Android und Mac - Eine Einstiegshilfe 2.0

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Ezekeel

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Vorwort

Nachdem mein kleiner Guide zum Thema Android und Mac mittlerweile fast ein Jahr alt ist und sich in Sachen Betriebssysteme sowohl bei Android als auch beim Mac einiges getan hat - bei den Apps sowieso - habe ich diesen Guide aktualisiert und teilweise auch erweitert. Ein neuer Thread ist erforderlich, weil ich die alten Postings nicht editieren kann und die Mods auch nicht immer bitten möchte, ganze Textwüsten zu erneuern. Erweitert wurde der Guide insbesondere um eine kleine Appzusammenstellung und und das Thema Root und Custom-ROMs. Etwas, das bei der Mac-Gemeinde immer noch sehr vorurteilsbehaftet zu sein scheint aber den eigentlich für viele Geräte nicht wirklich kompliziert ist (wenn man denn etwas technikaffin ist) aber den Funktionsumfang vieler Androiden erweitert und neue Möglichkeiten schafft.


Einleitung

Auch wenn die Zusammenarbeit zwischen iOS-Geräten und dem Mac naturgemäß einfacher out-of-the-box funktioniert, und das Zusammenspiel von Yosemite und iOS 8 viele nützliche Features bietet, muss man mittlerweile in Zeiten von Android 4.x aufwärts nicht mehr auf (fast) denselben Komfort verzichten sofern man bereit ist, sich mit den google-Diensten und deren Eigenarten zu arrangieren.

Dieser kleine Guide soll die immer wieder auftretenden Fragen nach der Kompatibilität beantworten und Empfehlungen für Apps und Einstellungen geben. Naturgemäß sind aufgrund der Breite der Androidhardware nicht immer alle Wege identisch, aber die Grundrichtung stimmt eigentlich immer und mit etwas "links und rechts" schauen sollte sich eigentlich alles realisieren lassen.

1. Der Google-Account

Ihr braucht einen google-Account. Punkt. Ja, es existieren Anleitungen, wie das auch ohne geht (Beispielsweise in c’t 13/2014 bzw c’t 2/2015 in abgespeckter Form) , aber das kann dann der geneigte Leser dann selbst ergooglen. Hier geht es um das Syncen mit dem Mac, so wie google es gewollt hat. Zudem benötigt ihr diesen um unter anderem aus dem Playstore Apps laden zu können.

Auf www.google.de legt ihr euch den Account zu. Sobald ihr diesen habt, stehen euch sämtliche Dienste zur Verfügung. Um diese auch am Mac zu nutzen tragt bitte die Account-Informationen in den Systemeinstellungen des Mac ein. Bei 10.10 sieht das so aus:

google-account-yosemite.jpg

Systemeinstellungen —> Internetaccounts —> Google. Nach der Eingabe der Daten könnt ihr noch auswählen, was ihr mit google Synchronisieren wollt.

2. Mail

Auf den üblichen Androiden gibt es 2 Mail-Apps (und es können etliche weitere aus dem Playstore geladen werden, wenn Euch der Standardclient nicht gefällt): Einmal den für Gmail und einen für alle anderen Accounts. Der gmail-Account ist bereits vorkonfiguriert durch die Eingabe eurer google-Accountdaten bei der Ersteinrichtung des Smartphones. Den anderen Mail-Account konfiguriert ihr durch Starten der Mail-Anwendung oder in den Android-Einstellungen unter Konten. In der Regel reicht es hier aus, Eure Adresse einzugeben (beispielsweise jemand@icloud.com) und natürlich das Passwort. Die entsprechenden Infos zum Postfach (Serveradressen etc.) sollte sich das Smartphone bei den jüngeren Androidversionen selbst holen. Schlägt das fehl, kann man die entsprechenden Daten aber auch manuell eingeben.

Neu hinzukommen wird bzw ist bereits als offene Beta (und man benötigt ein Invite) Googles etwas anderer Mailclient Inbox. Diese App ist ebenso wie die gmalil app auch für iOS erhältlich. Einen schönen Überblick über das, was damit machbar ist, hat Caschy mal in seinem Blog zusammengefasst.

