Kommt ja drauf an. Man möchte gerne wissen, wie man früher dies und jenes erbaut hat, ohne Computer, aber in Köln hatte man auch eine Bauzeit, jenseits von gut und Böse. Das wird wohl nur der Stuttgarter Bahnhof toppen können.
Nur was nutzt es mir persönlich zu wissen, wie man eine Pyramide baut? Es geht zwar auf deinen Seite Wissen verloren, dafür kommt neues Wissen hinzu. Wie man eine Telefonzelle nutzt und die Karten dafür kauft, muss heute keiner mehr wissen. Analoge Fotografie, genauso. Das muss keiner mehr wissen. Oder wie man Überweisungsträger ausfüllt und in den Nachtbriefkasten einwirft. Und auch früher waren die meisten damit überfordert, den Videorekorder zu programmieren oder eine Sat-Schüssel auszurichten.
In der Fotografie nutzen wir auch KI zur Bildbearbeitung. Die "KI" früher hieß z.B. für Freisteller Kinderarbeit. Hochladen, von Kindern freistellen lassen und runterladen. Danach wurde es eben nach Asien, Bulgarien usw. ausgelagert. Aber die KI zeigt dir an, welches Gruppenbild die wenigsten geschlossenen Augen hat, gruppiert Sets und gleicht Bilder an. Geht alles händisch, aber dauert eben länger und das zahlt dir kein Kunde.
Wofür früher der Hochzeitsfotograf Tage benötigt hat, bekommt er heute wiederholgenau in wenigen Stunden hin. Weil es oftmals auch lästige Arbeiten sind, die auch ein Affe machen könnte (freistellen, maskieren). Ich meine Zalando war es, die pro Produkt nur 7min benötigen, inklusive Freisteller.
Midjourney und DALL·E werden auch keine Fotografie ersetzen.
Das man nicht alles über etwas wissen muss um es zu benutzen ist schon klar.
Man muss also kein Auromechaniker oder Mechatroniker sein um Auto zu fahren. Dennoch schadet es nicht, gewisse Grundprinzipien über die Funktion einer Sache zu haben.
Dann merkst nämlich auch ganz schnell ob dich die Werkstatt über den Tisch ziehen will oder nicht.
Die meisterhaften Bauwerke der Antike und des Mittelalters, aber auch die Bauten anderer Kulturen vor 10.000 bis 15.000 sind ein gutes Beispiel.
Warum wissen wir nicht wie die gebaut wurden? Weil unsere Mascxhinorientierten Ingenieure gar nicht dafran denken so ein Szenario mal durchzuspielen - z.B. anhand einer Simulation.
Wie konnten die Römer tausende Kilometer von Strassen und Aquädukte bauen die auch nach nach 2000 Jahren auffindbar und teilweise benutzbar sind.
Oder den Limes über hunderte Kilometer schnurgerade anlegen, ganz ohne Laser und GPS.
Das Strassennetz der Inka zieht sich entlang der ganzen Ostküste Südamerikas von 0 m bis 6000 m über dem Meeresspiegel - und wird vor allem in den Anden noch genutzt.
China hat schon vor 3000 Jahren SChiffe aus Holz gebaur, gegen die selbst heutige Riesenschiffe wie Spielzeuge wirken.
Wie schafft men es ohne Kran und LKw eine Mauer zu bauen in der Blöcke mit 2000 tonnen Gewicht eingelassen sind.
Und wie kann man eine Mauer ohne Metallwerkzeuge und Mörtel bauen in deren Fugen man nicht mal ein Platt Papier reinschieben kann.
Wie schafften es Römer und Krthager Molen von mehrereren hundert Metern oder ganze künstliche Hafenbecken mitten ins Meeer zu setzen - die Fundamente liegen also mehrere Meter unter Wasser.
Wie gelang es den Polynesiern nahezu alle Inseln im Pazifik zu besiedeln?
Wann und wie kamen die ersten Menschen auf den amerikanischen Kontinent?
Und das Kolosseum in Rom ist immer noch die Mutter aller Stadien - in dem schon Konzepte umgesetzt wurden die wir erst mit Computern realisiert haben.
Wir nutzen also in vielen Bereichen Grundlagen, die anderen Kulturen und Völkern schon vor Jahrtausenden bekannt waren, während die heutigen führenden Technologieländer noch vor die Haustür oder einfach auf die Wiese geschissen haben.
Und erst unter unsere so fortschrittlichen Zivilisation wird seit ende des 19. Jahrhunderts das Klima des Planeten gekillt. Neben anderen zusätzlichen heftigen Umweltzerstörungen, die auch mit Landwirtschaft und Massenproduktion allgemein zu tun haben.
Und kein Computersystem verhindert das. Im Prinzip sind wir noch Dümmer als unsere Vorfahren.
Denn die Crux ist, je fortschrittlicher unsere Technik ist und um so mehr sie genutzt wird, um so mehr steigt auch die Zerstörung unseres Planeten.
Unsere Technik eerliechter uns sicher auch das Leben und Arbeuten. Der wOhlstand steigt.Man wird dabei satt aber auch bequemlich und faul -und hört auf zu denken.
Davon ab: zu den Beispielen die ich oben aufgeführt habe gab und gibt es hervorragende Archäologie-Dokus auf ZDF Info und ZDF neo.
z.B. Ursprung der Technik. Oder überhaupt diese ganze Terra X-Reihe. Das ist ganz was anderes als die Pseudodokus der privaten.
Statt sich an Netflix aufzugeilen sollte der/die eine oder andere mal reinschauen und staunen.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass früher alles besser war - aber in einigen Belangen sollten wir schon back to the roots.
Und sei es nur dass wir wieder lernen, wie man Böden fruchtbar hält ohne massenweise Kunstdünger und NItrate ins Grundwasser schütten oder mit Pflügen über den Acker donnern als gälte es Steinkohle aus mehreren hundert Metern tiefe zu holen.
Schon südamerikanische Kulturen haben Städte mit zehntausenden Einwohnern mit landwirtschaftlichen Produkten versorgt, ohne dabei die Böden auszulaugen.