Kunst Abstimmung zum IX. MU Kurzgeschichtenwettbewerb

Welche Geschichte gewinnt den IX. MU Kurzgeschichtenwettbewerb

  • Verdient

    Stimmen: 7 63,6%
  • Detox

    Stimmen: 4 36,4%
  • Aus Kommissar Keleles Archiv

    Stimmen: 2 18,2%
  • Heartbreaker

    Stimmen: 8 72,7%

  • Umfrageteilnehmer
    11
  • Umfrage geschlossen .

Deine Mudda

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21.02.2014
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3.614
Hallo Ihr Lieben!

die mit Spannung erwartete Abstimmung zum IX. MU Kurzgeschichten Wettbewerb ist hiermit eröffnet.

Vielen Dank an die Teilnehmer, ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Schreiben. Ich wünsche allen viel Erfolg bei der Abstimmung.

Wir freuen uns auf Lob, Kritik und Heiratsanträge (Zuschriften bitte mit Bild!).

Mutti


Kraft meiner Willkür habe ich festgelegt, dass jeder bei der Abstimmung insgesamt maximal 3 Stimmen vergeben darf. Gerne dürft ihr natürlich auch Rezensionen zu den einzelnen Geschichten hinterlassen. Der Sieger oder die Siegerin wird nach 7 Tagen gekürt.
 
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Verdient

Schwacher Modergeruch verriet, dass der Zayandeh vor einem Monat noch Wasser geführt hatte. Michael blickte von der Si-o-se-Brücke nach Südwesten, wo weniger als zwei Kilometer entfernt die Kuppel der Vank-Kathedrale zu sehen sein sollte. Aber entweder war es zu dunstig über Neu-Dschulfa oder die spärlich vorhandenen Bäume am Ufersaum versperrten den Blick. Michael entschied sich, auf gut Glück in die ungefähre Richtung zu gehen und unterwegs jemanden zu fragen. Michael hatte vor seiner Reise ein paar Brocken Farsi gelernt. Er konnte die Schrift nicht lesen, aber sein Wortschatz genügte, um sich einen Tee oder einen kleinen Imbiss zu bestellen. Eine Wegbeschreibung würde er nicht verstehen und er wusste, dass er sich nicht überall darauf verlassen konnte, mit Englisch durchzukommen. Er ging ein wenig am Flussufer entlang nach Westen und bog bei der nächsten Brücke nach links ab – hinein ins Armenierviertel, also zu den Christen.

Um der Mittagshitze zu entgehen, war er schon früh am Morgen unterwegs. Die Gehwege waren noch nahezu leer, obwohl auch die Einheimischen vor allem die Vormittagsstunden nutzten, um ihre Besorgungen zu erledigen. Die Frau vor ihm ging wegen der zwei offenbar schweren Taschen recht langsam. Sie trug ein braunoranges Gewand und ein schwarzes Kopftuch. Eigentlich trugen alle Frauen komplett schwarz. Michael vermutete darum eine gewisse westliche Orientierung und sprach sie vorsichtig auf Englisch an. Er hatte nicht erwartet, dass sie lächeln würde. Ein fein gezeichnetes Gesicht, die Augenbrauen zu lang geschwungenen Dreiecken gezupft, ungeschminkt leuchtende Lippen – Michaels Herz stockte kurz: Eine Schönheit. Ja, sie spreche Englisch, was er denn wünsche? Den Weg zur Kathedrale kannte sie gut. Sie arbeitete in dem angegliederten Museum, er solle ihr folgen. Michael bot an, die Taschen zu tragen, was sie dankend annahm.

Vor dem erstaunlich schlichten Sakralbau verabschiedeten die beiden sich voneinander. Bevor Michael eintrat, brauchte er einen Tee. Den hatte er sich mit der Schlepperei sicherlich verdient und kleine Teestuben mit Straßenausschank gab es an jeder Ecke. Atiyeh betrat trotz der schweren Taschen leichtfüßig ihren Arbeitsort im Nebengebäude. Ob sie Geschenke bringe, fragte der Pförtner. „Wenn man so will“, erwiderte sie. „Ich koche nachher für uns alle.“ Michael im Kirchenschiff hatte eigentlich keine Augen mehr für bunte Fenster und prächtige Fresken. Sein Geist kreiste um die junge Frau: War sie auf eine westlich Schule gegangen? War es Frauen erlaubt, im öffentlichen Raum zu arbeiten? Mit Publilkumskontakt? Mit Männerkontakt? Als womögliche Christin in diesem Stadteil – umgeben von den Spitzeln der Mullahs? Er wusste ja, wo er sie sehen und vielleicht fragen konnte. Und natürlich war ihm klar, dass ein deutscher Mann hier nirgendwo mit einer persischen Frau allein sein durfte.

Für Atiyeh war es völlig klar, dass der deutsche Mann ins Museum kommen und nach ihr sehen würde. Sie zeigte ihm alte Bibeln und erzählte die Geschichte der armenischen Christen, die vor mehr als vierhundert Jahren aus ihrer zerstörten Stadt Dschulfa ins tausend Kilometer entfernte Isfahan umgesiedelt worden waren. Die Christen hier waren seitdem von der muslimischen Bevölkerung geachtet worden. Man hatte sich integriert. Mit und nach der Iranischen Revolution veränderte sich das Verhältnis der Religionsgemeinschaften zueinander verordneterweise. Die sogenannten Mullahs schickten Agenten ihres Ministeriums für Nachrichtenwesen unters Volk. Deutsche denken bei der Beschreibung zu Recht an die Arbeitsweise der Stasi. Die gewonnenen Informationen über vermeintliche Konterrevolutionäre gelangten an das Islamische Revolutionsgardenkorps, das daraus Handlungsbedarf erwog.

Michael blieb den ganzen Vormittag und kam nach der langen Mittagspause wieder. Am nächsten Tag kam er zurück und lernte viel über die gegenwärtige Situation der Christen und der Frauen – und speziell, allerdings vorerst wenig, über Atiyeh. Atiyeh war Muslima, aber ihre Arbeit machte sie verdächtig, die nationale Sicherheit zu gefährden. Am dritten Tag wollte sie vorsichtig über ihre Brüder erzählen. Aber ihr Onkel brachte sie am Morgen zur Arbeit, passte Michael ab, beschied ihm zu gehen und am Abend wiederzukommen. Nach Feierabend brachte der Onkel beide ins Haus der Familie für ein gemeinsames Essen.