Ein Video dazu gibt es hier:



3. Kontakte und Kalender

a. Kontakte

Hier reicht es aus, in der OS X App "Kontakte" bei Accounts auf google zu klicken (sollte das noch nicht vorhanden sein, weil ihr das nicht in den Systemeinstellungen aktiviert habt - siehe oben - , könnt ihr durch klick auf das +-Symbol Euren google-Account hinzufügen. Zusätzlich müsst ihr noch die checkbox „Diesen Account aktivieren“ setzen:

Kontakte-yosemite.jpg

Eure Daten werden nun mit google synchronisiert und sollten auf Eurem Smartphone erscheinen. Adressen, die ihr nun dort eingebt landen auf Eurem Smartphone, die, die ihr auf dem Handy anlegt landen auf dem Mac. Als dritte Möglichkeit könnt ihr auch das Webinterface von gmail nutzen und dort Eure Kontakte verwalten. Funktioniert prima!

Empfehlenswert ist es noch, um Dubletten zu vermeiden, bei den Konten der OS X App die icloud zu deaktivieren.

Falls ihr nicht via google syncen wollt sondern weiter die icloud nutzen möchtet ist Smooth Sync für Kontakte eine gute Wahl, wenngleich nicht kostenlos.

b. Kalender

Hier müsst ihr auch in der OS X-Kalenderapp die entsprechenden Daten eintragen (sofern ihr diese nutzen wollt):

Kalender-yosemite.jpg

Alternativ dazu gibt es ebenfalls mit Smooth Sync for Cloud Calendar eine kostenpflichtige App, wenn ihr die iCloud weiter nutzen möchtet.

4. Musik:

Früher war es eine regelrechte Pest Inhalte aus iTunes auf dem Androiden zu nutzen. Neben gerätespezifischen Diensten wie Samsungs Kies gab es auch reichlich Drittanbietersoftware, die das Problem lösen sollten. Populär sind iSyncr und Doubletwist.

Alternativ kann man auch die Songs einfach in das Musikverzeichnis des Handys schieben, hat dann aber immer noch keine gescheite Playlistverwaltung etc.

Nachteil: Hat man DRM-geschütze Musik via iTunes erworben funktionierte das nicht. Alles in allem recht unbefriedigend, gerade wenn man den Komfort von iTunes gewohnt ist.

Abhilfe schafft hier die App Google Play Music. Mit Hilfe dieses Dienstes und der App Music Manager kann man bis zu 20.0000 eigene Titel in die google-cloud laden und diese dann entweder via Webplayer anhören oder eben auch aufs Android-Handy streamen respektive dort herunterladen für den offline-Betrieb. Auch ein erneute Download der Musik aus der google-cloud auf einen Mac ist möglich. (dazu später noch mehr). So hat man quasi ein Backup seiner Musik. Eventuell fehlende Cover werden wie bei iTiunes auch ergänzt und man bekommt noch Infos und Empfehlungen zu anderen Bands etc. Das funktioniert ähnlich gut wie bei Spotify und Konsorten.

All Diese Funktionen sind kostenlos. Nebenher bietet google (natürlich) auch einen gut sortierten Shop an, wo man Musik kaufen kann. Diese können hierüber dann auch in iTunes importiert werden.

Erster Schritt ist die Installation der App via Play Store und das herunterladen des Music Managers.

Wenn man diesen installiert hat und startet (entweder durch klick auf das Icon in der OS X Menuleiste oder in den Systemeinstellungen), kann man die Grundeinstellungen festlegen (Beispielsweise wo die lokale Musik gespeichert wird):

Music-Manager.jpgMusic-Manager-2.jpg

Nun kann der Upload in die Cloud beginnen. Das kann je nach Umfang schon etwas dauern. Man kann den Upload aber jederzeit pausieren oder sich den Status anzeigen lassen.

Nach Abschluss des Uploads steht die Musik in der Smartphone-App zur Verfügung und kann entweder gestreamed oder auf das Telefon heruntergeladen werden. Auf anderen Rechnern kann man die Musik aber auch via Browser hören.

In Gestalt des Radiant Players gibt es nun auch für den Mac-Desktop einen Wrapper, mit dem man die Musik prima verwalten und hören kann. Größter Vorteil zum Browser ist es, dass man die Sondertasten der Mac-Tastatur (Vorwärts, Rückwärts, Play/Pause etc.) nun verwenden kann. Playlisten, die ihr damit erstellt (also dem Radiant Player oder dem Browser) werden sofort zum Handy gesynct und vice versa. Auch wenn einzelne Stücke hinzugefügt werden werden die im Falle von offline-Playlists direkt hinzugefügt.
 
