C1/LR/Aperture durch Apple Fotos + Plugins ersetzen?

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Hallo liebes Forum,

mein Hobby, die Fotografie, lässt mich von Zeit zu Zeit über diverse Dinge grübeln. Aktuell ist es der Workflow nach dem geschossenen Bild, d.h. die eingesetzte Bildverarbeitung.

Ich bin vor ca. einem Jahr von Aperture zu Capture One Pro (9) gewechselt. Einerseits gut, da C1 wirklich tolle Ergebnisse hervorzaubert und recht schön konfigurierbar ist (Anordnung der benötigten Regler etc.), andererseits doof, weil es auf jeden Fall ein Profiwerkzeug ist (was ich nicht bin) und ich immer noch nich 100% sicher bin, ob es meine Zukunft sein wird. Damals hieß es immer noch, beim nächsten großen MacOS Update sei die Unterstützung für Aperture passé. Und da ich nicht wie das Kaninchen vor Schlange sitzen wollte, dass Knall auf Fall eine neue Lösung braucht, habe ich mich vor dem Update schon entschieden auf eine neue Software zu setzen. Also Lightroom und Capture One getestet, am Ende gefiel mir der Workflow von Capture One besser (ist dem von Aperture ähnlicher) und da bin ich nun.

Was mir an C1 gefällt:
- tolle Schärfungsmöglichkeiten
- Benutzeroberfläche individuell anpassbar
- schöne Farben
- Bearbeitungsmöglichkeit mit Pinsel in Ebenen (die selbst benannte werden können)

Was mir nicht so gefällt bzw. fehlt:
- Flickr/Facebook Einbindung (da kommt der Consumer in mir durch)
- komfortables Versenden per Mail (ja, es gibt keinen Button zum versenden eines Bildes über E-Mail, muss man über Umwege lösen)
- keine Anzeige von meinen Objektiv-Modellen (da Pentax, wohl zu exotisch... ging in Aperture immer)
- keine Fotobücher
- kein gänzlich guter Import (Einstellungen) von alten Aperture-Libraries.


Nun sieht man schon, was wirklich zählt, die Bildqualität, ist das große Plus von Capture One. Was fehlt sind mehr oder weniger kleine Annehmlichkeiten, auf die Profis wohl keinen Wert legen, ich als Consumer aber schon.

Ich hatte mir zwar nach dem grausamen und aus meiner Sicht unnötigen Tod von Aperture geschworen, nie mehr Apple in Sachen Bildbearbeitung zu vertrauen. Aber gut, das Alter macht milde ;).
Ich frage mich, ob man Programme wie Aperture/LR/C1 mittlerweile nicht doch, so man nicht professionell arbeitet, nicht auch ebenso gut mit Apple Fotos bewerkstelligen kann. Eben im Zusammenspiel mit diversen Plugins (gibt's ja mittlerweile einige sehr gute: https://www.mactechnews.de/news/art...essantesten-Drittanbieter-Plugins-164804.html –wobei ich mich da auch beschränken würde wollen, soll nicht unübersichtlich werden).

Mein derzeitiger Workflow ist relativ simple: Import in Capture One, grundlegende Bearbeitungsschritte durchführen (Weißabgleich, Schärfen, Farben korrigieren usw.), dann etwas elaboriertere, d.h. punktuelle Änderungen über die Pinsel und Ebenen (finde ich super, Ebenen konnte Aperture leider nicht!). Zu guter Letzt dann noch mal mit den NIK-Filtern drüber gegangen und fertig ist das Ergebnis.

Nun meine Frage: Hat jemand einen ähnlichen Workflow bzw. hat jemand wirklich den Umstieg auf Fotos gewagt (samt (welcher?) Plugins) und es nicht bereut? Habe ich was grundlegendes übersehen, was es doch zu bedenken gäbe?

