Akademie, Mediendesign-"Diplom": Was ist davon zu halten?

vorweg gesagt. ich halte von diesen ganzen dingen wie SAE, private Schauspielschulen usw usw sehr sehr wenig bis gar nichts.

und wenn ich mir hier so die themengebiete bei der "Deutsche POP"-Ak. anschaue die da bei mediendesigner stehen
dann denke ich mir, da kauft man sich 10 Bücher und schafft sich das einfach selbst drauf. wenn man es wirklich will dann schafft man das auch. und da braucht man keine "3 Aufbauseminare". 4h wochenstunden ... das sagt eigentlich schon alles. rechne mal durch was das heißt. wenn du dich zu hause hinsetzt hast du wahrscheinlich mehr davon. das ist genau soviel wie ein semesterseminar. und wenn du wirklich mediengestalltung usw studierst dann hast du um die 30 wochenstunden + dinge die du zu hause machen musst, projektarbeiten usw.

und auch wenn da "Diplomstudiengang" steht, das ist kein Diplom was du da hast. du bekommst einen wisch auf dem steht das du ein seminar belegt hast. mehr nicht.

also entweder du gehst an eine FH oder du kaufst dir für das geld ein paar bücher, (was wahrscheinlich biller ist) schaust dir tutorials im internet an usw.

also fingerweg von solchen sachen.
 
In 18 Monaten zum
Computergrafiker/in,
Printdesigner/in und
Webdesigner/in !

Muahahahaha...
:rotfl: :rotfl:

Selten so gelacht.
 
Was von den Ausbildungen im Design-Bereich bei der deutsche.pop zu halten ist, weiß ich wie gesagt nicht - hier bin ich prinzipiell immer skeptisch ...

Tatsache ist, die deutsche.pop bzw. Music Support Group kommt aus dem Audiobereich, siehe oben, sind da auch entsprechend sehr kompetent ...
Positiv anzumerken ist dabei, dass ein Teil der Tontechniker-Ausbildung in den Dorian Gray Studios, dem großen Studio-Komplex der MSG, stattfindet. Man macht sein Abschlussprojekt im 2. Semester also schon unter absolut professionellen Bedingungen in einem wirklich großen und professionellen Studio, wie man's auch im Berufsleben antreffen wird.

Die anderen "Studiengänge", sagen wir mal lieber Ausbildungen (kein anerkannter Abschluss, es besteht aber z.B. im technischen Audio-Bereich die Möglichkeit, nach dem 2. Semester den IHK-Abschluß zu machen), kenne ich nicht. Die MSG ist zwar eigentlich in so ziemlich allen Bereichen, in denen sie schult, selbst tätig (hat auch eigene Grafik- und Design-Abteilungen), aber wie weit das in Konzept und Praxis dann auch in der Schulung vermittelt wird, kann ich nicht sagen. Generell würde ich dazu raten, einfach mal anzurufen, man kann sich sicher ein, zwei mal mit reinsetzen und sich das Ganze anschauen, dabei auch mit den Leuten reden, die den Kurs schon 'ne Weile machen. Man zahlt ja dann gutes Geld für die Ausbildung, da kann man sich schon umfassende Informationsmöglichkeiten erwarten!
 
ich kenn genug leute die als autodidakten um einiges mehr drauf haben wie ausgebildete werbedesigner mit diplom und 1er schnitt.
kann mensch auf jede anderen Kreativen Beruf genauso beziehen.

Ich würde dir ne Ausbildung empfehlen...
Ein Studium ist erstens doch sehr oft viel zu realitätsfern und zweitens wie schon gesagt wurde...
die privaten kannste in die Tonne kloppen.
Teilweise die Staatlichen auch.

aber wie schon oben erwähnt...
ein Diplom ist in krativen Bereich so gut wie nichts mehr wert.


Ich habe z.b. schom mit vielen Fotografen zusammengearbeitet.
Und die haben mich nie nach einem Zeugnis gefragt...
wenn du bei axelspringen anfangen willst ist das evtl wieder was anderes...
viel glück. :)
 
Also ob man die privaten jetzt ALLE in die Tonne kloppen kann...

