Android und Mac - Eine Einstiegshilfe 2.5

Ezekeel

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Weit mehr als ein Jahr ist seit dem letzten Erscheinen der Einstiegshilfe 2.0 vergangen und mit Android 7.0 Nougat und macOS Sierra sind die Nachfolgesysteme unlängst erschienen. Grund genug, den Guide zu aktualisieren und sanft zu erweitern. Da ich momentan noch kein Gerät mit Android 7.0 habe (und auch mein Mac noch mit El Capitan läuft) ist dies nur ein kleines Update auf Version 2.5.

Einleitung

Auch wenn die Zusammenarbeit zwischen iOS-Geräten und dem Mac naturgemäß einfacher out-of-the-box funktioniert, und das Zusammenspiel von Sierra und iOS 10 viele nützliche Features bietet, muss man mittlerweile in Zeiten von Android 4.x aufwärts nicht mehr auf (fast) denselben Komfort verzichten sofern man bereit ist, sich mit den google-Diensten und deren Eigenarten zu arrangieren.

Dieser kleine Guide soll die immer wieder auftretenden Fragen nach der Kompatibilität beantworten und Empfehlungen für Apps und Einstellungen geben. Naturgemäß sind aufgrund der Breite der Androidhardware nicht immer alle Wege identisch, aber die Grundrichtung stimmt eigentlich immer und mit etwas "links und rechts" schauen sollte sich eigentlich alles realisieren lassen.

1. Der Google-Account

Ihr braucht einen google-Account. Punkt. Ja, es existieren Anleitungen, wie das auch ohne geht (Beispielsweise in c’t 13/2014 bzw c’t 2/2015 in abgespeckter Form) , aber das kann dann der geneigte Leser dann selbst ergooglen. Hier geht es um das Syncen mit dem Mac, so wie google es gewollt hat. Zudem benötigt ihr diesen um unter anderem aus dem Playstore Apps laden zu können.

Auf www.google.de legt ihr euch den Account zu. Sobald ihr diesen habt, stehen euch sämtliche Dienste zur Verfügung. Um diese auch am Mac zu nutzen tragt bitte die Account-Informationen in den Systemeinstellungen des Mac ein. Bei 10.10 sieht das so aus (Bei 10.12 sollte das ähnlich sein):

google-account-yosemite.jpg


Systemeinstellungen —> Internetaccounts —> Google. Nach der Eingabe der Daten könnt ihr noch auswählen, was ihr mit google Synchronisieren wollt.

2. Mail

Auf den üblichen Androiden gibt es 2 Mail-Apps (und es können etliche weitere aus dem Playstore geladen werden, wenn Euch der Standardclient nicht gefällt): Einmal den für Gmail und einen für alle anderen Accounts. Der gmail-Account ist bereits vorkonfiguriert durch die Eingabe eurer google-Accountdaten bei der Ersteinrichtung des Smartphones. Den anderen Mail-Account konfiguriert ihr durch Starten der Mail-Anwendung oder in den Android-Einstellungen unter Konten. In der Regel reicht es hier aus, Eure Adresse einzugeben (beispielsweise jemand@icloud.com) und natürlich das Passwort. Die entsprechenden Infos zum Postfach (Serveradressen etc.) sollte sich das Smartphone bei den jüngeren Androidversionen selbst holen. Schlägt das fehl, kann man die entsprechenden Daten aber auch manuell eingeben.

Mittlerweile etabliert ist Googles etwas anderer Mailclient Inbox. Diese App ist ebenso wie die gmail app auch für iOS erhältlich. Einen schönen Überblick über das, was damit machbar ist, hat Caschy mal in seinem Blog zusammengefasst.