Ich habe auch Affinity Photo (nutze ich aber quasi nie, da ich zu 99% mit Capture One plus Nik Filter auskomme (würde mir auch nie PS antun wollen...) und Luminar. Beide laufen wohl auch als Plugin in Apple Fotos. Die NIK Filter (und die sind wirklich Voraussetzung für jeden Umstieg - ohne die mache ich es nicht ;)) laufen wohl nur über Umwege und eine "Zwischenstufen" in Form einer anderen App. Hat jemand NIK erfolgreich mit Apple Fotos im Einsatz? Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es da auch Probleme gab.

Ach ja, eine Verständnisfrage: Wenn ich in Capture One (oder zuvor in Aperture) direkt aus dem Programm raus mit NIK Filtern arbeiten wollte, hat es immer ein TIFF generiert, dass dann in den NIK Filter bearbeitet wurde und als TIFF wieder in Aperture oder C1 gespeichert wurde. Wie läuft das in Photos? Ich habe bisschen Angst, dass ich das, was ich in C1 mit zwei Programmen (eben C1 plus NIK Filter) in Fotos mit mehreren Programmen substituieren muss und ich am Ende zig TIFFs in der Library habe, quasi für jeden Bearbeitungsschritt einen. Ist dem so? Und wenn ja, verschlechtert eigentlich jede neue Kopie die Bildqualität?

Gibt's für Apple Fotos auch eine App, mit der man lokale Anpassungen (z.B. nur das Auge bearbeiten, oder einen anderen Teil eines Bildes) durchführen kann, so wie es C1 erlaubt. Ich hatte das zwar in Aperture nicht, möchte es aber mittlerweile nicht mehr missen! Vielleicht ist ja "Fotos" mittlerweile das Tool, um alle Wünsche zusammenzuführen? Wie gesagt, ich fotografiere nur als Hobby ab und an, 90% der Möglichkeiten von Capture One nutzte ich wohl nicht. Es scheint mir sehr auf Fotostudioarbeiten abgestellt zu sein (was mir im Prinzip aber egal ist, solange ich damit auch zu meinen Ergebnissen komme, was ja der Fall ist). Nur ein paar Dinge fehlen, die ich mir nun von der anderen Kombination erhoffe.

Viele Fragen, aber so was will auch gut überlegt sein.

Ich danke Euch jetzt schon mal für jeden Tipp, jede Einschätzung, jeden Erfahrungsaustausch. Vielleicht ist diesen Schritt hier ja schon jemand gegangen und hat es (nicht) bereut?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mein Lightroom-Abo gekündigt nachdem bei meiner neuen Sony Capture One Express dabei war.
C1 nutze ich wenn es wirklich was Extremes zu retten gibt, also zB. bei hohen Dynamikumfängen.
Bei geschätzt 95% meiner Bilder bin ich absolut zufrieden mit der Kombination aus Apple Fotos, Macphun Luminar und für Schwarzweiß noch Macphun Tonality CK.
Für das was ich mit Luminar und den anpassbaren Filtern hinbekomme habe ich in Lightroom wesentlich länger gebraucht.
 
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Das ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung.

Normalerweise würde ich sagen, wenn du zwischen 100 - 150 Euro für Capture One Pro bezahlt hast würde ich auch dabei bleiben. Aber auch unabhängig von der Kohle, ich arbeite seit der Einstellung von Aperture selbst mit Capture One und würde keinen Grund sehen nur wegen Flickr und anderen (für mich Banalitäten) wieder zu wechseln. Dafür leistet es zu viel und das auch noch sehr gut. Jedes Programm hat meiner Meinung nach irgendwo seine Schwachpunkte.
 
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Vielleicht ist es wirklich besser, irgend eine Art "Workaround" zu finden, also z.B. wirklich Apple Fotos nur für das verwalten der Bilder auf Flickr usw. zu nutzen. Oder ich gehe den hier schon vorgeschlagenen Weg über einen Export in einen "Flickrordner". Wobei ein direktes Verwalten in einem Programm wie es einst bei Aperture der Fall war, schon toll wäre.
 
Wobei ein direktes Verwalten in einem Programm wie es einst bei Aperture der Fall war, schon toll wäre.

Das ist auch mein Hauptgedanke meiner "Neuorientierung", ich will leichter unterwegs sein. Nicht nur hardware- sondern auch softwaremäßig.
 