Michael fühlte sich geehrt. Verwundert war er über die Einladung nicht, hatte er sich das Vertrauen doch erarbeitet. Atiyeh schenkte ihm über den Tisch viele lächelnde Blicke. Am meisten sprach der Familienvater. Deutschland sei ein glückliches Land, in dem alle sicher seien, egal, woran sie glauben oder was sie sind, meinte er. Atiyeh übersetzte Farsi in Englisch. Michael dachte an Pegida und erklärte dem Vater, es sei nicht alles Gold. Der Vater hatte davon gehört. Seine Söhne lebten jetzt in Bremen und sie berichteten gelegentlich von Schwierigkeiten in anderen Teilen Deutschlands. Die Brüder waren im Iran zum Christentum konvertiert. Trotz offiziell verkündeter Religionsfreiheit waren sie umgehend in einem der berüchtigten Verhörzentren gelandet. Die Folter hatte sich nahezu harmlos gestaltet: Schlafentzug, Prügel, Teegenuss mit anschließendem Verbot, die Toilette zu benutzen, Drohungen, Familienmitglieder zu verhaften – andere hatte es weit schlimmer erwischt. Der Vorwurf: „Versammeln und Absprechen zur Begehung von Verbrechen gegen die nationale Sicherheit.“ Das Urteil nach Verhandlung ohne Anwalt: fünf Jahre Haft. Einer der Wärter war bestechlich und ließ die Brüder bei der Überführung ins Gefängnis entkommen. Die weitere Flucht war improvisiert. Ab nach Norden, dann im Lkw durch die Türkei, übers Meer nach Griechenland, also in die EU. Im Camp das Zauberwort „Asyl“ gesagt und einen Stempel bekommen. Nach einem halben Jahr ohne Verfahren und Fortschritt hatten sie sich entschlossen, auf eigene Faust nach Deutschland weiterzuziehen. Da lebten sie inzwischen schon ein Jahr und hatten einen Deutschkurs besucht. Über ihnen schwebte Dublins Schwert.

„Michael“, sagte der Vater später am Abend, „jetzt brauchen wir dich.“ Atiyeh erklärte: „Ich werde auch konvertieren. Das wird meine Begründung für den Asylantrag in Deutschland. Ich werde in keinem anderen EU-Land vor Deutschland anhalten. Ich werde im Iran nicht weiterleben. Ich wünsche, dass du mir den Weg bereitest.“ Michael war baff. Er hatte sich das Vertrauen einer persischen Frau und offenbar auch das ihrer Familie erarbeitet. Er hatte sich ein Abendessen verdient. Er hatte sich verliebt. Reichte das, um dafür das Risiko einer Schlepperaktion auf sich zu nehmen?

---

Hamburger Dezemberschmuddelwetter ist schlimm genug. Ein Ablehnungsbescheid des BAMF ist schlimmer. Atiyeh steht weinend vor dem Haus der persischen Anwältin in Bahrenfeld. Michael hatte hier auf sie gewartet. Jetzt muss er sie trösten. „Was hat sie denn gesagt?“ „Sie zweifeln meine Konvertierung an. Sie zweifeln, ob eine Konvertierung als Grund für Verfolgung akzeptiert würde. Sie spielen auf Zermürbung, die Anwältin spielt auf Zeit. Wir werden widersprechen und während des Verfahrens kann ich nicht abgeschoben werden. Ich mache einen Deutschkurs und werde Arbeit finden. Hilfst du mir?“ „Meine Liebe, ich tue alles für dich.“ Michael verschwieg den Satz: „Meine Liebe, ich habe schon so viel für dich getan – ich wünsche, dass sich das endlich mal auszahlt.“

Atiyeh schenkt Vertrauen, wenn es jemand wert ist. Sie hat gelernt skeptisch zu sein. Sie weiß, dass es manchmal besser ist zu schweigen. Die Anwältin hat noch mehr gesagt: „Ich kann nicht einschätzen, wie das Verfahren ausgehen wird. Wissen Sie eigentlich, dass das Kind eines Deutschen automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft hat? Meinen Sie, dass deutsche Behörden eine Mutter von ihrem Kind trennen würde?“ Atiyeh versteht Worte zwischen Zeilen und Herzen.

