250 Euro/Tag: Zu viel verlangt?

lundehundt schrieb:
Wenn viele kurzfristig verfuegbar sind lassen sich hohe Preise damit wohl nicht rechtfertigen.

preise sind letztendlich doch davon abhaengig was man kann, was man
verlangt bzw. aushandelt und von der marktsituation. mein risiko als
freelancer (also auch die ausfallzeiten) fliessen entsprechend in meine
kalkulation mit ein. wo ist das problem?

:)
 
Laut Gulp dem größten deutschen Internetportal für IT-Projekte verdient ein IT Berater im Schnitt 536 Euro pro Tag, ein IT Entwickler im Schnitt 512 Euro pro Tag und ein IT Trainer durchschnittlich 536 Euro pro Tag.
http://www.gulp.de
 
NetNic schrieb:
Kurz was zu meinem "Ausbildungsstand":
Ich hab Grafikdesgin studiert und dann ein 10 monatiges Praktikum im Printbereich gemacht.
Da wurde ich dann übernommen und bin da noch bis Ende August beschäftigt.

Meine Tätigkeiten dort:
- Kontakt
- Layout und Design
- Reinzeichnung
- Lithoübergabe
- die Macs "pflegen"

Zur Firma:
Ein Drei-Mann-Betrieb (drei mit mir ;)).

@Cyberfly:
Mmmh, ich dachte als "Anfänger" wären 250 Euro/Tag ok.

in dieser situation sind 320 EUR für 8 Stunden Arbeit (ohne pause) am Tag ein guter Satz, sofern du dort bei denen im Büro sitzt und den Rechner, Telefon etc. gestellt bekommst. ich würde dann an deiner stelle dafür sorgen, dass du dort möglichst häufig gebucht wirst. bei 4 tagen die woche kommst du auf 5120,00 im monat. Das ist nicht schlecht!
 
In meiner Branche (Softwarentwicklung bzw. Beratung für Großrechner) gibt es eine Art Kopfregel: Du mußt das doppelte an Honorar veranschlagen als das, was du als Angestellter Brutto verdienen möchtest. Damit liegst du etwa gleichauf mit einem Angestellten (du zahlst ja alles selbst und im schlimmsten Fall sogar noch Gewerbesteuer, Urlaub + Krankheit).

Dann hau noch mal 20% drauf oder so für das Risiko. Das ist dann das, was du als Selbständiger "mehr" verdienst.

Gut. Ganz so einfach ist das natürlich in der Realität nicht. Aber immerhin hat man mal einen Ansatz, der weder Dumping noch Unverschämtheit ist. Denn die Einkäufer beim Kunden können auch rechnen.

Leider Gottes glauben trotzdem viele, daß der Selbständige "Großverdiener" ist. Das ist selten der Fall - das Brutto sieht nur beeindruckend aus.
 
Das kann man IMHO doch nicht so pauschal sagen - Um nen Stundensatz zu kalkulieren brauche ich als aller erstes meinen Selbstkostenpreis. Was verursache ich für Kosten? Was kostet der Rechner umgelegt auf die Stunde, die Miete, der Strom, die Maschinen die ich noch brauche, usw., usw. Plus das, was ich mir als untersten imaginären Stundelohn zahlen muss um nicht zu verhungern.

Dann komme ich auf das , was ich haben MUSS.

So, dann kann ich mir den Markt anschauen, wieviel er hergibt. Liegt der Marktpreis beim gleichen Preis oder gar noch drunter, hab ich mich entweder verkalkuliert, oder kann mir ne andere Branche als Broterwerb suchen.
Ich sehs in meinem Bekanntenkreis. Mein Schwager macht so Minibagger und Baumaschinenverleih mit ihm als Maschinist. Dieser Markt wird hier z.B. von großen Bauträgern, etc. regiert, die dieses Geschäft eher als "Marketingmaßnahme" sehen, und dementsprechend sind die Preise unter dem Selbskostenpreis meines Schwagers.

Der schuttelt jede Woche 6 Tage und wundert sich, warum 's Geld immer weniger anstatt mehr wird, warum seine Maschinen immer weiter verrotten (klar, von was sollen die Reparaturen bezahlt werden...) und er quasi wöchentliche Gespräche bei seiner Bank hat...

Nen Stunden- Tagessatz einfach mal so pauschal Gehalt plus 50% plus xx zu kalkulieren halte ich nach wie vor für Unternehmerischen Selbstmord.
Das kann funktionieren, kann aber genausogut nicht...

Charlie

P.S.: Wer hat denn diesen alten Fred wieder ausgebuddelt? ;)
 
Warum eigentlich so kompliziert?

Ein abhängig Beschäftigter in dieser Branche verdient üblicherweise (geraten) 2500 Euro.
Damit der Schritt in die Selbständigkeit finanziell attraktiv wird, muss das Gehalt höher liegen. Auch wieder geraten rund 20%.
D.h. Jeden Monat müssen rund 3000 Euro brutto rüberkommen.

