72dpi auf 300dpi für Druck wandeln

  • Ersteller adrian_frutiger
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Es fehlt dann einfach der Bezug, man braucht auch die geforderte Groesse.
"Wir brauchen das in 300dpi, der Druck wird 20x30cm gross" liefert den Bezug, dann weiss man dass das Bild 2362x3543 Pixel messen muss um die Anforderung zu erfuellen.
Wobei diese ominösen 300dpi auch nur Voodo sind.
Für den Druck kommt es beim autotypischen Raster darauf an
in welchem Raster gedruckt wird. Falls es ein 70er Raster ist
brauchst Du mindestens 70(Rasterweite)*2,54(Umrechnung in
Inch)*1,4(Sicherheitsfaktor).
Das wären also 248,92 Pixel pro Inch um ein Bild in guter
Qualität zu drucken. Beim frequenzmodulierten Raster sieht
die Sache ähnlich aus.
 
Jup. Allerdings sagt das kein Mensch zu einem, der sonst nix mit Druck am Hut hat. Da kannst froh sein wenn du hoerst wieviele dpi die haben wollen auf welche Groesse. :D
 
Bevor man mich hier steinigt ... Interpolation bedeutet nicht Pixel erfinden!
S-Spline liefert je nach Motiv und je nach Vergrößerungsfaktor erstaunliche Ergebnisse. Ich nehme S-Spline auch, um Vorschau-/Layoutbilder aus z. B. Fotolia aufzublasen (im Extremfall bis 1000%), damit der Kunde, bevor ich die Bilder kaufe, mal einen ersten Eindruck bekommt.

Nebenbei: Ich muss schmunzeln, wie regelmäßig hier die dpi-Diskussion geführt werden. Dabei weiß eigentlich jeder, wie 's funktioniert, nur hat jeder eine andere Wortwahl für das gleiche Thema. Und schon ist Konfusion angesagt.
 
Vielleicht sollte man man die grundlegenden Unterschiede von Druck und elektronischer Darstellung aufzeigen…

- Druck = die Pixelzahl je inch gibt die Informationsdichte in Bezug auf die Ausgabe an und diese ist NACH der Ausgabe fix, man sollte also schon vorher wissen wofür die Ausgabe gedacht ist (ein Magazinfoto stellt andere Anforderungen als ein Wallpaper für den Außenbereich, etwa an einer Hauswand)

- Monitor = der Monitor hat eine fixe Auflösung (alles andere ist Interpolation und verschlechtert die Darstellung gegenüber der nativen), ABER am Monitor kann man sich Bilder in 50%, 100% oder 500% Darstellungsgröße anschauen, die Darstellung sieht vollkommen anders aus, weil man bei 500% eben die einzelnen Pixel sieht. (So als wenn man ein Foto mit einer starken Lupe betrachtet)

Die Qualität wird durch die "Informationsdichte" bestimmt, also die Anzahl der Pixel im Verhältnis zur Ausgabegröße und Betrachtungsabstand und die Dichte der Auflösung (dpi) hängt vom Einsatzzweck ab, aus 5m betrachtet ist die Winkelauflösung des menschlichen Auges viel gröber als am Display eines Mobiltelefon in 40cm Entfernung… Die "Informationsdichte" bezieht sich hier auf die realen Pixel, Interpolationen setzen errechnete Pixel dazwischen um beim Druck das Raster nicht so grob werden zu lassen, "besser" wird das Ergebnis dadurch nicht. Der rip der Druckerei liefert im Zweifelsfall die besten Ergebnisse, weil an den Ausdruck angepasst.

Programme wie S-Spline gehen einen Sonderweg, sie errechnen "Bezierkurven" (also mathematische Definitionen) der abgrenzbaren Randbereiche (Farbe oder Form) und füllen die Flächen nach den farblichen Vorgaben des Originals selbst. Das Ergebnis ist aber SEHR abhängig davon wie das Original gestaltet ist, "super" bei Comicfiguren, aber einfach mal eine Nebelaufnahme mit natürlicher Unschärfe in S-Spline vergrößern… ;)
 
Es fehlt dann einfach der Bezug, man braucht auch die geforderte Groesse.
"Wir brauchen das in 300dpi, der Druck wird 20x30cm gross" liefert den Bezug, dann weiss man dass das Bild 2362x3543 Pixel messen muss um die Anforderung zu erfuellen.