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5. Photos

Das ist entweder ein denkbar einfaches Thema oder kann recht kompliziert ausarten, je nach Art und Weise wie man seine Bilder auf dem Mac verwaltet. Organisiert ihr Eure Fotos selbst in Verzeichnissen könnt ihr diese einfach auf das Handy verschieben. Mittels der Galerie oder jünger der Fotos-App auf dem Smartphone werden diese ganz normal angezeigt und können auch bearbeitet werden. Natürlich stehen auch zig andere Alternativen zur Verfügung um die Bilder zu betrachten oder zu bearbeiten.

Falls ihr Bilder vor zu neugierigen Augen verbergen wollt, könnt ihr einfach eine leere Datei mit dem Namen .nomedia in das Verzeichnis legen. Die Fotos werden dann nicht mehr in den entsprechenden Apps angezeigt. Natürlich könnt ihr dennoch mittels eines Dateimanagers die Bilder sehen und bewusst anzeigen lassen.

Komplizierter wird es, wenn der Sync automatisch stattfinden soll. Fotos, die mit dem Smartphone gemacht werden können auf diverse Wege den Weg auf dem Mac finden. Entweder via USB, WLAN oder eben auch über die Cloud. Caschy hat in seinem Blog eine wunderbare Anleitung geschrieben, wie man via dropbox die Fotos vom smartphone in iphoto bekommt. Da Apple iPhoto nicht mehr weiter entwickelt und es bei entsprechend großen Bibliotheken eh recht langsam war ist vielleicht ein dritter Weg interessant:

Picasa. Im Picasa-Download ist auch eine kleine App enthalten, die google+-Auto Backup heisst.

Fotos.jpg

Diese führt ein Backup von frei zu definierenden Ordnern oder aber auch der iPhoto-Bibliothek durch. Bilder ab einer Größe von > 2048 Pixel belegen den Speicher, welchen ihr mit Eurem google-Account bekommt. Von Haus aus sind das 15 GB, die euch zur Verfügung stehen. Etwas knapp. Jedoch kann man für 2$ im Monat auf 100 GB aufstocken bzw. für 10 $ bekommt man 1 TB. Das sollte auch für mittelgroße Bibliotheken reichen. Die hochgeladenen Fotos stehen Euch dann in der google Foto-App auch auf dem Smartphone oder im Web zur Verfügung, können dort in Alben organisiert, geteilt und weiter verarbeitet werden. Allerdings sind diese auf dem Handy nicht automatisch offline verfügbar (das muss manuell angestoßen werden).

6. Browser und Bookmarks

Mittlerweile benutze ich auch am Mac nur noch Chrome. Der Grund sind die vielfältigen Extensions (beispielsweise Pushbullet oder Lastpass), die hohe Geschwindigkeit aber hauptsächlich die Synchronisierung zwischen dem Android-Smartphone. Lesezeichen werden automatisch synchronisiert, ich kann Tabs geräteübergreifend nutzen (in beide Richtungen).

7. Download von gesicherten Daten / Kontoübersicht

Das Thema hat zwar weniger etwas mit dem Smartphone zu tun (es sei denn, man nutzt due automatische Sicherung der Photos vom Smartphone in die Cloud via google+, s.o.), sei der Vollständigkeit halber aber erwähnt: Wie bekomme ich meine gesicherten Daten aus der Cloud nun wieder zurück auf den Rechner?

Ganz einfach: In den Accounteinstellungen von google (im Webbrowser) findet sich ein nützliches Tool mit Namen Takeout:

Takeout.jpg

Dort wählt ihr die zu ladenden Daten aus und klickt auf “weiter”. Es wird ein gepacktes Archiv erstellt (das kann je nach Größe etwas dauern, bis dieses erstellt ist) Ihr könnt die Daten nun direkt in Euer gdrive schupsen lassen oder euch den Downloadlink per mail senden lassen. Sehr simpel.

Wenn jetzt jemand Magenschmerzen hinsichtlich der Datensammelwut Googles hat sei folgende Lektüre mal ans Herz gelegt: Caschy (wieder einmal) hat einen prima Blogeintrag zum Thema Kontoeinstellungen verfasst, die man sich zumindest einmal ansehen sollte. Schliesslich will man ja doch wissen, was Google von einem wann und wie speichert.

