Kaufberatung (Blutmond etc.) Was kostet eigentlich so eine Kameraausrüstung?

Big Hornet

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Ich sehe gerade so nette Blutmond Fotos in der Galerie. Und ich hätte schon häufiger gerne mal so etwas oder andere Astronomie Fotos wie Sternschnuppen/Polarlichter selber fotografiert. Mal abgesehen davon das einige der Galerie Fotos noch ein wenig schärfer sein dürften, was kostet da so eine Ausrüstung im günstigsten Fall?
 
700 Euro als Kamerakit mit DX Format und ABS-C Sensor + Stativ. Schau Dir mal die Nikon D5300 an und andere Kameras in dieser Preisklasse, nach oben ist alles offen und vielleicht bekommst Du auch was günstigeres (gebraucht sowieso).
 
das Kitobjektiv dürfte von der Brennweite nicht reichen.
Das geht bei 300€ im low end los. Nach oben sind wenig Grenzen gesetzt. Du kannst in der Galerie bei den meisten Bildern die exif Daten anschauen und siehst so das Kameramodell und die Brennweite, die verwendet wurden :)
 
Grundsätzlich ist für solche Sachen das Objektiv viel entscheidender als die Kamera. DX Format ist da aber sicher die bessere (günstigere) Wahl, vor allem profitierst du vom Cropfactor je nach Hersteller. Alles ab 200mm macht Sinn, alles ab 300mm macht dann richtig Spaß denke ich, wichtig wäre außerdem ein gutes Stativ für Langzeitbelichtung. Mit 700 Euro Budget ist definitiv noch viel Luft nach oben und ob du damit langfristig Spaß hast wenn du dich mit der Fotografie richtig außeinander setzt, wage ich zu bezweifeln. Ich z.B. nehme solche Sternschnuppen / Mondgeschichten wenn überhaupt mit der D750 (ca 2.000 Euro) + Nikkor 70-200 (ca. 1600 Euro) + 2x Teleconverter (je nach Hersteller 200-400 Euro) auf. Dabei ist mein Equipment aber nicht speziell auf diese Art Fotografie ausgelegt sondern eher auf Peoplefotografie.
 
Ok, aber wenn wir jetzt vom "günstigsten" ausgehen dürfte er mit 700 Euro erstmal dabei sein, dass er mit dieser Ausrüstung noch nicht oben mitspielt dürfte ihm klar sein. Ich finde es zum einsteigen ok, wer aber richtig durchzieht wird über kurz oder lang wohl mit dem Vollformat liebäugeln. Wobei dies dann alles andere als günstig ist aber andere geben auch ein paar Tausend für ihr Hobby aus und man kann auch sinnfreier die Freizeit verplempern als mit der Fotografie.
 
OK, danke. Habe derzeit eine Samsung NX5 Systemkamera mit 200er Tele. Aber da kann ich von solchen Fotos träumen. Ich bin nur Gelegenheits/ Hobbyfotograf. Das ist so schlimm dass ich mich mit dem Thema zwar mal ein wenig beschäftigt habe aber wenn ich die Kamera in die Hand nehme trotzdem meist vorher erst dran spielen muss um dann die richtige Einstellung zu wählen. Liegt aber wohl auch daran dass 08/15 Fotos schon gut genug mit dem iPhone sind. Ich nutze das Teil also wirklich nur noch um gezielt irgendwo hin zu gehen und dann weis ich meist schon was ich haben will.
Da wäge ich schon ab ob ich mir überhaupt so eine Kamera kaufe (dann aber soll es wirklich schon eine andere Liga als iPhone sein ;)) oder ob ich ganz verzichte. Meine NX5 jedenfalls hat dort inzwischen zwar noch das bessere Bild als mein Telefon aber es hebt sich mir nicht mehr genug ab um sie häufig zu nutzen. Zumal sie viele Schwächen hat. Wenn ich aber solche Fotos in der Galerie sehe bekomme ich wieder Lust am Fotografieren.
 
