Beratung im Laden-->Bestellung im Internet. Ok oder nicht?

Ksweet

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Oft liest man in diversen Forenbeiträgen (nicht speziell auf Macuser bezogen) folgenden Ratschlag:
"Geh doch in den Laden und lass dich beraten. Bestellen kannst du dann immer noch im Internet (beim billigsten Händler)."

Für mich hat so ein Hinweis immer einen faden Beigeschmack.
Ist es in Ordnung sich in einem Fachgeschäft ausgiebig beraten zu lassen, und das Produkt dann beim billigsten Internethändler zu kaufen?

Ich selbst habe auch schon in einer Branche gejobbt, wo dieses Vorgehen von Kunden Gang und Gebe ist. Der Kunde bedankt sich für die gute, kompetente Beratung und lässt sich die Artikelnummer aufschreiben, um dann im Internet vielleicht noch mal ein paar Euro zu sparen.
An wen sich der Kunde wendet, wenn es mal Probleme gibt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Ich selbst halte es so:
Wenn ich mich für ein Produkt interessiere, dann sondiere ich Preise sowohl im Internet, als auch im Laden. Was kostet es mehr? Ist mir ein Ansprechpartner vor Ort den Aufschlag X wert?
In der Regel informiere ich mich selbst im Internet über ein Produkt und brauche daher keine großartige Beratung.
Allerdings finde ich es eben nicht in Ordnung sich stundenlang in versch. Läden beraten zu lassen, ohne jemals die Absicht zu haben dort ein Produkt zu erwerben, da es im Internet eh billiger ist.

Ich wollte nur mal wissen, in wie weit ich alleine mit dieser Meinung alleine dastehe bzw. wie handhabt ihr das?

Grüße, Ksweet
 
ich finde es auch absolut nicht in Ordnung. In dem Laden, in dem ich gejobbt habe, waren einige sogar so dreist, dass sie mir das ins Gesicht gesagt haben, dass sie nur kommen, um sich beraten zu lassen.
Am schlimmsten war das bei KitchenAid-Maschinen: hier muss man schon studiert haben, um alle Kombinationsmöglichkeiten zu verstehen.

Ich kann es zwar verstehen, dass man bis zu 100 € sparen möchte, kann es aber trotzdem nicht leiden, dann die Fähigkeiten des Fachpersonals auszunutzen (am Ende wird dann wieder gejammert, dass die Innenstädte aussterben).

Ren
 
Ich kann dir _eigentlich_ nur zustimmen. Es ist verständlich, dass die Waren im Laden mehr kosten als im Internet. Fallen doch auch im Laden ganz andere Kosten an. Angefangen von den Kosten für Miete / Strom etc... Gute Beratung bekommst du auch nur, wenn die Kundenbetreuer entsprechend geschult sind. Auch das kostet nunmal Geld. Ist die Differenz aber doch _meiner_ Auffassung nach zu hoch, bestelle ich ohne Bedenken im Internet.

PS: Da ich persönlich ebenfalls im Vertrieb tätig bin, muss ich am eigenen Leib spüren, dass es doch einige "Boxmover" gibt, die den Systemhäusern die Margen kaputt machen. Wir beraten den Kunden so gut es geht und der Einkäufer bestellt am Ende doch beim Billigheimer.

Diese Preispolitik kann ich mir nur mit 2 Gründen verständlich machen.
1.) Deckungsbeitragsteigerung durch Masse
2.) Deckungsbeitragsteigerung durch Senkung der Lohnkosten (soll heissen; Verkaufen ohne zu Beraten). Ungeschulte Mitarbeiter sind nun mal günstiger als geschulte
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich finde das auch absolut nicht in Ordnung. Wenn ich wo gut beraten werde kaufe ich in dem Laden, die Beratung is den Mehrpreis wert. Wenn ich keine Beratung brauche (oder aber denke, dass ich keine Brauche), dann bestelle ich im Internet!
 