Und genau dieser Bezug wird eben oft nicht genannt. ;)

Es kommt einfach nur: Wir brauchen das Bild mit 300 dpi - so jedenfalls meine oft gemachte Erfahrung. ;)
 
Es kommt einfach nur: Wir brauchen das Bild mit 300 dpi - so jedenfalls meine oft gemachte Erfahrung. ;)

Ja, und das reicht auch wenn man versteht, dass damit die "effektive Auflösung" gemeint ist. Dem Drucker ist es egal ob das Bild in Photoshop 72 dpi oder sonstwas hat (davon mal ausgenommen evtl. entstehende Moiré-Effekte), die effektive Auflösung ist entscheidend. Beispiel: Bild in Photoshop 72 dpi mit 25% in InDesign eingespiegelt, entspricht 288 dpi effektive Auflösung. Bis zu 70er Raster Offset ausreichend. Es ist (Moiré-Effekte ausgenommen) allgemein also nicht notwendig im Photoshop die Auflösung zu manipulieren. Im Notfall kann man in einer Lithoanstalt das Bild mit speziellen Filtern "vergrößern" lassen, aber auch da sind der Technik Grenzen gesetzt.
 
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Wobei diese ominösen 300dpi auch nur Voodo sind.
Für den Druck kommt es beim autotypischen Raster darauf an
in welchem Raster gedruckt wird. Falls es ein 70er Raster ist
brauchst Du mindestens 70(Rasterweite)*2,54(Umrechnung in
Inch)*1,4(Sicherheitsfaktor).
Das wären also 248,92 Pixel pro Inch um ein Bild in guter
Qualität zu drucken. Beim frequenzmodulierten Raster sieht
die Sache ähnlich aus.

Das mag theoretisch so stimmen.

Wir haben in der Druckerei aber einmal (lange her) reale Tests gemacht. Verschiedene Motive,
60er Raster, 70er Raster ...

Die 248,92 ppi sind bei weitem nicht erforderlich. Bei den meisten Bildern war kein Unterschied
zwischen 180 und 300 ppi zu erkennen.

Einzig ein Bild mit einer schrägen Haarlinie (eine Telefonleitung am Himmel) war bei genauem
Hinsehen erst ab etwa 220 ppi optimal. Aber ohne Vergleich hätte sich niemand über ein 180 ppi
Ergebnis beschwert.
 
Es heißt ja „Pixel per Inch“ und das macht es verlässlich.

Man kann allerdings nicht die Pixelgröße in mm angeben, das ist richtig, sondern
immer nur die Anzahl pro inch.

Streng genommen hat eine Bilddatei keine Pixel (im Sinne von einfarbigen kleinen Flächen (meist Quadraten), die nebeneinander und untereinander angeordnet das Bild ergeben), sondern nur Bildpunkte. Pixel kommen erst ins Spiel wenn das Bild auf einem Monitor angezeigt oder ausgedruckt werden soll. Dann werden nämlich an Hand dieser Bildpunkte die Farben der Monitorpixel bzw. die Farbe der Tintenflecken auf dem Papier bestimmt. Das kann man im Falle der Monitordarstellung ganz einfach halten, indem man einen Pixel so einfärbt wie der Farbwert eines Bildpunkts im Bild ist. Dann bekommt man das, was man üblicherweise sieht, wenn man ein Bild auf einem Monitor mit 100% Ansicht anzeigt. Man kann aber natürlich auch die Bildpunkte als Farbwerte einer mathematischen Funktion an bestimmten Stellen auffassen und den Funktionsverlauf durch (stückweise definierte) Polynome annähern. Mit diesen Funktionen kann man andere Darstellungen des Bildes generieren, was interessant ist, wenn man beispielsweise ein Bild vergrößert. Nimmt man zur Näherung Treppenfunktionen, erkennt man da Pixel (unstete Änderungen der Farbwerte), nimmt man glatte Polynome (höheren Grades), bekommt man mehr oder weniger schöne Farbverläufe hin. Bei Bildern mit etwas weniger Bildpunkten als nötig kann man so schöne, nichtpixelige Ergebnisse erzielen, bei Bildern mit zu wenigen Bildpunkten werden die Farbverläufe zu weit und es sieht einfach nur unscharf aus. Insbesondere natürlich dann, wenn das Bild kleine Strukturen hat, die bei der größeren Darstellung eigentlich scharf sichtbar sein müssten, aber auf Grund der geringen Bildpunktanzahl nicht aufgelöst werden können. Sprich, mit Interpolation kann man die Darstellung zwar verbessern bzw. optimieren, aber auch das hat seine Grenzen.
 
