Kunst Abstimmung zum IX. MU Kurzgeschichtenwettbewerb

Welche Geschichte gewinnt den IX. MU Kurzgeschichtenwettbewerb

  • Verdient

    Stimmen: 7 63,6%
  • Detox

    Stimmen: 4 36,4%
  • Aus Kommissar Keleles Archiv

    Stimmen: 2 18,2%
  • Heartbreaker

    Stimmen: 8 72,7%

  • Umfrageteilnehmer
    11
  • Umfrage geschlossen .
Ok, aus meiner Feder stammt "Detox":

Den Inhalt hat Punky ganz gut zusammengefasst (sofern das bei einer Kurzgeschichte Sinn ergibt). Ich muss gestehen, dass ich auch erst 3 Tage vor Schluss angefangen habe, irgendwas zu schreiben. Die Story, die nun in dieser Geschichte im Fernsehen läuft, hatte ich irgendwann mal mit zwei Sätzen skizziert. Das war ein Kandidat für eine eigene Geschichte, aber ich hatte dann schlicht keine Zeit mehr, das auszuspinnen. Die angeprangerte Verwendung von Emoticons war ein Versuch, die verschiedenen Ebenen gegeneinander abzugrenzen. Die Messenger-Kommunikation sollte so etwas einfacher als eigenständiger Handlungsstrang erkennbar sein.
Nachdem ich den Text hier rein kopiert hatte, sind mir die elendig vielen Fehler noch aufgefallen (ich hätte vorher einfach nochmal selbst Korrektur lesen sollen), aber der Fairness halber hab ich sie dann stehen lassen. Die Story sollte als grobe Idee einfach nur auflisten, wie der Protagonist nacheinander von den gleichzeitig genutzten Medien/Kommunikationskanälen die Nase voll hat und zur Ruhe findet, indem er den Kram sukzessive abschaltet.

Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich so spät angefangen habe. Ich habe das Gefühl, da wäre noch was drin gewesen - ob ich die Geschichte jetzt nochmal überarbeite, weiß ich nicht. Als ich mich mal zum Schreiben aufgerafft hatte, hab ich wieder gemerkt, wie viel Spaß das macht.
 
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Danke an alle Abstimmenden für die meisten Punkte meiner kleinen Geschichte. Das freut mich wirklich sehr!
Herzlichen glückwunsch! Deine geschichte hat eine meiner beiden stimmen (ich habe nur zwei abgegeben) bekommen.
 
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Woher sollte der Ich-Erzähler wissen, dass Mutter Teresa die Mörderin war?
 
Woher sollte der Ich-Erzähler wissen, dass Mutter Teresa die Mörderin war?
Das ist genau eines von den schlecht ausgearbeiteten Details in meiner Geschichte.

Die Grundidee war, dass KIs mit der Persönlichkeit historischer Größen miteinander diskutieren. Dann passiert ein Mord in der Forschungseinrichtung, in der diese KIs ihr "Zuhause" haben - nach ein wenig Hin und Her wird klar, dass die friedliebendste Person der Täter war, weil ihr jedes Mal die Zeit genommen wird, um die boshafteste Person final zu "bekehren". Das Opfer ist einfach der Angestellte, der wieder einen Reboot ausführen wollte.

So ungefähr hatte ich das mal auf dem Zettel. Mir hat nur die Zeit gefehlt, mir über Personen und die von ihnen diskutierten Themen Gedanken zu machen, deswegen habe ich das nun in dieser Form verwurstet.
 
Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich so spät angefangen habe. Ich habe das Gefühl, da wäre noch was drin gewesen
Es war trotzdem eine klasse idee und hat spaß gemacht.

Mir ging's mit meiner (ja, das war "Verdient") ähnlich. Ich schreibe später noch was dazu – auch zu euren kommentaren.
 
Das ist genau eines von den schlecht ausgearbeiteten Details in meiner Geschichte.

Die Grundidee war, dass KIs mit der Persönlichkeit historischer Größen miteinander diskutieren. Dann passiert ein Mord in der Forschungseinrichtung, in der diese KIs ihr "Zuhause" haben - nach ein wenig Hin und Her wird klar, dass die friedliebendste Person der Täter war, weil ihr jedes Mal die Zeit genommen wird, um die boshafteste Person final zu "bekehren". Das Opfer ist einfach der Angestellte, der wieder einen Reboot ausführen wollte.

So ungefähr hatte ich das mal auf dem Zettel. Mir hat nur die Zeit gefehlt, mir über Personen und die von ihnen diskutierten Themen Gedanken zu machen, deswegen habe ich das nun in dieser Form verwurstet.
Schön, das konnten wir uns denken, dass Mutter Teresa sauer auf den Rebooter war, das hast Du ja explizit beschrieben, aber WIE hat sie, die Virtuelle, die Nicht-Existente, ihn getötet?
 