8. Viren und Trojaner / Adware / Berechtigungen von Apps

Häufige Frage: Brauche ich einen Virenscanner oder ähnliches auf meinem Smartphone? Kurze Antwort: Nein, wenn ihr euch nicht aus dubiosen Quellen eindeckt.

Android ermöglicht es auch ganz ohne Root oder sonstigen Tricks Software abseits des üblichen Appstores (Googles Play Store) zu installieren.
Dazu muss man nur in den Einstellungen des Telefons einen entsprechenden Haken setzen und kann dann die entsprechenden Installer auf das Telefon bringen (downloaden, auf SD Karte schieben etc) und dann via Dateimanager starten. Wenn man sich hier nun aus eher dubiosen Quellen bedient ist die Gefahr für einen Schädling naturgemäß deutlich höher als wenn man im Playstore bleibt (dann tendiert die Gefahr sich über Apps einen Schädling einzufangen gegen Null).

Alternativen zu Googles Playstore, die sicher sind, sind vor allem Amazons Appstore (die auch sehr häufig Aktionen haben, wo man sehr günstig an gute Apps kommt) oder diverse kleinere (siehe hierzu auch einen kleinen Bericht in der c’t 13/2014, Seite 118ff.)

a. Fragmentierung von Android

Natüriich haben Geräte mit einem veralteten Android (ich meine damit Geräte mit Android 2.x und 3.x → Immerhin noch ca. 10% aller aktiven Systeme - Stand Dezember 2014.) veraltete Software installiert und vermutlich auch Sicherheitslücken, aber mal ehrlich: Wer nutzt solche Geräte noch für mobiles Banking oder andere sicherheitsrelevanten Dinge? Zum Vergleich: Bei iOS war der Anteil von iOS 6 oder kleiner im Dezember 2014 bei ca. 5%, bei Windowsphone lag der Anteil von v7 bei ca. 15%.

Ab Android 4 (Ice Cream Sandwich) hat Google seine Strategie geändert und stellt sicherheitsrelevante Softwarepakete auch abseits der installierten Version zur Verfügung. Es macht also beispielsweise keinen Unterschied, ob ich den Browser Chrome auf einem Gerät mit Android 4.0 oder 4.4.4 verwende. Die App ist sicherheitstechnisch gleich. Das gilt für sämtliche sogenannten Google-Apps und die dazugehörigen Dienste. Die Hysterie um die Fragmentierung der Androidversionen ist daher aus rein sicherheitstechnischen Aspekten viel zu übertrieben. Ice Cream Sandwich erschien im Oktober 2011. Zu dieser Zeit erschien auch iOS 5.0. Wie weit dies noch von aktuellen Sicherheitskomponenten versorgt wird darf jeder für sich selbst beantworten.

Eine weitere Möglichkeit der Aktualisierung des Phones, auch wenn es herstellerseitig nicht unterstützt wird ist die Verwendung eines Custom ROMs. Dazu unten mehr.
 
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b. Berechtigung von Apps

Ein häufig genanntes Argument gegen Android ist, dass es ohne weiteres nicht möglich ist, eine installierten App hinsichtlich ihrer Berechtigungen einzuschränken. Von Haus aus ist man auf Gedeih und Verderb dem ausgeliefert, was der Entwickler der App für eben diese festlegt. Während dies in den meisten Fällen keine große Sache ist, gibt es dennoch einige Apps, bei denen man nicht sicher ist, warum den ausgerechnet diese oder jene Berechtigung vorliegen muss. Warum ein Messenger auf die Kontake auf dem Smartphone zugreifen darf ist noch irgendwie nachvollziehbar. Warum ein Spiel das können muss wohl eher nicht. Leider bleibt dem Anwender ohne Eingriffe in das OS selbst keine Möglichkeit dies zu unterbinden. So muss man sich eben entscheiden, ob man die entsprechende App benutzen möchte oder eben nicht.

Manche Herstellerversionen von Android-Telefonen und viele Custom ROMs ermöglichen eine größere Kontrolle über die Berechtigung einer einzelnen App. Eine schöne Zusammenfassung dessen, was beispielsweise mit Cyanogenmod möglich ist findet ihr hier.