Ein Video-Tutorial dazu gibt es hier:




3. Kontakte und Kalender

a. Kontakte

Hier reicht es aus, in der OS X App "Kontakte" bei Accounts auf google zu klicken (sollte das noch nicht vorhanden sein, weil ihr das nicht in den Systemeinstellungen aktiviert habt - siehe oben - , könnt ihr durch klick auf das +-Symbol Euren google-Account hinzufügen. Zusätzlich müsst ihr noch die checkbox „Diesen Account aktivieren“ setzen:

Kontakte-yosemite.jpg


Eure Daten werden nun mit google synchronisiert und sollten auf Eurem Smartphone erscheinen. Adressen, die ihr nun dort eingebt landen auf Eurem Smartphone, die, die ihr auf dem Handy anlegt landen auf dem Mac. Als dritte Möglichkeit könnt ihr auch das Webinterface von gmail nutzen und dort Eure Kontakte verwalten. Funktioniert prima!

Empfehlenswert ist es noch, um Dubletten zu vermeiden, bei den Konten der OS X App die icloud zu deaktivieren.

Falls ihr nicht via google syncen wollt sondern weiter die icloud nutzen möchtet ist Smooth Sync für Kontakte eine gute Wahl, wenngleich nicht kostenlos.

b. Kalender

Hier müsst ihr auch in der OS X-Kalenderapp die entsprechenden Daten eintragen (sofern ihr diese nutzen wollt):

Kalender-yosemite.jpg

Alternativ dazu gibt es ebenfalls mit Smooth Sync for Cloud Calendar eine kostenpflichtige App, wenn ihr die iCloud weiter nutzen möchtet.

4. Musik

Früher war es eine regelrechte Pest Inhalte aus iTunes auf dem Androiden zu nutzen. Neben gerätespezifischen Diensten wie Samsungs Kies gab es auch reichlich Drittanbietersoftware, die das Problem lösen sollten. Populär sind iSyncr und Doubletwist.

Alternativ kann man auch die Songs einfach in das Musikverzeichnis des Handys schieben, hat dann aber immer noch keine gescheite Playlistverwaltung etc.

Nachteil: Hat man DRM-geschütze Musik via iTunes erworben funktionierte das nicht. Alles in allem recht unbefriedigend, gerade wenn man den Komfort von iTunes gewohnt ist.

Abhilfe schafft hier die App Google Play Music. Mit Hilfe dieses Dienstes und der App Music Manager kann man bis zu 50.0000 eigene Titel in die google-cloud laden und diese dann entweder via Webplayer anhören oder eben auch aufs Android-Handy streamen respektive dort herunterladen für den offline-Betrieb. Auch ein erneute Download der Musik aus der google-cloud auf einen Mac ist möglich. (dazu später noch mehr). So hat man quasi ein Backup seiner Musik. Eventuell fehlende Cover werden wie bei iTiunes auch ergänzt und man bekommt noch Infos und Empfehlungen zu anderen Bands etc. Das funktioniert ähnlich gut wie bei Spotify und Konsorten.

All Diese Funktionen sind kostenlos. Nebenher bietet google (natürlich) auch einen gut sortierten Shop an, wo man Musik kaufen kann. Diese können hierüber dann auch in iTunes importiert werden.

Erster Schritt ist die Installation der App via Play Store und das herunterladen des Music Managers.

Wenn man diesen installiert hat und startet (entweder durch klick auf das Icon in der OS X Menuleiste oder in den Systemeinstellungen), kann man die Grundeinstellungen festlegen (Beispielsweise wo die lokale Musik gespeichert wird):

Music-Manager.jpg


Music-Manager-2.jpg


Nun kann der Upload in die Cloud beginnen. Das kann je nach Umfang schon etwas dauern. Man kann den Upload aber jederzeit pausieren oder sich den Status anzeigen lassen.

Nach Abschluss des Uploads steht die Musik in der Smartphone-App zur Verfügung und kann entweder gestreamed oder auf das Telefon heruntergeladen werden. Auf anderen Rechnern kann man die Musik aber auch via Browser hören.

In Gestalt des Radiant Players gibt es nun auch für den Mac-Desktop einen Wrapper, mit dem man die Musik prima verwalten und hören kann. Größter Vorteil zum Browser war es, dass man die Sondertasten der Mac-Tastatur (Vorwärts, Rückwärts, Play/Pause etc.) nun verwenden kann – Das kann das Webinterface von Play Music allerdings mittlerweile ebenfalls. Es gibt mittlerweile zahlreiche Addons für Chrome, die sich mit dem Webfrontend beschäftigen. Playlisten, die ihr damit erstellt (also dem Radiant Player oder dem Browser) werden sofort zum Handy gesynct und vice versa. Auch wenn einzelne Stücke hinzugefügt werden werden die im Falle von offline-Playlists direkt hinzugefügt.
 
