"Besseres" Öl in den Automotor?

CUC

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Hi!

Einfach mal eine Frage an die Kfz-Experten unter Euch:

Habe einen 19 Jahre alten 4-Zylinder Turbodiesel bekommen, der seit jeher mit 10W-40 Öl geschmiert wurde.
So stehts auch in der Anleitung.

Da ich diesen Wagen sehr mag, überlegte ich, ihm "etwas Gutes" zu tun und vielleicht besseres Öl
zu verwenden.
Doch die Meinungen dazu sind sehr unterschiedlich.

Der erste Kfz-Mechaniker sagte, an Öl solle man nicht sparen. Besseres Öl bringt auf jeden
Fall was - bessere Schmierung, weniger Verschleiss, weniger Verbrauch.

Doch dann hörte ich auch Gegenteiliges:
"Besseres" Öl ist dünnflüssiger, kann also leichter durch alte Dichtungen austreten. Der Motor schwitzt
mehr Öl.
Die Ölpumpe und andere Teile können auch für dünnflüssigeres Öl nicht ausgelegt sein und
dadurch schlechter funktionieren.

"Das vom Hersteller empfohlene Öl sei immer das für den Wagen beste", sagte man.


Also ist besseres und teureres Öl schlecht?

Was sagen die Fachleute?
 
Hi,
Ein 10w-40 Vollsynthetisch, nur das ist wichtig, auf die Marke(Preis) kannst du nicht viel geben, es muss nicht das teuerste Öl sein.

Franz
 
Also kein 5W-40? Obwohl bessere Schmiereigenschaften?
 
Du unterliegst einem Irrglauben, wenn Du vermutest dass ein 0W40 Öl besser schmiert als ein 10W40 Öl.
In der Praxis ist es so, dass sich mit dem dünnflüssigere Öl ein niedrigeren Öldruck aufbaut und dieses Öl eine niedrigere Hochtemperatur-Scherfestigkeit hat. Damit ein Motor dieses dünnflüssige Öl verträgt, muss der Motor dafür konstruiert sein, und er sollte nicht zu viel Kilometer gelaufen sein.

Man sollte in Motoren immer die Viskosität einfüllen, die der Hersteller des Motors angibt, bzw. ein Öl mit einem geringfügig höheren Wert.

Ich würde mir also ein 10W40 oder 15W50 Öl in Syntheseölqualität einfüllen.
Wenn man dem Motor etwas gutes tun möchte, dann sollte man die Ölwecheselintervalle nicht ausreizen und je nach
Jahreskilometerleistung alle 1-2 Jahre das Öl wechseln. Am besten vor der Wintereinlagerung und nicht nach dem Winter.

P.S. Bei einem Turbo-Dieselmotor natürlich ein dafür geeignetes Öl kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!

Einfach mal eine Frage an die Kfz-Experten unter Euch:

Habe einen 19 Jahre alten 4-Zylinder Turbodiesel bekommen, der seit jeher mit 10W-40 Öl geschmiert wurde.
So stehts auch in der Anleitung.
[....}
Was sagen die Fachleute?
Die Fachleute fragen Dich: was hast Du für denn ein Auto? Also sag jetzt nicht "'n Golf" oder so. Wie sollen wir Dir zu etwas Raten wenn Du keine Infos hergibst?
Hi,
Ein 10w-40 Vollsynthetisch, nur das ist wichtig, auf die Marke(Preis) kannst du nicht viel geben, es muss nicht das teuerste Öl sein.
10w-40 ist aber Halbsynthetisch. Mir ist auch kein 10er Vollsynth bekannt. Vielleicht bei den Bikes, aber das war nicht meine Baustelle.
@TE das 5w-40 hat, sofern Du es fahren dürftest, den Vorteil das es bei Minustemperaturen schneller den Motor nach dem Kaltstart durchölt und auch den Motor, dadurch das es im kalten Zustand nicht so zähflüssig ist, leichter vom Anlasser durchdrehen lässt.
Und wenn ein Longlife-Öl vorgeschrieben ist tu's auch rein, denn normale Öle sind nicht für die verlängerten Wechselintervalle ausgelegt. Und schau dass Du ein richtiges Vollsynthetik-Öl bekommst. Finger weg von Baumarkt-Ölen.
Dann bist Du auf der sicheren Seite.

