Coronavirus/COVID-19 - Wie geht ihr damit um?

Jede Hochkultur in der Vergangenheit ist auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung degeneriert. Ich sehe keinen Grund, warum wir da eine Ausnahme bilden werden oder gar sollten.
Frühere Hochkulturen, etwa noch die Römer, hatten keinen umfassend zu nennenden Einblick in ökonomische, ökologische und soziale Zusammenhänge und daraus ableitbare gegenseitige Wirkungen. Die dafür zusammenzutragenden Daten hätten selbst das für die Zeit ausgewiesen gute Nachrichtensystem des Römischen Reichs überfordert; noch dazu die Auswertung anhand eines erst einmal zu erarbeitenden theoretischen Modells.

Heute aber wissen wir von Auswirkungen weltweiten Handelns, von der alles determinierenden Thermodynamik. Mehr noch, heute kann niemand mit Einfluss mehr behaupten, nicht wissen zu können, wenn man nur hätte wissen wollen.

Dummerweise aber langt der Horizont jedes Einzelnen nur über gut 100 Jahre; mit den Erzählungen der Eltern- und Großelterngeneration vielleicht 150 Jahre. Das was da noch kommen mag, betrifft die jeweils aktuelle Generation aber auch gar nicht mehr. Genau darum kann ein Donald Trump so agieren, wie er es tat und tut.

Oder die Liefer-Probleme im VK; die kamen ja auch mit Ansage – und zwar einer vor dem Brexit, alles schön von den Mahnern den Brexiteers vorgerechnet. Glauben wollten die’s nicht. Dass ausgerechnet das Empire nur als nebensächlich angeflanschtes Rädchen in ein weltweites Räderwerk eingebunden ist, das für das Netzwerk drumrum notfalls einfach umschifft wird, kam den 51% irgendwie nicht in den Sinn. Und ohne funktionierenden Minderheitenschutz in einem tradierten Wahl- und Wählsystem konnten die 49% »Anderen« nichts bewirken.

Wenn der Vulkan sein Spucken eingestellt hat, werden wieder Menschen an seinem Fuß siedeln – trotz der Erzählungen der Altvorderen und dem Wissen der Wissenschaftler, dass der Vulkan spätestens in 150 Jahren wieder ausbrechen wird. Der Rest ist ein menschliches Roulettespiel.
 
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Frühere Hochkulturen, etwa noch die Römer, hatten keinen umfassend zu nennenden Einblick in ökonomische, ökologische und soziale Zusammenhänge und daraus ableitbare gegenseitige Wirkungen. Die dafür zusammenzutragenden Daten hätten selbst das für die Zeit ausgewiesen gute Nachrichtensystem des Römischen Reichs überfordert; noch dazu die Auswertung anhand eines erst einmal zu erarbeitenden theoretischen Modells.

Heute aber wissen wir von Auswirkungen weltweiten Handelns, von der alles determinierenden Thermodynamik. Mehr noch, heute kann niemand mit Einfluss mehr behaupten, nicht wissen zu können, wenn man nur hätte wissen wollen.

Dummerweise aber langt der Horizont jedes Einzelnen nur über gut 100 Jahre; mit den Erzählungen der Eltern- und Großelterngeneration vielleicht 150 Jahre. Das was da noch kommen mag, betrifft die jeweils aktuelle Generation aber auch gar nicht mehr. Genau darum kann ein Donald Trump so agieren, wie er es tat und tut.

Oder die Liefer-Probleme im VK; die kamen ja auch mit Ansage – und zwar einer vor dem Brexit, alles schön von den Mahnern den Brexiteers vorgerechnet. Glauben wollten die’s nicht. Dass ausgerechnet das Empire nur als nebensächlich angeflanschtes Rädchen in ein weltweites Räderwerk eingebunden ist, das für das Netzwerk drumrum notfalls einfach umschifft wird, kam den 51% irgendwie nicht in den Sinn. Und ohne funktionierenden Minderheitenschutz in einem tradierten Wahl- und Wählsystem konnten die 49% »Anderen« nichts bewirken.

Wenn der Vulkan sein Spucken eingestellt hat, werden wieder Menschen an seinem Fuß siedeln – trotz der Erzählungen der Altvorderen und dem Wissen der Wissenschaftler, dass der Vulkan spätestens in 150 Jahren wieder ausbrechen wird. Der Rest ist ein menschliches Roulettespiel.
Du vergisst ein paar Kleinigkeiten:
1) zur Zeit der Römer gab es weder Industrialisierung noch Überbevölkerung, daher ist das nicht vergleichbar
2) und man hat damals auch unter einem Vulkan gesiedelt und tat es danach gleich wieder (Vesuv: Pompeij —-> Neapel, Sizilien: Ätna)
 
Eben @fa66 Du nennst den limitierten Horizont selbst. Das relativiert alles Wissen!