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5. Photos

Das ist entweder ein denkbar einfaches Thema oder kann recht kompliziert ausarten, je nach Art und Weise wie man seine Bilder auf dem Mac verwaltet. Organisiert ihr Eure Fotos selbst in Verzeichnissen könnt ihr diese einfach auf das Handy verschieben. Mittels der Galerie oder jünger der Fotos-App auf dem Smartphone werden diese ganz normal angezeigt und können auch bearbeitet werden. Natürlich stehen auch zig andere Alternativen zur Verfügung um die Bilder zu betrachten oder zu bearbeiten.

Falls ihr Bilder vor zu neugierigen Augen verbergen wollt, könnt ihr einfach eine leere Datei mit dem Namen .nomedia in das Verzeichnis legen. Die Fotos werden dann nicht mehr in den entsprechenden Apps angezeigt. Natürlich könnt ihr dennoch mittels eines Dateimanagers die Bilder sehen und bewusst anzeigen lassen.

Komplizierter wird es, wenn der Sync automatisch stattfinden soll. Fotos, die mit dem Smartphone gemacht werden können auf diverse Wege den Weg auf dem Mac finden. Entweder via USB, WLAN oder eben auch über die Cloud. Caschy hat in seinem Blog eine wunderbare Anleitung geschrieben, wie man via dropbox die Fotos vom Smartphone in iPhoto bekommt. Da Apple iPhoto nicht mehr weiter entwickelt und es bei entsprechend großen Bibliotheken eh recht langsam war ist vielleicht ein dritter Weg interessant: Google Photos.


Google Photos ist der Nachfolger Picasas. Im Wesentlichen ist es ein Webdienst, der die Organisation von Fotos und Filmen übernimmt. Besonders macht den Dienst die Möglichkeit der Organisation von Fotos nicht nur in Alben sondern auch das Verwenden von Stichwörtern bei der Suche nach Bildern. Diese Stichwörter müssen vorher nicht einmal vom Anwender festgelegt werden, es genügt beispielsweise einfach nach „Katze“ oder „Weihnachten“ zu suchen. Es werden die entsprechenden Fotos angezeigt. Haben die Fotos einen Geotag (wie die meissten mit dem Handy gemachten Fotos ja per default haben) reicht es beispielsweise auch aus nach „Paris“ zu suchen.

Größter Nachteil ist sicher, dass die Fotos nicht mehr lokal auf dem Rechner sind, sondern auf Googles Servern liegen. Fotos können vom Smartphone aus automatisch hochgelanden (gesichert) werden. Vom Rechner aus könnt ihr dies mit einer kleinen Upload-App erledigen. Diese führt ein Backup von frei zu definierenden Ordnern oder aber auch der iPhoto/Aperture-Bibliothek durch. Bilder ab einer Größe von > 16 MPixel belegen den Speicher, welchen ihr mit Eurem google-Account bekommt. Von Haus aus sind das 15 GB, die euch zur Verfügung stehen. Das mag für die beste Qualität von DSLRs etwas knapp bemessen sein. Jedoch kann man für 2$ im Monat auf 100 GB aufstocken bzw. für 10 $ bekommt man 1 TB. Das sollte auch für mittelgroße Bibliotheken reichen. Die hochgeladenen Fotos stehen Euch dann in der google Foto-App auch auf dem Smartphone oder im Web zur Verfügung, können dort in Alben organisiert, geteilt und weiter verarbeitet werden. Allerdings sind diese auf dem Handy nicht automatisch offline verfügbar (das muss manuell angestoßen werden).


6. Browser und Bookmarks

Mittlerweile benutze ich auch am Mac nur noch Chrome. Der Grund sind die vielfältigen Extensions, die hohe Geschwindigkeit aber hauptsächlich die Synchronisierung zwischen dem Android-Smartphone. Lesezeichen werden automatisch synchronisiert, ich kann Tabs geräteübergreifend nutzen (in beide Richtungen).