Ich war auch auf einer Privatschule für Grafik-Design und die habe ich bewusst gewählt nachdem ich die Düsseldorfer Uni für nicht gut befunden habe was Grafik-Design angeht. Vielleicht ist das von Schule zu Schule unterschiedlich, ich jedenfalls habe es nicht bereut bei einer Privaten studiert zu haben. Mein Diplom habe ich nach 9 Semestern auch und da es staatlich anerkannt ist, gehe ich mal stark davon aus, dass ich mich auch Diplom Designerin nennen darf...

Sie sind nicht alle schlecht, man muss eben nur vorsichtig bei der Auswahl sein. ;)
 
solche schulen werden von leuten die konservative/traditionelle ausbildungsstätten besucht haben oder noch besuchen immer ganz gerne runtergemacht, gründe dafür gibt es durchaus, manche davon sicherlich auch berechtigt. allerdings sollte man solche diskussionen dann etwas differenzierter führen.

das es um das deutsche bildungssystem nicht gerade gut steht ist allgemein bekannt und aus diesem grund sollte man alternativen nicht so einfach in den wind schlagen, auch wenn das unter umständen bedeutet, dass man selbst wohl doch nicht auf "der besten" schule war, solche aussagen werden sowieso oft nur von leuten getroffen, denen klar geworden ist, dass ihre ausbildung doch nicht so gut war wie eine andere. etwas besseres gibt es jedoch immer, also ganz locker bleiben :p

zur vermeintlich kurzen dauer: wenn man die ferien abzieht, die man in solch komprimierten lehrplänen meißt nicht hat, kommt man damit schon bedeutend näher an regelstudienzeiten für einzelfächer.

anerkennung des abschlusses: mit dem begriff diplom ist vorsicht angesagt, das wurde hier schon erläutert, es gibt aber durchaus privatschulen, die anerkannte abschlüsse vergeben - hier schon genannt wurde die sae: für einen bachelor ist man dann allerdings auch 2 1/2 bis 3 jahre beschäftigt. die durchfallquote beim studiengang "multimedia arts" an der sae liegt übrigens bei weit über 80%, nur um das thema des "erkauften" abschlusses mal etwas zu relativieren.

kosten und qualität der ausbildung: tja, das ist ein trauriges thema. eine gute ausbildung kostet halt nunmal geld. wenn man wert auf aktuelle und vor allem AUSREICHENDE soft- und hardware legt (was in audio- / visuellen bereichen übrigens eine menge sinn macht), dann kann man staatliche institutionen leider komplett vergessen. aber vorsicht: es gibt auch privatschulen, welche zb. billig-grafiksoftware einsetzen und veraltete systeme haben. wichtig ist hier der industriestandard.. und im bereich grafikdesign sind das ganz klar adobe und ehem. macromedia produkte.


um den horizont mal etwas zu erweitern: in den meißten westlichen ländern ist es vollkommen normal, für das studium eine menge geld zu bezahlen. spezielle kredite helfen, wenn die familie dafür nicht aufkommen kann. studiengebühren wie in deutschland sind noch garnichts.
und eins sollte jedem klar sein: die inhalte in fächern wie grafik-/kommunikationsdesign an durchschnitts-fachhochschulen sind auf sehr niedrigem niveau und absolut nicht praxisorientiert. trotzdem gibt es leute, die 6 oder mehr jahre auf einer solchen einrichtung "verbringen" und danach dann trotzdem noch über absolventen von privaten institutionen lästern, die 2-3 jahre semi-vollzeit und praktisch ohne ferien studiert haben. das wird sich in deutschland in den nächsten jahren stark ändern, denn das bildungssystem wird mehr und mehr dem englisch-amerikanischem angeglichen. und wenn man dort jemand nach dem unterschied zwischen einem community-college (durchschnitts-fh) und einer spezialisierten privat-uni fragt bekommt man eine sehr eindeutige antwort.
wieviel und wie gut man dann letzten endes lernt hängt zum großteil immernoch von einem selbst ab - egal wo man studiert.

