iPad Cloud-basiertes Windows 7 und MS Office am iPad mit 'OnLive' (iTunes U.S.-Account)

Habakuk

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On Demand: Cloud-basiertes Windows 7 und
Microsoft Office am iPad mit ‘OnLive’ (U.S.-Account)



http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-desktop-ipad.png?w=640&h=480

Direkt-Link zur iOS-Applikation im U.S.-App Store (iTunes-U.S.-Konto erforderlich, siehe hier anlässlich des Erscheinens von der Konkurrenz CloudOn):

OnLive Desktop

Gratis-App; 4,8 MB, engl.​

http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-homescreen-icon.png?w=640

Nach CloudOn letzte Woche bietet nun auch OnLive ein servergestütztes Microsoft Office (Word, Excel, Powerpoint) plus Windows 7 (bestehend aus Calculator, Notepad, WordPad, Paint, Sticky Notes und Surface Collage) als virtuellen PC auf dem iPad. Der Hersteller im Originalton:

OnLive® Desktop
is a service that provides a seamless, no-compromise, instant-response cloud-based PC desktop, wherever and whenever you want it. OnLive brings to your iPad a high-performance PC experience, regardless of the content, even when interacting with fast-action media.

Es folgen weitere Informationen, Test-Videos und Abbildungen.

Nächster Screenshot aus der Rossau-Redaktion: Der virtuelle und mit dem OnLive-Logo versehene Windows-7-Desktop am iPad 2. Links oben die ausklappbare Tastatur.

http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-desktop-ipad-start.png?w=640&h=480


Registratur bei OnLive
erforderlich, – die Cloud-Computing-Firma aus dem kalifornischen Palo Alto hat bisher in den USA einen gewissen Bekanntheitsgrad für ihr On-Demand-Gaming-Service erlangt. Das Angebot ist etwas umfangreicher als das vonCloudOn, es enthält sogar den berühmten Windows-7-Start-Button.

http://a3.mzstatic.com/us/r1000/116/Purple/bf/80/d6/mzl.aahkhfic.480x480-75.jpg

Bei einem Rossau-Kurztest funktionierte das ganz gut, sofern das Service überhaupt erreichbar war. Das gelang nach mehreren Versuchen erstmals am Sonntag in den frühen Morgenstunden; die App OnLive Desktop gibt es (vorerst nur für die USA) seit 12. Januar MMXII. Ein Basis-Account ist kostenlos, enthält zwei Gigabyte virtuellen Wolkenspeicherplatz und bietet niedrigste Online-Priorität. Kostenpflichtige Erweiterungen (ungetestet) sollen bessere Erreichbarkeit und noch mehr Speicherplatz zur Verfügung stellen.

http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/desktop_overview_top.png?w=640&h=161

Nächstes Bildschirmfoto: Dateiverwaltung, PowerPoint, Sticky Notes. Da kam richtigesWindows-Feeling auf. Ganz nett: Handschriftliche Eingabe, mit Stift wohl noch praktischer.

http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-desktop-ipad-windowsfeeling.png?w=640&h=480

Die Bedienung der voll ausgestatteten Office-Boliden ist etwas besser auf die Touch-Technik übertragen worden als bei CloudOn. Die virtuelle Tastatur ist eine spezielle (im Gegensatz zu CloudOn, das die Standardtastatur verwendet) und vorerst nur mit englischem Layout möglich (zumindest konnte ich keine Möglichkeit zum Umstellen finden). Für Vielschreiber empfiehlt sich eine externe Hardware-Tastatur (via Bluetooth), davon gibt es zahlreiche.

Es gelten die gleichen Privacy-Bedenken wie bei allen Cloud-Diensten; pure Vertrauenssache. OnLive Privacy Policy. Dazu ein ebenso kurzer wie passender Dialog aus dem MacRumors-Forum:

THIS is so Cool!
This will blow away any reason to feel like an iPad can’t be used in enterprise situations. Okay, okay, I know it’s really hard to write a 20 pageWord document on it because it lacks a keyboard, but it really makes nothing impossible to work around easily to
get the job done.

Antwort:


Wrong. The pure fact that the document leaves a coporate network and goes to a third party already makes this unsuitable for most organisations.

Wird die App über den physisch vorhandenen Home-Button in die Multitaskingleiste verbannt und später wieder herausgekramt, wird zuerst mit „Sign In“ (Name und Kennwort bleiben gespeichert und müssen nicht eingetippt werden) die Online-Verbindung zum OnLive-Cloud-Server neu aufgebaut, dann kommt man genau dorthin, wo man vorher aufgehört hat. Das dauerte zirka zehn bis dreißig Sekunden hier via WiFi (WLAN) und guter Internetverbindung.

Das Öffnen von externen Dokumenten war mühsamer als die CloudOn/Dropbox-Lösung und funktionierte nur, indem die Dateien zuerst über einen Mac/PC-Browser auf die OnLive-Website hochgeladen wurden. Angeblich ist eine Dropbox-Einbindung auf für OnLive vorgesehen.