9. Nützliche Apps und Sonstiges

Ein häufiger Kritikpunkt / Vorurteil gegenüber Android ist immer, dass das Softwareangebot nicht mit iOS mithalten kann. Angeblich gäbe es Profianwendungen (was auch immer das genau sein soll) nur für das OS aus dem Hause Cupertino. Das kann man sehen wie man möchte: Jedes OS hat seine Vorteile, was das betrifft und sagen das nicht auch die Windows-Anhänger über OS X, dass dort das Softwareangebot eher schlecht sei? Fakt ist jedoch, dass es dort über eine Million Apps gibt. Bei dieser schieren Anzahl von Anwendungen ist es natürlich schwer die Rosinen zu finden (wobei die Charts dort recht aussagekräftig sind, die Kommentare zu den einzelnen Apps leider nicht immer). Auf folgende mag ich nicht mehr verzichten (wobei es die meissten natürlich auch für iOS oder WP8 gibt), auf die Nennung der üblichen Verdächtigen wie Twitter, Whatsapp, facebook etc. schon. Die solten ja hinlänglich bekannt sein.

a. Dateimanager

Das Schweizer Taschenmesser unter den Android-Tools ist sicher Airdroid. Ob es das Aufspielen von neuen Klingeltönen, das Verwalten von Kontakten, einen Dateimanager, SMS-Backup geht: Mit diesem Tool geht einiges. Als klassischen Dateimanager mit Media-Fähigkeiten und weiteren Extras ist der ES Datei Explorer eine gute Wahl.

b. Office

Google selbst bietet selbst eine kleine aber feine Office-Suite an, welche für viele Dinge, die man unterwegs brauchen könnte, nützlich ist. Gekoppelt mit dem Google Drive-Laufwerk (einer Art Dropbox von Google) können Docs (Texte), Sheets (Tabellen) und Slides (Präsentationen) erstellt werden. Toll hieran ist zweierlei: Zum einen sind die dort erstellten Dokumente teilbar, mit Arbeitsgruppen online bearbeitbar und MS Office-kompatibel (was ich allerdings nie richtig testen musste - Für kleinere Sachen sollte es aber gut reichen). Zum anderen können die Dateien auch an jedem Rechner mit Browser weiterverarbeitet werden. Und als Sahnehäubchen wird der verbrauchte Speicherplatz im Drive-Laufwerk nich berechnet.

Nennenswert wären dann natürlich noch Office Mobile von Microsoft selbst. Allerdings kann diese Lösung nur Daten im Microsoft OneDrive gesichert sind. Der Zugang dazu ist auch kostenlos. Praktisch sicherlich für Leute, die sowieso Office for Mac schon installiert haben und auch das OneDrive nutzen - ich gehöre nicht dazu - um unterwegs Zugriff auf die entsprechenden Dateien zu haben und auch weiterzuverarbeiten.

Als Lösung für Tablets ist Softmaker Office HD für Tablets eine Empfehlung. Ich selbst habe es nicht getestet, aber die Leute der c’t (in Ausgabe 02/2015). Deren Fazit fällt positiv aus. Preislich liegt das Programm bei 23 Euro, einzelne Apps bei 8 Euro. Es gibt aber auch Trialversionen im Play Store.

c. Backup

Hat man seinen Droiden nun endlich soweit eingerichtet sollte man ein Backup anfertigen.

Android sichert von Haus aus viele Dinge schon selbsttätig in die Cloud, wenn man denn möchte: Hierzu muss man in den Einstellungen des Telefons bei Sichern & Zurücksetzen den Haken bei “Meine Daten sichern” setzen. Nun werden App-Daten (nicht die App selbst!), WLAN-Passwörter und andere Einstellungen (gekaufte und installiere Apps beispielsweise) auf Googles Servern gesichert. Sofern gewünscht wird, wenn das Telefon neu augesetzt werden muss oder man ein neues Telefon in Betrieb nimmt und man sich mit seinem Google-Konto anmeldet, die entsprechenden Apps installiert (je nach Appgröße kann das dauern), die Passwörter zurückgespielt etc. Da Musik,Fotos und Dateien aus dem Google Drive eh schon in der Wolke liegen, stehen diese auch wieder zur Verfügung, allerdings erstmal nur online. Will man beispielsweise Playlisten aus Play Music offline nutzen muss man diese erst wieder herunterladen. Bis man alles wieder so angelegt hat (auch Ordner, Klingeltöne etc.) muss man noch etwas mehr Arbeit investieren. Aber rudimentär ist zumindest alles gesichert.