Wobei ein direktes Verwalten in einem Programm wie es einst bei Aperture der Fall war, schon toll wäre.

Womit du dich jetzt nur auf den Bildexport wie Flickr beziehst?

Bilderwaltung ist ja bei Capture One im Katalog (wie Aperture) oder Ordner (wie bei Lightroom) möglich. Aber so oder so wirst du das ja machen.
 
Capture One nutze ich beruflich und privat und würde überhaupt keinen Grund sehen, zu wechseln. Allein die anpassbare GUI, Luminanzkurven, Farbeditor, Ebenen, dass Helligkeit, Sättigung, Highlight und Schatten weniger destruktiv sind, als bei anderen, die unzähligen Exportmöglichkeiten mit Token, 3-Wege Farbbalance, Keystone Korrektur etc.

Dass Social Media nicht implementiert ist, stört mich nicht, du kannst ja mit Schlagworten und/oder Sternen/Farbmarkierungen arbeiten und dir Exportvorlagen anlegen. Exportiere Bild nach /Output/Flickr mit der Benamung _XYZ_4578_Flickr.jpeg mit Schärfung für Monitorausgabe oder so. Das sind 3 Klicks.
 
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Vor 2 Jahren hatte ich mal leichtsinnig probiert, mein Aperture durch Fotos zu ersetzen: Warnung vor grossen Fotos-Libraries mit Gesichtserkennung!

Ich bin allenfalls Gelegenheits-Fotograf, aber sogar für mich war Fotos damals eine unbrauchbare Micky-Maus-App, so dass ich schnell reumütig (bis heute) zum Aperture zurückgekehrt war...

Jetzt gibt's in der High Sierra Public Beta ja Fotos 3.0, das ich also auch zur Verfügung habe/hätte. Lohnt sich nach Euren ersten Eindrücken ein neuer Versuch?
 
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Jetzt gibt's in der High Sierra Public Beta ja Fotos 3.0, das ich also auch zur Verfügung habe/hätte. Lohnt sich nach Euren ersten Eindrücken ein neuer Versuch?
Damit man garnicht erst auf falsche Gedanken kommt, unterstützt Fotos 3.0 keinen Import von Aperture Libraries...
 
Ah gut, zu wissen. Ich spiele ja immer noch mit dem Gedanken (bzw. werde das sicher bald mal tun) alle meine alten Aperture Libraries in Photos zu importieren, weil ich dann weiterhin zugriff darauf habe (auch dann, wenn Aperture nicht mehr auf dem neuesten OS läuft).

Deshalb meine Frage: Wenn ich jetzt noch in der alten Version importiere, kann es mir egal sein, dass es später nicht mehr mit dem Importieren klappt, richtig? Importiert ist importiert. Oder habe ich da was übersehen?

P.S. Oder ich importiere gleich in Capture One. Ich weiß aber nicht, welcher Weg besser/einfacher/erhaltender ist.
 
Bleib bei Capture One Pro!
 
Ah gut, zu wissen. Ich spiele ja immer noch mit dem Gedanken (bzw. werde das sicher bald mal tun) alle meine alten Aperture Libraries in Photos zu importieren, weil ich dann weiterhin zugriff darauf habe (auch dann, wenn Aperture nicht mehr auf dem neuesten OS läuft).
Zur Zeit läuft Aperture noch auf dem neuesten macOS, bei mir auf 10.13 Public Beta 2. Auch mit allen Systemfunktionen, also z.B. dem Transfer aufs iPhone über iTunes. Ich schätze, dass das bei 10.13 Final so bleibt.

Deshalb meine Frage: Wenn ich jetzt noch in der alten Version importiere, kann es mir egal sein, dass es später nicht mehr mit dem Importieren klappt, richtig? Importiert ist importiert. Oder habe ich da was übersehen?
Nein, nichts übersehen. Aber trotzdem wirklich schwer, dir zu raten.