Ein Browser fand sich nicht in der Gratis-Version von OnLive Windows. Neue Programme konnten auf diesem eingeschränkten Windows 7 keine installiert werden. Diese beiden Ausstattungsmerkmale soll es nur mit einem kostenpflichtigen Account beiOnLive (für 9,99 US$ pro Monat „coming soon“) geben plus fünfzig Gigabyte Speicherkapazität.

AirPrint
wird (noch?) nicht unterstützt. Ansonsten: Das Arbeitstempo ist eigentlich recht brauchbar, die Response-Zeit (Hinschicken der Befehle, Rückmeldung) überraschend gut. Wäre vielleicht noch interessanter, wenn es einen Mac-Client gäbe für all jene Windowsbedürftigen, die keine Bootcamp-Installation von Windows auf dem Mac haben wollen. Soll auch kommen, wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet.

http://a5.mzstatic.com/us/r1000/119/Purple/db/0a/4c/mzl.pbdqmqaf.480x480-75.jpg

Der U.S.-amerikanische Computer-Guru Walt Mossberg vom Wall Street Journal hat das virtuelle Windows etwas genauer unter die Lupe genommen – „…technically impressive“:



Es ist damit zu rechnen, dass diese On-Demand-Dienste nun bald für alle möglichen Anwendungen aus den Wolken schießen werden wie Lava aus dem Vulkan. Technisch bestimmt hochinteressant. – Die Fragen, die sich stellen, sind nur: Zu welchen Konditionen? Wie entwickeln sich die Online-Verbindungen (Tempo, Datenvolumen, Verfügbarkeit)? Office nur am Sonntagmorgen? (Edit, Sonntag 19 Uhr, Redaktionsschluss: Okay, OnLive Desktop ist bis jetzt prima erreichbar.)

Noch ein paar Rossau-Screenshots vom iPad 2: Der in OnLive Desktop eingebaute Videoplayer Windows Media Player. Bild- und Tonqualität soweit einwandfrei.

http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-desktop-ipad-videoplayer.png?w=640&h=480

In den „Settings“ lässt sich nichts verändern:
http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-settings.png?w=640

Microsoft Surface Collage:

http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-desktop-ipad-surface-collage.png?w=640&h=480

Ich konnte es natürlich nicht lassen. Unter „Start-Button – All Programs – Microsoft Touch Pack for Windows 7″ finden sich drei gar nicht mal so üble Spiele, nämlich das Physikrätsel Blackboard, das entspannende Garden Pond und das Action-Board-Game Rebound! Letzteres:

http://rossau.files.wordpress.com/2012/01/onlive-desktop-ipad-microsoft-rebound.png?w=640&h=480
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Teil 2:

Tja. Vorläufiges Ende des Tests. Nichts ging mehr.

Nachdem ich in Rebound auf „About“ geklickt getappt hatte, hing die ganze Angelegenheit. Der Rebound-About-Bildschirm fror ein, es ertönte weiterhin ein leises Zischen (Effektsound vom Spiel), und keine Eingaben wurden mehr akzeptiert (keine virtuelle Tastatur vorhanden; der kleine Cursor-Punkt erschien zwar auf Tap, bewirkte aber nichts).

Wurde die App OnLive Desktop am iPad beendet und neu gestartet (neue Online-Verbindung wird aufgebaut), erschien gnadenlos wieder der Hängebildschirm vom Spiel. Vermisse dringend „Strg + Alt + Entf“, ohne diesen Affengriff ist offenbar nach wie vor kein Windows möglich, auch in der Wolke nicht. Keine Reset-Möglichkeit auch auf derOnLive-Homepage über den Mac. Einzige Lösung offenbar (ungetestet): Neuen Account aufmachen.

Edit:
Nach einer knappen Stunde ging es wieder ohne weiteres Zutun meinerseits. Der virtuelle Windows-Desktop war nach einem Neustart der App wieder da. Vorher abgespeicherte Dokumente ließen sich aufrufen und weiterbearbeiten. Also mit den Spielen besser aufpassen; der Vorfall erinnerte mich frappant an meine lange zurückliegenden Windows-Zeiten. Fast unnötig zu erwähnen: iOS blieb von alldem völlig unbeeindruckt und lief weiter, als ob es von Windows und seinen lästigen Problemchen noch nie etwas gehört hätte.

Soweit so gut also. Microsoft Windows via OnLive Desktop erfüllt genau meine Erwartungen und kann akkurat als das eingestuft werden, was es ist: Noch eine App auf meinem iPad-Homescreen. Nicht mehr und nicht weniger.

Noch ein Video-Review:

 
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Allerdings ist absehbar, dass das bald Geld kosten wird und dann muss man sich erst mal mit US-Gift-Cards versorgen, um das weiter nutzen zu können.

Übrigens ist das Prinzip ja nicht neu. Beim genialen iSwifter wird ja genau das Gleiche für einen Browser gemacht, wodurch man beliebige Flash-Seiten nutzen kann - und nebenbei auch noch alle US-only Webseiten aufrufen.
 
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