Bachelor/Master vs. Dipl.-Ing.

U

uib

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
26.02.2009
Beiträge
182
Reaktionspunkte
21
Hi!
Ist ja schon ein bisschen, als über dieses kontroverse Thema diskutiert wurde. Mich würde mal eure Meinung zum jetzigen Zeitpunkt interessieren! Was haltet ihr von der Umstellung?
Ist es jetzt noch sinnvoll (falls möglich) den Dipl.-Ing. zu machen? Was habt ihr für Erfahrungen in der Arbeitswelt?

Hoffe auf viele Meinungen!
LG
 
Dipl.-Ing läuft mMn aus

Reihenfolge:
Bachelor < Diplom < Master
 
wenns möglich ist: ja, der Dipl. ist bei vielen Firmen einfach noch bekannter
 
Hmm, das denk ich auch! Aber wie sieht es in 10-15 Jahren aus? Wird sich dann noch einer für das "alte" Diplom interessieren?
Macht Bachelor, ohne danach den Master zu machen dann überhaupt Sinn?
 
Macht Bachelor, ohne danach den Master zu machen dann überhaupt Sinn?

Je nach Fach ist man sogar ohne Doktor fast nichts …

Der Bachelor wird leider teilweise nur als Vordiplom gewertet, von daher sind die zwei Jahre Master sicher nicht komplett falsch investiert.
 
Erfahrungswerte z.B. von Architekten in meiner Umgebung: wenn noch möglich, dann unbedingt Dipl.Ing!

Diese ganze vorgebliche Vereinheitlichung internationaler Standards hat nur bewirkt, dass die herausragende, deutsche Reputation drangegeben worden ist. Und auch inländisch wurde die Erfahrung gemacht, dass die 'klassischen' Dipl.Ings. vorgezogen wurden. Was die Studiengänge insgesamt angeht, melden jene, die den Vergleich ziehen können, auch zurück, dass die ganzen Reformen rein gar nichts gebracht haben. Zumindest nichts positives. Man hätte besser an den Lehrbedingungen arbeiten sollen (mehr Lehrende, bessere Infrastrukturen usw.), statt dessen hat man den Stand deutscher Abgänger auf internationales Niveau abgesenkt. Gut gemacht.
 
Es gibt sicher Studiengänge, wo man mit dem Bachelor direkt einsteigen kann, aber dann natürlich auch weiter "unten". Natürlich sinnvoll, um so den anschließenden Master zu finanzieren - vorausgesetzt man kann sich noch mal überwinden, wieder an die Uni zu gehen, nachdem der Rubel erstmal rollt.

Bei Studium + Ausbildung dual ist die Situation aber z.B. denke ich auch wieder eine andere, als wenn man "nur" seinen Uni-Bachelor hat.

Im Ingenieurwesen ist der Master imho aber nahezu unverzichtbar. Hab sowieso den Eindruck man hat ein paar kleine Änderungen an den Studienplänen vorgenommen, die mal allgemein sinnvoll erschienen, und ansonsten alles beim Alten belassen: Der Master entspricht dem früheren Diplom, und irgendwann auf dem Weg dahin kriegt man halt den Bachelor-Titel. ;)

statt dessen hat man den Stand deutscher Abgänger auf internationales Niveau abgesenkt. Gut gemacht.
Das kann man so definitiv nicht sagen. Es gibt sicher Fälle, wo großer Mist gemacht wurde bei der Umstellung und beispielsweise sehr wichtige praktische Bestandteile zusammengestrichen wurden.
Aber i.A. von einer Absenkung des Standards zu sprechen ist einfach Schwachsinn. Genau wie dieses "Oh nein wegen Bachelor ist mein Studium ja sooo viel härter!!!"-Rumgeheule nicht gerade auf alle Studiengänge zutrifft, aber dennoch bei Leuten aus sämtlichen Studiengängen zu beobachten ist. ;)

edit: Und bevor ich mir irgendeine Wald- und Wiesenuni suche, die mit dem alten Titel lockt (was selbstverständlich nicht heißt, dass das auf jede dieser Unis zutrifft, bevor jetzt das Geweine losgeht ;)), würde ich doch eine mit gutem Ruf vorziehen, auch wenn es da nur nur Bachelor- und Masterstudiengänge gibt. Das wird bei den meisten Personalchefs definitiv mehr Eindruck machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, das denk ich auch! Aber wie sieht es in 10-15 Jahren aus? Wird sich dann noch einer für das "alte" Diplom interessieren?
Macht Bachelor, ohne danach den Master zu machen dann überhaupt Sinn?

was Dich interessieren sollte/muss, ist die zu erwartende Wertung in 4-5 Jahren. So lange wird das Diplom noch ein gutes Standing haben, zumindest in Deutschland.

