Arbeitsmarktsituation

... übrigens kannst Du das auf jeden Beruf übermünzen - Beruf kommt von dem Wort Berufung.
Ja klar, aber viele wollen nur "jobben" (das Geld zum Leben verdiene).
Daher heißt es heute oft "Job".
Der Bäcker halt irgendwann so ziemlich alles gelernt. Aber Du hast
natürlich Recht, auch der kann noch weitere Rezepte lernen ...

Bei den staatlichen und privaten Lehranstalten verzetteln wir uns.
Gibt eben solche und solche - nun zu meinen, in Privaten sind nur
die Looser, die an Staatliche nicht angenommen wurden ist auch zu
allgemein. Denke, daß wird in Zukunft auch umschwenken ...

In meinem Fall habe ich mich beispielsweise bewußt dafür entschieden,
nachdem ich mir die Möglichkeiten angeschaut hatte und keinen Lust
auf eben übervolle Hörsäle hatte ... Ich hatte meine Profs nahezu für
mich allein und die kamen aus B.-Weißensee - ist sicher ein Begriff. ;)
Dazu kamen diverse Gastdozenten aus dem Ausland oder Freelancer,
Agenturleute usw. aus Berlin und Hamburg ...

Aber wie gesagt, NACH dem Studium fing das wirkliche lernen an und
ich bin noch lange nicht fertig - werde ich wohl nie sein ...
 
Huetschemann,

vielleicht verkehren wir in unterschiedlichen Regionen, in denen Agenturen andere Anforderungen an Mitarbeiter und Bewerber stellen.

Aber ich kenne NIEMANDEN in KEINER der ZIG Agenturen, mit denen oder deren Mitarbeitern ich Kontakt habe oder befreundet bin, der bei gleicher Leistung besser verdient als sein Kollege, nur weil er ein Diplom hat.

Mein Chef z.B. würd sich ja an die Stirn tippen, wenn er für ein Diplom mehr bezahlen müsste, ohne bessere Leistung zu bekommen.
 
Ich kenne das nur aus dem Ingenieur-Bereich, teilweise bekommen man
dort nur noch einen Job, wen man einen Doktor vorweisen kann ...
 
Also sorry - was sagt denn ein Diplom aus? Das der Betreffende Lesen&Schreiben kann und ein wenig Prüfungsstress verträgt. Wie gesagt, ich kenne viele gute Fachkräfte mit Diplom und ebensoviele gute Quereinsteiger, die ihr "Fach" besser im Griff haben als viele Diplomierte.

Klar, wenn ich für ein größeres Unternehmen Personal rekrutiere, muss ich mir auch irgendeinen Filter basteln, um nicht in den Bewerbungen zu ersticken. Dieser Filter ist oft das entsprechende Diplom in dem Bereich.
Das mir dabei ein vielleicht geeigneterer, Engagierter Quereinsteiger durch die Lappen geht, ist leider nicht anders möglich.

Wie gesagt, mein neuer Mitarbeiter, das ist z.B. das Paradebeispiel. Hätte ich für nen Kunden nen z.B. Admin gesucht... ich hätte nicht mal die Zeit gehabt, den zu nem Gespräch einzuladen!

Charlie
 
Also, mir ist das mit dem "Diplomfilter" noch nie untergekommen.
Nun bin ich baer auch kein Personaler, sondern Arter und habe
damit nur eine Sicht auf dieses Feld. Aber in der Werbe-Branche
wird die Diplom-Masche eigentlich nicht mehr gefahren - kenne
ich aus München, Berlin und Hamburg jedenfalls nicht.

Mag sein, daß das vor 10 Jahren so war, aber wie Charlie–D schon
sagt, was sagt ein 10 Jahre altes Diplom noch aus??? Möglicher-
weise, daß ich mich seit 10 Jahren auf meinen Lorbeeren ausruhe:
"Ich habe ja ein Diplom ..."!? ;)
 
viel gravierdender ist.. wir haben seit einem halben jahr jemanden gesucht.. und es war nur schrott dabei.. gebt mir dafür mal eine erklärung!
 
Man muß auch die Muße haben, kompetente Mitarbeiter aufzubauen.
Die wachsen blöderweise nicht auf Bäumen ...
Leider hat man das aber in Deutschland in den letzten Jahren ver-
gessen und verlehrnt.
 
huetschemann schrieb:
Also ich weiss das in München, Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf es so gehandhabt wird - erklärt mir mal so von "Art Director" zu "Art Director" wie Du eine Personeneinstellung dem "Controller" vermitteln willst ...

