweifle, daß der Deutsche an sich toleranter ist als andere Menschen.
 
Ich bin für Minarette, vorausgesetzt sie "verschandeln" nicht die Umgebung (genau wie Hochhäuser, Kirchen usw). Ich fände es z.B. garnicht lustig neben den Köllner Dom eine Moschee gleicher Größe stehen zu haben. Wo anders gerne aber nicht direkt daneben, schon alleine weil der Dom Geschichte repräsentiert und eine neu gebaute Moschee aber nicht (vllt in 500 Jahren aber nicht heute).
Davon abgesehen bin ich auch gegen das Gebimmel der Kirchtürme, genau wie gegen irgendeine andere Lärmbelästigung. Von mir aus 1x im Jahr, jeweils beim höchsten Glaubensfest, wobei die dann auch jemanden in ihr Minarett stellen sollten.

Warum so viele Glauben, dass bei einer Moschee auch gleich der Taliban mit einzieht liegt einfach nur an fehlender Information und dem Desinteresse sich zu informieren.
Genau das ist falsch. Dieses angebliche Desinteresse ist alles andere als Desinteresse. Unsere Medien suggerieren doch genau das. Lese ich die BILD oder irgendeine andere Zeitung, dann wird die "Gleichung" Islam=Terror aufgestellt. Muslime werden an Flughäfen speziell rausgesammelt, die Terroranschläge waren bisher auch fast immer nur von Muslimen (z.B. 9/11), es wird der Krieg gegen den Terror bei den Muslimen geführt (im Irak) usw.

Es ist dabei vollkommen egal ob das nun Schiiten, Sunniten oder was auch immer sind, es sind Muslime. Bei der Bezeichnung Christen packt man auch die Evangelisten und Katholiken in einen Sack, obwohl sie sich ebenfalls grundlegend unterscheiden.

Wo soll ich denn, bei dem was die Medien sagen, als 0815-Bürger nicht denken: Islam=Terror?
 
Jetzt stellt sich mir eine Frage: Wenn dort schon alle Aspekte des Lebens islamisiert worden sind, warum darf man dann nicht die Religion selbst angreifen? Ich mein, wenn der Koran so unverständlich geschrieben ist, dass ihn jeder anders auslegen kann, dann würde ich dem Buch kein Vertrauen schenken. Die Religion basiert aber eben auf der Unantastbar des Korans und dessen Inhalt oder?
Die Religion ist deshalb unantastbar, weil sie direkt von Gott kommt. Für den Koran gilt das gleiche. Da im Islam der Glaube herrscht, dass Gott unfehlbar ist, ist er/ist der Koran/ist die Religion auch unantastbar und unfehlbar.

Die Frage der Auslegung ergibt sich aus der Problematik, dass Mohammed keinen Nachfolger ernannt hat und über die Frage, wer als legitimer Nachfolger sein Wort weiter verkünden und entsprechend der jeweiligen Zeit interpretieren darf.

Letztlich ist das nichts anderes als die Reformation oder der Streit um die Papstwahl im Mittelalter. Es gab ja im 14. Jh. z.B. mehrere Päpste.

Der Papst ist der legitime Nachfolger von Petrus und somit als Kirchenoberhaupt als einziger berechtigt, die christliche Religion im Sinne einer Ausrichtung zu verkünden.

Die Christenheit geht mit den unterschiedlichen Strömungen zwar liberaler um, letztlich ist das Grundproblem aber das selbe.
 
Genau das ist falsch. Dieses angebliche Desinteresse ist alles andere als Desinteresse. Unsere Medien suggerieren doch genau das. Lese ich die BILD oder irgendeine andere Zeitung, dann wird die "Gleichung" Islam=Terror aufgestellt. Muslime werden an Flughäfen speziell rausgesammelt, die Terroranschläge waren bisher auch fast immer nur von Muslimen (z.B. 9/11), es wird der Krieg gegen den Terror bei den Muslimen geführt (im Irak) usw.