Auch die Idee mit dem Minderheitenschutz ist so ein Degenerationszeichen. Wenn eine gewählte Mehrheit von Minderheiten (davon gibt es immer mehrere), dann kann man gar nichts mehr bewegen. Dort sind wir bald: Strassen darf man nicht bauen, Züge aufcdem Land mit höherem Takt und sind leer, weil die Bahnhöfe weit ab liegen.
Wir steigen aus Kohle und Akw aus. Wie man das kompensiert? Mit Kohlestrom aus dem Ausland,… der Wahnsinn hat schon kein Ende mehr!
 
zur Zeit der Römer gab es weder Industrialisierung noch Überbevölkerung, daher ist das nicht vergleichbar
Zu beiden Punkten ist deine Einschätzung zu relativieren:
1. Industrialisierung: Die Römer waren im Rahmen ihrer Möglichkeiten und im Wortsinne schon sehr industrialisiert.
2. Überbevölkerung: ist eine relative Sache. Die gab es in römischen Großstädten in den Mietskasernen auch schon.
 
Zu beiden Punkten ist deine Einschätzung zu relativieren:
1. Industrialisierung: Die Römer waren im Rahmen ihrer Möglichkeiten und im Wortsinne schon sehr industrialisiert.
2. Überbevölkerung: ist eine relative Sache. Die gab es in römischen Großstädten in den Mietskasernen auch schon.
Aber nicht in der Bedeutung „das verkraftet unsere Erde noch, alle können noch atmen und sich ernähren“.
 
Wenn eine gewählte Mehrheit von Minderheiten (davon gibt es immer mehrere), dann kann man gar nichts mehr bewegen
Beim Brexitreferendum handelt es sich um eine und éine 49%-Minderheit. Solcherart Entscheidungen werden in Gesellschaften, deren Verfassungen von solchen Problemen gelernt haben, mit 67%-Mehrheiten (qualifizierende Mehrheit vs. nur absolute Mehrheit) entschieden.

Minderheitenschutz ist so ein Degenerationszeichen.
Nein. Minderheitenschutz ist ein Zeichen ausgebildeter Zivil- und entwickelter Erkenntnisgesellschaft.
 
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Zu beiden Punkten ist deine Einschätzung zu relativieren:
1. Industrialisierung: Die Römer waren im Rahmen ihrer Möglichkeiten und im Wortsinne schon sehr industrialisiert.
2. Überbevölkerung: ist eine relative Sache. Die gab es in römischen Großstädten in den Mietskasernen auch schon.

Die Städte in Dalmatien waren zur Römerzeit teilweise viel größer als heute. Die Inseln in der Adria
verdanken (auch) den Römern einen kompletten Kahlschlag, wo vorher Wälder waren. Also, die haben
umweltmäßig ganz schön gehaust damals ...
 
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Aber nicht in der Bedeutung „das verkraftet unsere Erde noch, alle können noch atmen und sich ernähren“.
Wir haben doch heute nicht das Problem, dass wir nicht Alle ernähren könnten; es ist (u.a.) eine Frage der Verteilung und – dem Irrsinn, gekoppelt mit der Absurdität, dass der aus bspw. Europa nach Afrika verschaffte Überfluss gerade am Ziel die örtliche (Land–)Wirtschaft zerstört – und wir uns dann wundern, dass der dortige Geflügelzüchter oder Tomatenbauer dann »seinem« Geflügel und »seinen« Tomaten nach Europa folgt. Alles nichts Unbekanntes.

Als Kind war ich ob der Nachrichten über »Entwicklungshilfe« noch der irrigen Annahme, man würde – und wolle – den afrikanischen Wirtschaftsräumen zum Selberhelfen verhelfen und sie ertüchtigen. Dass all die europäischen Gelder mehrheitlich bei europäischen Firmen landen, die ihrerseits nur Macht- und Vermarktungsinteressen in diesen Zielländern haben, etwa um ihre Produkte dort besser unter die Leute bringen zu können – und dass das dann als Entwicklung und Fortschritt in diesen Ländern verkauft wird, kam mir damals™ nicht in den Sinn. Ganz zu schweigen von zusätzlichen korrupten Verwaltungsstrukturen.

Und jetzt wiederholt sich das bei der Medikamentenproduktion insachen Covid. Solange die Produzenten ihren Profit abschöpfen können, werden diese sich gegen eine lokale Herstellung stellen.
 
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Als Kind war ich ob der Nachrichten über »Entwicklungshilfe« noch der irrigen Annahme, man würde – und wolle – den afrikanischen Wirtschaftsräumen zum Selberhelfen verhelfen und sie ertüchtigen. Dass all die europäischen Gelder mehrheitlich bei europäischen Firmen landen, die ihrerseits nur Macht- und Vermarktungsinteressen in diesen Zielländern haben, etwa um ihre Produkte dort besser unter die Leute bringen zu können – und dass das dann als Entwicklung und Fortschritt in diesen Ländern verkauft wird, kam mir damals™ nicht in den Sinn. Ganz zu schweigen von zusätzlichen korrupten Verwaltungsstrukturen.
Angesichts der europäisch-christlichen Kolonial-Geschichte ( inklusive Missionierung ) nicht wirklich verwunderlich, daß die sog. Entwicklungshilfe in diese Richtung geht. Scheint ein Bedürfnis zu sein, anderen Ländern unsere Kultur, unser Glaubens- sowie Wirtschaftssystem aufzuoktroyieren.
 
