Verstehe ich das richtig, dass eure Kinder beliebige Websites aufrufen dürfen?
Bisher ist Deine Beschreibung eurer Regeln noch extrem knapp und interpretierbar.
Verstehe ich Dich auch richtig, dass ihr Bildschirmzeit gar nicht verwendet?
Ich beantworte deine Fragen mal in umgekehrter Reihenfolge:
Bildschirmzeit:
Die iPads "gehören" nicht den Kindern sondern
mir der ganzen Familie und laufen beide auf meiner Apple ID.
(Meine Kinder hatten bisher auch noch gar keine eigene Apple ID - ich habe jetzt wg. des Homeschoolings Apple IDs angelegt, aber der Fokus lag hier erstmal auf der Email-Adresse).
Dementsprechend benutzen wir keine Bildschirmzeit (weil wir Erwachsenen und auch nicht beschränken wollen).
Zugang zum Web:
In der Theorie könnten unsere Kinder beliebig im Web surfen.
Aber: Die kleine kann eh noch nicht lesen und sie hat auch wenig Ideen vom "Internet" und was man damit anfangen kann.
Mit dem großen setzen wir uns schon mal zusammen hin und googeln ein wenig, oder wenn er fragen zu Themen hat, von denen wir auch keine Ahnung haben schauen wir zusammen auf Wikipedia nach.
Im großen uns ganzen brauchen wir hier keine Beschränkungen, weil wir die "Erforschung" des Internets zusammen machen und wir - denke ich - immer dabei sind, wenn unsere Kinder im Web surfen.
Unsere Familienregeln zur iPadnutzung / Medienzeit:
Generell hast du Recht, die Beschreibung unserer Regeln war recht knapp und interpretierbar, aber das ist auch der Punkt:
Ich weiß nicht wie wir das geschafft haben, aber:
Unsere Kinder melden sich meistens, wenn sie ein iPad (zum Hören) brauchen bzw. bringen das wieder zu unserer "Ladestation" zurück, wenn sie fertig sind, so dass wir im großen und ganzen ein Bild haben wie lange sie eigentlich das iPad zum hören nutzen.
iPad Benutzung in der Medienzeit:
Es fängt schon damit an, das meine Frau oder ich die Spiele, die die Kinder spielen wollen zusammen mit den Kindern aussuchen und Installieren - so wissen wir was unsere Kinder spielen.
Dann spielen die Kinder meistens bei uns im Wohnzimmer, so dass wir mitkriegen was sie spielen und wenn sie Fragen haben, können sie direkt einen Erwachsenen fragen.
- Meistens: Was will das Spiel von mir? Lies mal den Text vor.
- Aber auch: Guck mal Papa, ist das Werbung? Wo muss ich jetzt klicken? -> Hier können wir den Kindern auch zeigen, was Werbung ist, und wo sie bitte nicht klicken sollen!
Wenn sich die Zeit dann dem Ende neigt, sagen wir rechtzeitig Bescheid -> "So noch 5 Minuten, kommt langsam zum Ende!"
So haben die Kinder noch Gelegenheit das Level / den Spielzug abzuschließen. Wenn sie dann mal doch länger als 5 Minuten brauchen, dürfen sie in der Regel ein bisschen überziehen - solange es im Rahmen ist).
Beim "Fernsehen" auf dem iPad ist das ähnlich:
Wir suchen zusammen mit den Kindern aus, was geguckt wird und helfen ggf. beim anmachen des Films / Videos / Serie.
Je nachdem was die Kinder sich ausgesucht dürfen sie das dann auch alleine gucken.
Wenn z.B. die Folger der Serie fertig ist, bringen sie in der Regel das iPad sogar wieder zu uns, sonst kommen wir halt ausmachen.
So gesehen sind unsere Regeln tatsächlich recht knapp und interpretierbar.
Aber für uns war das auch der Punkt:
Wir wollen das unsere Kinder in gewissem Maße sich das Thema Internet / Mediennutzung selbst erschließen können.
Wir als Erwachsene geben hier ein paar Richtlinien vor und helfen bei Problemen.
Wichtig ist für uns aber auch, das die Kinder wissen, dass sie uns immer fragen und auch immer eine "vernünftige" Antwort erwarten können.
Egal ob es 10 Minuten mehr Spielzeit ist, oder ob man dies oder das gucken oder spielen darf, oder wie man im Internet was googlet oder was auch immer.
Im Moment funktioniert das ganz gut.
Aber im Moment sind eigenständiges surfen im Web oder Messenger oder Social-Media (oder generell eigenes Smartphone) noch kein Thema bei uns.
Wenn die Kinder größer werden und selbst mehr im Web unterwegs sind oder eigene Geräte haben wollen etc., müssen wir die Regeln sicher noch einmal anpassen.
Aber auch das werden wir zusammen mit dem Kindern machen und versuchen eine Lösung zu finden mit denen wir alle Leben können.