Angebot für ein Buch: Wer kann mit mit den Preisen helfen?!

Denkstation

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Hallo Freunde!

Ich habe die Aufgabe für ein 300 Seiten Buch mit etlichen Abbildungen (beinahe 1000) ein Angebot zu erstellen.
Leider bin ich hier ziemlich überfordert ein Angebot zu machen da ich die Zeit nur schwer abschätzen kann, mit Büchern die soviele Fotos enthalten habe ich noch keine Erfahrung. Das letzte hatte 150 Seiten und gerade einmal 10 Fotos. :rolleyes:
Die Fotos liegen alle bereits im CMYK-Format vor.

Hat jemand eine gute Formel an der ich mich orientieren kann um einen vernünftigen Preis angeben zu können?

Die Umsetzung selbst ist nicht das Problem, nur ein Angebot zu erstellen, da komm ich schon ins schwitzen weil ich keinen Anhaltspunkt habe. :eek:

Ich danke euch schonmals für eure Hilfe!

MfG
Denkstation
 
Du müßtest uns schon noch verraten, was Du mit den Fotos machen sollst.
a) nachbearbeiten, am besten freistellen?
b) nur größer/kleiner machen?
c) als PSD irgendwo hinspeichern?
d) In ein Satz-Programm einbauen?
e) Text drumherum so anpassen, dass das mit Abständen, Schusterjungen und den Hurenkindern passt?
f) Eine druckfertige PDF abliefern, aus der das Buch entsteht?

Es ist schwer, die Richtung zu weisen, wenn man das Ziel nicht kennt.
 
Die Fotos kontrollieren obs passt, ich denke die passen bisher. Das heisst nur verkleinern und in das Layout einpassen. Geliefert wird das Buch als offene Indesign-Datei. Und natürlich Supernanny für die Hurenkinder und Schusterjungen spielen. :D
 
@ATC: Das sind Fehler im Satz -> Also die letzte Zeile eines Absatzes auf einer neuen Seite. Oder die 1. Zeile eines Absatzes auf der vorherigen Seite.

Die Dinger heissen Hurenjungen und Schusterkinder. Oder so ähnlich ;) Ich kann mir leider nicht merken, welches was ist.

2nd
 
Hallo!

Spezifischer Wortschatz des Druckerhandwerks (allerdings längst überholt): Als „Hurenkind“ bezeichnet man die letzte Zeile eines Absatzes, wenn sie am Beginn einer Spalte oder neuen Seite vorkommt, als „Schusterjunge“ die erste Zeile eines Absatzes, wenn sie allein am Ende einer Spalte oder fertig umbrochenen Seite steht.

Gut zu wissen, um es gleich wieder zu vergessen, denn wer kein Drucker ist, sollte sich der Fähigkeit zur Sprache zum Verständnis bedienen, nicht umgekehrt. Hurenkind und Schusterjunge, beide waren in früheren Zeiten bemitleidenswerte Geschöpfe. Die Kinder lediger Frauen nannten die Menschen in der „guten alten Zeit“ verächtlich „Hurenkinder“. Die Schusterjungen mussten schon von klein auf ihrem Vater beim mühsamen Broterwerb helfen. Hurenkinder und Schusterkinder hatten somit eine nur mit wenig Freunde erhellte Kindheit.

Sollen Drucker an der von ihnen selbst zelebrierten Tradition festhalten und sich das Leben mit doppelter Begrifflichkeit unnötig schwer machen, aber mit solchen und anderen Einzelheiten sollte man Kunden und Zulieferer nicht langweilen. Begriffe, die Relikte längst vergessener Tage sind und nur noch dort erwähnt werden, wo Ausbilder älter sind, als ihre Maschinen. In Zeiten der "computerunterstützten Drucktechnik" (auch so selbstverständlich wie der Brühwürfel) sind alle Fehler unbeliebt und diese hätten tausend zusätzliche Bezeichnungen, wenn es nach Druckern gehen würde. Völlig unnötig, denn es ist klüger, man definiert Fehler so, wie sie von Kunden verstanden werden. Wer besitzt schon die Unverschämtheit, einem Kunden per E-Mail mitteilen zu wollen, dass dieser der Erzeuger eines Hurenkindes ist? Wer dagegen von der letzten Zeile eines Absatzes spricht, beweist sein Talent für Sprachentwicklung und macht vor Kunden und Mitarbeitern unmissverständlich deutlich, worum es geht, statt eine Zunft zu bedienen, die als Traditionshandwerk nicht mehr existiert.

- Sterling
 
Sterling schrieb:
Hallo!