7. Download von gesicherten Daten / Kontoübersicht

Das Thema hat zwar weniger etwas mit dem Smartphone zu tun (es sei denn, man nutzt die automatische Sicherung der Photos vom Smartphone in die Cloud via google+, s.o.), sei der Vollständigkeit halber aber erwähnt: Wie bekomme ich meine gesicherten Daten aus der Cloud nun wieder zurück auf den Rechner?

Ganz einfach: In den Accounteinstellungen von google (im Webbrowser) findet sich ein nützliches Tool mit Namen Takeout:

Takeout.jpg


Dort wählt ihr die zu ladenden Daten aus und klickt auf “weiter”. Es wird ein gepacktes Archiv erstellt (das kann je nach Größe etwas dauern, bis dieses erstellt ist) Ihr könnt die Daten nun direkt in Euer gdrive schupsen lassen oder euch den Downloadlink per mail senden lassen. Sehr simpel.

Wenn jetzt jemand Magenschmerzen hinsichtlich der Datensammelwut Googles hat sei folgende Lektüre mal ans Herz gelegt: Caschy (wieder einmal) hat einen prima Blogeintrag zum Thema Kontoeinstellungen verfasst, die man sich zumindest einmal ansehen sollte. Schliesslich will man ja doch wissen, was Google von einem wann und wie speichert.

8. Viren und Trojaner / Adware / Berechtigungen von Apps

Häufige Frage: Brauche ich einen Virenscanner oder ähnliches auf meinem Smartphone? Kurze Antwort: Nein, wenn ihr euch nicht aus dubiosen Quellen eindeckt.

Android ermöglicht es auch ganz ohne Root oder sonstigen Tricks Software abseits des üblichen Appstores (Googles Play Store) zu installieren.
Dazu muss man nur in den Einstellungen des Telefons einen entsprechenden Haken setzen und kann dann die entsprechenden Installer auf das Telefon bringen (downloaden, auf SD Karte schieben etc) und dann via Dateimanager starten. Wenn man sich hier nun aus eher dubiosen Quellen bedient ist die Gefahr für einen Schädling naturgemäß deutlich höher als wenn man im Playstore bleibt (dann tendiert die Gefahr sich über Apps einen Schädling einzufangen gegen Null).

Alternativen zu Googles Playstore, die sicher sind, sind vor allem Amazons Appstore (die auch sehr häufig Aktionen haben, wo man sehr günstig an gute Apps kommt) oder diverse kleinere (siehe hierzu auch einen kleinen Bericht in der c’t 13/2014, Seite 118ff.)

a. Fragmentierung von Android

Die immer so stark beschrieene Fragmentierung ist für viele einer der Hauptkritikpunkte. Meiner Ansicht nach allerdings mittlerweile vernachlässigbar. Stand Dezember 2016 sind nur noch ca. 1,6 % der Geräte mit Versionen älter als 4.0 unterwegs. Den Hauptanteil machen KitKat (4.4) Lollipop (5.0 und 5.1) und Marshmallow (6.0) mit zusammen über 80% aus. Nougat (7.0) ist bisher mit 0,4% eher vernachlässigbar.
Ab Android 4 (Ice Cream Sandwich) hat Google seine Strategie geändert und stellt sicherheitsrelevante Softwarepakete auch abseits der installierten Version zur Verfügung. Es macht also beispielsweise keinen Unterschied, ob ich den Browser Chrome auf einem Gerät mit Android 4.0 oder 4.4.4 verwende. Die App ist sicherheitstechnisch gleich. Das gilt für sämtliche sogenannten Google-Apps und die dazugehörigen Dienste. Die Hysterie um die Fragmentierung der Androidversionen ist daher aus rein sicherheitstechnischen Aspekten viel zu übertrieben. Ice Cream Sandwich erschien im Oktober 2011. Zu dieser Zeit erschien auch iOS 5.0. Wie weit dies noch von aktuellen Sicherheitskomponenten versorgt wird darf jeder für sich selbst beantworten.