Und welche Rolle spielte die Korrupte T.? Und, bist Du eigentlich ein Frauenhasser, Mudda? So viele böse Frowen ... vielleicht hast Du deswegen verloren (obwohl Deine Geschichte die vielschichtigste und originalste am Start war), man darf die Damen nicht beleidigen und/oder unterschätzen. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Es war trotzdem eine klasse idee und hat spaß gemacht.

Mir ging's mit meiner (ja, das war "Verdient") ähnlich. Ich schreibe später noch was dazu – auch zu euren kommentaren.
Sag mal, Punky, Du als 100%iger, prinzipientreuer, ideologiegetriggerter Geselle ... wie fühlst Du Dich, wenn Du in Deinen Geschichten auf die Kleinschreibung verzichten musst, wenn Du also völlig gegen Deine Einstellung, Deine Ideologie, ... äh ... vielleicht gegen Deine Natur auch GROSS schreiben musst?
Ich stelle mir vor, dass Dich das eine ähnliche Überwindung kostet, wie die eines überzeugten Heteros, der gezwungen ist, einen Ausflug in die Homo-Welt zu unternehmen. :D
 
Schön, das konnten wir uns denken, dass Mutter Teresa sauer auf den Rebooter war, das hast Du ja explizit beschrieben, aber WIE hat sie, die Virtuelle, die Nicht-Existente, ihn getötet?
Du musst den Text nochmal lesen: die elektrische Automatik-Tür hängt im selben Netzwerk wie die Rechner, auf denen die KIs laufen: Der Typ ist von der Tür erschlagen worden.
 
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Du musst den Text nochmal lesen: die elektrische Automatik-Tür hängt im selben Netzwerk wie die Rechner, auf denen die KIs laufen: Der Typ ist von der Tür erschlagen worden.
Stimmt. Hatte ich eigentlich auch so gedacht. Dumme Frage von mir.
 
Und welche Rolle spielte die Korrupte T.? Und, bist Du eigentlich ein Frauenhasser, Mudda? So viele böse Frowen ... vielleicht hast Du deswegen verloren, man darf die Damen nicht beleidigen und/oder unterschätzen. :D
Es war ursprünglich ein korrupter Er (in Anlehnung an persönliche Erfahrungen) - aber dann fand ich das Namensspiel mit Theresa, Teresa und T. irgendwie witzig. Und Frauenhasser? Hmm - nö, ich glaub eher nicht.
 
wie fühlst Du Dich, wenn Du in Deinen Geschichten auf die Kleinschreibung verzichten musst, wenn Du also völlig gegen Deine Einstellung, Deine Ideologie, ... äh ... vielleicht gegen Deine Natur auch GROSS schreiben musst?
Ich stelle mir vor, dass Dich das eine ähnliche Überwindung kostet, wie die eines überzeugten Heteros, der gezwungen ist, einen Ausflug in die Homo-Welt zu unternehmen.
Ich stelle mir vor, dass es dich eine ähnliche überwindung kostet, wenn du texte in deiner muttersprache schreibst und dabei auf die geliebte deutsche grroßschrreibunk verzichten musst. Und geh ruhig mal mit ein paar schwulen tanzen (wenn man wieder darf) – die ich kenne, können ganz gut feiern.
 
Ich stelle mir vor, dass es dich eine ähnliche überwindung kostet, wenn du texte in deiner muttersprache schreibst und dabei auf die geliebte deutsche grroßschrreibunk verzichten musst. Und geh ruhig mal mit ein paar schwulen tanzen (wenn man wieder darf) – die ich kenne, können ganz gut feiern.
Du weichst aus, Punky, das ist kein guter Stil, höchstens Politikerstil. Ich habe kein Problem mit Groß-und-Klein.
 
Sag mal, Barry… der Comic mit Bogey. Mir scheint, der ist nur auf spanisch erhältlich und schon über 40 Jahre alt. Kanntest Du den vorher oder hast Du das frisch ergoogelt?
 
Kannte ich vorher. Habe in meiner Jugend richtig viele Comics gelesen, später auch, aber die goldene Zeit waren die 80er. Klar, viele Spanier, aber auch die Italiener Milo Manara, Andrea Pazienza, Tamburin, Liberatore, und die Argentinier und natürlich die Franzosen.
Ich war ein halber Comicfreak. Die pornographischen habe vor Jahren im Altpapier entsorgt, die Zeiten haben sich geändert und die Moral ist engstirniger geworden.
Bogey ist eine sehr interessante Reihe, gibt es leider nur auf spanisch.
 
