BASF und Bayer wollen angeblich Monsanto kaufen

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MacBursche

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Seit Freitag kursieren Gerüche dass BASF und Bayer Monsanto kaufen wollen, was denkt Ihr über den Kauf? Kein Genmanipulierte Lebensmkttel mehr auf dem Markt? Was kommt auf uns zu? bzw was wird uns erwarten ?
 
Habe gelesen, dass man vermutet, dass der Vorstand von Monsanto selber dieses Gerücht gestreut haben soll, um dem immer mehr schwächelnden Aktienkurs einen Kick zu verpassen.
 
Kein Genmanipulierte Lebensmkttel mehr auf dem Markt?
Das machen doch BASF und Bayer auch. Was soll sich also ändern? Die wollen nur die Macht über das Saatgut und den Bauern noch bessere Knebelverträge aufdrücken.
 
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Seit Freitag kursieren Gerüche dass BASF und Bayer Monsanto kaufen wollen, was denkt Ihr über den Kauf? Kein Genmanipulierte Lebensmkttel mehr auf dem Markt? Was kommt auf uns zu? bzw was wird uns erwarten ?
Ich sehe das Thema „Genmanipulation“ als Biologe eher rational, aber wenn man diese technik in wirtschaftliche und ökologische Zusammenhänge bringt, ist Monsanto für mich nicht wirklich anders zu bewerten als die fiktive „Umbrella Corporation“.

Ich gehe davon aus, daß das Gerücht aus Amerika kommt, um eventuell geplante eine Übernahme zu erschweren. Sollte diese wirklich passieren, dann würde sich rein garnichts ändern. Zu glauben, deutsche Unternehmen würden zugunsten ethischer Bedenken auf Profit verzichten kann ich nur mit viel Wohlwollen als „naiv“ bezeichnen.
 
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Aber einen Vorteil könnte es geben. Zumindest was das Saatgut/Herbizid-Monopol (Stichwort Saatgut-Patente etc.) angeht. Wenn es eine deutsche Firma ist bzw. wird, könnte unser Staat die Firma dazu zwingen die Preise niedrig zu halten, wenn die Firma im Ausland sitzt dann ginge das eher nicht. Also wären unsere vitalen Interessen in Sachen Nahrungsmittelversorgung besser abgesichert als zuvor.
 
Wenn es eine deutsche Firma ist bzw. wird, könnte unser Staat die Firma dazu zwingen die Preise niedrig zu halten,
Ja, klar. Die Kolchose wird das natürlich hinnehmen und sich die Preise diktieren lassen.
 
könnte unser Staat die Firma dazu zwingen die Preise niedrig zu halten
Wirklich?
Erklär mal, wie der Staat das macht.
 
Hat BASF nicht letztes Jahr einen Saatguthersteller gekauft? Mit dünkt da sowas ...
 
Monsanto hat sich durch die vergeigte Uebernahme von Syngenta selbst zu einen Uebernahmekandidaten gemacht. Quasi wie Porsche und VW.
 
Aber einen Vorteil könnte es geben. Zumindest was das Saatgut/Herbizid-Monopol (Stichwort Saatgut-Patente etc.) angeht. Wenn es eine deutsche Firma ist bzw. wird, könnte unser Staat die Firma dazu zwingen die Preise niedrig zu halten, wenn die Firma im Ausland sitzt dann ginge das eher nicht. Also wären unsere vitalen Interessen in Sachen Nahrungsmittelversorgung besser abgesichert als zuvor.
Wer sich ein bisschen mit der Pharmaindustrie auskennt, der weiß, dass es sich in Deutschland genau andersherum verhält. Deutsche (und fremde) Medikamente sind in D in der Regel teurer als im europäischen Ausland, denn dort regulieren die Staaten die Preise, während in D sich die Pharmalobby mit dem Argument des Forschungsstandorts durchsetzt.
 
während in D sich die Pharmalobby mit dem Argument des Forschungsstandorts durchsetzt.

So ist es. Die argumentieren mit den hohen Forschungs- und Entwicklungskosten.

