Das sollte aber eigentlichs ehr klar sein, denn ohne eine zweite Kamera gibt's kein 3D-Bild. Bei der Rot/Grün Technik werden die Bilder fürs rechte und fürs linke Auge gleichzeitig, allerdings farblich getrennt, dargestellt, sodass die Rot/Grün Filterbrille das entsprechende andere Bild herausfiltert, wobei man allerdings (deutliche) Farbverfälschungen in Kauf nehmen muss. Eine ähnliche, wenn auch wesentlich praktikablere Technik arbeitet mit Polarisationsfilterbrillen und einer metallbeschichteten Leinwand. Dabei werden 2 Bilder mit unterschiedlicher Polarisation auf die metallbedampfte Leinwand projiziert und die Polarisationsfilter in den Brillen blenden jeweils eines der Bilder aus - ungünstigerweise darf man den Kopf dabei aber nicht zu sehr bewegen, denn sonst sieht man nichts mehr. Die dritte und letzte Technik basiert auf Shutterbrillen, die abwechselnd immer ein Auge abdunkeln, während der auf der normalen Leinwand das Bild für's entsprechende Auge dargestellt wird. Der Film muss dabei speziell zusammengeschnitten werden (immer abwechselnd ein Bild der linken und dann eines der rechten Kamera), es werden mehr Bilder pro Sekunde benötigt und die Shutterbrillen erfordern eine zentrale Steuerung, die mit dem Projektor synchronisiert sind. Die Shutterbrillen sind allerdings relativ schwer und teuer, während die einfache Polbrille in großen Stückzahlen sehr günstig und leicht austauschbar sind, allerdings wird eine sehr teure Leinwand dafür benötigt.
Im Heimbereich kann man sich zumindest bei LCD Fernsehern einen Nebeneffekt nutzbar machen, denn das Bild auf einem LCD ist technisch bedingt bereits polarisiert (wer eine Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern hat wird das schon mitbekommen haben).
Auch wenn es bereits die ersten 3D BluRay Player und 3D TVs gibt, so gibt es einfach kaum Filme im entsprechenden Format und ich bezweifle sehr stark, dass es innerhalb weniger Monate plötzlich dutzende sehenswerte Filme in 3D geben wird. Ich hab mir wie schon erwähnt letztes Jahr "My Bloody Valentine 3D" angetan und der Film war grottenschlecht und der 3D Effekt war komplett überflüssig, witzlos und vorhersehbar. Am ehesten wird es wohl ordentliche Animationsfilme in 3D geben und da wird der Effekt sicherlich auch größer und eindrucksvoller sein, aber Realfilme funktionieren einfach anders und die Effekte werden wesentlich subtiler sein, es sei denn die bisher bekannten Kameratechniken (aus gestalterischer Sicht) werden komplett über Bord geworfen zu Gunsten einer neuen Bildästhetik.
Ich wäre da noch sehr vorsichtig …