Das mag theoretisch so stimmen.

Wir haben in der Druckerei aber einmal (lange her) reale Tests gemacht. Verschiedene Motive,
60er Raster, 70er Raster ...

Die 248,92 ppi sind bei weitem nicht erforderlich. Bei den meisten Bildern war kein Unterschied
zwischen 180 und 300 ppi zu erkennen.

Einzig ein Bild mit einer schrägen Haarlinie (eine Telefonleitung am Himmel) war bei genauem
Hinsehen erst ab etwa 220 ppi optimal. Aber ohne Vergleich hätte sich niemand über ein 180 ppi
Ergebnis beschwert.
Rein theoretisch reicht für ein 60er-Raster eine Bildauflösung
von 152,4 dpi. Dann ist für jeden Rasterpunkt ein Pixel vor-
handen. Dies kann aber motivbedingt zu Moire oder, wie Du
schon sagst, zu Treppchenbildung führen. Deswegen gibt es
diesen Sicherheitsfaktor. Ich kenne Druckereien die auf jeden
Fall den Faktor 2 haben wollen (->152,4 dpi * 2=304,8 dpi).
Reichen tut oft schon 1,2 oder 1,4. Ist halt die Frage ob man
am Minimum arbeiten will oder auf Nummer Sicher geht.

Hängt halt auch damit zusammen wie das RIP mit mehr als
den benötigten Bildinformationen arbeitet. Bei 300 dpi kann
es sich entscheiden wie das "Mehr an Pixeln" gemittelt wird.
Bei exakt 152,4 dpi im 60er Raster nicht.
 
Ja, und das reicht auch wenn man versteht, dass damit die "effektive Auflösung" gemeint ist. Dem Drucker ist es egal ob das Bild in Photoshop 72 dpi oder sonstwas hat (davon mal ausgenommen evtl. entstehende Moiré-Effekte), die effektive Auflösung ist entscheidend. Beispiel: Bild in Photoshop 72 dpi mit 25% in InDesign eingespiegelt, entspricht 288 dpi effektive Auflösung. Bis zu 70er Raster Offset ausreichend. Es ist (Moiré-Effekte ausgenommen) allgemein also nicht notwendig im Photoshop die Auflösung zu manipulieren. Im Notfall kann man in einer Lithoanstalt das Bild mit speziellen Filtern "vergrößern" lassen, aber auch da sind der Technik Grenzen gesetzt.

Das ist schon klar, nur -siehe auch Eingangsfrage- viele sind eben nicht vom 'Fach'. ;)

Ich glaube, dass die Frage des TE hier zu dessen Zufriedenheit beantwortet wurde und das Thema 'leicht ausartet'. ;)
 
Ja, und das reicht auch wenn man versteht, dass damit die "effektive Auflösung" gemeint ist. Dem Drucker ist es egal ob das Bild in Photoshop 72 dpi oder sonstwas hat (davon mal ausgenommen evtl. entstehende Moiré-Effekte), die effektive Auflösung ist entscheidend. Beispiel: Bild in Photoshop 72 dpi mit 25% in InDesign eingespiegelt, entspricht 288 dpi effektive Auflösung. Bis zu 70er Raster Offset ausreichend. Es ist (Moiré-Effekte ausgenommen) allgemein also nicht notwendig im Photoshop die Auflösung zu manipulieren. Im Notfall kann man in einer Lithoanstalt das Bild mit speziellen Filtern "vergrößern" lassen, aber auch da sind der Technik Grenzen gesetzt.