Zur richtigen Einschätzung dieses Argumentesmal ein kleines Schlaglicht: Die Bayer-Pharma hat im Geschäftsjahr 2013 ausgegeben:
Forschung und Entwicklung: etwa 3 Millarden Euro
Marketing: knapp 10 Milliarden Euro.

Wie viele Politiker kann man damit kaufen?
 
[…] Wenn es eine deutsche Firma ist bzw. wird, könnte unser Staat die Firma dazu zwingen die Preise niedrig zu halten, wenn die Firma im Ausland sitzt dann ginge das eher nicht. Also wären unsere vitalen Interessen in Sachen Nahrungsmittelversorgung besser abgesichert als zuvor.
Kurze Antwort: Nein.
Das aufkaufende Unternehmen wird sich hüten, einen Saatgutproduzenten, dessen Hauptprodukt ausgerechnet ein genveränderter Organismus ist, in den Geltungsbereich europäischen oder gar deutschen Rechts zu bringen.

Bayer bzw BASF werden als reine Holding fungieren und weiterhin unter US-amerikanischem Recht produzieren und vertreiben.

Wer sich ein bisschen mit der Pharmaindustrie auskennt, der weiß, dass es sich in Deutschland genau andersherum verhält. Deutsche (und fremde) Medikamente sind in D in der Regel teurer als im europäischen Ausland, denn dort regulieren die Staaten die Preise, während in D sich die Pharmalobby mit dem Argument des Forschungsstandorts durchsetzt.
Vergleiche hierzu AMNOG und teilweise auch die Tätigkeit des IQWIG.

Es wird langsam besser.
 
Vergleiche hierzu AMNOG ...
Es wird langsam besser.
AMNOG ist, soweit ich das aufgrund meiner Arbeit beurteilen kann, ein Kind der Pharmalobby. Jemand sagte mir, AMNOG habe die FDP verbrochen. Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist, dass AMNOG ein Stück aufgespießte S.cheisse ist.

Kurzfassung für AMNOG aus barryscher Sicht: Anstatt dass die Pharmafirmen ihre Preise EINFACH senken, implementieren sie einen riesigen Monsterapparat, der von allen Krankenkassen die Medikamentenrezepte verlangt, um daraufhin bestimmte Beträge zu erstatten, falls das Medikament überhaupt erstattungswürdig ist.

Ein tolles Festmahl für Consultingfirmen, die Tools und Schnittstellen für die Krankenkassen programmieren dürfen. Ein Festmahl für die Abrechnungsfirma, die sich jede Transaktion bezahlen lässt.
Ein IRRSINNSAUFWAND für die Krankenkassen, den WIR ALLE tragen müssen. :mad:

Bleib mir also fern mit Deinem AMNOG, Mcodd, das ist Teufelszeug. Ich vermute, dass Du für SIE arbeitest.

Übrigens ist AMNOG, genauso wie RIESTER, eine sehr deutsche "Lösung". Für Riester wurde eigens eine Riesenbehörde geschaffen (Zulagenverwaltung), und die bürokratischen Auflagen für Riesterverträge waren derart absurd, dass es kein Wunder ist, dass man jetzt zurückrudern will.
Aber es wurden immerhin viele Jobs in der Verwaltung, viele Beamtenjobs geschaffen, das freut sicher die hier versammelte linke Abteilung.
 
AMNOG ist, soweit ich das aufgrund meiner Arbeit beurteilen kann, ein Kind der Pharmalobby. Jemand sagte mir, AMNOG habe die FDP verbrochen. Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist, dass AMNOG ein Stück aufgespießte S.cheisse ist.
Das AMNOG wurde in der Tat von von diesem FDP-Bübchen, das mal Gesundheitsminister war eingeführt, ist aber definitiv KEIN Kind der Pharmalobby, eher ein juckendes und eiterndes Ekzem im sonst so dicken Pelz der Pillenderher. Aus folgenden Gründen kann ich die fäkale Bewertung nur bedingt nachvollziehen:

Kurzfassung für AMNOG aus barryscher Sicht: Anstatt dass die Pharmafirmen ihre Preise EINFACH senken, implementieren sie einen riesigen Monsterapparat, der von allen Krankenkassen die Medikamentenrezepte verlangt, um daraufhin bestimmte Beträge zu erstatten, falls das Medikament überhaupt erstattungswürdig ist.

