Benzinpreis ist für euch ok?

Weiss denn eigentlich niemand was 2013/2014 und danach passiert ist?
In Bezug auf den Benzinpreis (Threadtitel), den Handel (#2058/#2053) oder die FDP (#2057)?

»Wandel durch Handel« bezieht sich auf die Ausbildung liberaler Staatswesen und der relativen Mehrung von Wohlstand, die in rechtstaatlich-liberalen Gesellschaften (das andere wäre anarchisch-liberal) in den letzten knapp 100 Jahren für Alle am größten war.

China heutiger relativ hoher Lebensstandard betrifft zwar etwa 400M Einwohner (das ist was wir üblicherweise in den Nachrichten sehen), das ist der in etwa EU-große Markt, dem wir deutsche Autos verkaufen können; dann sind das aber noch 800M weitere Chinesen ohne das alles.
 
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Was war gesellschaftlicher Konsens? Sicher nicht die Energiepolitik.
Ne, die ist nie Konsens, ich bezog mich auf die von dir erwähnten "Parteien die aktuelle Situation mit zu verantworten haben". Die aktuelle Situation ist die, dass Russland plötzlich kein oder kaum noch Gas liefert und wir hier Energiekrise haben. Und die Ursache dafür ist, dass man Putin allzu lange für einen verlässlichen Energielieferanten hielt und die Energieimporte nicht genug diversifiziert hat - obwohl sich Russland immer mehr zu einer Diktatur entwickelte, die Krim annektierte und Regimekritiker vergiftete. Immer dann, wenn mal wieder einer dran glauben musste, kamen Diskussionen auf, ob man mit so einem Land überhaupt noch Geschäfte machen sollte, aber es setzte sich stets die Einsicht durch, dass Russland nicht von der Landkarte verschwinden und dass es sich politisch nicht ändern wird, wenn wir keinen Handel mehr treiben. Dass Putin von sich aus den Handel beenden und Energie als Waffe benutzen könnte, war unvorstellbar. Es gab - außer den Grünen vielleicht, aber die waren damals ja eine max. 10%-Partei - keine Partei, die den Handel mit Russland einschränken wollten.
 
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Die aktuelle Situation ist die, dass Russland plötzlich kein oder kaum noch Gas liefert und wir hier Energiekrise haben.

Jetzt mal ganz Faktenorientiert: Haben wir denn gerade wirklich eine Gas-Krise?
Wir können immer noch einlagern, es gibt also genug Gas.

Wo liegt also das Problem für die Annahme das wir eine Gas-Krise hätten?

Der Einkaufspreis ist gestiegen ... Ja .... aber ist das nicht vielmehr so ein kleines Spiel mit der Angst.

Ist das sowas wie mit dem Benzin-Preis, da ist ja auch ne Krise nur verdienen sich die Ölmultis gerade ne goldene Nase ....
 
Nein, das ist mit Benzin nicht vergleichbar. Die Industrie ist maßgeblich auf Gas angewiesen. Es steigen nicht nur die Kosten für das private Heizen, sondern allgemein. Zu der normalen Inflation durch Pandemie und Krieg ist das für einige einfach nicht tragbar.

Ich kann verstehen, dass man mit einem gewissen Kapital dies vielleicht nicht wahrnimmt, weil "es ist ja nur etwas mehr Geld". Allerdings ist das auch ein wenig ignorant.
 
Wo liegt also das Problem für die Annahme das wir eine Gas-Krise hätten?
Eher: Worin liegt der Nutzen, es so zu benennen?

Sorge ist ein gutes Volkssteuerungsinstrument.

Wie bei der »Öl-Krise« 1973/74, bei der es auch faktisch keinen Mangel an Öl gab, gibt es auch heute »nur« ein Beschaffungswegeproblem, jetzt aber angereichert durch ein Rahmabschöpfungsproblem, dem unsere Politiker nur sehr widerwillig durch eine Übergewinnsteuer begegnen wollen.
 
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Die Industrie ist maßgeblich auf Gas angewiesen.
Ja, z.B. bei der Glasproduktion.