Seit Ende 2015 liefert Google im Übrigen monatliche Sicherheitspatches. Die meisten großen Hersteller reagieren entsprechend schnell und stellen diese zumindest für ihre Flagschiffe zur Verfügung. Zumindest von Samsung kann ich aus Erfahrung berichten, dass die OS-Updates auf die nächste Version immer deutlich länger braucht als bei anderen Firmen, die Koreaner aber immerhin sehr schnell die Sicherheitspatches zur Verfügung stellen.

Eine weitere Möglichkeit der Aktualisierung des Phones, auch wenn es herstellerseitig nicht unterstützt wird, ist die Verwendung eines Custom ROMs. Dazu unten mehr.

b. Berechtigung von Apps

Ein häufig genanntes Argument gegen Android ist, dass es ohne weiteres nicht möglich ist, eine installierten App hinsichtlich ihrer Berechtigungen einzuschränken. Von Haus aus ist man auf Gedeih und Verderb dem ausgeliefert, was der Entwickler der App für eben diese festlegt. Während dies in den meisten Fällen keine große Sache ist, gibt es dennoch einige Apps, bei denen man nicht sicher ist, warum den ausgerechnet diese oder jene Berechtigung vorliegen muss. Warum ein Messenger auf die Kontake auf dem Smartphone zugreifen darf ist noch irgendwie nachvollziehbar. Warum ein Spiel das können muss wohl eher nicht. Leider bleibt dem Anwender ohne Eingriffe in das OS selbst keine Möglichkeit dies zu unterbinden. So muss man sich eben entscheiden, ob man die entsprechende App benutzen möchte oder eben nicht.

Mit Android 6.0 aufwärts ist es mittlerweile möglich, Apps gezielt Rechte zu verweigern.

Manche Herstellerversionen von Android-Telefonen und viele Custom ROMs ermöglichen eine größere Kontrolle über die Berechtigung einer einzelnen App. Eine schöne Zusammenfassung dessen, was beispielsweise mit Cyanogenmod möglich ist/war findet ihr hier.
 
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9. Nützliche Apps und Sonstiges

Ein häufiger Kritikpunkt / Vorurteil gegenüber Android ist immer, dass das Softwareangebot nicht mit iOS mithalten kann. Angeblich gäbe es Profianwendungen (was auch immer das genau sein soll) nur für das OS aus dem Hause Cupertino. Das kann man sehen wie man möchte: Jedes OS hat seine Vorteile, was das betrifft und sagen das nicht auch die Windows-Anhänger über OS X, dass dort das Softwareangebot eher schlecht sei? Fakt ist jedoch, dass es dort über eine Million Apps gibt. Bei dieser schieren Anzahl von Anwendungen ist es natürlich schwer die Rosinen zu finden (wobei die Charts dort recht aussagekräftig sind, die Kommentare zu den einzelnen Apps leider nicht immer). Auf folgende mag ich nicht mehr verzichten (wobei es die meissten natürlich auch für iOS oder WP8 gibt), auf die Nennung der üblichen Verdächtigen wie Twitter, Whatsapp, facebook etc. schon. Die solten ja hinlänglich bekannt sein.

a. Dateimanager

Das Schweizer Taschenmesser unter den Android-Tools ist sicher Airdroid. Ob es das Aufspielen von neuen Klingeltönen, das Verwalten von Kontakten, einen Dateimanager, SMS-Backup geht: Mit diesem Tool geht einiges. Als klassischen Dateimanager mit Media-Fähigkeiten und weiteren Extras ist der ES Datei Explorer eine gute Wahl.

b. Office

Google selbst bietet selbst eine kleine aber feine Office-Suite an, welche für viele Dinge, die man unterwegs brauchen könnte, nützlich ist. Gekoppelt mit dem Google Drive-Laufwerk (einer Art Dropbox von Google) können Docs (Texte), Sheets (Tabellen) und Slides (Präsentationen) erstellt werden. Toll hieran ist zweierlei: Zum einen sind die dort erstellten Dokumente teilbar, mit Arbeitsgruppen online bearbeitbar und MS Office-kompatibel (was ich allerdings nie richtig testen musste - Für kleinere Sachen sollte es aber gut reichen). Zum anderen können die Dateien auch an jedem Rechner mit Browser weiterverarbeitet werden. Und als Sahnehäubchen wird der verbrauchte Speicherplatz im Drive-Laufwerk nich berechnet.