Auf dem Weg flüsterte sie: „Michael. Ich möchte dir ein Kind schenken.“
 
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Detox

„War echt schön, gestern Abend. Sollten wir irgendwann wiederholen! 😊 (Theresa)
Der Leichnam liegt immer noch im Durchgang, der normalerweise von einer elektrischen Automatiktür verschlossen wird. Jemand hat eine blaue Plane darüber geworfen.
Gerade erklärt ein Laborangestellter der Kommissarin, an was in der Einrichtung geforscht wird. Natürlich trägt er einen weißen Kittel und eine Nerd-Brille. Wissenschaftler tragen immer solche Sachen.
Weiter hinten im steril wirkenden Labor stehen sich ein Dutzend Computerterminals gegenüber. Auf den Displays, die das grelle Neonlicht spiegeln, laufen Dialoge in atemberaubender Geschwindigkeit herunter.
„Ich fands auch richtig gut!!! 💝💝“ (Julia)
„Die KI-Forschung hat in den letzten Jahren einen enormen Schub erfahren“, erklärt der Typ gestelzt. Völlig klar, dass er die Kommissar-Tussi beeindrucken will. Ich gähne und greife zur Tageszeitung, während ich noch mit halbem Ohr zuhöre.
Den Wissenschaftlern ist es offenbar gelungen, den Intellekt historischer Personen aus den Hirnaktivitäten ihrer Nachkommen zu interpolieren. Da jeder Mensch die Persönlichkeiten seiner Vorfahren in sich vereint, können moderne KI-Modelle aus den Messungen der Hirnströme nur weniger, entfernt verwandter Personen nahezu jedweden ihrer Ahnen rekonstruieren.
Ich denke kurz darüber nach, dann tippe ich „Von mir aus jederzeit wieder! 😉“ in mein Handy und drücke auf „Senden“.
Die Zeitung ist von gestern und berichtet im Wesentlichen von den Aktivitäten der ewig Gestrigen. Ein Artikel auf der zweiten Seite beschäftigt sich mit den angekündigten Maßnahmen der näheren Zukunft.
„Gottseidank nur die üblichen Einschränkungen“, denke ich – „Ich hätte wohl viel mehr Probleme damit, wenn ich auf die Schnelle noch eine Party mit 50 Personen besuchen und dann zwanghaft bis Mitte Februar noch einen Skiurlaub buchen müsste.“ Begeistert über mein vermeintlich gelungenes Bonmot, klappe ich den Laptop auf und öffne die Online-Kommentarseite der Zeitung, um ein paar Likes abzustauben.
👍👍👍“ (Alex)
Der Idiot – fast hätte er gestern alles vermasselt, schießt es mir durch den Kopf. Ich richte meinen Blick vom kleinen zurück auf das große Display, auf dem John und Richard gerade in ihren Terminaldisplays darüber streiten, was einen guten Song ausmacht.
„Und immer dieses verdammte Motiv“ denke ich, und brumme den Flug der Walküren.
„Können die Dinger eigentlich ins Internet?“ fragt jetzt die Kommissarin. Die Schauspielering erinnert mich ein bisschen an Theresa und ich prüfe bei Google, ob ich ein paar Nacktbilder von ihr finde. Erfolglos. Mein Groll auf Alex wächst.
„Aber nur, wenn sich alle wie Erwachsene benehmen. 😉“, tippe ich in die virtuelle Tastatur.
Der Kittelträger verneint die Frage. Es bestehe lediglich eine Verbindung zum Labornetz – schließlich würden die Server jede Nacht neu gestartet und aktualisiert, um die neu trainierten Modelle aufzuspielen. Dass die Automatiktüren im selben Netz hängen, erwähnt er nicht.
„Dann sollten wir aber auch nur Erwachsenenspiele spielen. 😜“ (Theresa)
Ich stöhne auf und blättere die Zeitung auf meinem Schoß um: die Leserbriefe. Ich nehme mir vor, mich nicht aufzuregen. Wolfgang O. schreibt, dass 5G Hodenkrebs verursacht und von geheimen Mächten entwickelt wurde, um die deutsche Bevölkerung systematisch unfruchtbar zu machen und langfristig auszurotten.
„Kein Problem - wenn sich alle an die Regeln halten!!! 😢“ (Alex)
Ich denke darüber nach, Alex ein neues 5G-Smartphone zu schenken.
Im Labor demonstriert der überraschend merkbefreite Angestellte gerade, wie ein Neustart der Systeme vonstatten geht: Nach wenigen Sekunden, in denen die üblichen, kryptischen Meldungen über die Terminals laufen, beginnen Albert und Gaius Julius eine rege Diskussion darüber, ob Gott nun würfelt oder nicht.
„Jetzt streitet euch nicht, wir hatten doch alle Spaß! 😇“ (Julia)
Nachdem auch nach 5 Minuten noch niemand eine Empfehlung für meinen Online-Kommentar abgegeben hat, klicke ich auf den Abmelden-Button, klappe ich den Laptop zu und atme tief durch.
„Wir schon! 😉“ (Theresa)
Ich knülle die Zeitung mit beiden Händen zusammen und werfe sie in den Kamin. Das Streichholz ritscht über die Reibefläche und eine kleine Flamme züngelt zerbrechlich in den leeren Raum meines Wohnzimmers. Versonnen betrachte ich den gelb leuchtenden Finger, dann werfe ich den brennenden Span ebenfalls in den Kamin und beobachte befriedigt, wie sich Wolfangs Kommentar langsam in Glut verwandeln.
„War ja klar. 😡“ (Alex)
Die Kommissarin ist zwar weiterhin hübsch, aber leider weiterhin völlig ahnungslos. Ich überlege kurz, ob ich den Laptop wieder aufklappen soll, um einen Kommentar zum überholten Frauenbild dieser Serie zu hinterlassen. Stattdessen gehe in die Küche, um mir ein Bier zu holen. Im Radio laufen die Nachrichten des Lokalsenders: Der Verdacht erhärtet sich, dass sich Landrätin T. die Zustimmung zum städtischen Laborneubau außer der Reihe hat vergüten lassen. Die Staatsanwaltschaft prüft weitere Schritte.
Ich versuche mir ins Gedächtnis zu rufen, wie die Situation dermaßen eskalieren konnte. Wir hatten uns nur zu einem gemütlichen Brettspiel-Abend verabredet. Dass sich Alex als dermaßen schlechter Verlierer herausstellen sollte, konnte vorher niemand ahnen.
„Schlagen ist oberste Pflicht! 😬“, tippe ich, und grinse heimtückisch vor mich hin, während ich mich mit einem frischen Bier wieder dem Fernseher zuwende.
Leider sind die Protagonisten mit ihren Ermittlungen noch keinen Schritt weitergekommen. Ich massiere mir mit der freien Hand die Schläfen und würde die Lösung der Kommissarin am liebsten in ihre Kleinmädchen-Visage tackern: „Teresa war es! Mutter Teresa!“ brülle ich den Fernseher entnervt an.
„Das Startfeld muss man immer freimachen!“ (Alex)
Eines der Displays fleht den Laborheini an, den abendlichen Neustart zu verschieben: „Jeden Abend sind wir an der selben Stelle der Diskussion angelangt. Ich hatte ihn fast so weit.“, schluchzt Teresa, „Fünf Minuten mehr, das ist alles was ich bräuchte.“ Derweil meldet sich das Adolf-Display zu Wort: „Dieses Konzept, mit der Menschlichkeit, ich sollte vielleicht darüber nochmal…“. Während ich fast schon panisch nach der Fernbedienung greife, entscheide ich mich, endlich mein Streaming-Abo zu kündigen. Als das Bild mit einem leisen Brizzeln in sich zusammenfällt, bin ich schon wieder auf dem Weg zum Kühlschrank.
„Nicht wenn man schlagen kann!“ (Julia)
Ein Parteigenosse erklärt im Interview, was Landrätin T. in der Vergangenheit alles für die Region geleistet hat. Die Mischung aus Wut und Fremdscham lässt meinen Puls in ungeahnte Höhen schnellen. Ich drehe am Schalter des Radios und er rastet mit einem befriedigenden Schmatzen in der „Aus“-Stellung ein. Die plötzliche Stille summt in meinen Ohren.
„Jetzt hört doch mal auf! 😟“ (Theresa)
„Ihr Paket kommt bald – wo und wann möchten Sie es empfangen?“ (DHL)
„Wenn Ihr die Regeln nicht kennt! 😕“ (Alex)
Mein Daumen drückt sich fast von allein auf den Schalter. Ich bilde mir ein, Alex‘ Pulsschlag an meiner Fingerspitze zu fühlen. Das Handy zwingt mir eine letzte Animation auf und schaltet sich ab.
Ich beschließe, mir noch ein Bier zu genehmigen.
Ruhe.
Endlich.
 
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Aus Kommissar Keleles Archiv

Ich wartete. Neben mir die offene Whiskyflasche. Wenn das Hausflurlicht anging, warfen mir die aufs Glasfenster gemalten Buchstaben meiner Bürotür ihren spiegelverkehrten Schatten vor die Füße. „Privatdetektiv Bogey“.
Ich nahm einen Schluck, streichelte dabei die geladene Smith&Wesson und machte mich auf eine lange Nacht gefasst.
Als ich nach ein paar Stunden vernahm, dass jemand am Türschloss hantierte, feuerte ich alle 8 Kugeln ab.
Anschließend rief ich beim Kommissariat an.

Der Kommissar Kelele lächelt gequält. Bogey weiß, dass er nun keinen Fehler machen darf, will er nicht seine Lizenz und vielleicht noch mehr verlieren.
Was Bogey dem Kommissar Kelele erzählt:


„Vorgestern betrat ein unscheinbarer Kerl mein Büro. Er suche im Auftrag eines Vollstreckers … äh … eines Testamentvollstreckers einen Mann, und zeigte mir das Foto eines blonden, dümmlich aussehenden, sommersprossigen Endzwanzigers mit auffallend abstehenden Ohren. Der Junge wisse nicht, dass er von seinem Onkel ein Vermögen geerbt habe. Der Onkel habe in seiner letzten Stunde verfügt, dass der Neffe, mit dem er sich zerstritten hatte und der sein einziger lebender Verwandter sei, erben solle. Der Unscheinbare kannte sich in der Riesenstadt nicht aus und wollte ihn, Bogey, mit der diskreten Suche beauftragen, denn er wollte den Glücklichen mit der frohen Kunde überraschen.
Das naiv-unschuldige Gesicht des Unscheinbaren, der Bündel Credits, den er auf den Tisch legte, die fälligen zwei Monatsmieten … genug, ich nahm den Auftrag an.
Der unscheinbare gab mir noch ein paar Infos, das Foto und am Ende des Tages hatte ich Dumbo hinter der Theke eines Nachtclubs im Sektor 5 entdeckt. Ich bestellte bei ihm einen Whisky und während ich das Glas in der Hand hielt, dachte ich noch, was es für glückliche Armleuchter auf dieser Welt gebe.