wie schon gesagt: eine gute ausbildung kostet geld. das man jedoch auch geld für eine schlechte ausbildung bezahlen kann dürfte jedem klar sein. bei der auswahl solche schulen am besten hinfahren, alles anschauen, den lehrplan mit den zielen vergleichen, arbeiten von studenten zeigen lassen (machen die schulen immer ganz gerne, also ruhig danach fragen). ein staatlich anerkannter abschluss ist ein gutes zeichen, wird aber überbewertet, da die deutsche bürakratie hier mindestens so arrogant ist, wie die absolventen schlechter schulen jeder gattung. arbeitgebern ist das auch klar - was die wollen, ist jemand der was kann und nicht noch alles gezeigt werden muss. sprichwort softwarekenntnisse.
 
coldwater schrieb:
[…]um den horizont mal etwas zu erweitern: in den meißten westlichen ländern ist es vollkommen normal, für das studium eine menge geld zu bezahlen. […]
Das ist richtig. Da es in Deutschland aber üblich ist, für sein Studium nichts bis wenig zu bezahlen, muss man sich Gedanken über die Motivation machen, doch zu zahlen.
Ich sehe da zwei Gründe:

(1) Man ist überzeugt, dass eine besonders ausgesuchte und geprüfte Ausbildungseinrichtung einem einen beruflichen Vorteil verschafft, der es einem ermöglicht, innerhalb der Restlebensarbeitszeit mindestens die Ausbildungskosten wieder reinzukriegen. Das ergibt sich aus besserer Ausbildungsleistung seitens der Schule oder durch höheres Renomee. Durch beides kann man an bessere Jobs kommen, die höher vergütet werden.

(2) Man ist an einer staatlichen Ausbildungseinrichtung nicht erwünscht. Regelmäßiger Grund dafür ist mangelnde Leistungsfähigkeit im Sinne dieser Schule. Kann sein: Abinote zu schlecht oder kein Abi. Nicht ausreichender Qualifikationsnachweis im Aufnahmetest, -gespräch oder Mappe. Hier ermöglicht einem der Weg über teure private Institutionen die Hürden der Aufnahmeprüfung zu umgehen. Einzige Aufnahmevoraussetzung bleibt die Zahlungsfähigkeit und -willigkeit.


Was will ich damit sagen: Man überprüfe seine Motivation, eine private Ausbildung zu bezahlen. Ist es, weil man nicht genügend qualifiziert für eine staatliche Ausbildung ist? Dann wird einem i.d.R. auch der Weg über die private Schule nichts bringen.
Im anderen Fall (1) gilt: Suche nach international anerkannten Schulen mit Top-Dozenten! Schau dir die Lebensläufe und sonstigen Leistungen aller Dozenten genau an! Suche nach einer Absolventenliste (Alumni) der Schule und frage Absolventen nach dem rückblickenden Nutzen der Ausbildung. Niemals auf Leute verlassen, die die Ausbildung gerade machen! Frage auch mal die angegebenen Kooperationspartner nach der Schule.

Viel Erfolg bei der weiteren Suche.
 
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21. Ist das Deutsche POP-Diplom staatlich anerkannt?
Beim Deutsche POP-Diplom handelt es sich nicht um einen staatlichen Hochschulabschluss. Daher darf auch anschließend die Abkürzung „Dipl.“ nicht im Namen geführt werden. Zweck des Deutsche POP-Diploms ist es, die erfolgreiche Teilnahme an allen Einzelkursen eines Studiengangs auf einen Blick nachzuweisen.

Mein Tipp: Finger weg!
 
Willeswind schrieb:
Das ist richtig. Da es in Deutschland aber üblich ist, für sein Studium nichts bis wenig zu bezahlen, muss man sich Gedanken über die Motivation machen, doch zu zahlen.
Ich sehe da zwei Gründe:

[...]

Was will ich damit sagen: Man überprüfe seine Motivation, eine private Ausbildung zu bezahlen. Ist es, weil man nicht genügend qualifiziert für eine staatliche Ausbildung ist? Dann wird einem i.d.R. auch der Weg über die private Schule nichts bringen.
Im anderen Fall (1) gilt: Suche nach international anerkannten Schulen mit Top-Dozenten! Schau dir die Lebensläufe und sonstigen Leistungen aller Dozenten genau an! Suche nach einer Absolventenliste (Alumni) der Schule und frage Absolventen nach dem rückblickenden Nutzen der Ausbildung. Niemals auf Leute verlassen, die die Ausbildung gerade machen! Frage auch mal die angegebenen Kooperationspartner nach der Schule.