Mit dem Informieren meinte ich nicht Bild und Co. Einfach mal den "Tag der offenen Tür" einer Mosche nutzen und gucken was drin passiert.

Das bestimmte Medien gerne mit Terrorwarnungen die Auflage steigern sollte man natürlich auch wissen und differenzieren können.
 
Die Minarette sind doch überhaupt kein Problem. Von mir aus soll in jedem Ort eines gebaut werden. Wenn man den Leuten bessere Chancen zur Integration bieten würde und diese auch angenommen werden würden, dann kann jeder in Kirchen, Moscheen oder sonstwohin gehen und keiner wird sich dran stören. Solang es aber diese Art Parallelgesellschaft gibt, und daran sind beite Seiten schuld, wird sowas wie ein Minarett als Symbol für "die andere Seite" bei einigen auf Ablehnung stoßen.
 
Wo soll ich denn, bei dem was die Medien sagen, als 0815-Bürger nicht denken: Islam=Terror?

Weniger glauben, mehr selbst denken? :)

Ich meine, ich mag den Katholizismus nicht, aber nur weil die IRA nominell aus Katholiken besteht, sind nicht alle Katholiken Terroristen (oder Freiheitskämpfer).
 
Mir gehen ja schon die Kirschglocken auf die Nerven, sind aber noch ertragbar.

Aber wenn da nebenan ein Muezzin Kauderwelsch vom Turm runter brüllt, dann werde ich noch zum Selbstmordattentäter...



Auch für mich als Atheist ist die Glaubensfreiheit ein wichtiges Grundgesetz, aber das geht auch ohne Minarette, gegen Moscheen selbst ist ja nichts einzuwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ordnungsrecht

Gegenfrage: Darf es im westlichen Europa Synagogen geben? Was sollte also gegen Minarette sprechen?

Nun ist das Gegenteil von Synagoge ja Moschee, nicht Minarett, oder zumindest Moschee mit Minarett.

Stimmt nur halb. Du darfst auch etwas tragen, das ein öffentliches Ärgernis erregt. Strafbar ist die Handlung nur, wenn du auch ein Ärgernis erregen willst (wissentlich oder vorsätzlich).

Kann man weiter einschränken, zumal wenn man zwischen Ordnungsrecht und Strafrecht unterscheidet, so wird das Strafrecht erst einmal gar nicht berührt, dies bedarf schon eines gravierenden Verstoßes. Nacktheit zum Beispiel ist strafrechtlich völlig unerheblich, da in Deutschland erlaubt (Verfassungsrecht, Gewohnheitsrecht). Auch in der Öffentlichkeit. Eingeschränkt wird dies durch das Ordnungsrecht.
 
Mir gehen ja schon die Kirschglocken auf die Nerven, sind aber noch ertragbar.

Aber wenn da nebenan ein Muezzin Kauderwelsch vom Turm runter brüllt, dann werde ich noch zum Selbstmordattentäter...
Minarett bedeutet ja nicht automatisch, dass da einer vom Turm runterbrüllt. Ein Minarett ist ertmal eine bauliche Einrichtung.

Ein Kirchturm ist auch nicht nur dazu da, die Glocken zu tragen.
 
Wie tolerant ist denn der Durchschnittsdeutsche angeblich?

Pflanz doch einmal Blumen Deiner Wahl in Deinen Vorgarten und erlebe, wie Dich der Vorsitzende des örtlichen Verschönerungsvereins besucht, um Dich zu ermahnen, Dich dem Gartenbild der Nachbarn anzupassen.

Ich bezweifle, daß der Deutsche an sich toleranter ist als andere Menschen.

Toleranz kannst vergessen - meiner Meinung ist der Mensch eine Bestie die unter dem Deckmäntelchen der Zivilisation steckt. Wie dünn dieses Mäntelchen ist hat der Balkankrieg gezeigt.
 
Warum sollte es im westlichen Europa keine Minarette geben? Meinetwegen kann es Minarette, Kirchtürme, Synagogenkuppeln oder auch Spaghettiteller (für die Pastafarians) geben. Genauso wie Glaspaläste für Banken und Versicherungen. Solange die Bauvorschriften eingehalten werden, ist mir egal wie die Religionsgemeinschaften oder Unternehmen ihr Geld verpulvern...