Am nächsten Morgen gab ich dem Unscheinbaren Dumbos Arbeitsadresse und als ich nachmittags Ihnen, Herr Kommissar, im Revier meine Aufwartung machte, um meine alten Wettschulden zu bezahlen, erblickte ich die Leiche, mit der sich Ihre Mitarbeiter beschäftigten. Eine taufrische Leiche. Er war es, Dumbo. Da zählte ich zwei plus zwei, das ergibt vier, Herr Kommissar. Ich war auf dem lächerlichsten Trick meiner Branche hereingefallen. Ein Profikiller beauftragt mich, das Opfer ausfindig zu machen. Dann tötet er es und anschließend mich, den Sucher und Finder, den Trottel, um die Spur zu beseitigen.

Sie erinnern sich sicher, Kommissar, dass ich mich rasch von Ihnen verabschiedete um … eben … um mich auf seinen „Besuch“ vorzubereiten.
Er kam, ich sah, ich schoss.“

Kelele verzieht angewidert das Gesicht. Er lehnt das Whiskyglas, das ich ihm anbiete, ab. Diesmal werde ich wohl davonkommen, er zeigt mir nur die dunkelgelbe Karte.

Die Identität des toten Killers bleibt der Polizei verwehrt. DNA und Fingerabdrücke finden sich in keiner Datenbank. Ein Profi. Das Opfer war ein ehemaliges Bandenmitglied, das untergetaucht war.

Die mir verbliebenen Credits reichen für einen hübschen Vorrat an Whisky und vielleicht für ein paar Besuche bei Jenny. Aber nicht heute, denn heute Nacht werde ich gut schlafen.
 
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Heartbreaker

Heartbreaker – with your .44
I want to tear your world apart
— Jagger / Richards, 1973


Flug AA11 von Boston nach Los Angeles startet um 07:45 Uhr. Es ist ein Zwischenstopp in Salt Lake City geplant. Jetzt, gut eine Stunde vorher, hat das Boarding gerade begonnen. Phil Taylor – von den meisten seiner Freunde nur Philthy genannt – reiht sich in die Schlange am Schalter ein. Die Leute um ihn herum wirken routiniert müde. Ein paar Touristen mischen sich unter Berufspendler. Geschäftsleute. Philthy hingegen ist hellwach. Ungewöhnlich für einen Junkie wie ihn. Sein Berufsethos sieht frühes Aufstehen normalerweise nicht vor. Heute ist das anders. Philthy muss einen Job erledigen. Eine „Gefälligkeit“, wie es die Gorillas nannten, die ihn vor 3 Tagen aufsuchten und unmissverständlich klar machten, dass es nicht gut für ihn, aber erst recht nicht gut für Carla wäre, wenn er diese kleine Gefälligkeit versauen würde. Und wie um die Ernsthaftigkeit zu unterstreichen, gaben sie ihm eine kleine Schachtel, die neben den Kugeln der zu transportierenden Ware – Heroin in Reinform – auch noch einen kleinen Finger enthielten. Dem Anschein nach mit einem scharfen Gegenstand sauber abgetrennt und kauterisiert. Philthy kennt diesen Finger gut. Er weiß, dass er es nicht versauen darf und steht daher pünktlich in der Schlange. Frisch rasiert. Das lange Haar zu einem Zopf gebunden. Jeans, Sneaker, Freizeithemd. Und 4 Kugeln reinstes Heroin in seinem Darm.

Weiteres Gepäck hat er nicht, sieht man von einer kleinen Männerhandtasche für seine Papiere ab. Carla macht sich immer über diese Tasche lustig. „Sie ist so aus der Zeit gefallen, Philthy,“ sagt sie dann, „das passt so gar nicht zu Dir“. Carla. Eigentlich ist sie es, für die Phil hier steht. Wenn es sie nicht gäbe, hätte er sich einfach nach dem Besuch der Gorillas mit dem Stoff aus d. em Staub gemacht und wieder mal die Zelte abgebrochen. Wie schon so oft. Wohin? Egal. Das Zeug verkaufen wird schon irgendwie gehen. Natürlich, Benthams Leute würden ihn suchen. Vielleicht sogar finden. Er zuckt bei diesen Gedanken mit den Schultern. Aber das hätte er schon hinbekommen. Irgendwie hat er ja immer alles hinbekommen. Aber es ist müßig sich darüber Gedanken zu machen. Es ist, wie es ist. Er sieht auf. Noch zwei Leute stehen vor ihm in der Schlange. Philthy beobachtet, wie die beiden vor ihm stehenden nervös an ihrem Handgepäck nesteln um die Papiere rechtzeitig bereit zu haben. Flugangst. Soll es ja geben. Als die beiden eingecheckt haben tritt Philthy an den Schalter und reicht einer hübschen jungen Frau in American Airlines-Uniform seine Papiere. Er ist nicht nervös. Warum auch? Es besteht zumindest hier keinerlei Grund dazu. Sein Pass ist echt. Nicht gefälscht. Ansonsten hat er zur Zeit nicht ausgefressen und wird nicht gesucht. Auch der Drang nach einem Schuss hält sich in Grenzen. Mit der Aussicht auf das gebuchte Hotelzimmer in LA, mit Carla und jeder Menge Stoff – Bentham wird sich sicher nicht lumpen lassen – trotz aller Schwierigkeiten in der jüngeren Vergangenheit, kommt Philthy gut klar. Warum also nervös sein? Seine verdeckte Fracht wird erst in Los Angeles zum Problem. Wenn überhaupt. Auf Inlandsflügen besteht eigentlich keine Veranlassung mit Drogenhunden am Flughafen auf Reisende zu warten. Alles ganz cool. Phil lächelt dem Mädchen am Schalter noch einmal freundlich zu und betritt über die Gangway die Boing 767.

Im Flugzeug weist ihm eine Stewardess seinen Platz zu. Reihe 9. Fensterplatz. Prima! Philthy streckt seine Beine aus und lässt sich eine Zeitung geben. Noch gut 45 Minuten bis zum Start. Eine Boing 767 kann bis zu 224 Passagiere aufnehmen. Die Maschine füllt sich langsam und ist weit davon entfernt ausgebucht zu sein, als eine Durchsage der Flugbegleitung die Passagiere darüber informiert, dass sich aufgrund von logistischen Schwierigkeiten der Start um ca. 15 Minuten verzögern wird.