Angesichts der europäisch-christlichen Kolonial-Geschichte ( inklusive Missionierung ) nicht wirklich verwunderlich, daß die sog. Entwicklungshilfe in diese Richtung geht. Scheint ein Bedürfnis zu sein, anderen Ländern unsere Kultur, unser Glaubens- sowie Wirtschaftssystem aufzuoktroyieren.
Das ist der Missionierungsauftrag, der in der Bibel steht:

„Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
– Mt 28,18–20 LUT
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beim Brexitreferendum handelt es sich um eine und éine 49%-Minderheit. Solcherart Entscheidungen werden in Gesellschaften, deren Verfassungen von solchen Problemen gelernt haben, mit 67%-Mehrheiten (qualifizierende Mehrheit vs. nur absolute Mehrheit) entschieden.
Ja und jede Minderheit braucht dann Schutz und so kommst Du nie zu was, weil 67% heute eh kaum noch erreicht werden in dem Pluralismus. Die Briten haben eine Entscheidung und ziehen es durch. Das was Du willst gibtves auf EU Ebene und führt dazu, dass Polen und Ungarn der EU auf der Nase rumtanzen können.
Die 50% sind schon ganz gut, man muss nur die Resillienz haben und es ertragen bei den 49% zu sein. Daran gebricht es heute eher.
 
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Das ist der Missionierungsauftrag, der in der Bibel steht:


– Mt 28,18–20 LUT
Der auftrag bezieht sich sicher nicht auf das wirtschaftssystem. Und wie immer in bibeltexten muss man das im kontext sehen und den widersprüchlichen text dazu suchen (da findet sich immer was): In Matthäus' weltbild waren mit "völker" womöglich allein die verschiedenen jüdischen stämme gemeint, die allmählich auch in der religionsauslegung auseinanderdrifteten.

An anderer stelle schreibt er, diejenigen, die nicht wollten, solle man in ruhe lassen:

Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, 6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! 7 Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. 9 Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel! 10 Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. 11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. 12 Wenn ihr in ein Haus kommt, dann entbietet ihm den Gruß. 13 Wenn das Haus es wert ist, soll euer Friede bei ihm einkehren. Wenn das Haus es aber nicht wert ist, dann soll euer Friede zu euch zurückkehren. 14 Und wenn man euch nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, geht weg aus jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!
Matthäus 10,5-42 https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us10%2C5-42
 
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Der auftrag bezieht sich sicher nicht auf das wirtschaftssystem.
Ursprünglich sicherlich nicht. Das dürfte aber spätestens mit den Calvinisten anders gewesen sein.

Und wie immer in bibeltexten muss man das im kontext sehen und den widersprüchlichen text dazu suchen (da findet sich immer was): In Matthäus' weltbild waren mit "völker" womöglich allein die verschiedenen jüdischen stämme gemeint, die allmählich auch in der religionsauslegung auseinanderdrifteten.

An anderer stelle schreibt er, diejenigen, die nicht wollten, solle man in ruhe lassen:


Matthäus 10,5-42 https://www.bibleserver.com/EU/Matthäus10,5-42
Zeigt sich mal wieder, dass jeder aus der Bibel herauslesen kann, was gerade gelegen kommt.
Es gibt durchaus schon im AT Hinweise, dass die gesamte Menschheit gemeint ist, siehe z.B. hier.
 
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Zeigt sich mal wieder, dass jeder aus der Bibel herauslesen kann, was gerade gelegen kommt.
Das schrieb ich ja.
Es gibt durchaus schon im AT Hinweise, dass die gesamte Menschheit gemeint ist, siehe z.B. hier.
Da gibt es einen hinweis: „Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.“

Wobei du dich fragen musst, welche geschlechter der erde es nach Abrahams verständnis überhaupt gab. Wo war denn die erde zu ende? Das judentum jedenfalls leitet daraus bis heute überhaupt keinen missionierungsauftrag ab.
 
Da gibt es einen hinweis: „Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.“

Wobei du dich fragen musst, welche geschlechter der erde es nach Abrahams verständnis überhaupt gab. Wo war denn die erde zu ende? Das judentum jedenfalls leitet daraus bis heute überhaupt keinen missionierungsauftrag ab.
Zumindest zu Jesu Zeiten liefen in Palästina eine Menge Völker, nicht nur Juden, herum. Ich kann mir vorstellen, dass das Wort "Geschlechter" mit "Völker" gleichzusetzen ist.
Die Juden betrachteten sich als das auserwählte Volk, das sozusagen einen Exklusivvertrag mit Jehova hat.
 
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