Viel Erfolg bei der weiteren Suche.

guter beitrag, aber ich muss noch anmerken:

umschulung und höheres alter: nicht jeder ist noch 19/20 jahre alt und gerade erst mit dem abi fertig.

qualität und dauer vs kosten: ein großteil der leute, die sich in solchen kursen befinden ist dort, weil sie nicht 6 oder mehr jahre auf einer staatlichen schule eine mittelmäßige ausbildung erhalten wollen. wenn man seinen bachelor in 2-3 statt 4-6 (oder gar 8) jahren macht und danach sofort das arbeiten anfängt, dann ist das geld sehr schnell wieder drin. ganz abgesehen davon, was die extra-jahre studieren in form von studiengebühren, wohnen, etc.. kosten.
darauf, dass sich in neuen medien in 6 jahren soviel ändert, dass man während dieser zeit altes neu lernen muss, gehe ich jetzt mal nicht ein.
 
coldwater schrieb:
ein großteil der leute, die sich in solchen kursen befinden ist dort, weil sie nicht 6 oder mehr jahre auf einer staatlichen schule eine mittelmäßige ausbildung erhalten wollen. wenn man seinen bachelor in 2-3 statt 4-6 (oder gar 8) jahren macht und danach sofort das arbeiten anfängt, dann ist das geld sehr schnell wieder drin.
Die Regelstudienzeit für ein FH Design Diplom sind 8 Semester, wie kommst Du da auf 4-6 Jahre für ein Bachelor Studium?
 
Hallo!

Ich kenn genug leute die als autodidakten um einiges mehr drauf haben wie ausgebildete werbedesigner mit diplom und 1er schnitt.

Mag es vielleicht geben, doch im Kernpunkt scheut sich ein Autodidakt vor der Auseinandersetzung mit der Frage, was seine Berufung ohne grundlegende Befähigungsnachweise nützt, um im nationalen wie internationalen Wettbewerb zu bestehen? Die Anzahl der Türen, die sich – unabhängig der Branchen - nur mit einem Hochschulabschluss öffnen lassen, sind mit Blick auf die attraktivsten Stellenangebote eher die Regel als eine Ausnahme.

Nehmen wir als Beispiel die aktuellen Einstellungsvoraussetzungen des für Branchenunwissende so unbekannte wie für Branchenkenner so populäre Unternehmen ILM (Industrial Light & Magic). Auch oder gerade ein Unternehmen wie ILM wird insbesondere von Bewerbern aus der ganzen Welt belagert, die gern von sich behaupten "es drauf zu haben" und darauf hoffen, das nicht mehr nötig ist, damit sie eine Chance zur Mitarbeit erhalten. Doch Bewerber, die nur Talent, den Glauben an ihre Fähigkeiten, aber sonst nichts mitbringen, scheitern bereits an den üblichen (bürokratischen) Voraussetzungen, bei denen auch ILM keine Ausnahme macht. Auch auf ihrer Homepage sind präzise Angaben über "Education, Experience and Skills Required" zu entnehmen, damit die Unterlagen der Bewerber überhaupt bearbeitet werden.


Die Voraussetzungen sind selbst für Autodiktaten mit hübschen Bildchen, aber ohne entsprechende Befähigungsnachweise nicht zu übersehen, denn da steht: "Bachelor’s degree in art, industrial design, theatrical design or painting preferred. Five or more years of related production experience with two years of feature film experience."

Tja, angesichts der Grundvoraussetzungen (die Liste auf der Homepage ist natürlich noch etwas länger), gestaltet es sich für Autodidakten ohne Hochschulabschluss äußerst schwer, eine Chance zu erhalten. Macht aber nichts, denn sie sind Absagen von seriösen Unternehmen gewohnt.

... ein Diplom ist in krativen Bereich so gut wie nichts mehr wert.