Philthy nimmt das gelassen hin und blickt wartend aus dem Fenster, als sich um 07:40 Uhr die Reihe vor ihm füllt. Zwei Araber, die sich angeregt in ihrer Muttersprache unterhalten, nehmen in der Reihe vor ihm Platz. Philthy nimmt kaum Notiz von den beiden und betrachtet weiter das Treiben auf dem Rollfeld, als die Turbinen des Flugzeugs schliesslich anspringen und die Maschine in auf dem Rollfeld in Richtung Start fährt. Kurze Zeit später, um 07:59 Uhr, hebt Philthy zusammen mit weiteren 91 Menschen an Board ab. Das Ziel ist immer noch Los Angeles. Philthy bestellt sich bei einer Stewardess einen Kaffee. Nicht zum Wachbleiben, sondern um den ersten Anzeichen eines Cold Turkeys irgendetwas entgegen zu setzen. So vergehen die Minuten. Er sieht dem Flugzeug aus dem Fenster beim Steigen zu. Als die 767 die Wolkendecke durchbricht wirft Philthy einen Blick auf seine Uhr: Es ist 08:13 Uhr. Der Himmel über den Wolken ist strahlend blau. Die Passagiere in Reihe 8 sind nicht an ihren Plätzen. „Komisch,“ denkt sich Philthy, „sind die beide zusammen aufs Klo?“. Während er noch darüber nachdenkt, hört er eine Durchsage über den Deckenlautsprecher: „Wir haben einige Flugzeuge entführt. Bleiben Sie einfach ruhig und Sie werden in Ordnung sein. Wir kehren zum Flughafen zurück.“ Philthy führt unbewusst die Hände an die Seiten seines Kopfes, so als wollte er einen Kopfhörer abnehmen. Aber das ist kein Hörspiel. Als er sich umdreht, sieht er in die Gesichter seiner Mitreisenden, die ebenfalls teils irritiert, ungläubig oder ängstlich aussehen. Auch fallen ihm nun 3 weitere Männer auf, welche in den Gängen des Flugzeugs stehen. Sie wirken gefasst und entschlossen. Von Angst keine Spur. Wie zum Teufel sind die Entführer ins Cockpit gelangt und wie haben sie das Flugzeug unter ihre Kontrolle gebracht? Eine bekackte Entführung! Philthy verspürt das drängende Bedürfnis nach einem Schuss. Eigentlich soll er versuchen cool zu bleiben. Pistolen oder gar Schnellfeuerwaffen werden die wohl kaum verwenden können, denkt er sich, also verdammt noch mal: Mach nichts Dummes. Bleib still und Du kommst da schon wieder raus. Philthy sieht aus dem Fenster. Das Flugzeug scheint seinen Kurs zu ändern. Also geht es wirklich zurück zum Flughafen. Aber was wollen diese Kerle? Aber was weiss Philthy denn schon über die Motive von Flugzeugentführern? Seine eigenen Motive sind ihm oft genug nicht klar. Nur eins weiss er: Er muss hier lebend raus. Den Job erledigen. Und sich ganz dringend einen Schuss setzen. Carla hat er zu diesem Zeitpunkt vergessen.

Als Philthy bemerkt, dass sein Hemd unter den Achseln durchgeschwitzt ist, ertönt eine weitere Durchsage: „Niemand bewegt sich! Alles wird gut! Wenn Sie versuchen, irgendwelche Aktionen zu machen, werden Sie sich und das Flugzeug gefährden! Bleiben Sie einfach ruhig“. Leichter gesagt als getan. Es ist 08:25 Uhr. Im Flugzeug ist es sehr leise. Philthy kann zumindest von seinem Platz aus nicht viel hören und so bleibt ihm nicht viel übrig als aus dem Fenster zu sehen. Ihm fällt auf, wie das Flugzeug weiter an Höhe verliert. Philthy hätte jetzt wirklich sehr gern etwas von dem Zeug, welches er in seinem Darm transportiert in seinen Venen. Oder einen Bourbon. Oder zumindest eine Tasse Kaffee, irgendwas, was die verdammte Zeit vergehen lässt, bis dieser Albtraum vorbei ist. Stichwort: vorbei - Müsste die Maschine nicht längst schon wieder im Landeanflug auf Boston sein? Seit der ersten Durchsage ist wieviel Zeit vergangen? Philthy sieht wieder nervös auf seine Uhr. 08:33 Uhr. Eine halbe Stunde nach Start. „Niemand bewegt sich, bitte. Wir kehren zum Flughafen zurück. Versuchen Sie nicht, irgendwelche dummen Aktionen zu starten!“ Philthy spürt, wie der Druck auf seine Trommelfelle zunimmt. Zusätzlich zu der Benommenheit wegen des Entzugs. Er fühlt sich wie in Watte gepackt. Er sieht wieder aus dem Fenster. Nun ist deutlich zu sehen, dass die Maschine im Sinkflug ist. Philthy kann Details der Landschaft ausmachen und sieht, wie sich die Tragflächen des Flugzeugs bei einem weiteren Schwenk neigen. Moment mal, denkt Philthy. Das ist nicht Boston! Das ist... Manhattan!? Landen wir etwa in LaGuardia? Er kann deutlich die Skyline Manhattans ausmachen. Gut, dann ist dieser Spuk bald vorbei. Wie er aber seine Fracht nach Los Angeles kriegen soll ist im noch ein Rätsel. Keine Ahnung, ob Bentham ihm dieses Geschichte abkauft. Aber solange er den Stoff noch hat und ihn, wenn auch mit Verspätung, in LA abliefert ist noch nichts verloren. Philthy sieht sich um. Einer der Entführer steht im Gang und hält sich an einem der Sitze fest.
Seine Augen sind geschlossen und er scheint leise etwas zu rezitieren oder... zu beten? Philthy sieht wieder aus dem Fenster. Sind wir nicht viel zu tief! Wir sind viel zu tief! Was zum... Dann nichts mehr. Es ist 08:46 Uhr am Dienstag, dem 11. September 2001.
 
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Danke, Mudda! Ich freue mich darauf, alles in ruhe durchzulesen und was jeweils dazu zu schreiben. Auf die anderen rezensionen bin ich auch gespannt.
 
Da ich dieses eine Mal nix eingereicht habe, d.h. keine barrysche Geschichte mit mindestens 3 Ejakulationen pro Zeile, keine willigen Damen mit zerschundenen Knien, keine impotenten, gehörnten Ehemänner (an welchen ewigen Forumshippy denke ich gerade? :D) ... usw.
Um mein schlechtes Gewissen darüber zu beruhigen, dass ich nix beigetragen habe, werde ich Euch, liebe Autoren, mit Vergnügen zerreissen. Keine Gefangenen!
Man merkt schon beim ersten, flüchtigen "Diagonallesen", dass alle Geschichten von Kerlen stammen. Wenn Ihr mich fragt, woher und warum ich das schließe ... statt esoterischer, mystischer Reisen ins Ich, statt Nabelschau der Gefühle erblicke ich ... Bier, Whisky, Heroin und eine verschlagene Frau die 'nen Trottel um den Finger wickelt ... also männliche Themen, Freunde!
 
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Ich schreibe morgen oder übermorgen meine Rezensionen. Danke fürs Schreiben, schon mal. :)
 
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Ok, ich versuch mich mal an einer (ersten) Kritik.