Spezifischer Wortschatz des Druckerhandwerks (allerdings längst überholt): Als „Hurenkind“ bezeichnet man die letzte Zeile eines Absatzes, wenn sie am Beginn einer Spalte oder neuen Seite vorkommt, als „Schusterjunge“ die erste Zeile eines Absatzes, wenn sie allein am Ende einer Spalte oder fertig umbrochenen Seite steht.

Gut zu wissen, um es gleich wieder zu vergessen, denn wer kein Drucker ist, sollte sich der Fähigkeit zur Sprache zum Verständnis bedienen, nicht umgekehrt. … Wer dagegen von der letzten Zeile eines Absatzes spricht, beweist sein Talent für Sprachentwicklung und macht vor Kunden und Mitarbeitern unmissverständlich deutlich, worum es geht, statt eine Zunft zu bedienen, die als Traditionshandwerk nicht mehr existiert.

Naja, teilweise hast du recht - teilweise aber auch nur sehr bedingt. Einige Begriffe sind halt seit ewigen Zeiten etabliert und nahezu jeder aus der Branche weiss was damit gemeint ist. Und das ist auch gut so.

Was ist kürzer?
"Achte auf die Schusterjungen und Hurenkinder"
oder
"Achte auf die jeweils letzte Zeile eines mehrzeiligen Absatzes, damit Du es vermeidest, dass diese letzte Zeile auf der Folgeseite bzw. in der Folgespalte alleine in einer separaten Zeile steht, weil das dann unschön aussieht. Ebnfalls musst Du darauf achten, dass entsprechend die erste Zeile eines neuen, mehrzeiligen Absatzes nicht in der letzten Zeile der vorherigen Seite oder Spalte beginnt".

Hmmm ...

OK, einige Begriffe wie "Durchschuss" oder "Schnitt" sind uralt.
Aber wie würdest Du z.B. die verschiedenen Varianten einer Schriftart nennen, wenn die z.B. in roman, light, extra light, condensed, ... vorkommt? Da fällt mir außer "Schnitt" nichts zu ein.

Einige Begriffe sind alt, werden aber gebraucht.
Wie willst Du z.B. "Geviert" anders umschreiben ohne Dir den Mund franselig zu reden?
 
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Denkstation schrieb:
Die Fotos kontrollieren obs passt, ich denke die passen bisher. Das heisst nur verkleinern und in das Layout einpassen. Geliefert wird das Buch als offene Indesign-Datei. Und natürlich Supernanny für die Hurenkinder und Schusterjungen spielen. :D

Das Verkleinern der Bilder ist ja wirklich keine Arbeit, das ist nur lästig, kann man aber recht gut abschätzen daß man z.B. 2 Minuten pro Bild braucht, x Stundensatz = Aufwand.

Meine Frage nach den Schust* errrrr.
also mein Hinweis,
"Achte auf die jeweils letzte Zeile eines mehrzeiligen Absatzes, damit Du es vermeidest, dass diese letzte Zeile auf der Folgeseite bzw. in der Folgespalte alleine in einer separaten Zeile steht, weil das dann unschön aussieht. Ebnfalls musst Du darauf achten, dass entsprechend die erste Zeile eines neuen, mehrzeiligen Absatzes nicht in der letzten Zeile der vorherigen Seite oder Spalte beginnt".

war schon nicht so ganz grundlos (und die Supernanny hat da u.U. sehr viel Arbeit mit) weil es absolut betont lästig ist, wenn Du die Bilder reinklatscht und durch den Textfluss (also wenn das Bild so egoistisch ist und auf seinen Platz besteht und der arme Text deshalb außen drumherum laufen muss) dafür sorgt, dass diese einzelnen Zeilen entstehen. Dann musst du ggf. 3-5-9 Seiten weiter rückwärts und dort nach einer passenden Stelle suchen, die Dir etwas Platz verschafft, dafür muss dann ggf. der Wortabstand irgendwo reduziert werden, es muss an anderer Stelle getrennt werde, die max. Anzahl aufeinanderfolgender Trennzeichen muss erhöht werden usw. usw. usw.
Ich habe "damals", als ich diese Arbeit ab und zu gemacht habe, mehr als 1x auf der letzten Seite ein solches Problem gehabt und durfte dann Stunden(!) damit verbringen, diese eine doofe Zeile loszuwerden. Die Sache wird umso lästiger, wenn Fußnoten dazukommen, die natürlich mit dem Text mitwandern.

Um die Frage nach dem Angebot zu beantworten:
mach mal 5 Seiten, stoppe die Zeit, multipliiere das Ergebnis mit 1,5 und es kommt so etwa hin.
Wenn der Kunde einen Seitenpreis oder einen Pauschalpreis will: umrechnen.
 