Die Produktivität wird um Krankheitstage und Urlaub reduziert, d.h. um (12*20AT) / (5 Krank+25 Urlaub) = 8%
Für Akquise gaht auch was drauf (geschätzt) 15%, d.h. im optimalen Fall ist der Einzelkämpfer im Büro rund zu 77% produktiv.

Für Versicherungen (Rente, Arbeitslosigkeit) fällt der Arbeitgeberanteil an (nur für die Vergleichbarkeit!), d.h. weitere rund 18%

Der Stundenlohn muss also mindestens betragen:
3000 / (20d * 8h) / 0,77 * 1,18 = 28,73 Euro (+MWSt)

Dabei ist keine Miete, Telefon, Strom, Wasser, Internet, Büroausstattung, Auto, Berufshaftpflicht, usw...

D.h. unter grob geschätzten 40 - 50 Euro /h braucht man eigentlich gar nicht anfangen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

Das wären dann am Tag 50 * 8 = 400 Euro.
Und im Monat 160 * 50 = 8000 Euro

Nochmal zur Erinnerung, das bedeutet aber unterm Strich ein Gehalt von 3000 Euro brutto (ohne Weihnachtsgeld). Und damit wird man wahrhaft nicht reich.
 
BND-Spitzel müsste man sein: 653.000 Mark Agentenlohn für ein paar Jährchen Rumspitzeln als Freelancer. Falls der BND mitliest: Ich könnte Macuser via Forum bespitzeln.:p Natürlich gegen Euro.:p
 
HäckMäc schrieb:
Das wären dann am Tag 50 * 8 = 400 Euro.
Und im Monat 160 * 50 = 8000 Euro

Nochmal zur Erinnerung, das bedeutet aber unterm Strich ein Gehalt von 3000 Euro brutto (ohne Weihnachtsgeld). Und damit wird man wahrhaft nicht reich.
Exakt – und leider auch wahr ... :(

Gruß
Uli
 
HäckMäc schrieb:
Nochmal zur Erinnerung, das bedeutet aber unterm Strich ein Gehalt von 3000 Euro brutto (ohne Weihnachtsgeld).

Also wenn für Dich brutto lediglich ohne Weihnachtsgeld bedeutet muss ich Dir sagen, soviel muss ein Arbeiter erst mal bekommen. 3000 Euro im Monat ist ein ganz schöner Batzen Geld.
 
OFJ schrieb:
Also wenn für Dich brutto lediglich ohne Weihnachtsgeld bedeutet muss ich Dir sagen, soviel muss ein Arbeiter erst mal bekommen. 3000 Euro im Monat ist ein ganz schöner Batzen Geld.
Kein Wunder, dass mit dieser Einstellung mancher Leute die Preise für Leistungen Freier immer weiter in den Keller purzeln.
 
quomodonam schrieb:
Kein Wunder, dass mit dieser Einstellung mancher Leute die Preise für Leistungen Freier immer weiter in den Keller purzeln.

Das musst Du mir jetzt aber mal erklären.
 
Da muss man nichts erklären, sonst droht nur ein dicker Hals. Du bist laut Profil fast 40 Jahre alt und erzählst hier, dass 3000 Euro brutto pro Monat (ohne 13 und 13 1/2 Monatsgehalt) viel sind – und dies auch noch auf Freelancer bezogen. Damit suggerierst du zudem potenziellen Arbeitgebern, dass sie sogar mit 3000 Euro pro Monat zu viel für die Leistungen eines Freelancers (die in den wenigsten Fällen geregelte monatliche Einkünfte auf Fixbasis beziehen) bezahlen. Rechnet man die 3000 Euro spaßeshalber auf 20 Arbeitstage runter, erhält man einen Tagessatz von 150 Euro. Ein Witz. Das Unwitzige an der Sache: Es wird bereits von solchen Preisen ausgegangen. Und wenn dann jemand wie du überdies daher kommt und sagt: DAS IST VIEL GELD. Dann gehen die Preise nur noch weiter in den Keller. (Dicker Hals ist nun doch feststellbar.)
 
Kein Grund hier "laut" zu werden - oder?
Ich weis auch nicht was das mit dem Alter zu tun hat.
Ob 3000 Euro im Monat viel ist oder nicht ist sicher Ansichtssache.

Ach ja ein 13. oder sogar 13 1/2. Gehalt gibt es eh kaum noch wo.
 
3000 Euro sind nicht sehr viel. Und für einen Selbständigen schon gar nicht.

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes verdiente ein Angestellter im Westen Deutschlands 2005 im Mittel 3538 Euro monatlich. Im Osten Deutschlands waren es deutlich weniger, nämlich 2626 Euro.

Ein Arbeiter verdiente im Westen Deutschlands 2005 im Mittel 2626 Euro monatlich. Im Osten Deutschlands waren es ebenfalls deutlich weniger, nämlich 1960 Euro.