Na, wenn das so ist, da kann man den Autodidakten doch alles Gute für ihre kurze Zukunft wünschen. Sie werden zwar als unqualifizierte Arbeitnehmer von führenden Agenturen und Unternehmen abgelehnt, aber es bleiben ihnen ja noch die unzähligen Fotografen und Copyshop-Betreiber, von denen sicher selbst nur wenige Inhaber eine fundierte Ausbildung absolvierten. Um bei solchen "Serviceanbietern" tätig zu werden, spielt es wirklich keine Rolle, ob man im grafischen Bereich seinen Job gelernt hat oder in der Funktion eines Pizzaboten Photoshop bedient. Hauptsache, man arbeitet schnell, billig und auf Kommando!

Wer dagegen ernsthaft in Erwägung zieht, einen Job zu ergreifen, der neben vielen Aufgaben und hoher Verantwortung auch ein entsprechend hohes Gehalt bietet, an dem führt kein (Ausbildungs)Weg an einer ordentlichen Hochschule vorbei, denn selbst ein Bachelor ist nur die kleinste Eintrittkarte für das große Spiel, während Autodidakten ohne Befähigungsnachweise draußen am Zaun stehen müssen und von ihrer Eintrittkarte träumen.

Nicht für die Schule, für den Wettbewerb lernen wir!

Ein bedauerliches Szenario im Kreis meiner der Verwandtschaft zeigt, wie wichtig (und fast schon selbstverständlich) ein Hochschulabschluss ist:

Mein Vetter absolvierte nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war der Meinung, das würde für die "kommenden" Jahre ausreichen, um immer eine Anstellung zu finden. Doch er musste schnell die bittere Lektion lernen, das keine Bank ihn einstellen wollte, denn es gibt genügend Bewerber, die neben ihrem Abitur und einer Ausbildung als Bankkaufmann noch ein Studium absolvierten und kaum älter sind, als mein Vetter. Heute, mit 33 Jahren, hat er – im direkten Vergleich zu gleichaltrigen Mitbewerben mit Hochschulabschluss - keine Chance mehr auf einen Job bei einer Bank. So wurde er schließlich ist einen Bereich der Finanzwelt gedrückt, in dem man selbst ohne Ausbildung beruflich Fuß fassen kann – Sachgebiet Anlageberatung.

Das bittere Ende einer einst so stolzen Karriereplanung (einst angeregt durch die Wall Street), die ihr Ende an dem Tag fand, als es darum ging ein Studium zu absolvieren oder nicht. Und selbst mit Studium ist es heute verdammt schwer geworden, bei einer Bank eine Festanstellung zu erhalten. Die nehmen nur noch die besten und jüngsten Bewerber. Muttersprache plus zwei weitere Fremdsprachen? Für Banken schon fast eine Grundvoraussetzung. Mein Vetter kann "nur" fließend Englisch. Zu wenig! Inzwischen hat er eingesehen, dass ich ihn damals richtig beraten wollte, aber er lehnte das Studium ab und dachte lieber daran, das schnelle Geld zu verdienen, während die anderen an der Uni hockten.

Nun, einer von seinen ehemaligen Kollegen von der Berufsschule hat es geschafft. Er hat nach der Ausbildung studiert und damit auf 5 Jahre Einkommen verzichtet. Dafür ist er heute, mit 38 Jahren, Prokurist in eben jenem Unternehmen, das Bewerber wie meinen Vetter aus Mangel an Qualifikationen ablehnt. Wenn Autodidakten über das Potential ihrer Fähigkeiten sprechen, ist das für einen Scherz gut, aber mehr nicht. Sie lehnen Chancen und Möglichkeiten ab, bevor sie sich bieten! Sie vertrödeln ihre Zeit mit unwichtigen Dingen, statt sich der ordentlichen Ausbildung und Weiterqualifikation zu widmen und das Ende vom Lied kommt dann, wenn sie sehen, das ihre Mitbewerber nicht nur jünger sind sondern bestens qualifiziert – und trotzdem keinen Job erhalten. Niemand fragt nach Bewerbern, die in der 2. oder 3. Reihe stehen. Ein Hochschulabschluss ist für Unternehmen so selbstverständlich, wie einst das Abitur. Es gibt viele Bewerber, die darüber nicht verfügen, aber es gibt auch Interessenten, die über all das und noch viel mehr verfügen. Und selbst die Besten eines Landes haben es heute schwer im Wettbewerb zu Bewerbern aus anderen Ländern.

