A1 Poster und Bildformat

MacEnroe schrieb:
Hast du schon mal 120 DPI im Digitaldruck auf A1 drucken lassen?
Probiers doch mal. Ich empfehle jetzt wirklich mal, ein Stückchen
davon 1:1 auf Fotopapier selbst auszudrucken.


Ich habe bis 2004 als Angestellter im DTP/Bildausgabe gearbeitet. Mir ist bei angelieferten Daten und daran geknüpften Erwartungen eigentlich nichts fremd.

Wenn die Prämisse heißt, „ich habe nichts anderes” ist alles gut, wie es kommt. Lautet die Vorgabe, „ich habe ein tolles Foto mit meiner tollen CanNikOly oder einen tollen selbstgemachten Scan”, wird die Erwartungshaltung deutlich angespannter.
 
rpoussin schrieb:
Ich habe bis 2004 als Angestellter im DTP/Bildausgabe gearbeitet.

Was habt ihr für Großformat-Digitaldruck empfohlen?
Bisher hatte ich immer Druckereien, die 150 dpi empfohlen haben.
Die Ausdrucke waren astrein (bei Fotos)

Mit 150 dpi habe ich auch schon Fotos in A4 drucken lassen, die
sehr gut waren. Je nach Motiv sieht man auch in Offset 60er Raster
keinen Unterschied, auch nicht von 10 cm Entfernung.

Und jetzt sprechen wir von A1. Also auf mehr als 150 dpi würde ich
die Vorlage nicht aufblasen. (120 ---> 150) Kommt, wie gesagt,
auf die Vorlage an.
 
Ich habe nicht meinen Beruf verfehlt, sondern die Fachrichtung. Fachrichtung Design, in der ich meinen Abschluss gemacht hab, liegt mir nicht, also jetzt wieder Medientechnik und Operating.

Und es ging sehrwohl um Offsetdruck:
wth schrieb:
Der Auftraggeber möchtesie in Offset drucken lassen.
Dass für Digital etwa 100 - 200 ppi ausreichen habe ich ja schon geschrieben. Manchmal drucke ich hier Bilder mit sogar nur 50 oder 60 ppi (kein Witz) und die sehen geil aus – natürlich erst aus 1 bis 2 m Entfernung bzw. auf Strukturiertem Material wie Canvas oder Gewebebanner. Solange keine Kempressionsartefakte oder sonstige Störungen im Bild sind, lässt sich je nach Motiv auch noch gut Skalieren und aufblasen, zur Not mit ein wenig Retusche, und es passt.
 
Aufblasen würde ich garnicht empfehlen. Lieber zu kleine Originaldaten abgeben und den Dienstleister machen lassen. Die heutigen Druckertreiber /RIPs sind von sehr guter Programmierqualität.

Für ein A1=60x90 wären im Bilderdruck echte 200+ppi schon wünschenswert. Dieses Format schaut man sich noch am ausgestreckten Arm an. Darüber hinaus bis 2qm sind die angepeilten 120-150ppi gut, größer=weniger. Aber für ein A3/A2 dürfen es im Bilderdruck auch gerne 300+ppi sein …

Aber meistens sind sowieso zuwenig Pix vorhanden und die Leute gucken zu oft ins CSI-Labor, wo aus einer sw-Überwachungskamera prima Color-Großformate ausgegeben werden …
 
rpoussin schrieb:
Aufblasen würde ich garnicht empfehlen. Lieber zu kleine Originaldaten abgeben und den Dienstleister machen lassen. Die heutigen Druckertreiber /RIPs sind von sehr guter Programmierqualität.
Ich bin der Dienstleister und mein RIP macht das schon ordentlich, richtig. Manchmal verlasse ich mich aber doch lieber auf die gute alte Handarbeit wenn bloßes skalieren am RIP nicht reicht. ;)
 
the odD one schrieb:
Manchmal drucke ich hier Bilder mit sogar nur 50 oder 60 ppi (kein Witz) und die sehen geil aus – natürlich erst aus 1 bis 2 m Entfernung bzw. auf Strukturiertem Material wie Canvas oder Gewebebanner. Solange keine Kempressionsartefakte oder sonstige Störungen im Bild sind, lässt sich je nach Motiv auch noch gut Skalieren und aufblasen, zur Not mit ein wenig Retusche, und es passt.

Korrekt, ist in der Mehrzahl der Fälle so …
 
the odD one schrieb:
Ich habe nicht meinen Beruf verfehlt, sondern die Fachrichtung. Fachrichtung Design, in der ich meinen Abschluss gemacht hab, liegt mir nicht, also jetzt wieder Medientechnik und Operating.

Darüber würde ich nie urteilen.
Aber vielleicht liegt mir die Medientechnik nicht so, kann auch sein,
dass ich daneben liege. Ist halt so meine Erfahrung mit meinen
eigenen Drucksachen.

Von Heidelberger gab es mal so einen Druckbogen, da waren 8 Fotos
in unterschiedlichen Rastern und dpi-Zahlen (dpi der Vorlage) drauf.

(Alle in Postkarten-Größe!)

Und das 150 dpi Foto sah genau aus wie das 300 dpi-Foto, bis auf
die kleinen Zacken eines schwarzen dünnen Fadens, die man mit
geschulten Blick erkennen konnte. Auf Distanz nicht mehr.