Ausbildung lohnt sich.
 
HäckMäc schrieb:
3000 Euro sind nicht sehr viel. Und für einen Selbständigen schon gar nicht.

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes verdiente ein Angestellter im Westen Deutschlands 2005 im Mittel 3538 Euro monatlich. Im Osten Deutschlands waren es deutlich weniger, nämlich 2626 Euro.

Ein Arbeiter verdiente im Westen Deutschlands 2005 im Mittel 2626 Euro monatlich. Im Osten Deutschlands waren es ebenfalls deutlich weniger, nämlich 1960 Euro.

Ausbildung lohnt sich.

Womit wir wieder bei meiner ersten Frage wären, was meinst Du mit 3000 Euro brutto - ohne Weihnachtsgeld?
 
500 bis 1300 euro am tag!? Wau sind das geile zahlen! darf ich als aussenseiter mal nachfragen wie lange man da so bei einer firma im durchschnitt angestellt ist?

da verdient man sich ja dumm und dämlich? verdiene das ja nicht mal im monat, was hier zum teil pro tag bezahlt wird :)

ich weiss dass man noch die steuern wegdenken muss aber das ist ja vielleicht grad mal ein drittel
 
Als ob meine Meinung eine Rolle spielt.
Aber egal. In meiner obigen Rechnung ging ich von 12 Monatsgehältern aus, ohne Weihnachtsgeld.
Da heute üblicherweise zwischen 0 und 1 Monatsgehalt Weihnachtsgeld bezahlt wefden, dürfte im Mittel 50% nicht ganz falsch sein.
D.h. die genannten 3000 Euro (Bruttogehalt für einen Selbständigen!) müssten nochmal um 4,1% erhöht werden. Das Jahresgehalt wären dann umgerechnet auf Monate 3125 Euro brutto im Monat.
 
OFJ schrieb:
Kein Grund hier "laut" zu werden - oder? …
Ob 3000 Euro im Monat viel ist oder nicht ist sicher Ansichtssache.
Doch, weil einige von euch nicht kapieren, dass ihr die Preise mit kaputt macht.
OFJ schrieb:
Ich weis auch nicht was das mit dem Alter zu tun hat.
Was es mit dem Alter zu tun hat? Nun, für einen Einsteiger sind 3000 Euro tatsächlich ziemlich o.k.. Für jemanden ohne Ausbildung vermutlich auch. Wenn dies also dein Background sein sollte, kannst du dich mit den 3000 Euro glücklich schätzen.
OFJ schrieb:
Ach ja ein 13. oder sogar 13 1/2. Gehalt gibt es eh kaum noch wo.
So ganz stimmt das ja wohl auch nicht. Was stimmt: Es wird alles versucht. Aber die "sozial" eingestellten Unternehmen zahlen nach wie vor diese eineinhalb Monatsgehälter. Oder du müsstest die beiden Gehälter theoretisch halt ins Jahresgehalt einrechnen.
 
HäckMäc schrieb:
Als ob meine Meinung eine Rolle spielt.
Aber egal. In meiner obigen Rechnung ging ich von 12 Monatsgehältern aus, ohne Weihnachtsgeld.
Da heute üblicherweise zwischen 0 und 1 Monatsgehalt Weihnachtsgeld bezahlt wefden, dürfte im Mittel 50% nicht ganz falsch sein.
D.h. die genannten 3000 Euro (Bruttogehalt für einen Selbständigen!) müssten nochmal um 4,1% erhöht werden. Das Jahresgehalt wären dann umgerechnet auf Monate 3125 Euro brutto im Monat.

Lass doch mal das (fast nirgendwo mehr bezahlte) Weihnachtsgeld weg. Wenn Du dann mit brutto 3000 Euro rechnest ist das ein Betrag den ein Arbeiter erst mal bekommen muß (mehr hab ich nicht gesagt!).
Wenn Du mit brutto meinst das noch Abgaben und Steuern weggehen (was beim Brutto des Statistischen Bundesamt der Fall ist) sind 3000 Euro natürlich schon wieder nicht so toll.
 
gsiberger schrieb:
500 bis 1300 euro am tag!? ....
Kennt Ihr eigentlich schon den Unterschied zwischen (Brutto-) Gehalt und Arbeitskosten?
Das sind die Kosten, die dem Arbeitgeber für seinen Angestellten entstehen.
Diese liegen tatsächlich in der Region zwischen 1,8 bis 2,5 mal über dem Bruttogehalt des Mitarbeiters.

Rechnen wir mal nach:
3000 * 1,8 = 5400; 5400/20 = 270 Euro/Tag
3000 * 2,5 = 7500; 7500/20 = 375 Euro/Tag

Und da hat der Arbeitgeber noch nicht eine müde Mark an Ertrag erwirtschaftet. Geschweige denn Rücklagen.

Und wenn nun jemand mehr verdient (siehe stat. Bundesamt), dann sind auch die Tagessätze höher.
 
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