genau von denen lebt aber dieses Land - und sie beschaeftigen die weitaus meisten Arbeitnehmer in diesem Land.
Aber ohne Börsen und Finanzmärkte gäbe es auch nicht in dieser Form kleinere und mittelständische Unternehmen. Die beziehen nämlich eine Menge Kapital aus dem Bankensystem. Es ist oft nicht so, als ob da einfach ein paar nette Privatleute ihre Portmonnaies zusammenlegen und dann eine Firma daraus machen. Ganz zu schweigen von Risikokapitalgebern...
Ich denke, dass wir innerhalb der nächsten fünfzehn Monate sehr viel weiter unten eine neue Basis finden. Ungefähr so:
Das ist
lineares Wachstum.
Anders gesprochen: Die jährlichen Wachstumsraten oder Renditen würden nach deiner Annahme immer weiter sinken. Das ist
keine besonders plausible Annahme im weltweiten Massstab. Realiter dürfte deshalb die Wirklichkeit irgendwo zwischen unseren Bildchen liegen.
Unbeschränkte Kapitalmobilität passt nicht ganz zur eingeschränkten Mobilität der anderen Produktionsfaktoren.
Aber ist das schlimm, wenn man mal über den eigenen Tellerrand hinausblickt? Ist es nicht gar wünschenswert?
Nehmen wir mal an, ein Handyhersteller aus dem Ausland sei relativ kapitalmobil, und investiere sein Geld in eine Fabrik in Rumänien. Nun... Rumänien hat meines Wissens keine eigenen Handyhersteller. Damit entstehen in Rumänien viele, viele Arbeitsplätze - weil das Kapital mobil ist.
Und wo wir schon beim Punkt "sozial und gerecht" sind: das Eigentum am Kapital der Welt konzentriert sich auf die wohlhabenderen Ländern dieser Erde. Nicht so sehr auf welche wie Rumänien, sondern eher auf solche wie Finnland beispielsweise (Grösse mal aussen vorgelassen). Wenn das Kapital nun nicht mobil wäre, und immer nur in Finnland investiert werden müsste, dann würden diese Verhältnisse nicht selten bis in alle Ewigkeit festzementiert werden. Im Gegenteil: Die Lebensverhältnisse auf der Welt würden immer stärker auseinanderdriften...
So kann von Infrastruktur, Rechtsordnung und Bildung hierzulande profitiert werden, ohne selbst dazu vi beizutragen.
Im Gegenteil!
Nehmen wir mal an, du hast Kapital.
Das investierst du in Deutschland in eine Fabrik.
Wenn du dein Kapital in Deutschland investierst, dann profitierst du letztlich IMMER massiv von der Infrastruktur und Qualifikation von Menschen, die die meiste Zeit ihres Lebens in öffentlichen Anstalten ausgebildet wurden. Sei das nun dein eigener Mitarbeiter, der Monteur aus der Zulieferfirma, oder der Kerl von der Autobahnmeisterei. Und diese Menschen profitieren auch wiederum massiv von der Infrastruktur und Rechtsordnung in Deutschland. Denn es gibt gute Strassen, die zu deiner Fabrik oder den Häusern deiner Arbeiter führen, es gibt eine solide Wasser- und Stromversorgung über öffentlichen Grund.
Nehmen wir nun mal abweichend an, du hast Kapital, dass du im Ausland investierst. Damit profitierst du doch viel weniger von Deutschlands Infrastruktur, Rechtsordnung und Bildung. Sondern zum grössten Teil von dem, was mit deinem Kapital im Ausland eben angestellt wird, von Infrastruktur und Menschen im Ausland! Sicher... der, dem das Kapital gehört, der mag auch in Deutschland domiziliert sein, und von der Infrastruktur profitieren. Aber die Leute, oder das, was das Kapital vermehren soll, sitzt ja zum grössten Teil im Ausland.
Was uns schon zum nächsten Punkt führt...
Die völlig unterschiedliche Besteuerung von Arbeit (bis 43%) und Kapital(12,5%/25%) in Deutschland ist - gelinde gesagt - nicht optimal. Zwar trägt sie der o.a. Tatsache Rechnung, stellt aber sicher keinen Idealzustand dar.
Nun... ideal ist wenig auf der Welt.
Aber wo ist das grosse Problem?
Ich tönte es gerade schon an:
Ob direkt (mein eigenes sicheres Häuschen und meine eigene Schulbildung) oder indirekt (mein Chef hat seine Firma in Deutschland aufgemacht, weil die Infrastruktur so gut ist).
Der Faktor Arbeit und die Arbeitnehmer profitieren relativ gesehen viel stärker vom Standort Deutschland als Kapital (das mobil ist und im Ausland investiert sein kann).
Und dem trägt der unterschiedliche Steuersatz Rechnung.
Der oder das, was am meisten vom Standort Deutschland profitiert (der Faktor Arbeit, bzw. die Menschen, die arbeiten), werden auch am stärksten besteuert.
Der oder das, was weniger von Deutschland profitiert (mobiles Kapital) wird weniger besteuert.
Scheint irgendwo durchaus gerecht und fair, oder?