Wer im Laden eine Beratung bekommt, die diesen Namen verdient, und dann doch im Netz bestellt, kann sich ja selbst ausrechnen, ob er dazu beiträgt, daß er im Laden auch in Zukunft noch Beratung bekommt.

Ich bestelle fast ausschließlich übers Netz, aber das dann auch ohne vorher irgendwo Beratung zu schnorren, wobei das heutzutage ohnehin schon fast unmöglich ist im "Fach"handel noch Beratung zu bekommen.

Sprich: ich wäre bereit Saturn-Preise zu zahlen (die beileibe nicht günstig sind), wenn ich dafür was besseres als Saturn-Beratung bekomme.
 
Ich habe früher mal in einem Musikgeschäft gejobbt. Da kamen die Freaks dann auch immer rein, haben die 5.000 Mark Klampfen ausprobiert (kennt jemand die Szene aus "Wayne's World", wo der Verkäufer auf das Schild deutet, auf dem draufsteht "NO Stairway to heaven, please) und haben dann das Teil wegen 200 Mark Ersparnis bei einem Versandhändler bestellt.

Ist euch vielleicht schon mal aufgefallen, wie viele Radio- und Fernsehhändler es noch gibt? Früher gab es in jedem Stadtviertel mindestens einen Händler, der Geräte verkaufte, diese auch selber reparierte und bei Omma die Sender einstellen kam.
Inzwischen gibt es in jeder größeren Stadt (mindestens) einen MediaMarkt/Saturn o.ä. und kaum noch diese Fachhändler, weil die nämlich von der kostenlosen Beratung einfach nicht (über)leben können.
Verloren haben dadurch alle außer den Besitzern der MediaMärkte (also die Metro-Gruppe): Der Kunde erhält keine kompetente Beratung mehr und kauft Auslaufmodelle mit teilweise veralteter Technik zum angeblichen Wahnsinns-Super-Sonderpreis und steht im Reparaturfall vor einem Hampelmann, der ihm erklärt, daß man das Gerät leider einschicken muss, da sich niemand dort mit der Technik auskennt. Und die (ehemaligen) Händler und Servicetechniker stehen auf der Straße oder dürfen als Verkäufer im MediaMarkt CDs ins Regal stellen.
Geiz ist geil - aber auch richtig blöd!

So genug ausgekotzt
 
Guter Service ist mir einen Aufpreis wert.
Abgesehen davon sind viele Einzelhändler auch zu Nachlässen bereit, wenn man ihnen die Preise vom Discounter unter die Nase hält.
 
Rückkopplung

Wirkliche Fachverkäufer sind wahrscheinlich auch aus dem Grund mittlerweile Mangelware! :(
 
Ksweet schrieb:
Ich wollte nur mal wissen, in wie weit ich alleine mit dieser Meinung alleine dastehe bzw. wie handhabt ihr das?

Du bist nicht allein ;).

Wenn ich mich schon ausführlich (und _gut_ vorausgesetzt - das ist ja leider auch nicht immer der Fall) beraten lasse, dann kaufe ich auch dort. Anders im Blödmarkt und Konsorten - dort die Ware mal "in echt" anschauen und im iNet bestellen kommt schon ab und zu vor. Allerdings behellige ich dann auch keinen Verkäufer. Würde sowieso nicht so viel bringen :D.

Grüße,

animalchin
 
Ich stehe gerade vor der selben Frage. Diesmal bezogen auf Fernseher. Das Modell im sympathischen und kompetenten Fachgeschäft kaufen oder Online ?
Der Service im Geschäft ist unbestritten: Lieferung, Auf- und Einstellung, Abholung bei Reperatur etc. Und vor allem verschanzen die sich nicht hinter irgendwelchen Hotlines wenn das Ding mal kaputt ist.
Allerdings kostet das Gerat geschlagene 1000 € mehr als bei guenstiger.de - zumindest lt. Auszeichnung. Bin noch nicht in konkrete Preisverhandlungen getreten.

Langer Rede kurzer Sinn: In meinem Fall wäre mir der Service 150€ über dem günstigsten Angebot wert.
 