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
levante schrieb:
Die Regelstudienzeit für ein FH Design Diplom sind 8 Semester, wie kommst Du da auf 4-6 Jahre für ein Bachelor Studium?

gut, da habe ich vielleicht den falschen bekanntenkreis, aber die wenigsten davon studieren in der regelstudienzeit :p
 
@sterling
wie ich schon hier mal geschrieben habe, meine vermutung einer unterschiedenanalyse zwischen autodidakten und extern geschulten ist folgende:

die autodidakten kommen zu den erkenntnissen generell ziemlich schwer und auch genauso schwer können sich von den schlussfolgerungen trennen. ihnen fehlt eine 'objektive' beurteilung des angeeigneten wissens, sowohl am ende der einzelnen prozesse, als auch in statu nascendi.

folgedessen sind sie (auch wieder generell, ausnahmen sind ja möglich) kaum elastisch in ihren denkprozessen.

das dürfte mittlerweile jedem unternehmen bekannt sein. und auch nicht von ungefähr kommen die anforderungen für jobangebote.
rob
 
Hallo Rob,

ja, das Thema ist schon bemerkenswert. Mich erstaunt es immer wieder, wie sich Autodidakten selbst wahrnehmen, wenn sie ihre angeblichen Fähigkeiten und Kenntnisse betonen, aber reguläre Prüfungssituationen durch Ausbildung und Weiterqualifikation vermeiden, nur weil diese außerhalb ihrer Einflussnahme sind.

Nun, lassen wir die Autodidakten in ihrer geringfügigen Gewichtsklasse überleben, denn einen Weltmeistertitel im Schwergewicht erhält man selbst im Boxsport nur dann, wenn man über erforderliche Masse, benötigte Kraft, Schnelligkeit und Erfahrungen verfügt, bevor man sich einem ebenbürtigen Gegner stellen kann. Ein Autodidakt kann noch so viel essen, Gewichte stemmen und laufen, aber ohne professionelle Ausbildung, Trainer und Team wird er bereits im Umkleideraum das Handtuch werfen.

Mit Talent alleine kommt man zwar in den Ring, aber nicht mehr lebend raus.

Autodidakten waren wir auch, bevor wir Profis wurden.

- Sterling
 
Ich kenne durchaus ein zwei Leute, die als Quereinsteiger ohne Studium ziemlich gut geworden sind. Es sollte allerdings schon jedem klar sein, daß das Ausnahmefälle sind und es in den letzten Jahren für Autodidakten und Quereinsteiger bedeutend schwieriger geworden ist sich beruflich zu etablieren.
Klar ist ein Diplom- oder Master Designer ohne Berufserfahrung nicht viel wert (ich hatte im ersten Arbeitsjahr auch das Gefühl mehr gelernt zu haben als vorher in 5 Jahren Studium), aber wie soll man ohne ordentlichen Abschluss heutzutage überhaupt an Berufserfahrung kommen?

Als Hochbegabter geht es sicherlich nach wie vor auch ohne Abschluss. Aber 1. wer ist schon Hochbegabt (Hand aufs Herz) 2. ein Rohdiamant ohne Schliff ist nur halb so viel wert - daß gleiche gilt für ungeförderte Talente und 3. als Hochbegabter kommt man eh problemlos auf jede Hochschule und muss sich über teuere Privatschulen keinerlei Gedanken machen.
 
Sterling schrieb:
Hallo Rob,

ja, das Thema ist schon bemerkenswert. Mich erstaunt es immer wieder, wie sich Autodidakten selbst wahrnehmen, wenn sie ihre angeblichen Fähigkeiten und Kenntnisse betonen, aber reguläre Prüfungssituationen durch Ausbildung und Weiterqualifikation vermeiden, nur weil diese außerhalb ihrer Einflussnahme sind.

