Benzinpreis ist für euch ok?

nein wird man nicht. Wird man im Gegenzug gezwungen auf dem Land zu wohnen und täglich zu pendeln?

Teilweise schon. Ich kenne Familien mit Kindern, die können sich in München keine Wohnung mehr leisten, jedenfalls keine, wenn zum Beispiel 2 Kinderzimmer benötigt werden und nur ein (mittleres) Einkommen vorhanden ist. Und wir reden hier von Akademikern in qualifizierten Jobs (z.B. Journalisten), nicht von wirklichen Geringverdienern.

Da bleibt dann die Alternative Stadt in einer engen Wohnung oder Land mit Pendelei, z.B. Auto, S-Bahn oder Zug.
 
zumal man die Fahrtkosten steuerlich geltend machen kann, während man auf den höheren Mieten in der Stadt sitzenbleibt :)

Du zahlst Mehrwertsteuer auf Deine Miete? Oder was würdest Du da gern steuerlich geltend machen?
 
1960 musste der Durchschnittslohnempfänger für einen Liter Benzin ca. 15 min arbeiten, heute sind es nur halb so viel.

Die Kaufkraft für andere Konsumprodukte ist ansonsten gradezu gigantisch gestiegen. Der Lebensstandard insgesamt ist heute so viel höher, dass das Gejammer über hohe Spritpreise gradezu obszön ist.
Besonders, wenn man bedenkt, dass das deutsche Durchschnittsauto Gewicht und Motorleistung ständig gesteigert hat – und damit auch den Spritverbrauch nur wenig senken konnte. (Kann man sehr gut am meistverkauften Auto der letzten 40 Jahre verfolgen, dem Golf.)

Angesichts der ökologischen Schäden der Ölverbrennerei ist der Sprit eigentlich noch viel zu billig.
 
Was hat das mit der MwSt zu tun? Die Pendlerpauschale ist doch auch nicht der Ausgleich für die MwSt aufs Benzin. Die aktuelle Pendlerpauschale ist eh viel zu gering, die wurde ja bei einem deutlich niedrigen Benzinpreis festgesetzt und soll ja die berufsbedingten Kosten ausgleichen. Nun ist dieser Kostenanteil nach den Preiserhöhungen deutlich gestiegen, die Pauschale aber gleich geblieben. In der Theorie müsste die Pauschale mit dem Preis korrelieren.

Höhere Mieten in der Stadt kann man natürlich nicht geltend machen. Natürlich ist ein Teil der Miete oft auf die Nähe zur Arbeit zurückzuführen, aber dieser Anteil ist ja nicht bezifferbar. Es ist zudem ja auch nicht so, dass die Stadt gegenüber dem Land keine weiteren Vorteile bieten würde.
 
Was hat das mit der MwSt zu tun? Die Pendlerpauschale ist doch auch nicht der Ausgleich für die MwSt aufs Benzin.

Die Pendlerpauschale gehört abgeschafft.
Bestenfalls sind die ERSTEN 20 Kilometer abzurechnen.

Warum sollte jemand der sonst wo hinzieht (Stichwort schön im grünen und billiges Bauland), dabei aber die Umwelt stärker belastet auch noch entlastet werden.
Anders rum wird ein Schuh draus.

Und warum bekommen Radfahrer weniger Geld (am der Mehrwertsteuer kann es ja nicht liegen sonst würde die regelmäßig angepasst).
Ist der Kilometer den ein Radfahrer zurück legt irgendwie kürzer?
 
Wenn man bedenkt das ein LKW die Straße genauso schädigt wie 30.000 PKW, ist der Transport via LKW definitiv viel zu billig.

Ist er, definitiv. Da steht eine riesen Lobby von Speditionsunternehmen hinter. Theoretisch könnte man 80% der LKW Transporte wesentlich klimaschonender und günstiger über Binnengewässer durchführen.
 
spoege schrieb:
Angesichts der ökologischen Schäden der Ölverbrennerei ist der Sprit eigentlich noch viel zu billig.

