Ratte Tom Brookes, herzlich willkommen bei den Guten.
Im Kartellrechtskampf in Brüssel wird nicht nur mit harten Bandagen, sondern auch mit gezielter Abwerbung gekämpft
Apple holt sich Microsoft-Lobbyisten ins Boot
Von Harald Weiss/pk
05. März 2008
Mit einem geschickten Personal-Schachzug versucht Apple in Zukunft mehr Einfluss auf die Kartell-Entscheidungen der Europäischen Kommission in Brüssel nehmen zu können.
Apple hat soeben den Brüsseler Microsoft-Lobbyisten Tom Brookes für sich gewinnen können. Brookes hat als Partner der Brüsseler Lobby-Agentur G-Plus jahrelang bei der EU für Microsoft Lobbyarbeit geleistet. Sein Wechsel zu Apple ist ein herber Rückschlag für Microsoft, da Brooks aus seiner täglichen Arbeit heraus viel Internes über das Vorgehen des Software-Giganten bei den anhängigen Kartellrechtsverfahren kennt.
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Der 38-jährige Engländer Brookes war vier Jahre bei G-Plus und zuvor bei der gleichartigen Lobby-Agentur APCO tätig. Auch dort betreute er schon Microsoft und brachte den Account mit zu G-Plus. Bei Apple soll er seine Arbeit in zwei Wochen in der Abteilung „Regierungs-Angelegenheiten“ aufnehmen. Über den Wechsel zu Apple wollte er keinen Kommentar abgeben.
Microsofts europäischer Kommunikations-Chef Jesse Verstraete meinte nur, dass „Microsoft derzeit an einer Umformierung arbeite“. Dabei ließ er offen, ob der Software-Gigant in Zukunft die Lobby-Arbeit wieder mit einer Agentur oder mit eigenen Mitarbeitern durchführen will. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Microsoft trotz des Abgangs von Brookes weiterhin mit G-Plus zusammenarbeiten wird, da dort noch zwei hochkarätige Ex-Mitarbeiter aus dem Team der Wettbewerbs-Kommissarin Neelie Kroes beschäftigt sind.