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Die pornographischen habe vor Jahren im Altpapier entsorgt, die Zeiten haben sich geändert und die Moral ist engstirniger geworden.
Gib es zu, du wolltest doch bloß nicht, dass deine Töchter die entdecken.
:crack:
 
Gib es zu, du wolltest doch bloß nicht, dass deine Töchter die entdecken.
:crack:
Mein Vater hat(te) "Fritz the Cat" neben dem Böll-Gesamtwerk und "pardon" neben der Karl May-Gesamtausgabe stehen. :crack:
 
Falls es euch interessiert, kommen hier ein paar anmerkungen zu "Verdient". Wie Mudda habe auch ich sehr spät die erste zeile in die tastatur getippt: zwei tage vor abgabeschluss. Ich hatte mir zwar schon was überlegt und auch mit (kalt-)recherche begonnen, aber mir nicht mal notizen gemacht. Ich wollte schon länger mal was über den gegensatz von freigiebigkeit und anspruchsdenken machen, eigentlich ein deutsches do ut des gegen ein persisches tarof. Daher auch die namen: Der erzengel Michael ist der schutzpatron der Deutschen, er hat Luzifer aus dem himmel gestoßen (dazu wollte ich mir eigentlich eine finte gegen die Mullahs überlegen) und er wägt beim jüngsten gericht gute taten gegen böse auf. Atiyeh bedutet auf Farsi (Gottes-)geschenk.
Wenn es Fiktion ist, gefallen mir die Figuren nicht - wenn nicht, dann noch weniger.
Kleine barrysche Bemerkung am Rande: Dieser norddeutsche Calvinismus, der jede Regung, jede Handlung mit Kohle aufwiegt, zieht einem die Schuhe aus.
Das war absicht. Das eine gesellschaftsprinzip wollte ich als charakterschwäche zeigen, vom anderen bin ich abgekommen, um es gegen ein was-man-in-der-not-mieses-tut zu tauschen. So habe ich eigentlich zwei schlechtigkeiten gegenübergestellt – eine freiwillige gegen eine erzwungene.
Der Autor stammt aus Norddeutschland und rechnet laufend mit sich selbst ab.
Der autor kommt in der geschichte nicht vor. Falls du Michael meinst: Genau, darum geht's.
Anstatt belangloser Landschaftsbeschreibungen wären Details zu Michaels Gamma-tum und Atiyehs Alpha-tum viiiieeel interessanter. Und wenn schon eine Schleppergeschichte, dann wollen wir, bitte schön, auch die Details der Schlepperei über die Grenzen serviert bekommen.
Die landschaftsbeschreibungen gehören für mich unbedingt dazu, auch wenn sie scheinbar belanglos sind. Mit dem rest gebe ich dir völlig recht. Ich habe lust darauf bekommen, die geschichte in eine größere form zu bringen, also eine umfangreichere, aber noch kleine erzählung. Michaels charakter und absichten müssen da unbedingt rein. Atiyeh bekommt eine familiengeschichte und ich hoffe, dass ich die figur liebenswert hinbekomme, wie ich es eigentlich vorhatte. Die jetzige hat sich beim schreiben irgendwie verselbstständigt – wahrscheinlich aus meiner abgabeeile heraus. Vor allem muss dringend hinein, warum sie und ihre brüder nicht im Iran überleben konnten. Auch, was ihre flucht für die zurückbleibenden eltern bedeutet. Die details der schlepperei interessieren mich selbst sehr, daraus könnte schon eine eigene geschichte werden.

Wie bei meinem text aus dem vorigen wettbewerb habe ich mich von realen personen inspirieren lassen. Ich kenne inzwischen einige aus dem Iran geflüchtete christinnen und christen, sogar einen Afghanen mit einem kreuz-tattoo (sein todesurteil, falls er mal zurück muss). Die frau, die mich auf Isfahan neugierig gemacht hat, habe ich erst kurz vor weihnachten kennengelernt, sie ist (nicht praktizierende) muslima und hat seit einem jahr einen deutschen pass. Das Michael-vorbild war wirklich 2016 als tourist im Iran, hat sich dort (in Teheran) verliebt und tatsächlich der frau die flucht im lkw organisiert. Über ihre reise weiß ich noch nicht viel und ich werde nicht mit fragen ein trauma lostreten. Das baby war in wirklichkeit seine idee, die BAMF-ablehnung war real und eine konkrete bedrohung. Die heirat allein hätte wahrscheinlich nicht genügt, vor allem war sie behördlich nicht möglich, weil die frau ohne geburtsurkunde geflohen war. Sie war dann voller angst in der iranischen botschaft, um ein ersatzdokument zu bekommen. Aber die höhnischen beamten haben sie auf das zuständige standesamt in Teheran verwiesen. Bei der kirchlichen trauung in einer Hamburger iranisch-christlichen gemeinde war ich dabei.

Ich finde es allerdings zutiefst menschlich, aus solcher not mit einer lüge das eigene leben und womöglich das der eigenen familie zu retten. Ich finde es schrecklich, dass so etwas in Deutschland oft nötig ist. Es gibt übrigens einen markt für vaterschaftsanerkennungen: Wenn du als deutscher mann in aussichtsloser finanzsituation bist, kannst du gegen 500 bis 1000 Euro für deine unterschrift einer schwangeren geflüchteten zu einem deutschen kind verhelfen. Du bist dann natürlich unterhaltspflichtig – also nur machen, wenn du sowieso nie mehr auf einen grünen zweig kommst. Das wort "Dublin" erwähnte ich immerhin einmal – es steht für die unfähigkeit der EU, asylbedürftige menschen nach einem gerechten schlüssel zügig auf alle mitgliedsstaaten zu verteilen.
 
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