Erinnert sich noch jemand an die Strategie von Microsoft, die in etwa lautete "Windows wird immer komplexer, die Stabilitätsprobleme bekommen wir ohnehin nicht mehr gefixt, also arbeiten wir zumindest daran, dass der Reboot schneller wird, denn Reboot tut gut"? Vielleicht ist's etwas überspitzt formuliert, aber ich erinnere mich an ein Interview mit einem Microsoft-Manager, das in etwa diese Aussage enthielt.
Ich bin froh, dass es
nicht so gekommen ist. Windows ist immer stabiler geworden im Laufe der Jahre, die Bluescreens von Windows 95/98/Me beim Anstöpseln von USB-Geräten zum Glück lange vorbei. Keine Ahnung, was macOS damals machte. Linux war stabil, aber hatte damals nur rudimentäre Benutzeroberflächen - viele Linux-Anwender haben gar komplett auf ein "Desktop Environment" verzichtet, weil ihnen ein Window-Manager reichte; für vieles reichte sogar die Shell.
Heute laufen alle 3 großen Betriebssysteme stabil. Aber der Fokus der Entwicklung ist jetzt ganz unterschiedlich, würde ich sagen:
- Windows 11 konsolidiert viele Altlasten, insbesondere die verschiedenen Systemeinstellungen - und das ist auch bitter nötig! Gerüchten zufolge soll man in Win10 sogar noch Drucker-Dialoge von Win 3.1 finden. Die Win8-Kachel-Optik hatte ebenfalls viele neue Dialoge eingeführt, die nie vereinheitlicht wurden.
- macOS hat offenbar weniger technische Schulden und wird mit immer mehr Features zugepflastert... muss man in macOS wirklich iOS-Apps ausführen können? Braucht's den Stage Manager? Und die Widgets in der Sidebar? Und den Shortcut zu Notizen in der rechten unteren Ecke? Letzteres habe ich wirklich noch nie benutzt. Aber zumindest die Vernetzung mit anderen macOS-Geräten finde ich top!
- Linux... tja, das Jahr, in dem Linux den Durchbruch auf dem Desktop schafft, ist immer noch nicht angebrochen. Die Milliarden von Shuttleworth haben uns Unity und MIR gebracht, beide Projekte sind tot, ebenso wie das Ubuntu Phone. Zumindest ist Linux aber sonst überall präsent, insbesondere als Basis für die Cloud und sogar als Subsystem in Windows 10 und 11.
Eine Sache noch...
Nein, ist es nicht. Das System an sich ist krank und in der heutigen Zeit überholt. Ein System das dauernd Updates benötigt, um sicher zu sein, st nicht sicher und technisch veraltet.
Ich denke da irrst Du Dich,
@picollo. Jedes ausreichend komplexe System - und das trifft sicherlich auf die 3 populärsten Betriebssysteme zu - kann nicht frei von Bugs sein, daher benötigt es fortlaufend Updates. Anders ausgedrückt: ein (ausreichend komplexes) System, das
keine Updates erhält, ist nicht sicher und technisch veraltet.