Auf alte Tage noch Selbstständigkeit – ratlos...

vorvorletzter Tag. Schon mal *Daten gebrannt...

Und o Wunder, Scheffe, der am Rand des Abgrunds balanciert, hat mir nen Kleinkunden geschenkt, der einmal im Jahr nen Auftrag absondert. Ein ekelhafter Kerl, nebenbei.

Vielleicht denkt er, soll die mal sehn, wie sie klar kommt!
Und Donnerstag klemm ich mir den Mäck untern Arm, flott nach Haus und obengenannten Kleinkunden mit seinem Auftrag befriedigt. Kaltes Wasser. Und so schnell. Aber irgendwie fängts ja an. Und vielleicht empfiehlt er mich seinen Großunternehmerkollegen.... ich tu, was ich kann!
 
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@Grafixx51
Rat von einem alten selbständigen Grafiker: mach am Freitag abend erst mal 1 Flasche Rotwein auf und trink auf Dein gutes Alter.

Ich kenn aus diversen Agenturen viele, die dieses Alter nie im Leben erreichen werden (wg. Stress und harter Drogen).
 
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Gas, Gas, Gas!!!!!
Viel Glück und immer irgendwie Geld im Voraus nehmen. Trennt die Spreu vom Weizen.
Ich weiss nicht, ob das schon geschrieben wurde-nebenbei auch zu faul zum Suchen bzw. Lesen. Einnahmen / Ausgaben - Überschußrechnung sollte reichen. Dann alles zusammenlegen und ausrechnen. Musst Du dem Fiskus was zahlen: Gewinn-Glückwunsch , wenn nicht: Mit Zitronen gehandelt.
Ich denke mal, daß Du so 5-10 Mille in den nächsten 1-2 Jahren brauchst. Für Werbung, Drucken, Auslagen im Voraus etc.
Einie
 
@anima:

Ich kenn aus diversen Agenturen viele, die dieses Alter nie im Leben erreichen werden (wg. Stress und harter Drogen).
Quatsch :<<Siehe-->>>>

http://www.rollingstones.com
and they are still alive......

Einie
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Erfahung habe ich auch schon gemacht. Da kann ich nur zustimmen....
 
Bestes Alter?

Und, wie war das jetzt:

lieber früher, oder lieber später "frei" werden?
(selbstständig)

Gruß
 
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mann, es kann ja keine regel geben ;)
nur vermute ich, dass wenn jemand den hang zur selbständigkeit in sich hat, wird wahrscheinlich nicht allzulange warten...
rob

p.s.
@al
danke :)
 
Na ja, ich denke, direkt nach dem Studium wäre schon etwas früh
und mit Ende 50 wohl etwas spät!? Etwas Agenturerfahrung scheint
mir schon nicht schlecht zu sein. So 10 Jahre um die "Abgründe" zu
sehen und daraus zu lernen, aber noch genügend Zeit und Drive zu
haben, um sich was 'aufzubauen' ...

Fazit: Anfang bis Mitte 30 ist ein gutes Alter, um das Beste aus
Alter/Erfahrung und Jugend/Dynamik zu machen!
 
ich würd das nicht auf ein alter beschränken, sondern einfach dann wenn die aufträge da sind sich langsam vertschüssen.
vorallem darauf achten nicht zu jung in großen agenturen zu arbeiten, denn erstens wird man eingebildet und zweitens brennt man aus.

darum besser eine mittelständige agentur, wo man direkt an den kunden kann und etwas liebäugelt mit ihm.
und immer nebenbei selbst aufträge erledigen.

ist zwar fies aber für später am einfachsten.
 
rob: ...nur vermute ich, dass wenn jemand den hang zur selbständigkeit in sich hat, wird wahrscheinlich nicht allzulange warten...
Stimmt. Meiner Beobachtung nach gibt es wenig WechslerInnen zwischen den Welten. Die Arbeitsweisen, die ganze Haltung zum eigenen Beruf, der eigene Antrieb - vieles ist anders. Was wohl auch unterschätzt wird: Ohne KollegInnen zu arbeiten, ist nicht jedermanns Sache.
 