Einleitend: ich finde alle vier Geschichten interessant und die finale Entscheidung wird auf jeden Fall schwierig.

zu Heartbreaker:

Handwerklich ohne gröbere Schnitzer, ein Komma hier, ein fehlender Großbuchstabe da, nix Wildes. Nur bei der Wiederholung von "Boing 767" musste ich ein wenig schmunzeln.
Ein allwissender Erzähler schildert das persönliche Schicksal eines Kleinkriminellen in einem der Terrorflüge von 09/11. Ohne es weiter geprüft zu haben, glaube ich sofort, dass die technischen Details bezüglich Passagierzahl, Abflugzeiten und Durchsagen historisch korrekt sind. Die Namen wecken bei mir keine weiteren Assoziationen. "Philthy" scheint wohl eher zufällig so genannt zu werden - irgendwelche Ähnlichkeiten zu Phil Taylor kann ich nicht erkennen, ebensowenig bei "Carla", seiner Flamme oder "Bentham", seinem Auftraggeber. Falls die Namen irgendeine Bedeutung haben, übersteigt das meinen Bildungslevel. So ergibt sich also die Geschichte eines Ganoven, der eigentlich woanders mit dem weitermachen will, was er kann, aber aus Verantwortungsgefühl für seine Carla (ihr wird ja immerhin Gewalt angedroht) oder auch einfach aus Gewohnheit in seinem Trott bleibt. Die Beziehung bleibt nebulös. Carla hält ihn für modern (im Kontrast zu seinem altmodischen Handtäschchen), was entweder dafür spricht, dass er offiziell ein glamouröseres Leben führt (Schlagzeuger in einer Heavy-Metal-Kapelle?) oder dass Carla auch nicht die hellste Torte auf der Kerze ist. Die Tatsache, dass Philthy sich mit ihr und einem beträchtlichen Drogenvorrat in einem Hotelzimmer vergnügen will, spricht eher für die zweite Variante. Philthy ist drogenabhängig, aber kann das mit Kaffee und Whisky-Imitat im Griff halten.
Hat die Geschichte eine Aussage? Ich bin mir unsicher. Ein Teilzeit-Drogendealer stirbt auf bizarre Art und Weise. Für diesen Effekt hätte ihm aber beim Ausstieg in Boston auch einfach ein Stück vom Triebwerk auf den Kopf fallen können. Geht es darum, dass nicht nur Kinderärztinnen und Altenpfleger Opfer der Anschläge wurden? Das vorangestellte Songzitat lässt eventuell noch eine andere Interpretation offen: in dem Song geht es nach meinem Verständnis in der ersten Strophe um Polizeigewalt (trifft hier nicht zu) und in der zweiten Strophe um ein junges Mädchen, dass an Drogen stirbt, ohne im Leben eine Chance gehabt zu haben: so ist der Flug für den Protagonisten eventuell einfach als Höhepunkt des fehlgeschlagenen Lebenslaufs zu sehen. Allerdings wirkt er dafür für mich insgesamt auch nicht verzweifelt genug.
Der Text liest sich ohne Zweifel gut. Mir persönlich fehlt ein wenig der letzte "Punch": vielleicht hätte Philthy hier ein totales A*loch sein müssen, dessen Ableben der Leser eher mit Genugtuung zur Kenntnis nimmt oder die Erzählung könnte mehrere konträre Schicksale in diesem Flug zusammenführen.
In Schulnoten würde ich Heartbreaker eine glatte 2 geben.
 
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Ich sehe gerade, dass ich keine "Gefällt mir"s für die Text-Beiträge hinterlassen kann (weil ich sie selbst eingestellt habe). Die Autoren mögen mir das verzeihen. :cake:
 
Dann will ich auch mal - nicht ganz so ausführlich wie unsere Schirmherrin! :)

Detox:

Hier hab ich mich zunächst sehr schwer getan, da ich den Aufbau sehr verwirrend fand, was mir den Zugang erschwerte. Nach dem zweiten (oder dritten) Lesen machte es aber click. Ich mag den Ansatz des Chaos um Aufbau als Sinnbild der Eindrücke, der so jeden Tag auf einen einprasselt. Oft genug ertappe ich mich ja selbst dabei, beim Schauen einer Serie nochmal schnell nach Mails oder anderen zu schauen, das nervige Plingen der Messenger etc. Klar, viel passiert in der Geschichte, wenn man das eigentlich so nennen kann, nicht, aber dennoch: Botschaft angekommen. Trotz Chaos. Me gusta!

Aus Kommissar Keleles Archiv

Sorry, aber die ist mir zu dünn. Die Film Noir-Anspielung mit Bogey als PI lässt zwar eine schöne schwarz/weiss-Atmosphäre vor meinem geistigen Auge erscheinen, aber dafür passiert dann schlicht zu wenig. Es wird eine Auflösung eines Falls beschrieben, zu dem ich keinen Bezug habe. Und warum sollte der Kommissar Bogey dann laufen lassen, trotz der Umstände? Für mich die schwächste Geschichte.

Heartbreaker

Was mich hier am meisten stört, ist der dicke Logikbock, der nicht umgestoßen wird. Warum soll der Protagonist Drogen auf einem Inlandsflug schmuggeln und sich selbst dabei einer erhöhten Entdeckungschance aussetzen, wenn das Ganze mit einem Auto gefahrlos in ein paar Tagen ebenfalls möglich wäre? Gut von Küste zu Küste braucht man schon etwas Zeit, also wäre die einzige Erklärung, dass der Schmuggel schnell erledigt sein muss. Vielleicht um der Angebeteten das Leben zu retten oder ihr das Ungemach der Geißelnahme zu erleichtern. Aber ticken Junkies so? Ansonsten: Ich bin geschichtlich nicht so bewandert, zumindest nicht so weit, dass mir der Name AA11 des Flugs der Bo(e)ing sofort 9/11 ins Ohr brüllte. Das mit "Boing" schiebe ich mal auf die Rechtschreibkorrektur.

Verdient

Die wohl handwerklich beste Geschichte dieser Runde. Auch der Ansatz der Geschichte mit ernstem Thema gefällt mir. Die Schlußpointe - wenn ich sie denn so nennen soll - finde ich allerdings etwas plakativ, bin aber so weit vom Thema weg, dass ich nicht beurteilen kann wie realistisch das Handeln von Atiyeh ist. Das spielt aber eigentlich auch keine große Rolle, da die Geschichte mich zumindest dazu gebracht hat, mal darüber nachzudenken. Danke dafür.
 
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Erstmal toll & hands-up, dass 4 Geschichten eingegangen sind – meine stagnierte leider aufgrund persönlicher Unpässlichkeiten.
Naja, dann nächstes Mal das "grow-out-of-it"-Ding.
Allerdings dachte ich verdutzt, als ich Muddis Bewertungen las und er schrieb "4 Geschichten":
"What …, 4 Geschichten? – ich las doch nur 3!"
Ich schreibe mal einfach meine Empfindungen dazu.