Alternativ dazu liefern viele Handy-Hersteller liefern eigene Backup-Lösungen mit (Huawei, LG, Samsung, Sony). Nachteil dieser Lösung: Was mach ich, wenn mein nächstes Telefon kein Samsung mehr wird sondern ein LG?

Man nimmt etwas herstellerunabhängiges! Bekannt und beliebt sind vor allem Helium für ungerootete Telefone und für gerootete Titanium Backup. Letzteres ist sehr mächtig, gerade in der Pro-Version bleibt kaum ein Wunsch offen. Für beide Programme gibt es in der Play Store Beschreibung zur jeweiligen App ein Video, welche die Funktionsweise recht gut erläutern.


Die letzte Möglchkeit ist ein sogenanntes NANDroid-Backup. Via ClockwordMod Recovery oder TeamWinRecovery lässt sich der gesammte Flashspeicher des Smartphones sichern und bei Bedarf zurückspielen. Wenn man einen Restore durchführt, ist das Telefon anschliessend Byte für Byte in dem Zustand in dem es zum Backupzeitpunkt war. Inklusive aller Apps, Daten, etc. pp. Natürlich ist gerade hier die Installation nicht ganz ohne Stolperfallen und für Einsteiger nicht unbedingt zu empfehlen, aber denen reicht vielleicht auch die obigen Möglichkeiten.

d. Pushbullet

Pushbullet hat sich seit meiner Entdeckung und Vorstellung in der ersten Version dieses Guides recht gut gemacht.

Dieses kleine Tool nebst Chrome-Extension bietet bequeme Möglichkeiten vom Browser des Macs (wenn es denn Chrome ist, Ein Safari-Plugin ist aber in Arbeit) zum Androiden zu pushen. Seien es Bilder, URL, die Zwischenablage. Andersrum funktioniert das ebenso. Hilfreich beispielsweise, wenn ihr Eure Passwörter via Passwortmanager auf dem Mac verwaltet und diese aufs Handy bekommen müsst.

Ebenso übermittelt das Tool auch die Android-Notifications, also die kleinen Meldungen die bei eintreffenden Mails, Anrufen etc. aufpoppen. Diese seht ihr dann am Rechner direkt in der Mitteilungszentrale und braucht nicht aufs Handy schauen. Auch SMS können mittlerweile beantwortet werden (etwas, was ich seit seligen Tiger-Zeiten vermisst habe), Whatsapp-Nachrichten leider nicht.

Hier ein Video zu den Features:



10. Rooten und Custom Roms (alternative Betriebssysteme)

Warum sollte man sein Telefon rooten? Weil es weitere Möglichkeiten eröffnet. Gerade bei älterer Hardware, die seitens der Hersteller vielleicht nicht mehr unterstützt wird. Anders herum bedeutet das allerdings auch, dass man sich vorher die Frage stellen sollte, ob man das wirklich tun will oder muss. Ein Anwender mit einem halbwegs aktuellem Android (ab 4.x), der nur telefoniert, etwas Instant Messaging betreibt und vielleicht noch das Telefon als MP3-Spieler nutzt braucht keinen Root-Zugang.

Stören allerdings herstellerbezogene Bloatware (Samsung-User wissen vielleicht was ich meine) und verlangsamen Updates das System, weil die Summe der Apps mittlerweile zu speicherhungrig sind ist Rooting durchaus eine Option. Auch wenn man sein Telefon komplett google-frei betreiben will kommt man um das rooten und anschliessendem Aufspielen eines Custom ROMs nicht herum.

Wie rootet man nun? Das ist stark abhängig vom verwendeteten Telefon und auch vom Desktop-Betriebssystem welches man zum rooten verwendet (Windows, Mac, Linux). So gibt es beispielsweise vom populärstem Custom ROM Cyanogenmod einen Installer für den Mac, der den Anwender an die Hand nimmt und Schritt für Schritt durch das Aufspielen führt. Blöd nur, dass der zum jetzigen Zeitpunkt nicht kompatibel mit Yosemite ist. Hier bleibt also nur das rooten per Hand übrig.