Tendenziell würde ich das erstmal nicht tun, denn Fotos scheint doch die Mickymaus-App geblieben zu sein, als die ich sie in den Versionen 1 und 2 erlebt hatte. Und ich bin absolut niemand auch nur im allerentferntesten Sinne Profi-Ähnlicher, sondern einfach nur ein Familienvater, der im Laufe zweiter Jahrzehnte 30'000 Bilder zusammengeknipst hat. Deine Anforderungen dürften viel höher sein als meine.

Und wenn du erstmal eine relevante Anzahl Bilder in diesem Mist hast, dann bist du gefangen.

P.S. Oder ich importiere gleich in Capture One. Ich weiß aber nicht, welcher Weg besser/einfacher/erhaltender ist.
Damit hättest du aber noch gut Zeit, denn C1 dürfte das noch länger erlauben. Allerhöchstens bei 10.14 nicht mehr...
 
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Danke! :)

Das war im Endeffekt dann immer wieder meine Entscheidung in den letzten Jahren – nichts tun (bis auf den Wechsel eben auf C1 Pro). Aber irgendwann muss ich meine Bilder wohl in eine neue Datenbank überführen.
Ich gehe mal davon aus, dass Apple Fotos mehr von den ursprünglichen Einstellungen aus Aperture erhält, als das Capture One (da Fremdsoftware) tut. Oder täusche ich mich? Hat jemand Erfahrungen mit dem Import?
 
Ich habe weder bei Aperture noch bei C1P die Bilder selber in einer Datenbank.

Alle Bilder stehen in einer ganz normalen Verzeichnisstruktur (/fotos/2013/20130707 urlaub italien/*.NEF).

Die Aperture-Datenbank verweist nur auf diesen "Speicherort", genau so wie die C1P-Datenbank.

In so fern habe ich nichts zu migrieren. Die alten Bearbeitungen bleiben in Aperture, die neuen sind in C1P.
Sollte es sich einmal abzeichenen, dass Aperture nicht mehr läuft, dann würde ich vermutlich alle bearbeiteten Bilder einmal als JPG oder TIFF ausgeben und in die entsprechenden Ordner speichern. (Das habe ich noch nicht gemacht, weil ich nicht sicher bin ob sich das Automatisieren lässt.)


Mein Tipp an Dich:
mach es genauso wie ich.
Du kannst die Bilder (Originale) in Aperture in eine DB-externe Ordnerstruktur schreiben lassen, das geht (wie genau kann ich hier nicht mehr sagen, aber es geht.)


P.S. zum Thema Import von Aperture in C1P:
ich habe das ausgiebig getestet. Die Bearbeitungen werden nicht zufriedenstellend übertragen. Je aufwändiger die Bearbeitungen waren, desto schlechter war die Übertragung. In so fern ist der Import für mich sinnlos.
 
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Ich arbeite seit Jahren nur mit Sessions, nutze aber auch EIP zum Austausch mit mehreren Computern oder dem Kollegen. Mit Media Pro kann ich die aber wieder in einem Katalog zusammenführen. Vor Jahren hatte ich die Aperture Library in C1 Pro umgezogen und teilweise nachbearbeitet.
 
Die Aperture-Datenbank verweist nur auf diesen "Speicherort", genau so wie die C1P-Datenbank.

In so fern habe ich nichts zu migrieren

So ganz richtig muss es nicht sein. Man nutzt eine Datenbank um nach Bildern z.B suchen zu können. Also wenn diese in Aperture verschlagwortet waren, mit Sternen, Farben gekennzeichnet waren usw., hättest Du schon etwas was man migrieren könnte.

@TO
Sowohl LR wie auch C1 können Aperture Library importieren. LR etwas "besser" weil es bei großen Libraries nicht unbedingt abstürzt, was bei C1 schon mal passieren kann. Hier hilft am besten größere AP Lib. in mehrere aufteilen.
Bei beiden Varianten soll man sich aber davon trennen, dass die Bearbeitung "wirklich" übernommen werden kann. Die Hersteller versuchen natürlich bestimmte Werte abzugleichen usw. aber das ist nicht das was man in AP3 hatte. Hier hilft nur eben Neubearbeiten
 
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