Nun, lassen wir die Autodidakten in ihrer geringfügigen Gewichtsklasse überleben, denn einen Weltmeistertitel im Schwergewicht erhält man selbst im Boxsport nur dann, wenn man über erforderliche Masse, benötigte Kraft, Schnelligkeit und Erfahrungen verfügt, bevor man sich einem ebenbürtigen Gegner stellen kann. Ein Autodidakt kann noch so viel essen, Gewichte stemmen und laufen, aber ohne professionelle Ausbildung, Trainer und Team wird er bereits im Umkleideraum das Handtuch werfen.

Mit Talent alleine kommt man zwar in den Ring, aber nicht mehr lebend raus.

Autodidakten waren wir auch, bevor wir Profis wurden.

- Sterling
Hab interesiert deine lange Antwort gelesen und teilweise hast du bestimmt recht, teilweise seh ich das wohl etwas differenzierter.
Es gibt halt immer solche und solche...
Ein abgedroschene Phrase die aber ihre Berechtigung hat.

Mal zu mir:
Ich hab auch an einer privaten Akademie Fotodesign Studiert...
im Nachhinein gibt mir das schon etwas zu denken.
Klar ich hab jetzt einen Wisch auf dem steht das ich das und das bin und ich hab auch bestimmt eine menge mitgenommen, aber bei der ersten Assistenzen bei Professionellen Fotografen kam ich mir vor wie ein Amateur.
Erst in der Zeit nach dem Studium hab ich richtig gelernt.
Und diese Aussage ist genauer betrachtet halt schon ein Kracher...
Und unsere Akademie war/ist im Gegensatz zu Staatlichen Studiengängen in der Fachrichtung Fotodesign um einiges Strenger und auch realitätsnah gewesen.
Jetzt bin ich seit einem halben Jahr Selbstständig mit 22 Jahren und für den Anfang kann ich mich denke nicht beschweren...
Es läuft an und ich kann davon leben.

Eigeniniziative als Stichwort.
Und das hat Mensch oder nicht...
Und ich sehe das bei vielen Autodidakten eben mehr und ausgeprägter wie bei ausgebildeten Hochschulabsolventen.
(kann je nach Umfeld natürlich variieren, keine Frage.)

Die Arroganz der Autodidakten die du beschreibst, sehe ich z.B. eher bei den Studierenden und den vielen Abgängern...
(File Under: Generation Praktikum und co.)
Das ist kein Problem das sich im moment erst in der Anfangsphase befindet.
Da kam letztens ein interessanter Bericht über Italien und über die vielen super Ausgebildeten Studierenden die jetzt im Callcenter Arbeiten.
Bestes Beispiel ist ein bekannter der nun nach 10 Jahren Jurastudium mit gut-durchschnittlichem Abschluß Akten für 1200 Euro brutto sortiert ohne wirkliche chance auf besserung.

Ich will hier kein Loblied auf Autodidakten schreiben, das liegt mir mehr als nur Fern.
Im endeffekt bedrohen die ganzen Autodidakten auch meine Existenz und vor allem beeinflußen sie die Preispolitik ungemein...
Das ist ja alles keine Entwicklung die zu Befürworten ist.

Jedoch muss diese(r)s Irrsinn(-glaube) Abgeschlossenes Studium = "sicherer Job" mal aufhören, bzw. sollte Politisch? oder auf anderen wegen eine besserung in die wege geleitet werden. (wie auch immer?)
Wie gesagt, "Generation Praktikum" ist kein Problem das in 10 Jahren erst kommen wird...Das ist Tagesaktuell und kein Problem einer Minderheit.

Und ich beschreite ja auch nicht, das Mensch trotzallem mit super Studium eine um einiges höhere Chance auf eine gute Stelle hat und somit natürlich auch höheres Gehalt hat...
Das ist klar und wird immer so sein.

...aber bei kreativen Berufen bleibe ich bei meiner Meinung.
Da zählt das Portfolio und nichts anderes.
Ich hab zumindest die Erfahrung gemacht und viele die ich kenne ebenfalls.
Und ich denke das wird auch noch Extremer.


so. viel zu viel Text, aber ist ja auch ein Interessantes Thema. :)



lg, alex.
 
... wie soll man ohne ordentlichen Abschluss heutzutage überhaupt an Berufserfahrung kommen?