Hallo Denkstation.
Bist ja noch ganz frisch hier im Forum, also erstmal ein herliches Willkommen. :)

Eines meiner letzten Projekte war ein Bildband mit ca. 450 Seiten, Tabellen, Infoboxen, 1000 Abbildungen, alles zweisprachig (zwei Buchversionen), inkl. Produktions-pdfs und allem zip und zap.
Vielleicht hilft es Dir bei Deiner Kalkulation, und diese solltest Du im Detail aufstellen, wenn Du zusätzlich zu Deinen bisherigen Auflistungen folgende Punkte und Fragen klärst und berücksichtigst, um dann entweder einen Seiten- oder einen Projektpreis bestimmen zu können.

Gibt es schon ein Basislayout für den Bodytext/Innenteil?
Wenn nicht, wieviele Versionen bietest Du an?
Wird der Text vernünftig geliefert?
Denk an die Layoutphase nach der Korrekturlesung durch den Kunden.
Was ist mit Vorlaufseiten, Kapitelseiten, Inhalt, Index, Register am Schluss?
Gibt es dazu schon Layouts?
Was ist es für ein Buch?
Was für eine Auflage?
Gibt es ein Titel/Rückseiten-Layout schon?
Wenn nicht, wieviele Versionen bietest Du an?
Was ist mit den Korrekturausdrucken? Qualität, in Farbe, komplett? Wieviele Versionen?
Müssen alle Bilder rein oder musst Du noch eine Auswahl aus einem Fundus treffen?
Was ist mit finalen Proofs? Oder werden nur Stichproben als Sammelseite geprooft?
Übernimmst Du die Produktonsabwicklung? Haftest Du in irgendeiner Weise für etwas?

Gruß, Al
 
2ndreality schrieb:
@ATC: Das sind Fehler im Satz -> Also die letzte Zeile eines Absatzes auf einer neuen Seite. Oder die 1. Zeile eines Absatzes auf der vorherigen Seite.

Die Dinger heissen Hurenjungen und Schusterkinder. Oder so ähnlich ;) Ich kann mir leider nicht merken, welches was ist.

2nd

Wieder was gelernt, danke! :)
 
Achte auf die jeweils letzte Zeile eines mehrzeiligen Absatzes, damit Du es vermeidest, dass diese letzte Zeile auf der Folgeseite bzw. in der Folgespalte alleine in einer separaten Zeile steht, weil das dann unschön aussieht. Ebenfalls musst Du darauf achten, dass entsprechend die erste Zeile eines neuen, mehrzeiligen Absatzes nicht in der letzten Zeile der vorherigen Seite oder Spalte beginnt".

Exzellent, falkgottschalk!

Es geht noch nichts über klar formulierte Informationen, die das allgemeine Verständnis unter Mitbürgern fördern. Selbstverständlich hat ein Fachvokabular weiterhin seinen Platz innerhalb einer Berufsgruppe und Branche, aber König Kunde sollte man mit solchen und anderen Einzelheiten nicht unnötig belästigen. Wenn König Kunde einer renommierten Privatklinik ruft: "Ich möchte eine Großschrift auf dem Werbeblättchen.", dann geschieht dies nicht, um die Tätigkeit eines Druckers gering zu bewerten, sondern aufgrund der Tatsache, das der Kunde ein anderer Fachmann ist.

Ein Drucker sollte sich lieber auf die Zunge beißen, bevor er ergänzt: "Sie meinen sicher Versalien auf dem Flyer ..." Von professionellen Anbietern kann erwartet werden, dass sie bei der Kommunikation zwischen (Fach)Kollegen und Kunden zu trennen wissen und den Kunden unmissverständlich beratend zur Seite stehen. Andernfalls kann es passieren, das der Kunde dem Drucker beiläufig in ein Gespräch verwickelt und sagt: "Wir hatten heute einen Patienten mit Epiphyseolysis capitis femoris. Offensichtlich ist bei der intertrochantären oder subkapitalen Korrekturosteotomie etwas schief gegangen. Wie lautet ihre Meinung?", während sich der Drucker mit offenem Mund nur darüber wundert, wie er sich aus der Situation retten kann. Er, der sonst so beharrlich den Standpunkt vertritt, sein Fachvokabular zu jeder Gelegenheit anwenden und verteidigen zu müssen, weil angeblich alles andere zu lang dauern würde.

Übrigens, der medizinische Fachbegriff beschreibt eine Erkrankung im Jugendalter, bei der sich die Hüftkopfepiphyse in der Wachstumsfuge vom Schenkelhals löst. Da freut sich jeder Drucker beim Korrekturlesen und der Fachmann wundert sich. Manchmal macht es Sinn, sich den Mund "franselig" zu reden, um Missverständnissen zu begegnen, bevor sie passieren. Gehört zum Service, oder?