Und vergiss Eines nicht: Backup, Backup und nochm... Ölfilter erneuern. Bei jedem Ölwechsel.

Fred
 
10w-40 ist aber Halbsynthetisch. Mir ist auch kein 10er Vollsynth bekannt. Vielleicht bei den Bikes, aber das war nicht meine Baustelle.
@TE das 5w-40 hat, sofern Du es fahren dürftest, den Vorteil das es bei Minustemperaturen schneller den Motor nach dem Kaltstart durchölt und auch den Motor, dadurch das es im kalten Zustand nicht so zähflüssig ist, leichter vom Anlasser durchdrehen lässt.

Es gibt auch vollsynthetische 10W40 Öle, z.B. von Liqui Moly/Meguin das megol Motorenoel Syntech Premium Diesel SAE 10W-40 , oder das Shell HX 6 10W40.
Aber Du hast recht, ein 5W40 Öl kann man auch verwenden, ein 0W40 würde ich jedoch keinesfalls einsetzen. Denn die Viskosität bei höheren Temperaturen ist zwar bei allen Varianten mit 40 angegeben, aber wenn man sich die Datenblätter anschaut, erreicht ein 0W40 in der Praxis gerade einmal die 36, während ein 10W40 ca. 20% dickflüssiger ist
.
 
Es gibt auch vollsynthetische 10W40 Öle, z.B. von Liqui Moly/Meguin das megol Motorenoel Syntech Premium Diesel SAE 10W-40 , oder das Shell HX 6 10W40.
Aber Du hast recht, ein 5W40 Öl kann man auch verwenden, ein 0W40 würde ich jedoch keinesfalls einsetzen. Denn die Viskosität bei höheren Temperaturen ist zwar bei allen Varianten mit 40 angegeben, aber wenn man sich die Datenblätter anschaut, erreicht ein 0W40 in der Praxis gerade einmal die 36, während ein 10W40 ca. 20% dickflüssiger ist
.

Sicher, dass das nicht nur noch ein HC-Öl ist? Echte Vollsynthetische-Öle sind aufgrund er Preise der Gruppe IV Grundöle bzw. in dem Fall ja PAO, selten geworden. Ansonsten würde ich mir bei einem Auto, das 19 Jahre alt ist, wenig Sorgen um Verschleissschutz durch ein anderes Öl machen. Da ist ordentliche Pflege mit den Intervallen wichtiger und eben keine Baumarktsuppe einzufüllen.
Was Du machen kannst, ist beim Hersteller eine Freigabeliste anfragen. Ich habe für meinen BMW N54 Motor so etwas innerhalb eines Tages aus München bekommen. Da siehst Du jedes freigegebene Öl drin. Mit der Liste und etwas „fachlicher“ Recherche bin ich am Ende bei Ravenol gelandet. Werksbefüllung bei mir war Castrol 5W-30 :( und da auch das Mobil1 kein echtes Vollsynthetik mehr ist, musste ich was neues suchen. Ich fahre jetzt ein 5W-40. Damit gleiche Kaltviskosität und höhere Warmviskosität. Erhöht den Verbrauch zwar um etwa 0,3L im Schnitt aber der stabilere Ölfilm ist gut für die Lager.
Ansonsten zählt bei Ölen heute wesentlich mehr das Additivpaket und dafür gibt es vier große Hersteller weltweit mit Anpassungen für jeden OEM und sein „Werksöl“. Die meisten Ölmarken mischen nur noch zusammen. Wirklich Entwicklung läuft nur noch bei Chevron, Shell, wobei die damals schon einen Teil mit Exxon zu Infineum vereinigt haben, und Fuchs ist noch recht gut dabei hier im mitteleuropäischen Raum.
 
Es gibt auch vollsynthetische 10W40 Öle, z.B. von Liqui Moly/Meguin das megol Motorenoel Syntech Premium Diesel SAE 10W-40 ,
Das täuscht, es hat lt. PDF von Meguin "Leichtlauf-Motorenöl mit moderner Additivtechnologie und Synthesekomponenten.", also auch wie schon vermutet ein Halbsynthetiköl. Das Shell hab ich mir nicht angesehen, vermute aber das Gleiche.
Einer der Wenigen die noch richtige Vollsynthetik-Öle anbieten ist z.B. Motul. Also ab 5w-XX, nicht dass jetzt Jemand meint Motul stelle ein Volllsynthetik 10w-40 her...
 