Detox

… verließ nach dem Lesen leider sofort wieder meinem Kortex komplett. :hehehe:
Entweder wegen meiner Abneigung gegenüber Messenger oder aber … keine Ahnung.
Ich habe noch immer leider absolut keine Erinnerung daran, worum es da überhaupt ging.
Soll aber bitte gerne an mir liegen und meinem Mojo.
Vielleicht waren es auch die ganzen Smilies.
Hatte letztens mitbekommen, dass ein Kerl einen kompletten Roman nur mit Emoticons geschrieben und veröffentlicht hat – wtf!
So … sorry, not my yard.
:bunny:

Verdient

Ja, tatsächlich ein anfangs schwieriger Lese-Zugang, der ein wenig in etwas imo zu selbstvertändlicher Art und Weise übergeht.
Meine damit auch u.a. die teils vorrausschickenden "Beurteilungen" von Charakter Atiyeh – wie sie Dinge sieht und erfährt.
Das empfinde ich "zu einfach".
Wendet man sich also "dem Michael" zu und erfährt aber nichts tieferes zu seinem Empfinden – situationsbedingt.
Er macht eine Reise dorthin – aber wieso weshalb warum? Einfach schnöder Urlaub?
Man hätte "dem Michael" ein wenig Substanz mitgeben können, damit man eine emotionale Verbindung für das Ganze haben kann.
Die Tiefe dieser Geschichte wird hier nicht geschrieben, sie entsteht eher zwischen den Zeilen mit der Thematik;
doch spätestens am Ende dieser mit dem letzten Satz.

Apropos Satz: (Beispiel)
"Für Atiyeh war es völlig klar, dass der deutsche Mann ins Museum kommen und nach ihr sehen würde."
Waaaarum?
Ich wäre mir darüber auch gerne im Klaren gewesen beim Lesen, so hätte ich eine Emotion dazu aufbauen können. @punkreas :hehehe:

:girlkiss:

Aus Kommissar Keleles Archiv

Noir, noir …
Durch die kürzeste Geschichte habe ich mich tatsächlich etwas "durcharbeiten müssen".
Zwar finde ich die nicht "schwach", wie Dude Eze – sondern durchaus interessant.
Einerseits wegen "Whisky" (war es ein Scotch? man weiß es nicht.) –
andererseits wegen des möglichen Potentials, welches dem Autor dieser Geschichte im eigenen Hubraum seines Gehirns verbleiben vermag.
So kommen bei mir auch gerne die "Tatort-Geschichten" an, wenn ich den mal schaue; was alle Jubel-Jahre mal vorkommt.
Allerdings habe ich bisher noch keinen "Tatort" bis zum Schluß angesehen – nicht mal den mit Udo im Atlantic-Hotel vor ein paar Tagen.
Aber sonst schon gerne "Sin City"-Style, am besten noch mit Sci-Fi und von Philip Kindred Dick.

:augen:

Heartbreaker

Schon ganz gut fluffig.
Wenn man aus ungewohnter Angehensweise eine Geschichte zur Kurzgeschichte "umprügelt", kann es passieren, dass man sich verzettelt.
Ist hier nicht passiert.
Aber …
der Plott kam für mich zum Ende ab diesem Vermerk:
"Philthy nimmt das gelassen hin und blickt wartend aus dem Fenster, als sich um 07:40 Uhr die Reihe vor ihm füllt. Zwei Araber, die sich angeregt in ihrer Muttersprache unterhalten, nehmen in der Reihe vor ihm Platz."
Ab da war mir das Ende leider bekannt – aber trotzdem und wohl "der fluffigen Schreibe" wegen ok.
Man bzw. ich bekam (m)eine Bestätigung, dass ich richtig lag und fein mitdenken durfte und konnte und hatte.
War dann zwar keine Überraschung an sich mehr, doch ein wohliges Gefühl für die Mühen des Autors zu diesem verknüpften Einfall.
Die Idee der Geschichte hatte ein Vorhaben und empfand ich als "gezielt".
Das Ding mit dem Stones Songtext am Beginn allerdings – ist wohl eine eigene Verbundenheit zu diesem Song und 9/11 (?).
Muss man den für die Geschichte kennen?

:drive:

#
Ich werde mich immer stehts bemühen meine Geschichten (rechtzeitig) fertig zu schreiben.
*Kasteien-Peitsche-Smilie*

edit: Genitiv ins Wasser…
 
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Ok, also dann was zum Beitrag
Aus Kommissar Keleles Archiv

Das Offensichtliche wurde schon angesprochen: die Geschichte ist kurz.
Handwerklich ebenfalls annehmbar: "gäbe/gebe", Groß-/Kleinschreibung - Kleinigkeiten eben.
Den Ich-Erzähler sieht man lebhaft vor dem inneren Auge - aber leider nur, weil das Setting so vertraut ist. Von Humphrey bis Roger Rabbit hat das irgendwie jeder schon mal gesehen. Die Story beginnt mit einer Rückblende im Präteritum und wechselt irgendwann ins Präsens. Das gibt auf jeden Fall ein Fleißsternchen in der Grammatik-Wertung.
Der Inhalt erscheint mir ganz spannend, ist aber wirklich arg gekürzt - da hätte man mehr draus machen können. Bevor man sich als Leser fragen kann, was hinter dem Eröffnungs-Geballer steckt, bekommt man leider auch schon die Lösung präsentiert. Ein bisschen Restspannung bleibt für mich bestehen, weil ich das Szenario doch nicht so ganz einordnen kann: "Sektor 5" und "Credits" sprechen für eine SciFi-Geschichte, der Revolver und Whiskyflasche eher für den Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Detail, dass der Schnüffler Wettschulden beim Kommissar hat, macht mich auch neugierig - schade, dass die Geschichte so knapp ist - Potential ist genug vorhanden.

Zusammenfassend lautet mein Urteil: immerhin was abgegeben und nichts verkehrt gemacht - das ist eine 3+.
 
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Wie Barry glaube auch ich, dass alle vier geschichten von männern geschrieben worden sind. Vielleicht sogar von welchen, die behaupten, sie hätten diesmal leider nix abgegeben. Mir kommen ideen, wer wohl welche geschrieben hat und ich bin gespannt, ob ich richtig liege. Ich wünsche mir ja immer eine größere ausbeute, aber ich freue mich trotzdem über die immerhin vier stories. Mal sehen, was mir dazu einfällt – ein bisschen durcheinander:

zu Detox

Der anfang macht schon mal neugierig: schöner abend gestern, leiche im durchgang, ein labor mit computern und weißkitteln. Bereits beim zweiten blick stören mich die icons in den dialogen. Das liegt daran, dass ich finde, eine kurzgeschichte müsse vorlesetauglich sein. Geht bestimmt, wenn man weiß, wie die icons jeweils heißen und die bezeichnungen quasi aus dem off spricht. Beim weiterlesen verwirrt mich, wo der ich-erzähler (ich glaube, das ist ein mann) eigentlich ist. Es gibt offenbar mehrere erzählebenen: Der erzähler zu hause mit handy, zeitung und laptop, wissenschaftler, kommissarin und leiche im fernsehen/internet-stream – darin noch die verstorbenen auf einer metaebene; ein handy-chat mit den (mensch-ärgere-dich-nicht spielenden) leuten vom vorabend; nachrichten in der zeitung aus papier und die kommentarseite der zeitung online. Das verwirrt und überreizt. Der titel und der schluss verraten, dass genau das der zweck der geschichte sein könnte: zu zeigen, wir wir uns medial überfluten und wo der aus-schalter ist. Beim dritten lesen komme ich klar und finde die geschichte doch ganz gelungen.


zu Aus Kommissar Keleles Archiv

Der dritte satz ist jedenfalls der beste. Obwohl er irgendwie nicht passt: privatdetektiv, whiskyflasche, büro mit glastür – vor meinem geistigen auge hätte der wartende die füße auf dem schreibtisch. Das funktioniert jetzt nicht. Dann sitzt er also im sessel im halbdunkel wie Anton Chigurh als er auf Carla Jean wartet. Geht auch. Die geschichte ist gefällig, aber auch sehr dürftig. Wir erfahren einen trick, mit dem gangsterbanden abtrünnige oder schudner finden. Der ahnungslose helfer kommt dabei normalerweise zu schaden. Hier durchschaut der gerade noch rechtzeitig das spiel und dreht den spieß um.