Du meinst die Kosten dafür das es kein Vernünftig Konzept für ökologisch und ökonomisch sinnvollen Individualverkehr gibt sollte ruhig der Verbraucher tragen und nicht der Verursacher? Du könntest in die Politik gehen!
 
MadCat69 schrieb:
Was hat das mit der MwSt zu tun? Die Pendlerpauschale ist doch auch nicht der Ausgleich für die MwSt aufs Benzin. Die aktuelle Pendlerpauschale ist eh viel zu gering, die wurde ja bei einem deutlich niedrigen Benzinpreis festgesetzt und soll ja die berufsbedingten Kosten ausgleichen. Nun ist dieser Kostenanteil nach den Preiserhöhungen deutlich gestiegen, die Pauschale aber gleich geblieben. In der Theorie müsste die Pauschale mit dem Preis korrelieren.

Das ich nur etwas steuerlich geltend machen kann auf das ich Steuern gezahlt habe sollte das heißen. Mineralölsteuer auf Mieten wäre noch schlechter gewesen als Vergleich, daher die Frage nach der MwSt. Mich nervt nur das Gejammer von der nicht absetzbaren Miete. Die Kosten für den Diesel kann ich auch nicht absetzen, wohl aber einen Teil der Steuern die der Staat darauf veranlagt, wenn ich den Diesel verbrauche um zur Arbeit zu fahren.
 
toptom42;7329920 Und warum bekommen Radfahrer weniger Geld (am der Mehrwertsteuer kann es ja nicht liegen sonst würde die regelmäßig angepasst). Ist der Kilometer den ein Radfahrer zurück legt irgendwie kürzer?[/QUOTE schrieb:
Es gibt eine Entfernungspauschale, da ist es völlig egal ob du per Auto, Rad, Bahn oder meinetwegen zu Fuß zur Arbeit gelangst.
Unterschiedliche Pauschalen gibt es seit vielen Jahren nicht mehr.
 
Du zahlst Mehrwertsteuer auf Deine Miete? Oder was würdest Du da gern steuerlich geltend machen?
nein. Aber ich hätte die Pendlerpauschale abgeschafft. Und bevor das Geheule losgeht: ich pendle auch, bin also Betroffener :)
 
nein. Aber ich hätte die Pendlerpauschale abgeschafft. Und bevor das Geheule losgeht: ich pendle auch, bin also Betroffener :)

Niemand zwingt dich die Pendlerpauschale geltend zu machen, oder ...? ;)
 
Du meinst die Kosten dafür das es kein Vernünftig Konzept für ökologisch und ökonomisch sinnvollen Individualverkehr gibt sollte ruhig der Verbraucher tragen und nicht der Verursacher? Du könntest in die Politik gehen!
Nein. Ich meine, dass der Spritpreis auch die Kosten für die ökologischen Schäden beinhalten muss. Die bürden wir jetzt den nachfolgenden Generationen auf.

Leider können nur ökonomische Anreize dafür sorgen, dass sich das Verhalten der Spritkonsumenten ändert. Seit 40 Jahren wissen wir ja auch, dass es sich ändern muss – die politisch Verantwortlichen haben sich allerdings geweigert, ihre Fixierung auf Strassenverkehr/Ölbrenner aufzugeben und sinnvolle Verkehrskonzepte zu entwickeln.
Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Autolobby zusammen mit dem ADAC solche Entwicklungen erfolgreich verhindert hat. Und immer wieder macht die Bildzeitung mit beim Heulen über die Spritpreise und heizt den Protest kräftig an.
Die Pendlerpauschale war, als sie erfunden wurde, auch nur das Resultat solcher Lobbykämpfe – damals hat auch die Baubranche kräftig mitgezogen, um einen Neubauboom auf den grünen Wiesen zu fördern.