Warum aber Weinflaschen nicht ebenso wie Gurkengläser zentral zurückgenommen werden (egal ob mit oder ohne ein Pfandsystem), kann keiner richtig beantworten.

Ach ja, die unterschiedlichen Gebindeformen.

Obwohl, da könnte ja – welch verwegener Gedanke – der Gesetzgeber Gebindeformen vorschreiben, sodass diese für alle Hersteller einheitlich sind. Und dieser Unsitte, dass jeder Bierhersteller für sein Prämiumprodukt etwas Besonderes Blasen lässt, muss Einhalt geboten werden.

Der Wechsel von den bauchigen Einheitsbierflaschen zu den schlankeren höheren mag noch einer besseren Lagernutzung geschuldet sein – von 20 auf 24 Flaschen pro Kasten gleich 4 Flaschen mehr an den Menschen zu bringen, war sicher nur ein Nebeneffekt.

Dann aber sollten andere Flaschenformen untersagt werden. Beck’s also auch in Braun. Jede Flasche passt bei jedem Brauer.

Was dem Bier recht ist, kann der Gurke nur billig sein. Von klein bis groß vielleicht vier verschiedene Größen, dafür dann für alle Hersteller, die diese zum Neubefüllen zurücknehmen müssen.

Weniger Neuglas bedeutet weniger Gasbedarf.

Gegengerechnet werden müsste die geordnete Rückführung der Gebinde.
Allerdings: Wenn Merz und Söder schon bei den Kernkraftwerken von einem »whatever it takes« reden, warum dann nicht bei einer Ad-hoc-Homologisierung bei Bier und Gurken.

In den Gurkengläsern können übrigens auch Erbsen, Möhren oder Konfitüre abgefüllt werden.
 
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Nein, das ist mit Benzin nicht vergleichbar. Die Industrie ist maßgeblich auf Gas angewiesen. Es steigen nicht nur die Kosten für das private Heizen, sondern allgemein.

Warum steigen gerade die Gaspreise?
Der Markt, der heilige Markt erfordert dies ..... oder mag es da doch andere Gründe geben?

gibt es auch heute »nur« ein Beschaffungswegeproblem,

Ich kann kein Beschaffungsproblem erkennen, wir speichern ein. Und das obwohl wir keine Anlagen haben um Flüssiggas zu importieren.
 
Ja, z.B. bei der Glasproduktion.

Warum aber Weinflaschen nicht ebenso wie Gurkengläser zentral zurückgenommen werden (egal ob mit oder ohne ein Pfandsystem), kann keiner richtig beantworten.
Ja, ich kann das auch nicht nachvollziehen. Aber es ist zur Zeit so, dass die Industrie ohne Gas nicht kann. Gut finden, muss man das nicht.
Warum steigen gerade die Gaspreise?
Der Markt, der heilige Markt erfordert dies ..... oder mag es da doch andere Gründe geben?
Vielleicht verwechsle ich Dich gerade, aber besitzt Du nicht ein wenig mehr Geld? Dann sollte Dir der Markt doch klar sein. Ein Rohstoff kommt nicht in der erwarteten Menge und der Preis steigt. Die Gasspeicher sind nicht voll und das kann für den Winter schlechte Auswirkungen haben.
Was für Gründe gibt es denn sonst?
Ich kann kein Beschaffungsproblem erkennen, wir speichern ein.
Klar speisen wir ein. Russland liefert auch nur knapp 40% unserer eigentlichen "Einkünfte". Das Problem ist auch, dass die Energieunternehmen ihre Speicher nicht frühzeitig aufgefüllt haben, weil letzten Sommer das Gas generell teurer war. Es wurde gehofft, dass der Preis sich dieses Jahr normalisiert. Jetzt kauft man halt zu unglaublichen Preisen. Ja, wir speisen ein - zu immensen Einkaufspreisen.
Wenn Du den Preis bei der Beschaffung aussen vor lässt, dann ja, wir haben kein Beschaffungsproblem...
 
Wenn Du den Preis bei der Beschaffung aussen vor lässt, dann ja, wir haben kein Beschaffungsproblem...

