Mounten von Applications- und Users-Partitionen
Ich habe meine Programme und meine Userdaten auf eigenen Partitionen untergebracht. Läßt sich das eigene User-Verzeichnis noch schön mit NetInfo Manager angeben und dem System bekannt machen, bin ich bisher daran gescheitert, dem System klar zu machen, dass ich die Programme an einem anderen Ort habe, als von Apple vorgesehen. Bisher wurde das Problem mit einem Symbolischen Link umgangen, was aber immer dann ein Problem wurde, wenn von Apple System- oder Programm-Updates aufgespielt wurden.
Die Lösung: Die Ordner Applications und Users als Mountpoints einrichten.
Wie immer bei solchen systemnahen Arbeiten, ist es erforderlich, sich als Root einzuloggen.
Wer bisher schon eine eigene Swap-Partition betreibt, dürfte mit der Vorgehensweise vertraut sein.
Voraussetzungen:
Die Ordner Users und Applications müssen auf dem Mac OS X Laufwerk vorhanden sein.
Man startet das Terminal, und gibt dort
open /etc/
ein. Daraufhin öffnet sich das Finderfenster des Verzeichnisses, und der Inhalt wird im Finder sichtbar. Die Datei fstab muss entweder erstellt werden, oder editiert werden (Wenn Swap-Partition vorhanden, wurde diese Datei schon angelegt).
Man sollte auch vorher alle im noch aktuellen Applications-Verzeichnis beiheimateten Programme an den künftigen Bestimmungsort kopieren. Dazu gibt man im Terminal ein
ditto -v -rsrcFork /alte_Applications_Verzeichnis /Neues_Applications_Verzeichnis
(alles in einer Zeile)
mit den Parametern
-v und
-rsrcFork werden Recourcen, Besitzer und Gruppenattribute mitkopiert, sehr wichtig. Anschließend (nach vollendeter Arbeit) können die Dateien gelöscht werden. Schwierigkeiten haben sich bei mir mir Acrobat ergeben (was sich durch auschecken des Geschützt-Attributes in der Info-Box beheben ließ), beim kopieren von Apple-Works bin ich aber gescheitert (und hab es kurzerhand gelöscht). Insgesamt wurden über 18.000 Dateien bewegt.
Ich gehe im Folgenden davon aus, dass die Datei fstab bereits exisiert. Aus dem Finderfenster des Verzeichnisses /etc zieht man das Dateisymbol auf TextEdit. Dann fügt man folgende Zeilen ein:
/dev/disk0s11 /Applications hfs rw 1 2
/dev/disk0s14 /Users hfs rw 1 2
Die OS X Verwaltung (/dev/disk0s#) für die vorgesehenen Laufwerke erfährt man, wenn man im Termin
df
eingibt. Die Nummern sind dann entsprechend anzupassen.
Die Datei fstab kann dann noch mit folgendem Kommando in die NetInfo database eingetragen werden:
sudo niload -m fstab / < /etc/fstab
Auswirkungen:
Der nächste Neustart versetzte mir erst einmal einen Schock. Ich hatte nämlich mein User-Verzeichnis bereits in die NetInfo database eingetragen. Folge:
Es wurde zwar mit meinen normalen Rechten (Administrator) gebootet (was ewig dauerte), aber mein Desktop war leer und praktisch jungfräulich. Also wieder Netinfo Manager gestartet und Ihn mit den aktuellen umständen bekannt gemacht. Ein Ausloggen und wieder Anmelden brachte mir mir meine Desktop wieder, aber das aufbauen dauerte ewig. Aber klar, erst einmal das Prebinding durchführen lassen und Neustart. Jetzt geht es schon wesentlich flotter, ist aber nicht mehr ganz so snappy, wie vor der Modifikation.
Systemeinstellungen ließ sich anfangs nicht über das Apple-Menü aufrufen. Es musste mehrfach vom Finder aus gestartet werden, bevor es wieder wie erwartet über Applemenü zu öffnen war.
Was bringts nicht:
Wie erwartet funktionieren jetzt auch Apple-Updates wie sie sollen, aber...
Insgesamt wirkt das System zäher, der QuickTime-Player schluckt mehr Prozessorzeit. Auch ist nach dem Systemstart die Festplatte länger am arbeiten, bis sie zur Ruhe kommt.
Die Stabilität ist hervorragend.
Fazit:
Im Gegensatz zur eigenen Swap-Partition, mit der ich nur gute Erfahrungen habe, würde ich diese Aktion nicht wiederholen. Ich werde mit dieser Konfiguration bis zum Erscheinen von Jaguar arbeiten, dann wird eh eine Neuinstallation notwendig werden.
Dank an http://www.kung-foo.tv/xtips.php#6
With credits to Alan Mortensen and Jens Henoch.