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Al

Nachtrag: wünscht der Kunde einen oder
mehrere Dummies des kompletten Werkes?

Dies wird häufiger verlangt, wenn der Autor
des Werkes der Auftraggeber ist.

Sind die Bilder klar gekennzeichnet? Arbeitest
Du mit einem Mediendatenbank welche Direkt-
Import in das Layoutprogramm ermöglicht?

Gruss Jürgen
 
sterling schrieb:
Offensichtlich ist bei der intertrochantären oder subkapitalen Korrekturosteotomie etwas schief gegangen.

<KSM><OT>
Wo wir gerade beim Fachgeplänkel sind: Es geht nur eins von beiden Operationsverfahren gleichzeitig. Also entweder intertrochantär oder subkapital ;)
</OT></KSM>

2nd
 
Zuletzt bearbeitet:
2ndreality schrieb:
<KSM>
Wo wir gerade beim Fachgeplänkel sind: Es geht nur eins von beiden Operationsverfahren gleichzeitig. Also entweder intertrochantär oder subkapital ;)
</KSM>

2nd


Und wie arbeitet der Threatsteller dies in sein Angebot ein?:mad:
 
Gar nicht, das ist nämlich OffTopic ;)

:eek:

2nd
 
2ndreality schrieb:
@ATC: Das sind Fehler im Satz -> Also die letzte Zeile eines Absatzes auf einer neuen Seite. Oder die 1. Zeile eines Absatzes auf der vorherigen Seite.

Die Dinger heissen Hurenjungen und Schusterkinder. Oder so ähnlich ;) Ich kann mir leider nicht merken, welches was ist.

Meine Eselsbrücke dazu:

Schusterjunge > Schuhe > trägt man bekanntermaßen UNTEN am Fuß.

Viele Grüße
Nicole
 
Alles nett zu lesen hier...

Mir ist aber noch immer nicht klar, welche Rolle die "Denkstation"
im Ablauf Layout --> Druckerei spielen soll.

Layout ist ja vorhanden. Also geht es um Überarbeitung des Layouts
oder um ein Druckangebot?
 
Sterling schrieb:
Exzellent, falkgottschalk!
Sterling schrieb:
Exzellent, falkgottschalk!

Das kann man gar nicht oft genug lesen! ;-))

Sterling schrieb:
Es geht noch nichts über klar formulierte Informationen, die das allgemeine Verständnis unter Mitbürgern fördern. Selbstverständlich hat ein Fachvokabular weiterhin seinen Platz innerhalb einer Berufsgruppe und Branche, aber König Kunde sollte man mit solchen und anderen Einzelheiten nicht unnötig belästigen. …
Manchmal macht es Sinn, sich den Mund "franselig" zu reden, um Missverständnissen zu begegnen, bevor sie passieren. Gehört zum Service, oder? - Sterling

Hierbei ist, wie Du schon richtig erkannt hast, immer die Frage: wer ist mein Gesprächspartner? Wer aber in einem Mac-Forum im Freelancer-Bereich eine Frage zum Thema Satz und Layout stellt: ja, doch, da erwarte ich ein gewisses Niveau hinsichtlich der Fachbegriffe.
Ich verlange ja gar nicht, dass jeder etwas mit Begriffen wie Serife, Endstrich, oder Dickte anfangen kann, den Unterschied zwischen "Dynamische Groteske" und "Statische Antiqua" erklären kann oder weiss, was eine Uniziale ist. Aber die Sache mit den ungeliebten Kindern…
Naja, wir sind uns ja nun einig.
 
Schusterjunge > Schuhe > trägt man bekanntermaßen UNTEN am Fuß.

Fantastischer Weg! Wer die Bedeutung der Begriffe aus dem Mittelalter lernen möchte, leitet die Begrifflichkeit aus einer anderen Branche ab, um sich dann über Volksweisheiten zu helfen, sich an die Begriffe aus dem Mittelalter zu erinnern. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Mal sehen, wie Drucker ins Schleudern geraten, wenn sie auf internationaler Ebene den Begriff Hurenkind erläutern sollen und der Auftraggeber die englische Übersetzung für seinen Verlag anfordert, nachdem man feststellt, das die Absätze nicht so "good" aussehen, wie im Script angegeben. Wird sicher lustig, wenn darin steht: "They still should have killed that child of a bitch ..." Und der Verleger fragt verlegen: "Son of a bitch?"

- Sterling
 
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