Also auch kein Grund warum die Preise so hoch sein müssten, denn Angebot und Nachfrage sind doch die heiligen Glaubenssätze des Marktes.
Es gibt genügend Angebot und die Nachfrage übersteigt dieses Angebot nicht.

Offensichtlich funktioniert der Markt nicht so wie er sollte und irgendjemand zieht daraus seinen Vorteil.
Schon komisch das da niemand fragt wieso und weshalb.

Die heilige Marktwirtschaft scheint sakrosankt zu sein.
 
Also auch kein Grund warum die Preise so hoch sein müssten, denn Angebot und Nachfrage sind doch die heiligen Glaubenssätze des Marktes.
Es gibt genügend Angebot und die Nachfrage übersteigt dieses Angebot nicht.

Offensichtlich funktioniert der Markt nicht so wie er sollte und irgendjemand zieht daraus seinen Vorteil.
Schon komisch das da niemand fragt wieso und weshalb.

Die heilige Marktwirtschaft scheint sakrosankt zu sein.
Ich habe nicht behauptet, dass ich die Marktwirtschaft gut finde. Ständiges Wachstum kann es nicht geben. Aber eine Verknappung sorgt in dieser Form der Wirtschaft immer zu einem höheren Preis. Dazu kommt die Spekulation. Darauf basiert unsere Marktwirtschaft. Musst Du nicht gut finden. Finde ich auch nicht gut. Ist aber so. Die Leute haben Angst um fehlendes Gas -> der Preis steigt.

Das gilt für alle Rohstoffe. Und wenn bei uns 40% des Gases zukünftig nicht mehr geliefert wird, ist das kein "bisschen". Russland beliefert ja nicht nur uns. Andere Länger halten für selbst dann mehr zurück oder bereichern sich. Das System ist doch nicht neu für Dich, oder?
 
Obwohl, da könnte ja – welch verwegener Gedanke – der Gesetzgeber Gebindeformen vorschreiben, sodass diese für alle Hersteller einheitlich sind. Und dieser Unsitte, dass jeder Bierhersteller für sein Prämiumprodukt etwas Besonderes Blasen lässt, muss Einhalt geboten werden.
In einem nicht unerheblichen teil von Deutschland gab es mal einheitliche glasflaschen mit pfand: für alkoholfreie getränke und bier 30 Pfennig, milch 20 Pfennig.
 
Vorhin wieder erlebt. Da komm ich aus nem Drogeriemarkt raus, am vordersten Parkplatz läuft ne Karre mit 2 Teenies auf der Rückbank
und Mutti geht einkaufen - wegen der Klimaanlage. Oder auch beim Geldautomaten öfter schon beobachtet..
Bahnschranke, bis da mal welche die Karre ausmachen oder auch bei manchen Ampeln mit langen Wartezeiten, nix da Klimaanlage oder einfach nur zu faul oder zu dämlich. :hamma:
 
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Dafür sind E-Autos super, die Motoren sind nur an, wenn sie fahren. Quasi (auch) für Deppen gemacht.​

 

Dafür sind E-Autos super, die Motoren sind nur an, wenn sie fahren. Quasi (auch) für Deppen gemacht.​

Achso. Und gut, dass das so groß geschrieben steht – versteht man besser!​

:hehehe:
 
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Jetzt mal ganz Faktenorientiert: Haben wir denn gerade wirklich eine Gas-Krise?
Wir können immer noch einlagern, es gibt also genug Gas.
Ja, jetzt können wir noch ein bisschen einlagern. Im Herbst und erst recht im Winter aber eben nicht mehr, weil dann die Heizungen aufgedreht werden.
 