Ein tolles Festmahl für Consultingfirmen, die Tools und Schnittstellen für die Krankenkassen programmieren dürfen. Ein Festmahl für die Abrechnungsfirma, die sich jede Transaktion bezahlen lässt.
Ein IRRSINNSAUFWAND für die Krankenkassen, den WIR ALLE tragen müssen. :mad:
Der Knackpunkt ist, daß keine Pharmafirma EINFACH die Preise seiner Präparate/Wirkstoffe senken wird. Dazu geht es einfach um zuviel Geld von (unfreiwilligen) Konsumenten, die sich quasi durch den Wunsch nach Gesundheit in Geiselhaft befinden.

Es geht um dermaßen viel Kohle, die an dermaßen viele Beteiligten verteilt wird, daß eine Kontrolle unbedingt vonnöten ist. (An diesem Beispiel sieht man auch sehr deutlich, daß „Ethik“ ein Konzept ist, das in der Wirtschaft keine Rolle spielt. Widerwärtiges Beispiel: Sovaldi/Sofusbuvir von Gilead gegen Hepatitis C.)

Das AMNOG ist nichts Anderes als ein (nach einem Jahr freier Verkäuflichkeit) erzwungener Prozeß zur Preisfindung für ein bestimmtes Medikament auf dem deutschen Markt - eben um die Patienten samt Kassen ein wenig aus der Geiselhaft zu befreien. Ich stimme Dir zu, daß es ein bürokratisches Monster ist, aber das sind fast alle harmonisierten Prozesse im Bereich der Zulassung und Preisfindung in der weslichen Welt. (Ich selbst habe schon einen Raum von ca 20 qm gesehen, vollgestopft mit dicken Leitz-Ordnern zu nur einem Impfpräparat gegen Grippe.)

Es ist eine Notlösung, eine unbeholfene dazu, aber mithin ein richtiger Schritt, um Pharmafirmen daran zu hindern, ein solidarisches Gesundheitssystem auszubluten und in Einfamilienhäuser, Universitätsausbildungen für Sprößlinge und Zweit-/Stillhaltewagen für Hockey-Muttis von Managern aus dem mittleren Pharma-Segment zu verwandeln.

Ich habe mich dereinst mal ausführlich mit Verhandlungsführern von Bayer unterhalten können, die mit als erste den Prozeß durchgemacht haben. Die Jungs haben geflucht, geackert, gefeilscht und offen über Vergeblichkeit und Frustration geredet. Es war mir ein Fest! :)

Bleib mir also fern mit Deinem AMNOG, Mcodd, das ist Teufelszeug. Ich vermute, dass Du für SIE arbeitest..
In der Tat arbeite ich ab Juni voraussichtlich für SIE - einen kleinen aber feinen Hersteller für onkologische Therapeutika. Die Präparate sind aber so personalisiert und für den einzelnen Patienten maßgeschneidert und der Maßstab so vergleichsweise klein, daß das AMNOG praktisch keine Relevanz hat.

EDITh zitiert zum Nachdenken über Medizinethik.
 
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Wer sich ein bisschen mit der Pharmaindustrie auskennt, der weiß, dass es sich in Deutschland genau andersherum verhält. Deutsche (und fremde) Medikamente sind in D in der Regel teurer als im europäischen Ausland, denn dort regulieren die Staaten die Preise, während in D sich die Pharmalobby mit dem Argument des Forschungsstandorts durchsetzt.
Aber es geht ja nicht um Produkte, die man im Zweifelsfall auch schnell woanders herbekommen könnte, sondern um den elementaren Treibstoff eines jeden Staates: Grundnahrungsmittel.
Deshalb, könnte der von mir dargestellte Fall eintreten, wenn aus irgendwelchen Gründen wie z.B. Unwetterkatastrophen, Krieg, etc. die Nahrungsmittelpreise stark ansteigen würden.
 
Damit ist es wohl kein Gerücht mehr.

Der Bayer-Konzern will den US-Agrarchemie-Riesen Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das Dax-Unternehmen veröffentlichte ein entsprechendes Angebot. Demnach bieten die Leverkusener je Monsanto-Aktie 122 US-Dollar.
 
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