Ich halte auch nix davon sich beraten zu lassen um dann im Internet zu bestellen. Ich informier mich vorher übers Internet etwas. Produkte zu denen ich nix mehr groß wissen muss oder schon weiss was ich will bestell ich dann direkt.
Aber bei Produkten die etwas "größer" sind (Bass, Mac(damals der switch)) halt ich nix davon die im IN zu bestellen. Grad eben weil ich dann auch weiss, dass es eine Anlaufstelle gibt falls mal was ist.
Fachgeschäfte auszunutzen is ne ziemlich dumme Sache - man sieht ja wie eins nach dem anderen grad wegstirbt und/oder durch eine größere (meist Discount-) Kette verdrängt wird...frag mich wo das hinführt wenn nur noch alles Discount is...kann man sich ja denken.

Grüße

Michi
 
Das Problem ist doch auch hausgemacht: ich kann mich wirklich nicht mehr dran erinnern, in den letzten JAHREN eine kompetente Beratung im Bereich Unterhaltungselektronik/Computer erhalten zu haben. Klar ist mal als Elektrotechnikstudent interessiert an den Themen, aber es kann einfach nicht sein, dass ich eigentlich immer mehr weiß als die Verkäufer. Deshalb bin ich auch nicht gewillt, den Mehrpreis zu zahlen.

Abgesehen davon: wie schaffen es Versandhändler im Fahrradbereich wie Canyon, Roseversand, etc., große Ladengeschäfte mit den gleichen günstigen Preisen zu betreiben wie ihre Internetpreise.

Meiner Meinung nach liegen die Probleme vieler kleiner Händler einfach nur am schlechten Marketing. Beim einzigen Laden wo ich mir mal was teures elektronisches gekauft habe, bekam ich übrigens einen Preis, der gerade mal 20DM über dem günstigsten Internetpreis lag - es geht also doch.
 
Joa ich würde probieren es noch herunterzuhandeln.
Btw: Wenn ich Hänlder wäre würde ich folgendes machen:

Für die Beratung Geld verlangen (50€ oder mehr), das man beim kauf des Gerätes dann verrechnet kriegt. Das würde die ganzen Schnorrer abhalten und man ist nicht damit beschäftigt dauernd Leute zu beraten, die gar nicht hier kaufen wollen.
 
Peacekeeper schrieb:
Joa ich würde probieren es noch herunterzuhandeln.
Btw: Wenn ich Hänlder wäre würde ich folgendes machen:

Für die Beratung Geld verlangen (50€ oder mehr), das man beim kauf des Gerätes dann verrechnet kriegt. Das würde die ganzen Schnorrer abhalten und man ist nicht damit beschäftigt dauernd Leute zu beraten, die gar nicht hier kaufen wollen.

Dann kommt aber: "Boah! Wasn Scheissladen, die wollen tatsächlich Geld von mir, nur das sie mir irgendwas erzählen können"

Das es dann vll. beim Kauf verrechnet wird, sieht doch kein Mensch.
 
Und wie willst Du dann mehrere Läden vergleichen ??

Saublöde Idee.
 
Peacekeeper schrieb:
Joa ich würde probieren es noch herunterzuhandeln.
Btw: Wenn ich Hänlder wäre würde ich folgendes machen:
Für die Beratung Geld verlangen (50€ oder mehr), das man beim kauf des Gerätes dann verrechnet kriegt. Das würde die ganzen Schnorrer abhalten und man ist nicht damit beschäftigt dauernd Leute zu beraten, die gar nicht hier kaufen wollen.
Ich denke nicht, dass das funktionieren würde.
Nicht jeder, der in den Laden kommt, möchte auch was kaufen (egal wo), sondern sich mal generell informieren. Ist er zufrieden mit dir, kommt er (hoffentlich) bei der nächsten anstehenden Anschaffung zu dir.

Mir geht es auch gar nicht darum, dass man unbedingt in dem Geschäft, in dem man beraten wurde, sofort und auf der Stelle was kaufen muss.

