Ab wann wird studieren schädlich bei der Jobsuche ?

Stimmt es, dass es in der Praxis wegen Überqualifizierung Absagen bei Bewerbungen hagelt ?
Ich spreche nicht von Führungspositionen.
hast Du dich mal mit William Sidis beschäftigt.
Das war vermutlich der intelligenteste Mensch, der je gelebt habt und der daran verzweifelt ist, ein normales Leben mit einem normalen Job ohne Ambitionen zu führen. Mehr wollte er nie, hat es aber nicht geschafft, so ein Leben zu führen.
Nicht, dass ich deine Situation ähnlich einschätze, aber gewisse Ähnlichkeiten sind da vorhanden.
Seine Bio findest du hier:
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Ich stelle ja selbst Leute ein und habe darüber auch die Entscheidungsgewalt, weil das immer mehr von der Personalabteilung in den Fachbereich ausgelagert wird. Wenn ich einstelle und jemand mit Erfahrung suche, dann schaue ich mir zunächst die letzten Jobs an und bewerte, ob das zu meinen Anforderungen und der Stelle passt. Studiengänge sind ab einem gewissen Alter/Berufserfahrung für mich maximal sekundär interessant, mit Prio weit selbst da nach unten.

Allerdings würde ich mich fragen, warum jemand so viel lernt, macht und investiert und dann daraus nichts macht. Das würde bei mir den Stempel durchsetzungsschwach, kommt mit Veränderungen nicht zurecht (22 Jahre im selben Job ist ein No-Go im Büro) und vermutlich nen komischer Kautz bekommen.

Die Kernfrage ist aber: Warum verschwendet jemand so viel Lebenszeit, wenn er dann nicht die Chance ergreift, das Erlernte auch in angemessner Position anzuwenden?

Einladen würde ich Dich dennoch zum Gespräch, weil ich dich dann durchaus kennenlernen wollen würde. Und dann müsstest du mir das gut erklären. ;)
 
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Die Kernfrage ist aber: Warum verschwendet jemand so viel Lebenszeit, wenn er dann nicht die Chance ergreift, das Erlernte auch in angemessner Position anzuwenden?

Vielleicht, weil es Leute gibt, die noch Anderes als pure Geldgeilheit kennen?
 
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:rotfl: Wozu sonst tut man das?
Geltungssüchtig und Geld. Das sind die Triebfedern.
Weil Allwissend zu sein hat auch mit Geltungsbedürfnis zu tun.
 
Weil Allwissend zu sein hat auch mit Geltungsbedürfnis zu tun.
Wer meint, allwissend zu sein, hat keine Ahnung.
Der Antrieb ist vielmehr Neugier und die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Diese Suche füllt Universitäten und Klöster.
 
Da ist was dran, aber sollte man die Bildung nicht auch auf fachfremde Bereiche ausdehnen um sich so viele Optionen für den Fall der Fälle offen zu halten (solange man kann und nicht erst anfangen muss, wenn das Haus brennt) ?
Wieso Optionen? Ich beschäftige mich mit meinem Bereich nicht um Optionen zu erlangen, sondern weil mich dieses Gebiet interessiert.
Und ich könnte mir im Leben nicht vorstellen das gesamte Gebiet der IT so tief zu kennen, wie das, in dem ich aktuell forsche. Da reicht ein Leben nicht. Und mit fachfremden Bereichen haben wir da noch gar nicht angefangen.
 
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Das würde bei mir den Stempel durchsetzungsschwach, kommt mit Veränderungen nicht zurecht (22 Jahre im selben Job ist ein No-Go im Büro)
:noplan:
Vielleicht will der gar nicht die Bürowelt verändern, sondern nur in Ruhe seinen Job erledigen; irgendwann in Rente gehen; und danach noch einen angemessenen Sarg bekommen. Nicht die Greta sein – aber auch nicht der Adolf.

Allerdings würde ich mich fragen, warum jemand so viel lernt, macht und investiert und dann daraus nichts macht. … Warum verschwendet jemand so viel Lebenszeit, wenn er dann nicht die Chance ergreift, das Erlernte auch in angemessner Position anzuwenden?
Einerseits: s.o.; andererseits: Warum soll das Studium, oder allgemein, das Erlernen von irgendwas, überhaupt »verschwendete Lebenszeit« sein? So zu reden und zu denken setzt eine Form der protestantischen Arbeitsethik voraus: Gottgefällig und duldsam arbeiten bis zur Kiste. Die ist aber nur éine von unzähligen denk- und lebbaren Arbeitswelten.

Richtig ist, dass die spätestens seit Luther tradierten Erwartungen an Arbeitende und ihrem Verhalten der Arbeit gegenüber, wenigstens im nördlichen Teil dieses Kontinents, diesem puritanischen Muster folgen. Und dass ihren Anhängern missfällt oder sie es mindestens nicht verstehen oder verstehen wollen, dass es Menschen gibt, die sich dieser Denkschublade entziehen wollen; welche sich gar erlauben, jenen Traditionalisten zu zeigen, dass jene genau in dér Denkblase leben, die sie den Abweichlern vorwerfen, in einer solchen zu leben.