Scheinbar muß es diese Wechsler ja doch geben, Krill!?
Wo minst Du, bleiben sonst all die jungen, dynamischen
Nachwuchsgrafiker - nachdem sie die magische 30er
Grenze überschritten haben???

Sterben sie doch jung - urg? *wieder nur ein Scherz*

Stimme slinux da zu - habe mir auch erstmal eine kleine,
feine Agentur gesucht und dort die Grundlagen gelernt.
Darauf folgte dann eine 'Weltagentur' und nun ist's ein
'Mittelding' (um es so auszudrücken).

Und nun überlege ich die nächsten Schritt ...
 
ja, bei mir war es am Anfang einfach Glück, dass mich ne Agentur mit meinem Kunststudium als "Ausbildung" genommen hat. Von grafischen Arbeiten hatte ich null Ahnung, und mit figürlichem Zeichnen war da nix. So kam learning by doing die Arbeit zu mir. Und es ist ja auch gut gegangen all die Jahre.
Jetzt in letzter Zeit, als ich geahnt hab, dass mein jetziger, der letzte Laden aus verschiedenen Gründen am Abgrund wandert und nur noch die Webdesigner pusht, und der Scheff den Printsektor völlig vernachlässigt und unwichtig findet, da hab ich 2 schöne private Aufträge nebenher gemacht. Und verdammt, es hat unheimlich Spaß gemacht! Also kann man auch später noch auf den Geschmack kommen.
Was nämlich die ERfahrung im "Alter" angeht, ist das dann schon so, dass ich nen Hals kriegte, als meine "Projektabwicklerin", ein Küken im Tochteralter, mir gestalterische Tipps geben wollte und sich dabei unendlich wichtig vorkam. Da hab ich mich manchmal schon ziemlich aufgeregt. Ich weiß nämlich selber sehr gut, wie ein gutes Layout gemacht wird. Und wenn ich merke, wie das in letzter Zeit bei den Kunden ankam, wie zufrieden die waren, wenn ich für die gearbeitet hab, da hab ich mir schon gedacht, verdammt, das kannste auch allein! Von daher ist ein Gesinnungswexel sicher möglich!
Es sind halt nur die Formalien, die Modalitäten, die mich mental im Moment ein wenig überrollen. Aber das schaff ich schon!
 
Grafixx51 schrieb:
dass ich nen Hals kriegte, als meine "Projektabwicklerin", ein Küken im Tochteralter, mir gestalterische Tipps geben wollte und sich dabei unendlich wichtig vorkam. Da hab ich mich manchmal schon ziemlich aufgeregt.

hehe, dass bleibt nicht aus, das muss man eben abkönnen.
solche leute sitzen aber auch als kunde vor dir, wenn du selbstständig bist. und dann heisst es:
cool bleiben aber nicht überheblich, mit erfahrung und nicht mit überreiztheit trumpfen, MIT dem kunden arbeiten und nicht aus welchen gründen auch immer GEGEN ihn. denn nur dann kannst du einen guten job im sinne des kunden machen. und nur dann kannst du ihn überzeugen. und nur dann wird er auch zufrieden sein. und nur dann bekommmst du auch neue aufträge. entweder folgeaufträge oder neue auf empfehlung des zufriedenen kunden.
 
Kemor: Scheinbar muß es diese Wechsler ja doch geben?
Wo bleiben sonst all die jungen, dynamischen
Nachwuchsgrafiker - nachdem sie die magische 30er
Grenze überschritten haben???
Ja, das frage ich mich auch, und die Frage wurde auch schon in einem früheren Faden gestellt - ohne befriedigend beantwortet zu werden.
Es scheint aber vorrangig ein Phänomen bei den Agentur-Grafikern zu sein, im Zeitschriftenbereich gibt es noch viele von den alten Routiniers. Und je spezialisierter die sind, desto besser scheinen sie im Geschäft zu sein.

Vielleicht sind Agenturgrafiker generell leicht ersetzbar? Vielleicht müssen sie sogar früher ersetzt werden, weil die Agenturen immer neuen Trends folgen und die alten Könner sich nur schwer lösen können von den handwerklichen Regeln, die sie mal gelernt haben, auf die aber keiner mehr Wert legt?