Vielmehr geht es mir um "Kunden", die vorher schon wissen, dass sie bei dir sowieso nie was kaufen werden auch wenn sie das Produkt brauchen und die Beratung gut war. Weil es gibt ja noch den Händler im Internet, der seine Garage als Lager umgebaut hat und seine Schwiegermutter nachmittags die Bestellungen zusammenpacken lässt. Der hat natürlich weniger Ausgaben, die auf den Preis umgeschlagen werden müssen.

Das Feilschen um den Preis halte ich auch für ein zweischneidiges Schwert. Natürlich kann man aus verschiedenen Gründen ein paar Euro runterhandeln, völlig legitim. Aber es gibt eben immer Spezis, die dann den guenstiger.de Preis verlangen mit der Drohung ansonsten im Inet zu bestellen.
 
Der Händler befindet sich halt im Wettstreit mit anderen ortsansässigen Händler sowie den Internethändlern. Das weiß er. Und diesem Problem muss er mit einem guten Konzept begegnen, dann schafft er es auch, sich durchzusetzen.

Nur mal ein kleines Beispiel aus dem Supermarktbereich: in Berlin wurde Reichelt - bis dahin in meinen Augen eher ein überteuerter Laden ohne besonderes Flair - von Edeka übernommen. Die Preise haben sich seitdem nicht wirklich verändert (auch wenn es ein paar Discountartikel gibt), aber der Laden ist viel übersichtlicher und sie bieten eine Menge guten Service an (z.B. Fertiggerichte in der Mikrowelle anwärmen, Lieferservice, fertige Obstsalate, etc.). Seitdem kaufe ich dort häufiger ein, weil mich dieses Konzept einfach überzeugt und weil man merkt, dass da jemand den höheren Preis auch wirklich durch mehr Service zu rechtfertigen versucht.
 
Friedemann schrieb:
...aber es kann einfach nicht sein, dass ich eigentlich immer mehr weiß als die Verkäufer. ...

Und das eigentlich egal welche Branche. Als halbwegs interessierter Mensch könnte ich mich bei Computern, Fahrrädern, Kinderwägen, Bohrmaschinen usw. usw. selber besser beraten als 95% der angetroffenen Verkäufer dies konnten. Um so lieber kaufe ich dafür bei den wahren Cracks :).

animalchin
 
Ksweet schrieb:
Das Feilschen um den Preis halte ich auch für ein zweischneidiges Schwert. Natürlich kann man aus verschiedenen Gründen ein paar Euro runterhandeln, völlig legitim. Aber es gibt eben immer Spezis, die dann den guenstiger.de Preis verlangen mit der Drohung ansonsten im Inet zu bestellen.

Das halte ich für völlig legitim.
Erstens sehe ich keine Leistung die den Aufpreis - in meinem Fall 1000 € zumindest auf dem Papier - rechtfertigt.
Zweitens ist das ganz normaler Wettbewerb.
Drittens muß ich selber sehen wo ich bleibe. Haben kommst schließlich von Behalten.
 
Rauti schrieb:
Das halte ich für völlig legitim.
Erstens sehe ich keine Leistung die den Aufpreis - in meinem Fall 1000 € zumindest auf dem Papier - rechtfertigt.
Zweitens ist das ganz normaler Wettbewerb.
Drittens muß ich selber sehen wo ich bleibe. Haben kommst schließlich von Behalten.
Natürlich ist es legitim zu feilschen, aber man sollte doch auch verstehen, warum der Händler vor Ort eben (in der Regel) nicht bis zum guenstiger.de Preis runtergehen kann. Und wenn der Kunde dann deshalb nach einer ausgiebigen und im besten Fall kompetentenund zufriedenstellenden Beratung mit der Aussage, dass er dann halt im Inet bestellen "müsse" den Laden verläßt, habe ich halt kein Verständnis.

Aber kann es sein, dass eine gute Beratung dem Kunden immer weniger wert ist/wird? Vielleicht auch dadurch bedingt, dass man eine solche Beratung in bestimmten Branchen lange suchen muss?
 
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