Die ganze Diskussion um Autoverkehr war schon immer höchst irrational und eine Quelle für immer neuen populistischen Kack.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lach, das ist keine Lösung, das ist Augenwischerrei.
Der Hauptprofiteur ist doch sowieso der Staat, die paar Sprünge im Centbereich machen dann den Kohl auch nicht mehr Fett ... ;)

Helmut Kohl? :kopfkratz:
 
Nein. Ich meine, dass der Spritpreis auch die Kosten für die ökologischen Schäden beinhalten muss. Die bürden wir jetzt die nachfolgenden Generationen auf.
...
Dann müßen wir aber über das Gesamtpaket unsere umweltschädlichen Mineralölwirtschaft sprechen und nicht nur über den Bruchteil der Spritmenge.
Dann reden wir auch von Chemifasern und Kunststoffartikel aller Art ... :jaja:
 
Dann müßen wir aber über das Gesamtpaket unsere umweltschädlichen Mineralölwirtschaft sprechen und nicht nur über den Bruchteil der Spritmenge.
Dann reden wir auch von Chemifasern und Kunststoffartikel aller Art ... :jaja:
Kann man machen, aber das Thema hier ist ja nicht der Ölverbrauch insgesamt, sondern der Treibstoff für den Individualverkehr.

Leider muss man feststellen, dass die deutsche Verkehrspolitik und Stadt-/Raumplanung sich (mit wenigen Ausnahmen) seit 40 Jahren weigern, andere Prioritäten zu setzen als auch schon in den 60ern. Da galt ja bekanntlich nicht die intelligente Verkehrsvermeidung als Ideal, sondern die "Vollmotorisierung". Und die haben wir heute erreicht. Mit den bekannten Folgen, beispielsweise gigantischen Pendlerströmen auf den Strassen.
 
... Da galt ja bekanntlich nicht die intelligente Verkehrsvermeidung als Ideal, sondern die "Vollmotorisierung". Und die haben wir heute erreicht. Mit den bekannten Folgen, beispielsweise gigantischen Pendlerströmen auf den Strassen.
Die Zeiten wo Hr. Müller morgens runter in seine Schmiede/Werkstatt/Bäckerei/Laden ging sind aber nunmal vorbei ...
 
Die Stadt des Mittelalters wäre für dich die einzig vorstellbare Möglichkeit, die heutigen Pendlerströme zu vermeiden?
 
Solange die bahn teurer ist als das auto und derart unzuverlaessig wird sich da nichts aendern.
 
Die Stadt des Mittelalters wäre für dich die einzig vorstellbare Möglichkeit, die heutigen Pendlerströme zu vermeiden?

Ich lebe nicht im Einklang mit dem Mittelalter, wenn man feststellt das nicht alle Arbeitnehmer in kleinen Werbeagenturen und Ladengeschäften innerhalb der Städte arbeiten ...
 
Deine Feststellung ist so banal wie richtig, aber was hat die mit den Möglichkeiten ökologischer und ökonomischer Stadt- und Raumplanung zu tun?

Wir haben diese Benzinpreisdiskussionen seit den 70er Jahren immer wieder, bei jedem Preissprung. Echt langweilig. Auch diese wird wieder einschlafen und beim nächsten Preissprung erneut aufflackern. Trotzdem hat sich der Energieaufwand pro Personenkilometer in den letzten 50 Jahren kein Stück verringert. Statt in einem Golf, wie Papa 1975, schiebt sich Sohnemann jetzt in einer doppelt so schweren und hohen Karosse mit Allradantrieb zur Arbeit und investiert dafür jede Menge Lebenszeit und Sprit.

Was für gigantische Ressourcen an Zeit, Energie und Raum werden tagtäglich mit unserem Transportsystem vernichtet! Und alles, was den Leuten seit Jahrzehnten dazu einfällt, ist die Forderung nach einer Erhöhung der Pendlerpauschale. Bißchen doof.
 
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