Audio eines Konzertmittschnitts bereinigen - Welche Audio Plugins helfen?

[Anorak]

Hallo zusammen, im Jahr 2011 habe ich ein Konzert in einer Halle mit einem handelsüblichen 08/15-Camcorder mitgeschnitten. Und bevor hier gleich eine Aufschrei los geht: der Künstler hat dies ganz offiziell erlaubt.

So, nun geht es mir darum, dass ich dieses Konzert noch einmal ganz neu bearbeiten möchte. FCPX hat sich stark weiter entwickelt und ich hoffe sehr, noch vieles aus dem Mitschnitt heraus holen zu können. Dieses Konzert bedeutet mir sehr, sehr viel.

Problemkind ist vor allen Dingen das Audio! Der kleine Camcorder war mit der Lautstärke und den tiefen Frequenzen absolut überfordert, was sich durch ein hässliches, knistenrdes Schreddern und Schnarren bemerkbar macht.
Eine Hörprobe des unbearbeiteten Ausgangsmaterials findet Ihr hier

Meine Kenntnis der Audioplugins reicht leider bei weitem nicht aus um da was dran zu ändern. Ich könnte das nun durch Trial and Error natürlich versuchen, aber vielleicht ist man hier so freundlich mir einige Tipps und Hinweise an die Hand zu geben, was Sinnvoll ist und was eher nicht.

Würde mich sehr freuen.

 

[Heidegeist]

Habe es mir gerade angehört. Ist wirklich ziemlich kaputt. Leider kann ich Dir nicht wirklich helfen. Ich kann mir nur vorstellen, dass man mit iZotope RX 4 was erreichen kann. Nur hat das seinen Preis (free trial) und vermutlich muss man auch da einige Erfahrung haben.

 

[Anorak]

Nun, FCPX bringt ja bereits sehr viele Plugins mit, auch viele von Logic, wie ich das sehe. Da muss doch diverses mit machbar sein. Dass man das komplett weg bekommt glaube ich natürlich auch nicht. Aus Mist lässt sich keine gute Butter machen. Aber mit den richtigen Plugins und den richtigen Einstellungen kann man doch bestimmt ordentlich was erreichen?

 

[Heidegeist]

Mit EQ und Dynamikplugins wird man da nichts ausrichten können. Es braucht ein Tool, dass (möglichst automatisch) unpassende Verzerrungen und Knaxse identifiziert und in der Lage ist, die Distortion zurück zu rechnen und die Knaxe mit synthetischen Schnipseln zu überschreiben. Ein Denoiser tut das so auch nicht. Es braucht künstliche Intelligenz ;-)

 

[Lor-Olli]

Eine kostenlose Möglichkeit hier ein wenig nachzuhelfen stellt Audacity dar - ich habe mir das Stück eben mal damit angesehen (eine graphische Darstellung zeigt schnell wo es hakt). Das Problem ist der "beschnittene Frequenzgang" des Stücks, das Mikrophon des Camcorders übersteuerte einige Male, hat die tiefen und hohen Frequenzen "nicht erwischt" und obendrein ein kompromiertes Tonfile abgespeichert. Ich habe jetzt schon so einiges bearbeitet (darunter stark ramponierte Schellack Schallplatten), entscheidend für die Rettungsversuche ist die grundsätzliche Qualtität des Originals. Damit sind nicht Kratzer, Rumpler, Rauschen etc. gemeint, sondern der unkomprimierte Erstmitschnitt (was einmal weg ist, bleibt weg…). Nur wenn das Original vom Frequenzumfang und Auflösung her ausreichend gut ist (unkomprimiert!), kann das Ergebnis auch bei schlechtem Ausgangsmaterial noch sehr ansehnlich (besser anhörlich ) werden.
Ganz ehrlich, aus dieser Aufnahme wird kein halbwegs guter Mitschnitt, wenn ich über die Aufnahme auch noch zusätzlich probeweise Filter laufen lasse, ist das Ergebnis völlig flau und dumpf, sorry für diese harte Aussage.

 

[Anorak]

Danke, dass Du es versucht hast.