Wér ist jetzt derjenige, der nicht mit Veränderungen zurechtkommt?
 
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Einerseits: s.o.; andererseits: Warum soll das Studium, oder allgemein, das Erlernen von irgendwas, überhaupt »verschwendete Lebenszeit« sein? So zu reden und zu denken setzt eine Form der protestantischen Arbeitsethik voraus: Gottgefällig und duldsam arbeiten bis zur Kiste. Die ist aber nur éine von unzähligen denk- und lebbaren Arbeitswelten.

Sorry, das ist quatsch. Man kann das auch völlig anders sehen: Wie erreiche ich mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Ertrag. 5 x Studium und nen Job mit 40k Jahresgehalt = völlig inneffizient.
Kein Studium oder max. 1 und 120k Jahresgehalt = effizient.

Dazu noch viele reale Freizeit = hoch effizient, da du so einen rechnerische höheren Stundenlohn erhältst (ist ja nen Unterschied, ob ich 30h oder 70h pro Woche arbeite).

Setze die Investition der Ausbildung in Zeit (Jahren) inkl. Schule zum erreichten Real-Stundenlohn. Der aktuelle Normwert für Akademiker definieren wir mal bei einem Wert von 0,50 (17 Jahre Schule und Studium, 65k EUR Jahresgehalt = 17/33,85*). *65000 EUR / 12 = 5416,66 EUR / 160h Monatsarbeitszeit = 33,85 EUR Realstundenlohn). Ich liege bei knapp. 0,30.

Ein Kollege mit 20 Jahren Studium und 40k Jahresbrutto liegt bei ca. 1,50. Ein Handwerker mit 40k wäre übrigens bei rund 0,45.

Faustformel: Wenn Du unter 0,5 liegst, ist Deine Ausbildungs-Lohn-Faulheit-Effizienz-work-life-Balance gut, darüber schlecht.

Trump dürfte bei rund 0,00000000000000000000000000000000000001 liegen.

:crack:
 
Wie erreiche ich mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Ertrag
Das gilt aber nur, weil du Effizienz und Ertrag in Geld misst.

Wer aber Geld zum alleinigen Messinstrument macht, ignoriert Kunst, Kultur, Allgemeinbildung, Benehmen, Altruismus und all die Faktoren, die das Leben lebenswert machen. Die aber müssten in die Rechnung mit einfließen. Dumm nur, dass diese Lebens-Werte kaum bis garnicht kompatibel mit deiner Rechnung sind. Der Adapter fehlt.

EDIT: Und Trump – da widerspreche ich deiner 0,0…1-Einschätzung entschieden – ist an Work-Life-Effizienz so ziemlich das Unergiebigste für die Menschheit, was man sich vorstellen kann. Er hat sein Leben lang viel zu viel für viel zu wenig bekommen. Letztlich, weil es Menschen gab und gibt, die ihm das durchgehen ließen und lassen, und ihn dafür auch noch huldigen – anal, rektal und elektoral.
 
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Du hast die Zahl bei Trump nicht verstanden, je kleiner = desto weniger Arbeit und viel Faulheit und viel Geld .. das
ist also genau das was du auch meinst.
 
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Du hast die Zahl bei Trump nicht verstanden, je kleiner = desto weniger Arbeit und viel Faulheit und viel Geld .. das
ist also genau das was du auch meinst.
Tscha, wenndenn unser Lars kleine Werte nicht mit Effizienz im positiven Sinne gleichsetzen würde :hum:
 
Tscha, wenndenn unser Lars kleine Werte nicht mit Effizienz im positiven Sinne gleichsetzen würde :hum:

Natürlich ist es für das Individuum positiv. Trump hat doch aus seiner Sicht alles richtig gemacht, was Arbeit und Geld angeht.

Jeder möchte doch mit möglichst wenig Investition möglichst viel Ertrag erreichen. Trump wäre DAS Paradebeispiel.
Das das nicht immer und überall für die Gesellschaft die beste Formel ist, sollte auch klar sein. :hehehe:

Aber generell stimmt natürlich die Interpretationsrichtung für das Individuum schon und hat auch durchaus eine Aussage. Wobei die Formel nur bei Angestellten oder 1 Mann Selbstständigen sinnvoll zu interpretieren ist.
 
Mir gefallen andere Ansätze deutlich besser als die blödsinnige, rein geldzentrierte Formel von Lars.

Edith: Trump ist, selbst wenn er tatsächlich so reich ist, wie er behauptet (andere Stimmen sagen, dass das alles in Wirklichkeit den Banken gehört), einfach ein armseliger Krakeeler.
 
Trump ist, selbst wenn er tatsächlich so reich ist, wie er behauptet (andere Stimmen sagen, dass das alles in Wirklichkeit den Banken gehört), einfach ein armseliger Krakeeler.
Aber eben kein armer Krakeeler. Mach einem reicht das...
 
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