Ein großes Forum, welches Hilfestellung in all diesen Bereich gibt ist die XDA-Developers-Community. Hier kann man gezielt nach seinem Handy suchen und schauen, welche Möglichkeiten es gibt. Ausführliche Tutorials und Guides runden das Ganze ab. Im Deutschsprachigen Raum ist android-hilfe.de recht gut. In den Unterforum findet man für das jeweilige Handy Tutorials und Vorstellungen von Custom ROMs, kann Fragen stellen, falls man mal hängen bleibt und sich einfach austauschen.

Eine Liste von Custom-Roms mit Erläuterungen findet man bei Androidpit.
 
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Ich kann ja Adressen und Kalender weiterhin über die iCloud mit dem Android Smartphone syncen, gibt ja diverse Apps dafür die CalDav und CardDav können... wo ist der Unterschied zwischen iCloud und Google? Hab ich unterschiedliche oder erweiterte Möglichkeiten über Google? Wenn ich zu Android wechsle, aber den Mac behalte, will ich ja nur einen Syncdienst hierfür!
 
Ich kann ja Adressen und Kalender weiterhin über die iCloud mit dem Android Smartphone syncen, gibt ja diverse Apps dafür die CalDav und CardDav können... wo ist der Unterschied zwischen iCloud und Google? Hab ich unterschiedliche oder erweiterte Möglichkeiten über Google? Wenn ich zu Android wechsle, aber den Mac behalte, will ich ja nur einen Syncdienst hierfür!

Es sollte eigentlich keinen großen Unterschied machen. Beide Dienste sind zuverlässig, via Browser zu erreichen und zu pflegen und arbeiten syncen zuverlässig. Wegen der Verzahnung mit weiteren google-Diensten (google+ beispielsweise) und einer möglichen Abkehr von OS X hab ich mich aber für die google-Dienste entschieden. Nur beide sollte man wegen Dublettengefahr nicht gleichzeitig aktiv halten.
 
Entscheiden will ich auch nur für einen Dienst, über kurz oder lang will so oder so über eine eigene Cloud das einrichten... mal schauen, was ich über meinen Webhoster machen kann.

Jedenfalls werde ich deinen Thread mit Argusaugen beobachten... sehr interessant und gut beschrieben für Androidneulinge! :)
 
Super Thread, vielleicht nimmt es einigen die Angst mal was neues zu probieren und sich auf einen Androiden einzulassen.
Ich habe es letzten Sommer getan und bis jetzt bereue ich es nicht.

Meine Fotos synce ich mit der App FolderSync zu googledrive und habe sie somit auch gleich auf meinem MacBook.
Anstatt Safari benutze ich jetzt den Chrome Browser und habe auf allen Geräten meinen Verlauf, Lesezeichen und Passwörter.
 
Entscheiden will ich auch nur für einen Dienst, über kurz oder lang will so oder so über eine eigene Cloud das einrichten.

Hab das auch mal angetestet (mit owncloud), war aber von der performance meines Providers nicht sehr angetan. Da sind die großen Player einfach deutlich flotter. Zudem wäre das ein weiteres Projekt, welches gewartet werden müsste und da fehlt mir ehrlich gesagt die Lust zu. :)
 
Jedenfalls mal ein DANKE :clap: für den thread und deine Mühe, gibt ne glatte :upten:


Danke Button ist ja weg gezaubert hier! :confused:
 
Entscheiden will ich auch nur für einen Dienst, über kurz oder lang will so oder so über eine eigene Cloud das einrichten... mal schauen, was ich über meinen Webhoster machen kann.
Als Datei-Syncdienst funktioniert BittorrentSync (sehr schnell, die Daten bleiben vollständig auf eigenen Rechnern) super. Es ist zwar prinzipiell server-los, aber man kann sich einen Rechner (in meinem Fall ein RasPi) hinstellen, der 24/7 online ist, der dann die Server-Rolle übernimmt.

Ansonsten Cal/CardDAV beim IMAP-Anbieter (Fastmail bei mir). Und neuerdings benutze ich sogar den WebDAV von Fastmail für Programme, die das zum Synchronisieren unterstützen.

Ich komme, mal abgesehen vom PlayStore, vollständig ohne Google-Dienste aus. :)
 
Gute Nachrichten in Sachen Musik: Bei Google Play Music kann man nun 50.000 statt 20.000 eigene Songs kostenlos hochladen. Das nenn ich mal eine Aufwertung! :)
 
Gute Nachrichten in Sachen Musik: Bei Google Play Music kann man nun 50.000 statt 20.000 eigene Songs kostenlos hochladen. Das nenn ich mal eine Aufwertung! :)

Kenn mich ja nicht so mit Android aus, ist das sozusagen das Gegenstück zu iTunes Match?
 
