Die Wähler der Linken sind realistischer als die meisten ihnen unterstellen.
Kann ich unterstreichen. Ich kenne einige aus dem akademischen Umfeld, die die Richtung der Linken wengistens für erstrebenswert halten.
Wer gestern Monitor gesehen hat, weiß auch warum.
Kleiner "Exkurs".. Ich lese bei Facebook sehr viel Hetze gegenüber Schulz. Von wegen die Pfeife hat doch eh nix drauf. Bevor ich den wähle, verkaufe ich eins meiner Kinder.
Ich frage: Warum? Weil er mal gesoffen hat? Weil er angeblich keine "Erfahrung" hat? Weil Mutti seriöser wirkt?
Egal welcher Meinung man nun ist.. Ich sehe jedenfalls, dass sich der Großteil der Bevölkerung in die Tasche lügt. Klar geht es uns mit Merkel gut. Die Kredite sind billig, die Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie sind sicher und weil ich einen sichern, unbefristeten Job als Bereichsleiter habe, kann es mir ja scheißegal sein, ob unser Arbeitsmarkt gerecht ist.
Meine Hobbies/Sportarten kann ich finanzieren und mein Golfequipment kann ich mit einem günstig geleasten Auto bequem von a nach b transportieren. Ich hab genug zu Essen und wohne erstens in einer der besten Gegenden und zweitens stimmt das Wohnumfeld so unglaublich gut, dass man mir schon eine Menge Geld bieten müsste, damit ich hier wegziehe. Und die Extras sind auch noch drin. Grad wieder eine Outdoorknipse und zwei Objektive für meinen Tauchurlaub nächste Woche gekauft. Und das bei einer schwarzen Null beim Bundeshaushalt.
Warum in Dreiteufelsnamen soll ich Schulz oder die Linken wählen?
Mich erwartet da kein Euro mehr und insgesamt toller wird es auch nicht. Nach mir die Sintflut. Mir geht's gut.
Ich sage euch warum.
Ich schäme mich in Grund und Boden, dass "normale" Arbeitskräfte mit 1200 Euro nach Hause gehen und locker die Hälfte davon für Miete ausgeben müssen. Luxus? Ist nicht drin. Luxus nennt man in den "Kreisen" sowas wie Kino.
Hartz 4? Hier:
http://www.ardmediathek.de/tv/Monit...rste/Video?bcastId=438224&documentId=45438012
Ich werde nicht "scheiß auf die Wenigverdiener" sagen und mein Kreuz bei Mutti machen. Dann kann ich nämlich morgens nicht mehr in den Spiegel schauen. Ist das sozial? Ganz und gar nicht. Nur realistisch.
Ich hab auch schlichtweg keine Lust, mir selbst in die Tasche zu lügen und zu lächeln während der ganze Laden den Bach runter geht. Das mache ich im Job nicht. Also erst recht nicht bei der Bundestagswahl.
Apropos Job.. Es ist ja vielerorten Praxis, dass nur Scheiße verzapft wird aber keiner was ändert. Ich halte das anders. Ich packe Dinge an und spreche aus was gesagt werden muss. Scheiße stinkt. Egal wie man sie anmalt. Es ist nicht meine Art, drumrum zu schwafeln. Bei mir wird keine Kommision gebildet und ich muss auch nix analysieren. Wenn was schief geht, weiß ich warum. Wissen ist besser als glauben. Deshalb bin ich so gut in meinem Job. Ergo hab ich auch kein Verständnis für Leute, die mir nicht sagen können, wie ihr Plan ist.
Schritt 1: Feststellen, dass es Mist ist. Schritt 2: Einen Plan zur Verbesserung machen. Schritt 3: Umsetzen. Ich hasse "Politik" und Mauern im Job und ich hasse es wenn kein Klartext geredet wird. Meine Mitarbeiter messe ich an objektiver Leistung. Nicht daran wie gut sie sich anpassen können.
Sowas wünsche ich mir in der Bundespolitik. Offenbar haben aber zu viele Menschen ein Problem mit der Wahrheit.