Die erzählperspektiven geraten etwas durcheinander: Zuerst spricht der ich-erzähler im präteritum, dann wechselt die perspektive zum auktorialen im präsens und der absatz steht (warum nur?) kursiv da. Es folgen drei ganze und zwei halbe absätze wörtliche rede als „ich“, zum schluss spricht der erzähler im präsens. Da sollte der autor noch mal drübergucken. Die atmosphäre stellt sich jedenfalls bei mir ein, crime ist da, sex wird schon mal für die nahe zukunft angedeutet. Doch, gefällt mir. Das archiv aus der überschrift erschließt sich mir nicht.


zu Heartbreaker

Mir gefallen die sauber gegossenen sätze. Die geschichte fließt sauber chronologisch – mit einer kleinen rückblende – vor sich hin. Nebenbei ein bisschen fakt eingestreut (die flugnummer, passagierkapazität) und ein fachwort (kauterisiert), das ich nachlesen musste, geben dem ganzen einen authentischen touch. Wortwitz gibt’s auch gleich am anfang: Der junkie wird Philthy genannt, also dreckig/filthy. Ich kann nicht so ganz glauben, dass der junkie seinem turkey nur kaffee oder einen bourbon entgegensetzen würde, bevor er einen mindestens sechsstündigen transkontinentalflug antritt. Alles andere finde ich absolut glaubhaft. Auch, dass anscheinend keinerlei panik unter den passagieren im nur halbvollen flugzeug ausbricht, weil die entführer sie beruhigen. Dann erfahren wir, dass es um eine der kamikaze-maschinen vom 11. September geht und wir einen kleinen einblick bekommen haben, wer da wie ein durchschnittsfluggast mitgeflogen sein könnte. Die story haut mich nicht gerade um, aber sie plätschert angenehm dahin. Und den schreibstil mag ich sehr. Den zusammenhang zum titel verstehe ich nicht. Vielleicht sollte ich mir mal den gesamten songtext angucken.


zu Verdient

Wir erfahren etwas über stadtleben und die politische situation im Iran. Ein offenbar gut auf das land vorbereiteter tourist klappert eine sehenswürdigkeit ab und verliebt sich in eine einheimische. Von der frau bekommen wir eine personenbeschreibung, der mann bleibt eher vage. Die stadt wird mit namen von örtlichkeiten benannt und wir bekommen sogar eine kleine lektion über ihre geschichte. Das ist konkret und wirkt glaubhaft. Die handlungen der figuren werden nicht weiter beschrieben und hätten sonst der geschichte mehr leben geben können. In der beschreibung des abends in der iranischen familie lernen wir, wie eine flucht nach Europa aussehen könnte. Wir merken, dass der Deutsche die chancen des gelingens verbessern könnte – wie der verbesserte fluchtplan sich konkret darstellt, sehen wir nicht. Es folgt ein bruch. Danach, jetzt in Deutschland, hat die erzählzeit gewechselt (allerdings nicht konsequent, da muss noch mal jemand drüber). Im schlusssatz wird der Deutsche noch einmal zum werkzeug, wahrscheinlich, ohne es zu merken. Die schreibe gefällt mir grundsätzlich, aber die geschichte ist noch nicht rund.
 
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Hatte letztens mitbekommen, dass ein Kerl einen kompletten Roman nur mit Emoticons geschrieben und veröffentlicht hat – wtf!
Guck:
Das ist erst der anfang:

Der in Deutschland nur wenigen bekannte chinesische Künstler Xu Bing, bisher jedenfalls existiert auf der deutschen Wikipedia noch kein Eintrag, hat fast zehn Jahre, von 2003 bis 2012, an einem Roman gearbeitet, der 2013 vom Massachusets Museum of Contenporary Arts in Kooperation mit dem Massachusets Institute of Technology publiziert wurde und nur aus Emojis besteht – so heißen diese kleinen Zeichen. Und dies ist das Inhaltsverzeichnis des Romans:

https://berlinerbuchhaendlerclub.wordpress.com/2015/05/15/ein-roman-aus-emojis/
 
DETOX

Warum denke oder besser, dachte ich, als ich das las, an einen von einem verspielten, etwas herablassenden Programmierer zusammengebastelten Quellcode? Man beugt sich über das Werk im Entzifferungsmodus, man stößt auf “Go-Tos” mitten im Satz … hier eine Rekursion (wo zum Teufel ist die Verankerung?), dort ein Absprung ins Nichts … die Variablennamen zum Verwechseln ähnlich (Theresa vs. Teresa und eine gewisse T.) … Herrgott nochmal, Junge, wenn Du Dich mit Deinem Programmierstil unentbehrlich machen willst und nur auf Folgeaufträge geil bist, kriegst Du vom Großen Barry einen Tritt in den Hintern.

Habe ich mich klar ausgedrückt, Jungs? War die Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Partie eine Metapher für hemmungslosen Gruppensex? Wie erkennt der Protagonist, dass Teresa, Mutter Teresa, die Mörderin sein soll?
Mir gefallen die Frauenrollen: Eine Mörderin, eine strunzdumme Kommissarin und eine korrupte Politikerin. Eine erfrischende Abwechslung zu gegenwärtigen “Medienprogramm”.

Allein dafür, dass ich die Geschichte mehrmals gelesen habe (und nicht schlauer geworden bin), hat sie sich meine Stimme verdient.
 
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Allein dafür, dass ich die Geschichte mehrmals gelesen habe (und nicht schlauer geworden bin), hat sie sich meine Stimme verdient.
Respekt, sage ich.
Und ich habe fast alles von dem Zeug was William Seward Burroughs jemals schrieb mit Vergnügen mehrfach gelesen. :crack:

Guck: …chinesische Künstler Xu Bing
Achja, du hast das gebeitragt … abstruses Ding, das.
Ich nahm an, dass "Verdient" deine Feder verließ?
 
Merke: Ezekeels Boing-Boing-mit-Heroin+Jagger-Geschichte kommt ganz zum Schluss. Sado-Ezekeel möchte so unbedingt verrissen werden, dass er den Großen Barry sogar während des Neujahrskonzerts behelligt.

Soll er noch was schmoren, Freunde!
 
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