Wie in es in 10-15 Jahren aussieht dürfte für Dich zumindest eher nicht relevant sein, denn dann zählt für Dich nur noch die Erfahrung und Dein Leistungsausweis. Ob Du einen Master oder ein Diplom gemacht hast, wird dann zweitrangig sein.
 
Das kann man so definitiv nicht sagen. Es gibt sicher Fälle, wo großer Mist gemacht wurde bei der Umstellung und beispielsweise sehr wichtige praktische Bestandteile zusammengestrichen wurden.
Aber i.A. von einer Absenkung des Standards zu sprechen ist einfach Schwachsinn. Genau wie dieses "Oh nein wegen Bachelor ist mein Studium ja sooo viel härter!!!"-Rumgeheule nicht gerade auf alle Studiengänge zutrifft, aber dennoch bei Leuten aus sämtlichen Studiengängen zu beobachten ist. ;)

Die Fälle, wo 'Mist' gebaut wurde und wird, sind so überaus zahlreich, dass die Erwähnung gelungenerer Umsetzungen zwar gerne betrieben wird, aber faktisch nicht im Verhältnis zu den Verlusten stehen. 'Schwachsinn' ist aber schlicht die Ignoranz, die allgemeine Absenkung der Lehrqualität nicht zu attestieren. Man hat es falsch angepackt und nun doktert man rum. Das Rumdoktern - also die erfolglose, aber emsige Umtriebigkeit, die an den Unis allgemein seit Jahren gepflegt wird - sollte aber nicht zu der Annahme verleiten, es geschähe etwas positives. Es wird dadurch nicht besser. Bloß nicht zu bewährtem Gut zurückkehren und dieses optimieren, um alte und in der Welt gefragte Stärken und Reputationen wieder zu fördern? Nein, die Weisheit geht hier ab. Aber das ist nicht schwachsinnig, sondern einfach nur blöd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Darf man fragen, woher du dieses Wissen nimmst?

Ich nehme mal an das ist jetzt nicht "was ich das halt überall so gehört habe" und "schau doch mal wie viele Leute beim Bildungsstreik rumgeheult haben, da muss doch was dran sein", insofern würde mich das wirklich interessieren.
 
Lehrerin, immer noch im Studienbetrieb, AStA, Studentenausschüsse... und habe den ganzen Schitkram miterlebt! Definition, Ausformulierungen, Umsetzungen. Immer direkt dran. Mein alter Herr ist zudem Prof. Hinsichtlich der Gesinnung auch nicht 'alte Garde'. Er gesteht heute zwanglos ein, dass man Fehler gemacht hat, die er selber unterstützt hat, weil alle glaubten, dass es Reformen brauchte und eine Art internationaler Angleichung. Reformen wären wichtig gewesen, Optimierungen und vielfach Verbesserungen der Lehr(n)bedingungen. Die Umsetzung war dann schlicht falsch. Man hat wichtige Reputationen aufgegeben. Eigenständige und viel gesuchte Merkmale deutscher Bildung. Im Grunde wurde damit der Bildungsstandort aufgegeben. Seitdem wird rumgedoktert. Falsche Richtung eingeschlagen. Und statt eines Kurswechsels wird halt zu Lasten der Studenten und des Standorts rumgewerkelt. Und ansonsten: 'rumgeheult' hat da niemand. Es wurde ernsthaft und viel gearbeitet. Nur eben in die falsche Richtung. Da ist aber eine ganze Generation zu eitel, das zuzugeben. Die nächste wird dafür zahlen. Ist immer so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Umstellung super, weil ich mit meinem FH-Master ohne Probleme direkt zur Promotion übergehen konnte und der dämliche Unterschied (2 Semester weniger usw.) nicht mehr da ist. Auch wenn die Tuse an der Uni bei der Einschreibung als Promotionsstudent das erstmal nicht gecheckt hat und das grossgeschriebene Master auf der FH Urkunde ignoriert hat und den Wisch der Fachbereichskommission haben wollte welche Kurse ich noch nachholen muss, da ich ja "nur" von der FH bin... :mad:

Ich kenne einige die nur bis zum Bachelor gemacht haben, einige noch den Master und davon Promovieren noch n paar. Einer hat auch erst FH-Diplom und dann noch den Master gemacht. Bislang sind alle gut untergekommen, ich kenne keinen, der nicht sofort problemlos n Job bekommen hätte und nicht aus mehreren Angeboten wählen konnte.

Alles FH und Informatik. Zu anderen Fachrichtungen kann ich nix sagen.