Ja. Du kannst von beliebigen Quellen deine eigene Musik (gekaufte, gerippte etc.) hochladen und dann aufs Android-Gadget oder eben im Webbrowser streamen. Bzw. auch herunterladen. Es ist also keine Streaminglösung à la Spotify oder Deezer sondern eine Streaminglösung für deine eigene Musik. Ich nutze das zum einen als Backup-Lösung und Ergänzung zu Googles Musikstreamingflat (Play all inclusive für 10 Euro, respektive 8 Euro für die, die seit Anfang an dabei sind). Dort fehlende Titel (beispielsweise der Led Zeppelin-Katalog) werden dann auch normal streambar. Und das nun eben kostenlos.
 
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Habe mir mein Note 4 mittlerweile weiter eingerichtet. Mails synchronisieren perfekt, Lesezeichen in Chrome auch, alle Musiktitel in die cloud zu play music hochgeladen, können auf dem Note 4 gehört werden via cloudstreaming. Bon!

Es gibt aber noch einige Baustellen: Ich bekomme die Kalenderdaten vom Mac (icloud) nicht aufs Note 4. Wenn ich im google Kalender auf dem Note 4 einen neuen Termin eingeben, erscheint dieser dann brav auf dem Mac-Kalender, wo ich ja einen google account angelegt habe. Muss ich jetzt alle Kalendereinträge auf dem Mac in google-Einträge umwandeln, damit diese auch auf dem Note 4 erscheinen? Dann würde ich zukünftig nur noch Einträge auf dem google account vornehmen.

Gleiches gilt für die Kontakte: Die auf dem Note 4 neu eingetragenen Kontakte erscheinen schön auf dem Mac, nicht aber mein Altbestand an Kontakten auf dem Mac (icloud).

Ist das normal?
 
Klingt normal: Sowohl was den Kalender als auch die Kontakte betrifft musst Du innerhalb der entsprechenden OS X-App natürlich den entsprechenden Google-Account nutzen, damit synchronisiert wird. Bei den Kontakten kannst Du aus der iCloud-heraus die Kontake exportieren und dann in den google-Account importieren.

Dann sollte alles reibungslos laufen.
 
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Danke! Jetzt läuft alles rund. Synchronisiere jetzt auch auf Mac und iPad über google die Termine und Kontakte. Evernote ist auch plattformübergreifend klasse. Läuft alles bisher gut. Habe mich mit den wichtigsten Apps aus dem Play Store eingedeckt und dabei einige Perlen gefunden, die es bei Apple so nicht gibt.

Ich hoffe, dass die Telekomiker endlich mal Lollipop ausrollen und das dann auch dauerhaft gut läuft. Einige Bekannte meinten nämlich, dass bei ihnen Android nach ein paar Monaten langsamer wird. Mal sehen.

Bin von der Stiftbedienung so angetan, dass Apple schon ein iPhone mit Stift und Handschrifterkennung rausbringen muss, um in zwei Jahren in die nähere Auswahl zu kommen. Gleiches gilt wohl auch für das iPad. Schiele schon länger Richtung Note 10.1 bzw. Surface. Es bleibt also spannend.
 
5.0 hat noch ein paar Problemchen (unter anderem einen memory leak) läuft aber im Großen und Ganzen ganz gut. 5.1 auf dem Nexus ist ein gutes System (der memory leak ist aber immer noch da). Da aber auch eigentlich alles aktuelle prima mit KitKat läuft braucht es da keine Eile. Und in Sachen Sicherheit gibt es ja auch Neuigkeiten. Übersetzt und gut zusammengefasst beim guten alten Caschy.
 
Danke für den Thread Ezekeel! :)

Hier wird von dir ja Handys angesprochen, gilt das 1zu1 auch für Tablets?
(Gedenke mir demnächst wahrscheinlich ein 8 Zoll Sony Xperia Z3 Tablet Compact zu kaufen)

Und sind die Android Apps gut angepasst an die Bildschirmgrößen?
(Sorry, bin mit Android, Tablets und dem ganzen drumherum noch völlig jungfräulich
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)
 
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