Kurz um, um welches Fahrzeug geht es ? Dann gibt es ggf. bessere Ratschläge bzw. Tipps.
 
Habe einen 19 Jahre alten 4-Zylinder Turbodiesel bekommen, der seit jeher mit 10W-40 Öl geschmiert wurde.

Hi
bleib' bei dem Öl, das der Diesel bis jetzt bekommen hat .... grad bei Turbo.

Dünneres Öl, wenn dann nur im Winter, wo man sowieso keine höheren Drehzahlen hat und der Motor grad in der Kaltlaufphase einen höheren Widerstand hat.

Fahr mit meinem Espace 3 (2.0/16V) eigentlich fast nur 10-W40 und der Motor hat derzeit eine Laufleistung von ca 491.000 km .... ist allerdings auch kein Turbo, aber auch kein Diesel, sondern Benziner.

Hab schon in einigen Autoforen gelesen, wer auf dünneres Öl umsteigt, hat auch einen höheren Ölverbrauch, was ja eigentlich klar ist.
... aber der höhere Ölverbrauch bleibt dann erhalten, wenn er auf das zuvor verwendete Öl zurück geht.

Naja, beim Ölverbrauch kann ich nicht klagen ..... ca 0,75 Liter auf 15 - 20.000 km :D


Gruß yew
 
Mein ganz einfacher Rat zum Motoröl, als (ex-) Mechaniker:

- Auf Festintervall umstellen (15.000 km/ 1 Jahr) statt Long-Life Öl.
- Marke ist relativ egal, nur unbedingt auf Hersteller-Freigabe achten.
- Filter und Dichtring erneuern beim Ölwechsel.
- Aufpassen, beim Öl gibt es Fälschungen am Markt. Besonders teure Öle sind betroffen.

Persönlich habe ich immer zu Addinol oder Mobil1 gegriffen.
 
Fahren die TDIs nicht alle mit 5W30?
 
Ein VW TDI mit 90 PS. Ist das nicht die erste Version, noch mit Verteilereinspritzpumpe noch bevor die Pumpdüsenmotoren auf dem Markt kamen?
Das gibt es doch eine Freigabespezifikation für zugelassene Öle, z.B. 50700 oder 50501 (Für Pumpdüsenmotoren).
Wenn ich mich richtig erinnere sind gar keine 10W40 Öle zugelassen, sondern nur 5W30 oder 5W40.

Ich würde einmal prüfen welche Freigaben das Öl haben sollte.
 
Ohne Motorkennbuchstabe oder Schlüsselnummern kommen wir nicht so recht weiter.

@TE: der Motorkennbuchstabe steht im Serviceheft auf Seite 2 und besteht aus drei Buchstaben die meist links oben sind und i.d.R wie die Fahrgestellnummer doppelt so groß wie die restlichen Angaben geschrieben sind.

Wenn Du kein Serviceheft hast kannst Du den Motorkennbuchstaben auch auf dem Zahnriemenschutz an dem weißen Aufkleber ablesen.
 
Ist ein Audi mit einer VW 1.9 TDI 4-Zylinder Maschine, 90 PS. Baujahr 2000.

Ich weiß, etwas viel verlangt, hast du noch KBA zu 2 und 3 sowie Motorkennbuchtabe ? Dann sollte alles zu finden sein. Ggf. wenn du magst, kannst mir auch gern deine Fahrgestellnummer schicken, dann sehe ich es ganz genau. Dann kann ich dir das zulässige Öl definitiv nennen. Nach aktuellen Freigaben des Hersteller.
 
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Ich weiß, etwas viel verlangt, hast du noch KBA zu 2 und 3 sowie Motorkennbuchtabe ? Dann sollte alles zu finden sein. Ggf. wenn du magst, kannst mir auch gern deine Fahrgestellnummer schicken, dann sehe ich es ganz genau. Dann kann ich dir das zulässige Öl definitiv nennen. Nach aktuellen Freigaben des Hersteller.

Im Fahrzeugschein steht:
zu 2: 0588
zu 3: 60800D 1

Google ergab:
http://www.hsn-tsn.info/0588-608.html
 
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