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OK, danke. Habe derzeit eine Samsung NX5 Systemkamera mit 200er Tele.
Habe mir die Daten der Kamera mal angesehen, damit müsste man schon einiges anfangen können. Grundsätzlich musst Du für die Astrofotografie säntlicha Automatiken ausschalten und Blende, Verschlusszeit, Iso (so hoch wie möglich und mit dem Rauschen erträglich) und Focus mit der Hand einstellen.
Unerlässlich ist ein gutes, stabiles (!!) Stativ. Kaum unter 100 Euro zu bekommen.
Bei Polarlichtern und Sternschnupen kommst du schnell auf Belichtungszeiten von mehreren Minuten. Da brauchst Du auch noch eine Nachführung, wenn die Sterne nicht durch die Erddrehung zu Strichen verzogen werden sollen. Da wird es dann aber noch eine Stufe teurer.
 
Ob es vom Objektiv gut genug ist um zumindest ein paar Gehversuche zu machen kann ich nicht heraus finden. Weil die größte Schwäche dieser Kamera liegt wohl darin dass Der Bildschirm und noch schlimmer der Sucher komplett bei Dunkelheit versagen. Sehr schlechte und verpixelte Wiedergabe. Da ist es eher Zufall bei Dunkelheit etwas einzustellen. So was hast du vermutlich noch nicht gesehen. XD

Ein relativ stabiles Stativ ist vorhanden. War aber eher €40-50 Klasse.
 
Elektronischer Sucher...alles klar.
Glücklich wirst du da nur mit einem echten optischen Sucher.
 
Grundsätzlich ist für solche Sachen das Objektiv viel entscheidender als die Kamera. DX Format ist da aber sicher die bessere (günstigere) Wahl, vor allem profitierst du vom Cropfactor je nach Hersteller.

Dem ersten Satz stimme ich voll zu, dem zweiten gar nicht. Bei gleicher Brennweite ist die Abbildung des Fotoobjekts am Kleinbild-Objektiv exakt gleich groß, wie an all den Crop-Formaten. Bei letzten fehlt nur mehr oder weniger Rand außen herum, daher auch das "crop" im Namen. D.h. aus einer Kleinbildaufnahme kann man durch Beschneiden eine Aufnahme eines Crop-Objektivs gleicher Brennweite nachstellen. Man erhält jedoch keinesfalls eine um den crop-Faktor größere Abbildung eines Objektes auf einem kleineren Sensor.
 
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Dem ersten Satz stimme ich voll zu, dem zweiten gar nicht. Bei gleicher Brennweite ist die Abbildung des Fotoobjekts am Kleinbild-Objektiv exakt gleich groß, wie an all den Crop-Formaten. Bei letzten fehlt nur mehr oder weniger Rand außen herum, daher auch das "crop" im Namen. D.h. aus einer Kleinbildaufnahme kann man durch Beschneiden eine Aufnahme eines Crop-Objektivs gleicher Brennweite nachstellen. Man erhält jedoch keinesfalls eine um den crop-Faktor größere Abbildung eines Objektes auf einem kleineren Sensor.

So ist es. Es gibt die Faustregel, dass der Mond pro 100 mm Brennweite einen Milimeter groß auf dem Sensor/Film abgebildet wird. D.h. bei 300 mm Brennweite wird er 3 mm groß abgebildet, bei 1200 mm Brennweite 12 mm. Letzeres ist bei DX schon fast formatfüllend, bei FX gerade halbe Bildhöhe.
 
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Elektronischer Sucher...alles klar.
Glücklich wirst du da nur mit einem echten optischen Sucher.

Sagt wer ?

Im günstigsten Fall kaufst Du Dir eine Kamera, die gerade von einem Modell in einer Produktlinie abgelöst wird- da purzelt u.U. der Preis. Das bessere ist aber des guten Feind, evtl. schielt man auf die techn. Dinge die die Neue kann und "vermisst" dann etwas an dem Erstandenen. Da muß man vergleichen, abwägen, sich-selbst-kennen... ;)

Eine Ausrüstung wächst, das Problem ist häufig die Grundsatzentscheidung, wohin man will und welches System man auswählt. Ich habe DX von Nikon, hochoffene Gläser für Freistellung und vermisse Voll(Kleinbild)format nicht wirklich und habe bewußt für Privates nach unten (also leichter, kleiner, Systemkamera mit elektronischen Sucher und lautlosen Verschluß !) hin abgerundet, mittlerweile via Nikon 1 von umgerechnet 18mm bis über 1000mm Spielraum für viele motivliche Interessen und Spielarten.