Ob von "Art Director" zu "Art Director" oder zum "Chief Supervisor of outgoing incomes", ist mir schnuppe.
Aber wenn ich einen Grafiker ohne Abschluss einstellen möchte, der mir ne geile Mappe zeigt und beste Zeugnisse aus einigen Jahren Berufserfahrung vorweisen kann, dann wird der sicherlich die gleichen Gehaltsforderungen stellen können wie ein Dipl. Designer mit der augenscheinlich gleichen Qualifikation.

huetschemann schrieb:
Konsequenz ist auch hier ein Stichwort das vielen Quereinsteigern fehlt, ein Profi ist in meinen Augen eine Person die konsequent Leistung bringt und nicht der Spritzer mit dem neusten Basecap, der wild und konfus in der Gegend herumgestaltet.

Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Aber sag mir doch mal, wie man Konsequenz beim Vorstellungsgespräch anhand eines Diploms feststellen will.

huetschemann schrieb:
Außerdem Gonzo, leben wir in Deutschland und da kannst Du mir viel erzählen das sich Leute in einer Agentur gegenseitig stecken wieviel sie gerade im Moment verdienen.

Ich muss Dir gar nix erzählen. Ich stecke mein Gehalt gerne jedem Freund oder Bekannten oder Kollegen, der kurz vor Verhandlungen steht und Anhaltspunkte braucht. Und schau doch mal ein paar Threads weiter – da erzählen sich sogar Fremde, was sie verdienen. ;)
 
clemensk schrieb:
viel gravierdender ist.. wir haben seit einem halben jahr jemanden gesucht.. und es war nur schrott dabei.. gebt mir dafür mal eine erklärung!
ich habe den eindruck, es ist viel ego im spiel.
junge leute haben viel selbstbewusstsein (das ist gut so), aber immer weniger wollen sie in gewisser (positiv gemeinten) demut ihre zeit für das weiterlernen opfern (und das ist weniger gut)... oder habe ich nur falsche leute getroffen?
rob
 
Nun das mit dem Diplom das man einfach auf papier hat stimmt schon. Den Job kriegt man ja dann doch weil man gut ist in seiner Arbeit. Und das ist der Punkt. Wenn ich jetzt die 4-5 Jahre brauch um vollkommen selber mich weiterzubilden. Und einfach noch zu arbeiten (damit ich kohle krieg) denkt ihr da bestehen chancen für nen job im grafischen gewerbe ?
Ich denke eben auf die andere Seite schon es bringt viel wenn man ein Studium macht denn da hat man sicherlich viele Gestalterische Infos die einem weiterhelfen sich zu entwickeln.
Was denkt ihr ? ich hab einfach das gefühl für quereinsteiger wird's immer schwerer (so wie überall). Aber auf die andere Seite ist halt immernoch das talent entscheidend.
 
Na ja, Talent allein machts eben auch nicht - eine fundierte Ausbildung ist
schon die beste Grundlage, aber "man lernt halt beim Machen" und grad in
unserem Geschäft - wo sich die Arbeitsmittel, Arbeitsinhalte usw. so schnell
ändern, ist es sicherlich gut, wenn man auf eine klassische Ausbildung zu-
rückgreifen kann, man kann sich aber nicht ein Leben lang darauf ausruhen
und/oder darauf berufen ...
 
CaT schrieb:
Wenn ich jetzt die 4-5 Jahre brauch um vollkommen selber mich weiterzubilden. Und einfach noch zu arbeiten (damit ich kohle krieg) denkt ihr da bestehen chancen für nen job im grafischen gewerbe ?

Im Prinzip schon.
Nur ist das Becken gerade ziemlich voll und der Zeitpunkt gerade denkbar schlecht.
 
Frohe Weihnachten! clap clap
 
Wünsche ich Euch auch und freue mich auf ein neues
Jahr voller interessanter Diskussionen mit Euch.

In dem Sinne ... ;)
 
auch von mir -> frohe, gesunde und besinnliche festtage :)
rob
 
yo, haltet euch wacker.
schöne weihnachtstage,
besten gruß, euer
al terego
 
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