Übrigens: Jetzt kommt mir nicht von wegen FH taugt eh nix. Bei uns Promovieren mittlerweile gut 10% der Masterabsolventen an irgendwelchen Unis und ich habe die Tage noch ne Diplomarbeit von nem Unistudenten Korrektur gelesen. Schauderhaft, als wenn die da gar nix lernen würden. Genau das bestätigt auch ein ehemaliger Kommilitone der jetzt an ner Uni Doktorand ist. Die brechen sich bei den Grundlagen sowas von einen ab... Das ist alles eine Frage der Motivation der Professoren und der Studenten und nicht ob Uni oder FH.
 
Es gibt sicher Studiengänge, wo man mit dem Bachelor direkt einsteigen kann, aber dann natürlich auch weiter "unten".
das kann ich nicht bestätigen. Gerade mit der Einführung von ERA kommt die Einstufung auf die ausgeübte Tätigkeit an.
Bei uns (SW-Entwicklung) werden eigentlich nur die Doktoren als AT-MA beschäftigt, ob Bachelor oder Diplom ist von der Einstufung erst mal wurst (wobei wir derzeit keine Bachelors in der Abteilung beschäftigen)
 
Irgendwie nichts halbes und nichts ganzes die Umstellung auf Bachelor/Master. Jetzt studier ich drei Jahre, bin dann Bachelor und hab dann ein "Vordiplom", was eigentlich nur lächerlich gemacht wird! Mit zwei zusätzlichen Jahren bin ich auf dem Stand eines Dipl.-Ing.!?

Super Sache, da hat sich die Reform ja richtig gelohnt....
 
Ich finde die Umstellung super, weil ich mit meinem FH-Master ohne Probleme direkt zur Promotion übergehen konnte und der dämliche Unterschied (2 Semester weniger usw.) nicht mehr da ist. Auch wenn die Tuse an der Uni bei der Einschreibung als Promotionsstudent das erstmal nicht gecheckt hat und das grossgeschriebene Master auf der FH Urkunde ignoriert hat und den Wisch der Fachbereichskommission haben wollte welche Kurse ich noch nachholen muss, da ich ja "nur" von der FH bin... :mad:
Dann hast du Glück gehabt. Bei uns an der Uni kannst du mit einem FH-Master nicht direkt in eine Promotion übergehen sondern musst noch ca. ein Semester zusätzlich studieren und Kurse absolvieren, genau wie die Tuse bei deiner Uni sagte. Macht durchaus auch Sinn, einfach weil es einen massiven Unterschied zwischen FH und Uni gibt.


Was ich absulut unsinnig finde ist die Umstellung von Medizin und Jura teilweise auf das Bachelor-Master-System. Die Fächer in welchen es ein Staatsexamen gibt, die sollten auch in diesem System bleiben.

MMn hat die Umstellung in den Ing-Berufen (normalerweise Uni: BSc, FH: B.Eng.) mehr Probleme geschaffen als gelöst.

Der Magister hätte auch so erhalten bleiben sollen, einfach weil das BA-System viel zu unflexibel und vieles nicht mehr studierbar ist (z.B. ist das unechte Nebenfach auch weggefallen).
 
Dann hast du Glück gehabt. Bei uns an der Uni kannst du mit einem FH-Master nicht direkt in eine Promotion übergehen sondern musst noch ca. ein Semester zusätzlich studieren und Kurse absolvieren, genau wie die Tuse bei deiner Uni sagte.
auf welcher Rechtsgrundlage :kopfkratz:
Masterabsolventen einer Fachhochschule können jedoch grundsätzlich an einer Universität oder anderen Hochschule mit Promotionsrecht promovieren und habilitieren. Der Masterabschluss einer Fachhochschule unterscheidet sich nicht von dem einer Universität und ermöglicht als Regelvoraussetzung grundsätzlich die Promotionszulassung an einer Universität ohne zusätzliche Voraussetzungen.
 
auf welcher Rechtsgrundlage :kopfkratz:
Die Leute besuchen die Kurse freiwillig. Dies ist eine zusätzliche Qualifikation die sie dann mitbringen und von anderen Bewerbern abheben. Die Kurse besuchen "müssen" sie nicht, sie bekommen dann halt die Stelle nicht.
 
Irgendwie nichts halbes und nichts ganzes die Umstellung auf Bachelor/Master. Jetzt studier ich drei Jahre, bin dann Bachelor und hab dann ein "Vordiplom", was eigentlich nur lächerlich gemacht wird! Mit zwei zusätzlichen Jahren bin ich auf dem Stand eines Dipl.-Ing.!?

Super Sache, da hat sich die Reform ja richtig gelohnt....

hat es. Du bist um einiges schneller und je nach Fach hast/hättest du auch durchaus Möglichkeiten nach dem Bachelor bereits ins Berufsleben einzusteigen....
 
Zurück
Oben Unten