Nennenswert wären dann natürlich noch Office Mobile von Microsoft selbst. Allerdings kann diese Lösung nur Daten im Microsoft OneDrive gesichert sind. Der Zugang dazu ist auch kostenlos. Praktisch sicherlich für Leute, die sowieso Office for Mac schon installiert haben und auch das OneDrive nutzen - ich gehöre nicht dazu - um unterwegs Zugriff auf die entsprechenden Dateien zu haben und auch weiterzuverarbeiten.

Als Lösung für Tablets ist Softmaker Office HD für Tablets eine Empfehlung. Ich selbst habe es nicht getestet, aber die Leute der c’t (in Ausgabe 02/2015). Deren Fazit fällt positiv aus. Preislich liegt das Programm bei 23 Euro, einzelne Apps bei 8 Euro. Es gibt aber auch Trialversionen im Play Store.



c. Backup

Hat man seinen Droiden nun endlich soweit eingerichtet sollte man ein Backup anfertigen.

Android sichert von Haus aus viele Dinge schon selbsttätig in die Cloud, wenn man denn möchte: Hierzu muss man in den Einstellungen des Telefons bei Sichern & Zurücksetzen den Haken bei “Meine Daten sichern” setzen. Nun werden App-Daten (nicht die App selbst!), WLAN-Passwörter und andere Einstellungen (gekaufte und installiere Apps beispielsweise) auf Googles Servern gesichert. Sofern gewünscht wird, wenn das Telefon neu augesetzt werden muss oder man ein neues Telefon in Betrieb nimmt und man sich mit seinem Google-Konto anmeldet, die entsprechenden Apps installiert (je nach Appgröße kann das dauern), die Passwörter zurückgespielt etc. Da Musik,Fotos und Dateien aus dem Google Drive eh schon in der Wolke liegen, stehen diese auch wieder zur Verfügung, allerdings erstmal nur online. Will man beispielsweise Playlisten aus Play Music offline nutzen muss man diese erst wieder herunterladen. Bis man alles wieder so angelegt hat (auch Ordner, Klingeltöne etc.) muss man noch etwas mehr Arbeit investieren. Aber rudimentär ist zumindest alles gesichert.

Alternativ dazu liefern viele Handy-Hersteller liefern eigene Backup-Lösungen mit (Huawei, LG, Samsung, Sony). Nachteil dieser Lösung: Was mach ich, wenn mein nächstes Telefon kein Samsung mehr wird sondern ein LG?

Man nimmt etwas herstellerunabhängiges! Bekannt und beliebt sind vor allem Helium für ungerootete Telefone und für gerootete Titanium Backup. Letzteres ist sehr mächtig, gerade in der Pro-Version bleibt kaum ein Wunsch offen. Für beide Programme gibt es in der Play Store Beschreibung zur jeweiligen App ein Video, welche die Funktionsweise recht gut erläutern.

Die letzte Möglchkeit ist ein sogenanntes NANDroid-Backup. Via ClockwordMod Recovery oder TeamWinRecovery lässt sich der gesammte Flashspeicher des Smartphones sichern und bei Bedarf zurückspielen. Wenn man einen Restore durchführt, ist das Telefon anschliessend Byte für Byte in dem Zustand in dem es zum Backupzeitpunkt war. Inklusive aller Apps, Daten, etc. pp. Natürlich ist gerade hier die Installation nicht ganz ohne Stolperfallen und für Einsteiger nicht unbedingt zu empfehlen, aber denen reicht vielleicht auch die obigen Möglichkeiten.