Teilnahme an Wettbewerben!
Klare Aufgabenstellung, aber gefordert sind viele Lösungen, die begeistern sollen.
Konzept und Realisierung sind Referenzen – falls man zu den Gewinnern gehört.
Konzept und Realisierung sind Referenzen – falls man nicht zu den Gewinnern gehört.

Social Design!
Der aus dem Fachbereich Architektur stammende Begriff erfreut sich auch im Fachbereich Kommunikationsdesign großer Beliebtheit, denn wer seine Fähigkeiten für eine gute Sache und zum Wohl der Menschen einsetzt, kann viele Erfahrungen machen, statt ständig nur im Sinne des Kommerzgedankens tätig zu sein.

Folgende Beispiele für Kampagnen, die von Studenten(!) ins Leben gerufen wurden und die den Referenzen aus kommerziell ausgerichteten Jobs in keiner Weise nachstehen, weil die Tätigkeiten von der Idee bis zur Umsetzung identisch sind.

Bitte eine Plakatserie! Kein Problem.
Dafür dankbar: Deutsche Gesellschaft für Multiple Sklerose (DGMS). Die Kampagne als Ergebnis des internationalen Wettbewerbs „Ideas that matter“ (Sappi AG).

Bitte eine Anti-AIDS-Kampagne „Mach´s mit”! Kein Problem.
Dafür dankbar: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA), Köln

Bitte eine Plakatserie! Kein Problem.
Dafür dankbar: Deutsche Welthungerhilfe

Jeder kann sich vielseitig einbringen, dann kommen die Erfahrungen und Referenzen wie von selbst. Wer allerdings Erfahrungen stets mit Einkommen verbindet, der sollte seine Absichten "ICH-WILL-LERNEN" in Frage stellen.

Als Hochbegabter geht es sicherlich nach wie vor auch ohne Abschluss. Aber 1. wer ist schon Hochbegabt (Hand aufs Herz) 2. ein Rohdiamant ohne Schliff ist nur halb so viel wert - daß gleiche gilt für ungeförderte Talente und 3. als Hochbegabter kommt man eh problemlos auf jede Hochschule und muss sich über teuere Privatschulen keinerlei Gedanken machen.

Richtig. Talent zu haben und Talent zu fordern und zu fördern sind unterschiedliche Dinge und wer hochbegabt ist, aber bei dem die Begabung nicht rechtzeitig erkannt oder gefördert wird, dem ergeht es auch nicht besser als denen, die sich richtig anstrengen müssen, um mithalten zu können. Wer dagegen gut zeichnen kann und dies immer schon konnte, der hat zumindest einen Trumpf im Spiel, wenn man erstmals das Design-Parkett betritt. Dafür kann man dem lieben Gott danken oder Omi oder Opa, denn es heißt doch (wenn auch nur im Film "Lost World"), das Talent eine Generation überspringt.

Bei der Gelegenheit:
Danke, Opa!

@Shame
Ich wollte, ich hätte jetzt noch die Zeit, auf Deinen aktuellen Beitrag näher einzugehen, aber für heute mache ich Schluss. Aber keine Sorge, ich werde auf jeden Fall noch darauf antworten. Bitte entschuldigt mich, ich habe noch eine Verabredung mit Mr. Martini. War ein langer Tag.

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
cheers und gute nacht. :)
 
shame schrieb:
(..)bei der ersten Assistenzen bei Professionellen Fotografen kam ich mir vor wie ein Amateur.
Erst in der Zeit nach dem Studium hab ich richtig gelernt.
Und diese Aussage ist genauer betrachtet halt schon ein Kracher...(..)
jeeeez, wer hat dir gesagt, dass du in der studienzeit für den beruf was praktisch lernst???

wenn du studierst du lernst zu lernen, nichts mehr (aber auch nichts weniger).
rob


update:
die wettbewerbe, ja, da hat sterling recht. man muss seine qualität immer messen können...
 
Zuletzt bearbeitet:
gester schrieb:
wenn du studierst du lernst zu lernen, nichts mehr (aber auch nichts weniger).
rob
wenn das der einzige grund für ein 5-6 jähriges Studium ist, dann weiß ich wo der Fehler in einem Deutschen Bildungsystem steckt. :confused:
 
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