Das sehe ich auch so. Zum einen wird sich sofort darüber echauffiert, wenn zu wenig oder keine Änderungen in einem neuen OS implementiert werden oder Einzug finden und zum anderen wird sich darüber brüskiert wenn zu weitreichende Änderungen stattfinden oder altbewährte Funktionen eingeschränkt und eliminiert werden.*
Zum dritten wird darüber gewettert, wenn einem OS keine neue Entwicklungen oder Funktionen zuerkannt werden und anstatt dessen der Stabilität Vorzug gewährt wird, was im gleichen Zuge wieder als uninnovativ und Rückschritt oder als ideenlos gewertet wird.
Und wenn neue Funktionen eingepflegt werden, die in meiner Sicht auch fragwürdig sind, da nehme ich mich auch gar nicht davon aus, dass ich persönlich das auch kritisch sehe*, wird von Kindergarten, consumerfreundlich, profeindlich, businessuntauglich und Malen nach Zahlen gesprochen und das Ende Apples heraufbeschwört. Und wenn? Egal, es ist auch nur ein Unternehmen, wie viele andere. Ein börsennotiertes Unternehmen will nur eins. Geld verdienen. Wenn das nicht mehr klappt, ändert es seine Strategie (oder steigert die Anzahl der Superlative, die benutzt werden), um weiter Geld verdienen zu können. Ein börsennotiertes Unternehmen richtet sich wohl am wenigsten nach Kunden oder gar Kundenwünschen.** Es verfolgt die effektivste und effizienteste Möglichkeit, in möglichst vielen und breit gefächerten Märkten präsent zu sein und daraus das möglichst größte Kapital zu generieren.
* Keine Frage, ich bin ziemlich loyal, was Apple betrifft - noch zumindest. Einerseits weil ich keinen Bedarf habe, zu wechseln und andererseits weil ich mich mit den Änderungen abfinden kann und ja nicht alle Funktionen nutzen muss, die man mir unterbreitet. Weil ich keinen Bedarf daran habe, zu wechseln, weil ich zu faul bin, weil ich zu eingefahren bin mit Apple, weil ich noch zufrieden bin mit dem Angebot von Apple, weil ich kein Pro-User bin und mein MBPr derzeit nichts zu tun hat und ich eigentlich zu einem fast iPhone 6s Plus-User-only geworden bin. Wozu also neue Hardware? Ich hoffe, mein MBPr tut es noch einige Jahre. Und wenn nicht, naja, mal sehen. Es muss nicht zwingend Apple sein. Es gibt auch andere hübsche Geräte, ich bin da nicht mehr so fixiert auf Apple. Aber ich bin auch keine 16 mehr und kaufe natürlich Apples Marketingabteilung nach wie vor alles ab.
Man kann sehr wohl gerne Apple-Produkte benutzen, ohne eine rosarote Brille auf den Augen zu haben. Man kann auch gerne Apple-Produkte benutzen, ohne den Fokus auf andere Hardware und Software zu verlieren. Man kann auch gerne Apple-Produkte benutzen, und trotzdem nicht mit allen Entscheidungen von Hardware oder Software einverstanden zu sein.
Man kann auch gerne Apple-Produkte benutzen, weil man andere Systeme nicht ansprechend oder intuitiv findet oder mit dem Angebot des Herstellers oder Anbieters nicht klarkommt - und deshalb bleibt uns zum Glück noch allen freigestellt, selbst zu entscheiden, was wir benutzen oder nicht benutzen wollen, welchen Werbeversprechungen wir Glauben schenken wollen oder in Frage stellen.
Aber wenn man so etwas sagt bzw. sich zu schreiben wagt, wird sofort von "Bashing.", "Wechsle doch.", "Warum bist du noch hier?" oder "Unobjektiv" gesprochen. Wenn man sich ein Urteil anzumaßen getraut, welches sich in geringer Weise gegen Apple richtet, muss man ja fast von Glück sprechen, wenn der Beitrag nicht gemeldet wird und man gesperrt wird.
** Man siehe sich mal die Kundenwünsche Apples an, die sie so in letzter Zeit uns zu Willen eingeführt und gestrichen haben. FW 800, Express-Card-Slot, SD-Card-Slot, USB 3, MagSafe, Thunderbolt, USB-C, Lightning, die Entfernung der Diskette, die Entfernung der CD/DVD-Laufwerke, matte Displays, (Swift, AFS, Aperture, FC usw.) Das sind "alles" Dinge, die Apple zum Teil selbst oder im Verbund implementiert, vorangetrieben, entwickelt, vorgestellt und wieder eingestellt hat um ihren Weg zu gehen, um ihre Philosophie der Masse zu unterbreiten und so Kundenbindung zu erreichen.