Vielleicht sind die alten Säcke für Agenturen einfach nichts mehr wert, oder zumindest entscheidend weniger als die frischen jungen Kreativen?
Vielleicht finden die Agenturchefs Menschen über 40 einfach nur hässlich, sind genervt von deren Gesprächsthemen und Interessen, sind abgestossen von ihrer Kleidung, fühlen sich in der Entfaltung ihrer Kreativität gehemmt, wenn Alte um sie sind?
 
na das ist ja wohl klar, dass Kunden schräge Ansichten haben können. Einer der Vorteile in meinem Job war, dass Scheffe uns praktisch absolut freie Hand gelassen hat beim Umgang mit Kunden und Jobs. Er hat halt vertraut. Ist eigentlich auch immer gut gefahren damit. Ich hab viele Aufträge praktisch alleinverantwortlich abgewickelt. Und nicht alle Kunden sind pflegeleicht.
Was mir intern halt nur aufgestoßen ist, ist die Art der Mädels, die bei uns explizit nur dafür eingestellt warn, den Kontakt, Mails, Druckabwicklung, Leistungsbeschreibung, Abrechnung abzuwickeln. Und da waren sie ja auch OK. Früher haben wir das auch noch nebenbei gemacht. War halt ein 4Mann-Laden, als ich da vor 5 Jahren angefangen hab. Da hat jeder alles gemacht. Naja, was solls. Ich kann vielleicht zu meinen Gunsten sagen, dass selbst die verklemmtesten, verbiestertsten, miesepetrigsten Kunden bei mir aufgetaut sind. Und meine Ideen glücklich als ihre gesehn haben. Von daher glaub ich kann ich das schon.
 
>>Vielleicht finden die Agenturchefs Menschen über 40 einfach nur hässlich, sind genervt von deren Gesprächsthemen und Interessen, sind abgestossen von ihrer Kleidung, fühlen sich in der Entfaltung ihrer Kreativität gehemmt, wenn Alte um sie sind?>>

jau, das ist genau das, was ich jetzt hören wollte.
Mit Dauerwelle, Perlenkettchen, "achwaswardasfrüherallesbesser"-Themen... so sindse, die Alten! Klar doch!
*ertapptfühl*
 
@Grafixx51: Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob Du Dich durch meine Vermutungen über das Verhältnis der jungen Agneturschickeria zu die alten Säcken auf den Schlips getreten fühlst - zur Sicherheit: Ich bin selbst 51.
 
Mensch Herr Grafixx! Ich kann Dir nachfühlen. Du reitest aber ganz schön auf Dein Alter rum. Trau Dir was zu. "Alte HAsen sind mehr gefragt als Du denkst. Scheiß auf die Denke der Agenturwichtigtuer. Ich glaub Du redest Dir auch vieles selber ein. Aber ich kenne diese Denkweise auch von mir. Ich habe mich mit 28 Jahren zum Druckvorlagenhersteller umschulen lassen. Vor dieser Ausbildung wußte ich nichts über die Schwarze Kunst. Die kleinen schwarzen Punkte in den Bildern der Zeitungen waren für mich unlogisch. Nach der Ausbildung waren meine (Alb)träume gerastert.
Jetzt bin ich seit ca 9 Mon. Selbstständig und es macht Spaß. Zwar bin ich erstmal nur so anspruchsvoll jeden Monat Schuldenfrei rüber zu kommen aber was hätte ich sonst gemacht? Weiß ich nich-is mir auch egal. Also ich glaube es gibt da keine Regel wann man sich in unserem Bereich frei macht. Die Dinge kommen wenn sie kommen. Warum ich schreibe alte Hasen sind gefragt? Weil es auch eine Zwischenmenschliche Sache ist. Ich habe jetzt einen großen Kunden und mit meiner Ansprechpartnerin bin ich auf einem Level wie ich ihn vor 10 Jahren nicht hingekriegt hätte. Das kannst Du doch auch!!!!! UND: Es sind Kunden dabei die eher auf Bodenständiges, als auf Schleuder-Zeitgeist-Trend stehen. Da sind die alten Hasen gefragt. Ich sag nur Erfahrung. Tschuldigung wenn ich hier so viel schreibe. Habe schon 3 Bier getrunken-Eine Folge der Selbstständigkeit
 
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