Ohne die Vorbelastung von vorhandenen Material würde ich beispielsweise eine Lumix GX8 probieren wollen, oder eine Oly EM5 MarkII, beides MFT- da wäre der Einstieg aber auch Body kaufen und mit einem richtig guten Objektiv anfangen... diese Setobjektive sind zwar recht ordentlich, helfen aber bei schnell wachsenden Wünschen (Freistellung u.a.) u.U. nicht wirklich weiter, das Geld hat man dann vorschnell "versenkt", gefühlt.

Um eine Hausnummer zu nennen würde ich 1500-2000 Euro ansetzen, mit dem Gedanken daß man dann nicht wegen finanzieller Kompromisse die Dinge biegt, sondern einen Grundstock kauft, der sich im Zweifel auch wieder verkaufen lässt. Probiere das mal mit gebrauchten Setobjektiven, dann verstehst Du was ich meine.
Für dieses Geld bekommst Du Body und ordenliche Objektive mit Offenblende 2,8, kannst später immer noch erweitern mit Festbrennweiten oder Tele und Adapter- und mit der großen Offenblende wird das dann kein Dunkelzoom ;)

Anbei mal ein schnell zusammengestückeltes Vergleichsbild- einmal Mond mit 200mm (Nikkor 70-200mm VR II), dann mit Telekonverter 1,4 und Telekonverter 2,0- alles an der kleinen Nikon 1 mit Crop 2,7 (multiplizieren).
Mittels Adapter kann ich die Nikkore für beide Systeme verwenden, für Arbeit/Freunde/Feiern und Hochzeit die DX-Linie, klein und leicht für mich selbst die CX-Linie. Altglas passt wiederum mittels Adapter an beide Systeme- so habe ich den Blutmond mit einem alten Series-E-135mm-Objektiv an der Nikon 1 aufgenommen, da das 70-200er VR II zum Check in der Werkstatt war. Flexibel die Gesamtaufstellung- aber in Jahren gewachsen, wohlgemerkt.
 

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Nun, wenn ich mir die Auflösungen dieser digitalen Sucher ansehe, kann ich mir gut vorstellen, dass es in der Astrofotografie mit ihren speziellen Anforderungen beim Suchen bleibt...

an der kleinen Nikon 1 mit Crop 2,7 (multiplizieren).

Wenn Du die beiden vorangehenden Beiträge verstanden hast, weißt Du, warum ein Umrechen völlig überflüssig ist.
 
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..................
 
Also ich habe mit jeder Kamera den Mond fotografieren können.
Es ist wichtig, das man die ISO, Verschlusszeit und das Fokussieren manuell einstellen kann.

Der normale Vollmond müsste so um die Daten her haben: ISO 100, 1:800, f2,8 (Im Zweifel probieren)
Der Blutmond, da bedeutend dunkler, würde ich versuchen mit ISO 400, 1:200, f2,8... Ich müsste mich da ran tasten...

Ich finde auch, das man, solange die Brennweite hinhaut und man manuell an der Kamera alles einstellen kann, keine besondere Kamera brauch.
Ich würde mal sagen, ab 200mm müsste alles schick werden.
Im Anhang habe ich z.B. Aus den Handgelenk mit einer Pentax K-5IIs und einem Tele mit 450mm fotografiert.
(ISO200, f5.8, 1:800)
 

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Stimmt, da war ich vorbeigeflogen... sah im Eingangspost nochmal nach, da war ja explizit nach Astrofotografie gefragt worden :D
Kannst ja mal den Erde- Mond-Abstand in den Tiefenschärfenrechner eingeben.
Und dann den Abstand zum Andromeda-Nebel...:hehehe:
 
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