Ich habe es nie verstanden.
Daran wird es wahrscheinlich liegen.
Minecraft ist in der Spielewelt fast einzigartig (sieht man mal von Clones ab, die auf dem Erfolg von MC mitschwimmen woll(t)en):
Es ist wahrscheinlich das einzige Projekt, welches so gekonnt eine in sich logische und stimmige komplette Welt simuliert, die ein eigenes Set an Naturgesetzen mitbringt und dem Spieler ermöglicht, fast alles zu bauen, erschaffen und erleben. Minecraft lässt Schulklassen gemeinsam komplexe Apparate entwickeln, die mit Schaltkreisen und Transistoren funktionieren, Minecraft macht chemische und physikalische Zusammenhänge selbst erlebbar, lässt sich so konfigurieren (Sichtweite und gleichzeitig gerenderte Chunks), dass es die allerstärksten Rechner in die Knie zwingt und dazu mit Raytracing und Shader-Mods in eines der schönsten visuellen Erlebnisse auf PC-Monitoren verwandeln. Ach ja, Mods. Minecraft lässt eine der weltweit größten Communities völlig frei in der Gestaltung des Spiels: eigene Abenteuer, Nachbauten bekannter Städte oder einfach nur Grafikpacks.
Gleichzeitig läuft es auf Smartphones, Spielkonsolen, Tablets und Einstiegslaptops. Es gehört zu den Spielen, die nicht in der Windows-Welt haltmachen, sondern die es für alle Systeme gibt - und lässt Spieler aller Systeme zusammen spielen.
Minecraft hat den Let'sPlay-Hype erfunden und eine ganze Generation von neuen Hobby- und Berufsfeldern mitbegründet. Minecraft findet im Klassenraum statt oder als weltumspannendes Hobby, wo Menschen verschiedenster Herkunft zusammen über Jahre an riesigen Kunstwerken bauen.
Minecraft ist eines der - wenn nicht das - wichtigste Spiel der Spielgeschichte.
Wer da nur Klötzchen sieht (immerhin in einer grenzenlosen 3D-Welt) und einzig wegen der Viereckigkeit denkt, es habe irgendetwas mit alten 8bit-Spielen auf einem C64 gemeinsam, der -sorry- hat Minecraft nicht verstanden und sich auch nicht die Mühe gemacht, sich mal zwei Minuten damit zu befassen.