10. Rooten und Custom Roms (alternative Betriebssysteme)

Warum sollte man sein Telefon rooten? Weil es weitere Möglichkeiten eröffnet. Gerade bei älterer Hardware, die seitens der Hersteller vielleicht nicht mehr unterstützt wird. Anders herum bedeutet das allerdings auch, dass man sich vorher die Frage stellen sollte, ob man das wirklich tun will oder muss. Ein Anwender mit einem halbwegs aktuellem Android (ab 4.x), der nur telefoniert, etwas Instant Messaging betreibt und vielleicht noch das Telefon als MP3-Spieler nutzt braucht keinen Root-Zugang.

Stören allerdings herstellerbezogene Bloatware (Samsung-User wissen vielleicht was ich meine) und verlangsamen Updates das System, weil die Summe der Apps mittlerweile zu speicherhungrig sind ist Rooting durchaus eine Option. Auch wenn man sein Telefon komplett google-frei betreiben will kommt man um das rooten und anschliessendem Aufspielen eines Custom ROMs nicht herum.

Wie rootet man nun? Das ist stark abhängig vom verwendeteten Telefon und auch vom Desktop-Betriebssystem welches man zum rooten verwendet (Windows, Mac, oder eben Linux)


Ein großes Forum, welches Hilfestellung in all diesen Bereich gibt ist die XDA-Developers-Community. Hier kann man gezielt nach seinem Handy suchen und schauen, welche Möglichkeiten es gibt. Ausführliche Tutorials und Guides runden das Ganze ab. Im Deutschsprachigen Raum ist android-hilfe.de recht gut. In den Unterforum findet man für das jeweilige Handy Tutorials und Vorstellungen von Custom ROMs, kann Fragen stellen, falls man mal hängen bleibt und sich einfach austauschen.
 
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Na da hat sich ja einer Mühe gegeben! :thumbsup:
Einfach Klasse von meinen Lieblings-Moderator Ezekeel und vielen Dank! :hug:

Ezekeel

( Wenn du möchtest würde ich mich bereit erklären zukünftig dein Fußball und Musik Mentor zu sein! :zeitung:)
 
Habe heute mal Google Drive und Google Fotos getestet... paar Ordner Bilder in Drive geladen, da "In Google Fotos" anzeigen aktiviert... von einem Ordner werden nicht alle Bilder in Google Fotos angezeigt und die Sortierung ist ja ohne Logik, einfach drunter und drüber, obwohl alle Bilder EXIF Daten haben... in Google Drive ist alles korrekt angezeigt nach Dateinamen.
Im Hilfeforum von Google ist das Problem wohl bekannt, aber Google kümmert sich nicht drum (wenigstens da sind sich Apple und Google einig ;)), die Sortiermöglichkeiten sind ja absolut bescheiden.

Mit Google's Webdiensten komm ich einfach nicht klar, wird zwar viel angeboten... aber vieles ist ja noch schlechter umgesetzt, als in Apple's iCloud. :p

Hab die gleichen Ordner in Dropbox hoch geladen... in den Alben wird alles korrekt angezeigt.
 
Also hier wird in Google Fotos unter 'Fotos' nach Datum sortiert.
 

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Ja, genau von diesem "Hier" spreche ich ;) Kunterbuntes Durcheinander... :D
 
Scheint so zu sein :D

Lade ich Bilder zuerst in Google Fotos, erstelle dann ein Album und markiere in "Google Fotos Einstellungen" Google Drive, sind die Fotos auch in Google Drive gespeichert, allerdings werden Erstellungsdatum, etc. überschrieben auf das aktuelle Datum... Fail.

Verschiebe ich einen bestehenden Bilderordner im Finder in Google Drive, ist der Ordner korrekt in Google Drive zu sehen, markiere ich in "Google Drive Einstellungen" Google Fotos Ordner erstellen, werden zum Teil nicht alle Fotos aus diesem ordne rzu Google Fotos geladen und sind teilweise dann eben auch noch kunterbunt durcheinander... Fail.

Google erinnert mich an meine Exfrau... nur rumgezicke. :D
 
Soooo... hab jetzt den Dreh raus :p Alle EXIF Daten noch mal neu geschrieben... jetzt passt die Reihenfolge wieder. :D

Jetzt muss ich nur noch rausfinden, warum einige Bilder aus Google Drive in Google Fotos nicht angezeigt werden... es handelt sich nur um kleine Bilde unter 200kb.
 