Nein, das reicht nicht. Die Anfragen lauten immer "ich brauche das Bild in 300dpi", ohne jegliche Angaben. Das liegt daran, dass die Anfragen von Leuten kommen, die nicht vom Fach sind.
Oder Anfragen, ob sie das Logo in weiß bekommen können, wenn sie die PDF aufmachen, sehen sie erstmal nichts ;)
 
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Offene PDFs werden auch oft verlangt. :D
 
Nein, das reicht nicht. Die Anfragen lauten immer "ich brauche das Bild in 300dpi", ohne jegliche Angaben.
Dann reicht es tatsächlich nicht, das Format des Druckmittels benötigt man schon. Das ist in der Praxis aber doch eher selten.

Oder Anfragen, ob sie das Logo in weiß bekommen können, wenn sie die PDF aufmachen, sehen sie erstmal nichts
Deshalb das Weiß immer schön auf überdrucken stellen;)
 
Oh nein, nicht schon wieder. Das Thema haben wir noch neulich erst durchgekaut. Vergiß die dpi einfach. Sag Deinem Belichtungsservice, wie groß Du es ausbelichtet haben willst und gut is.
 
Streng genommen hat eine Bilddatei keine Pixel (im Sinne von einfarbigen kleinen Flächen (meist Quadraten), die nebeneinander und untereinander angeordnet das Bild ergeben), sondern nur Bildpunkte. Pixel kommen erst ins Spiel wenn das Bild auf einem Monitor angezeigt oder ausgedruckt werden soll. (...)

Nein, das ist so nicht richtig. „Pix el“ kommt von „Picture Element“ und bezeichnet einzelne
Punkte oder „Bildpunkte“ einer Rastergrafik.

Das gilt auch, aber nicht nur für die Bildpunkte eines Monitors.
 
Nein, das ist so nicht richtig. „Pix el“ kommt von „Picture Element“ und bezeichnet einzelne
Punkte oder „Bildpunkte“ einer Rastergrafik.

Das gilt auch, aber nicht nur für die Bildpunkte eines Monitors.

Bitte den Bezug nicht vergessen. Ich habe einen Text von dir zitiert, auf den sich meine Aussage bezog. Dort hast du selbst von einer „Pixelgröße“ gesprochen. Ein Bildpunkt einer Rastergraphik hat jedoch keine „Pixelgröße“. Damit meine ich, dass man die Größe eines Bildpunkts nicht definieren kann, nicht, dass man sie (auf Grund zu vieler unbekannter Größen) nicht angeben kann. Der Begriff „Pixelgröße“ ist also unsinnig, da er nicht definiert ist. Oder welche Abmessungen sollte deiner Meinung nach ein (mathematischer) Punkt, dem man einen Farbwert zuordnet, haben?
Wenn du also in dem Post von einer „Pixelgröße“ sprichst, kannst du mit „Pixel“ nicht den Bildpunkt einer Rastergraphik meinen, denn der hat keine Größe (im obigen Sinn). Daher habe ich ja in Klammern in meinem Post geschrieben, was ich mit „Pixel“ gemeint habe. Und um das noch deutlich zu machen, ich habe „streng genommen“ geschrieben, weil man die Farbwerte ja durchaus als Mittelwert der Intensität von dem Licht, das auf den entsprechendem Pixel des Kamerasensors getroffen ist, ansehen kann. Allerdings ist das nur eine Interpretation, die (mehr oder weniger gut) auf Fotos zutrifft. Rastergraphiken müssen aber per se keine Fotos sein.

Aber genug davon.
 
So gesehen hast du recht. Ich denke, jetzt ist bald jeder Begriff ausreichend erklärt. :)
 
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