Und ja, es geht (auch) um Offset- Druck. Der Threadstarter hat auch
nach digitalen Drucken gefragt.
 
the odD one schrieb:
Ich bin der Dienstleister und mein RIP macht das schon ordentlich, richtig. Manchmal verlasse ich mich aber doch lieber auf die gute alte Handarbeit wenn bloßes skalieren am RIP nicht reicht. ;)


:D Ich bin auch der Dienstleister
 
MacEnroe schrieb:
Von Heidelberger gab es mal so einen Druckbogen, da waren 8 Fotos
in unterschiedlichen Rastern und dpi-Zahlen (dpi der Vorlage) drauf.

(Alle in Postkarten-Größe!)

Und das 150 dpi Foto sah genau aus wie das 300 dpi-Foto, bis auf
die kleinen Zacken eines schwarzen dünnen Fadens, die man mit
geschulten Blick erkennen konnte. Auf Distanz nicht mehr.

Ich kenne mich leider mit den Qualitätsstufen des Offsetdrucks nicht aus, aber ich denke, daß das verwendete Raster einen großen Einfluß hat, und beim digitalen Bilderdruck ist dieses nicht beeinflußbar.

In jedem Fall entscheidet die Qualität des Inputs über die Qualität des Outputs …
 
rpoussin schrieb:
:D Ich bin auch der Dienstleister
:thumbsup: Perfekt!

MacEnroe: Ok, eigentlich geht es schon um beides, hast ja Recht. ;) Ich denke wir verstehen uns schon, es ist halt stark von Verwendungszweck und dem davon abhängigen Betrachtungsabstand abhängig, ob ein Bild von der Auflösung her noch gut ist oder nicht. Bei Innenanwendungen kann man allerdings wohl davon ausgehen, dass dieser eher gering ist. Und es stimmt, ich habe hier Muster für meine Kunden auf dem anhand eines schwarzen Kreises auf weißem Grund, also höchster Kontrast, deutlich wird, dass mein Plotter nicht in der Lage ist Auflösungen von über 200 ppi mit sichtbarem Qualitätsunterschied auf den Bedruckstoff zu bringen. Bei Fotos sind 100 ppi meist voll ok. Im Offsetdruck hängt das natürlich von der verwendeten Rasterweite ab. Bei einem 35 lpi Kartoffeldruckraster siehst du auch keine Pixel bei 100 ppi, bei 60 oder sogar 85 lpi dagegen sehr deutlich.
 
wth

mit diesen Bilder wirst du keine goldmedaille kriegen, da mit sehr hoher warscheinlichkeit einfach alles verpixelt wirken wird.
ich habe die erfahrung gemacht, dass ein "fachmann" und ein "kunde" das poster anders "ersehen". du und ich schauen sich die pixel an, die schärfe, die farben, die drucktechnik; der kunde sieht nur das endergebnis. ich habe schon manches mal erstaunt gesehen, dass ein völlig missratenes poster (mit zu geringer dpi, komplett falsch belichtet mit total falschen ucr werten) als "woow, genau so habe ich mir das vorgestellt, das sieht ja super aus" dem kunden gefiel. schlussendlich ist es nur ein erklären wie diese niedrigen dpi bilder aussehen werden, damit deine kundin auch weiss, was sie erwartet.
 
superdave schrieb:
schlussendlich ist es nur ein erklären wie diese niedrigen dpi bilder aussehen werden, damit deine kundin auch weiss, was sie erwartet.

Wieso nicht einfach ein Stückchen ausdrucken und herzeigen?

Da kann man stundenlang erklären und wird es doch nicht erklären
können.

Und man wird feststellen, dass die 112 dpi locker ausreichen werden.
 
Danke Euch allen für die fachkundigen Auskünfte.
Ich habe die Poster jetzt mal mit 300dpi angelegt.
Bevor ich sie aber zum Drucker gebe, habe ich hier
in der Stadt eine Druckerei, die mir für 9EUR einen
A1 Ausdruck (digital) macht um das zu kontrollieren.

Wenn der Kunde so einverstanden ist, soll er sie
halt so abnehmen. Keine Ahnung wie das Ergebnis
aussehen wird ... auch ich bin da ziemlich skeptisch.

Vielleicht treibt es mir ja sogar die "Schamesröte ins Gesicht" :confused:

Gruss
Wolfram
 
Oh oh… du weißt aber schon, dass zwischen Digital- und Offsetdruck Welten liegen und man keinesfalls von einem 9 € (!!) Digitaldruck auf die die Qualität des fertigen Produktes schließen kann?
 
ja klar, aber was soll ich machen.
Die Kundin wartet und macht "druck"
 
Ich würde dir raten einen Ausschnitt, maximal A3, mit einer hochwertigen Digitaldruckmaschine und simuliertem Offsetraster in genau der Rasterweite in der nachher auch produziert werden soll anfertigen zu lassen. Das wird zwar eventuell etwas teurer, aber daraus kannst du wenigstens Rückschlüsse auf die zu erwartende Qualität im Zusammenspiel Bildauflösung/Rasterweite ziehen. Alles andere ist Käse.

Du musst allerdings abwägen, ob der Aufwand für diesen speziellen Job auch gerechtfertigt ist.
 
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