Ich finde ein Minarett nicht weniger störend als einen Büroturm oder den Kühlturm eines Kraftwerks.
 
Nun ist das Gegenteil von Synagoge ja Moschee, nicht Minarett, oder zumindest Moschee mit Minarett.
Das stimmt natürlich. Für die meisten Bundesbürger dürfte die Unterscheidung aber unwesentlich sein. ;)

Zeigt aber sehr gut, wie überflüssig die Ursprungsfrage eigentlich ist. Ein Minarett ist eine bauliche Ausprägung einer Moschee. Wenn ich das ernsthaft diskutieren will, kann ich genauso gut darüber diskutieren, ob Backsteinbauten neben Beton stehen darf oder ob ein Flachdach besser aussieht als ein Walmdach. Darf man ein Hochhaus in einer Fachwerkstadt bauen?

Gebäude sind Zeichen einer bestimmten Kultur. Und in Deutschland haben wir nunmal zu einem gewissen Teil eine muslimische Kultur.

Ich finde, im gleichen Atemzug sollte man auch mal über die baulichen Verbrechen der letzten zwei Jahrzehnte diskutieren. Die zahlreichen Gebäude aus Glas, Metall und Beton (Firma X baut auf Acker Y ein neues Firmengebäude) werden uns in 30 Jahren vorkommen wie uns heute die Nachkriegsbauten vorkommen.
 
- ich möchte nicht bei Sonnenaufgang von einem Muezzin geweckt werden.
Dann aber auch nicht vom Glockengeläut.
- ich möchte nicht mit einer Burka bei 40 Grad im Sommer rumlaufen müssen.
Musst du ja auch nicht, ebensowenig wie mit Kipa oder Mitra.
- ich möchte so genannte Gottesstaaten die eigentlich verkappte Diktaturen sind nicht toll finden.
Musst du auch nicht - wir haben nicht nur Religions- sondern auch Meinungsfreiheit.
Deutschland ist ein so unglaublich tolerantes Land.
Das ist auch gut so.
Richtig DEN Islam gibt es nicht. Aber in unserer Verfassung steht auch ein Absatz über Menschenwürde - und solange der Islam mit Frauen so umgeht wie es in der Gegenwart der Fall ist - lehne ich diese - zumeist patriarchalisch geprägte Männerherrscher-Rasse des Islam ab.
DER Islam geht nicht schlecht mit Frauen um - Islamisten tun das vielleicht oder Patriarchen. Wie geht denn DIE katholische Kirche mit Frauen um? Merkst du was?
 
Arbeitet der auch für die BRD GmbH?
 
Ich bin dafür, Lärmbelästigung zu verbieten. Das sind laute Schreie eines Muezzin ebenso wie Kirchenglocken am Sonntag morgen. Ob da ein Turm hindarf oder nicht, sollten die Stadtplaner beurteilen. Die Religion sollte da keine Rolle spielen, solange niemand belästigt wird. Und genau das ist bei Kirchen und Minaretts wegen der Lautstärke eben nicht gegeben.

Ein Minarett ohne Muezzin ist ein Turm, kein Minarett. Also bin ich gegen Minarette - aber wenn Kirchturmglocken nicht verboten werden, bin ich wieder für "gleiches Recht für alle" und also dafür - wie drücke ich nun meine Meinung in der Abstimmung aus?
 
Ein Minarett ohne Muezzin ist ein Turm, kein Minarett. Also bin ich gegen Minarette - aber wenn Kirchturmglocken nicht verboten werden, bin ich wieder für "gleiches Recht für alle" und also dafür - wie drücke ich nun meine Meinung in der Abstimmung aus?

Gleiches Recht für alle gilt nur, wenn gleiches gleich behandelt werden soll - Muezzinrufe und Kirchenglocken sind aber nur eingeschränkt gleichzusetzen und unterscheiden sich mitunter fundamental.
 
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