Dass Putin von sich aus den Handel beenden und Energie als Waffe benutzen könnte, war unvorstellbar. Es gab - außer den Grünen vielleicht, aber die waren damals ja eine max. 10%-Partei - keine Partei, die den Handel mit Russland einschränken wollten.
Genau das ist der Punkt. Für einige (yes, die Grünen waren dabei - wenn auch nicht im Ganzen) war es schon vorstellbar, dass uns diese Abhängigkeit eines Tages auf die Füße fallen könnte. Nur hat denen halt niemand zugehört. Eben weil's unvorstellbar war.
Als erste Bedenken kamen waren viele noch der Ansicht, das Putin die Einnahmen aus dem Gasverkauf mindestens genau so dringend braucht, wie Deutschland das Gas und er es deshalb nie wagen würde. Auch hier gab es Stimmen, dass ein Land wie Russland ausbleibende Einnahmen aus Gaslieferungen länger aushalten könne, als Deutschland das fehlen des Brennstoffs. Auch die hat niemand wirklich ernst genommen.
Und: Die Gasimporte aus Russland haben ja eine lange Geschichte. Und ich glaube, mann muss auch den Import bis etwa Mitte der 2000er und die Festigung der Abhängigkeit durch die Absichtserklärung zu Nord Stream 2 auseinanderhalten.
 
Genau das ist der Punkt. Für einige (yes, die Grünen waren dabei - wenn auch nicht im Ganzen) war es schon vorstellbar, dass uns diese Abhängigkeit eines Tages auf die Füße fallen könnte. Nur hat denen halt niemand zugehört. Eben weil's unvorstellbar war.
Im Grunde geht es hier um Resilienz (Widerstandsfähigkeit), und da ist es ein altbekanntes Muster, dass es nur wenige Warner gibt und eine breite Mehrheit, die auch hohe Risiken lieber im Reich des Unmöglichen verortet - läuft doch gerade alles so gut... Da kann man unendlich viele Beispiele hernehmen, auch aktuelle wie z.B. die Digitalisierung: Natürlich fällt es uns irgendwann auf die Füße, wenn so ziemlich alles vom Funktionieren einer komplizierten und (z.B. durch Hacker) kompromittierbaren Technik abhängig und dazu noch den Launen einer extrem konzentrierten Branche mit nach Totalitarismus riechendem Weltverbesserungsanspruch ausgeliefert ist; ganz zu schweigen von der Frage, ob eine Demokratie das Verschwinden der Privatheit auf Dauer aushält. Da müssten eigentlich ganz viele rote Lampen angehen, passiert aber in der Breite nicht. (Übrigens auch nicht bei den Grünen).
 
wer sich gerade über die Umfragen zur Energieerzeugung wundert ....

Bildschirmfoto 2022-08-06 um 05.32.38.png
 
wer sich gerade über die Umfragen zur Energieerzeugung wundert ....

man muss sich nicht wundern das, wenn man die Horrorszenarien der Politiker betrachtet, die Bevölkerung primär an einer stabilen, sofort verfügbaren und Umweltfreundlichen (CO2) Stromgewinnung interessiert ist da es den ganzen "könnte", "würde", "hätte", "vielleicht", "wenn" usw. müde geworden ist:

Bildschirmfoto 2022-08-06 um 07.18.06.png


Auch die Grünen haben erkannt dass der Kopf rund ist damit das Denken die Richtung ändern kann:

Bildschirmfoto 2022-08-06 um 07.18.38.png
 
Aber es ist zur Zeit so, dass die Industrie ohne Gas nicht kann.
Mit einer konsequenten Neubefüllung fraglos wiederbefüllbarer Glasgebinde würde aber erhebliche weniger Gas für die Glas-Neuproduktion benötigt.

Um das wiederum wirtschaftlich zu machen, darf sich nicht jeder Hersteller eigene Gefäßausprägungen ausdenken, an die dann wieder nur seine Abfülleinrichtungen ausgerichtet sind. Zwei Standard-Bierflaschen für 0,33ℓ und 0,5ℓ, sinngemäß für eingemachtes Gemüse in 0,33ℓ, 0,5ℓ, 0,75ℓ und 1ℓ in vielleicht zwei Höhen (langes und kurzes Gemüse), wobei man vielleicht gleich ein 0,75ℓ-Gebinde für entbehrlich halten kann. Da passt neben Gurken und Möhren auch Joghurt rein. – Und fertig.
 
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