Hallo Zusammen,

ich bin gerade mit Umweg über mein dienstliches Samsung A3 2017 auf ein S8+ umgestiegen (vom 7 Plus).
Das einzige was ich als Macuser vermisse ist die me.com Mail.
Ich habe es bisher nicht geschafft diese automatisch oder manuell mit den vorhanden und zusätzlichen Apps (K3) einzurichten.
Das Passwort ist korrekt. Der Mail Account auch aktiv. Dennoch scheitere ich bei der Anmeldung.

Es muss doch möglich sein, seinen Mail Account auch über Android abzurufen.
Natürlich habe ich gegoogelt. Aber die Hinweise dort waren leider nicht erfolgreich.

Hier noch jemand einen entscheidenden Tipp?

Danke.

Viele Grüße Gunn
 
was geht denn nicht?
 
warum kannst du sie nicht einrichten?
 
Ich kann meine me.com Adresse nicht einrichten.
Habe ich so umständlich formuliert, dass du das nicht direkt erkennen konntest?

Stichwort Anwendungsspezifisches Passwort bei Fremdanwendungen....

Du musst bei Deiner Apple ID ein spezielles Passwort für die Anwendung / App vergeben. Darfst nicht mehr Dein Apple ID Passwort mehr verwenden.!

Hat Apple in einer Mail an Dich vor Monaten auch angekündigt. Die meisten haben die Mail aber nie wirklich richtig gelesen...
 
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Stichwort Anwendungsspezifisches Passwort bei Fremdanwendungen....

Du musst bei Deiner Apple ID ein spezielles Passwort für die Anwendung / App vergeben. Darfst nicht mehr Dein Apple ID Passwort mehr verwenden.!

Hat Apple in einer Mail an Dich vor Monaten auch angekündigt. Die meisten haben die Mail aber nie wirklich richtig gelesen...
das steht doch auch in seiner anleitung:
Ich kann meine me.com Adresse nicht einrichten.
Habe ich so umständlich formuliert, dass du das nicht direkt erkennen konntest?

z.B. Einstellungen habe ich hier entnommen.

https://support.apple.com/de-de/HT202304
 
Stichwort Anwendungsspezifisches Passwort bei Fremdanwendungen....
Du musst bei Deiner Apple ID ein spezielles Passwort für die Anwendung / App vergeben. Darfst nicht mehr Dein Apple ID Passwort mehr verwenden.!
Hat Apple in einer Mail an Dich vor Monaten auch angekündigt. Die meisten haben die Mail aber nie wirklich richtig gelesen...

Merci Jörg! (und Happy Birthday nachträglich!)
 
da steht, nach welcher anleitung er vorgeht. und in dieser anleitung steht, daß er ein anwendungsspezifisches passwort braucht.
IMAP-Informationen für den Posteingangsserver
  • Servername: imap.mail.me.com
  • SSL erforderlich: Ja
    Wenn bei der Verwendung von SSL Fehler auftreten, probieren Sie stattdessen TLS.
  • Port: 993
  • Benutzername: Dies ist in der Regel der Namensteil Ihrer iCloud-E-Mail-Adresse (z. B. emilyparker, nicht emilyparker@icloud.com). Wenn Ihr E-Mail-Client bei Verwendung des Namensteils Ihrer iCloud-E-Mail-Adresse keine Verbindung zu iCloud herstellen kann, versuchen Sie es mit der vollständigen Adresse.
  • Passwort: Anwendungsspezifisches Passwort erstellen.
SMTP-Informationen für den Postausgangsserver
  • Servername: smtp.mail.me.com
  • SSL erforderlich: Ja
    Wenn bei der Verwendung von SSL Fehler auftreten, probieren Sie stattdessen TLS oder STARTTLS.
  • Port: 587
  • SMTP-Authentifizierung erforderlich: Ja
  • Benutzername: Ihre vollständige iCloud-E-Mail-Adresse (z. B. emilyparker@icloud.com, nicht emilyparker)
  • Passwort: Verwenden Sie das anwendungsspezifische Passwort, das Sie beim Einrichten des Posteingangsservers erstellt haben.
 
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