2 Netzwerke verbinden geht das?

maceis schrieb:
relaht, Du solltes mal eine kleine Skizze liefern, wie Dein Netzwerkaufbau jetzt aussieht und eine klare Beschreibung, was Du genau erzielen möchtest.
Nur so sind sinnvolle Tipps möglich.
Sorry, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe.

Also im Augenblick bestehen zwei, in sich geschlossene Netze, mit jeweils eigenem Internetzugang.
Jedes Netz hat ein DLS-Modem und einen Router.
An jedem Router sind über Ethernet Macs und PCs angeschlossen.
Ziel ist es nun einen Datenaustasch zwischen den Netzen zu ermöglichen.
Die beiden Netze sollen ihren eigenen Internetzugang behalten.
Es soll vermieden werden, dass ein Netz den Internetzugang des anderen Netzes verwenden kann.

Die beiden Netze sollen mit einem Ethernetkabel verbunden werden.

Ich hoffe das mit dieser Beschreibung eine Skizze unnötig ist, ich denke jetzt ist es klar wie das Ganze aussieht.

Danke noch mal für eure Mühe.
 
Ich sehe spontan drei Lösungsansätze:
  1. Datenaustausch über das Internet
  2. Verknüpung der Netze über einen Router mit mindesten zwei echten physikalischen Ethernet Schnittstellen.
  3. Verknüpfung der Netze über einen VLAN fähigen Switch (z.B. von Cisco)
Die Schwierigkeit der Konfiguration nimmt dabei von oben nach unten zu.

Ob bei Lösung zwei einer der bereits vorhandenen Router eingesetzt werden kann, hängt davon ab, was das für Geräte ab. Wer die Router konfigurieren kann, hat außerdem die Möglichkeit, das Internet des anderen zu benutzen ;).
Wenn ein dritter Router vorhanden ist, der zwei Ethernetschnittstellen hat, geht das auch.
Der Router, mit dem die beiden Netze verbunden werden, muss aber konfigurierbar sein.
 
Mhh, selbst wenn man eine VLAN fähigen Switch verwendet, dann wäre ja das Problem mit der Datenübertragung zwischen den nun getrennten Netzen.
D.h. es müsste wieder zwischen den VLANs geroutet werden. Bei dieser Aufgabenstellung würde ich, ( vorrausgesetzt das Budget lässt es zu ) zu Cisco raten.
2x Cisco Router und einen Cisco Switch( am besten mit Layer 3 Feature ). Die Zugriffsrechte an den Routern für die zwei Netze jeweils mit Access-Listen definiert.
Nur ist die ganze Sache wohl etwas zu kostspielig ...
 
Ja, das mit dem Routen zwischen den VLANs ist richtig; hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen.

Der VLAN Switch müsste in diesem Scenario lediglich verhindern, dass jemand aus dem "langsameren" Netz auf die Idee kommt, sich eine IP Adresse aus dem schnellen Netz zu geben und dann den Nachbarrouter als default Gateway einzutragen. IIRC kann man bei Cisco Switches (die hatte ich auch im Hinterkopf) ziemlich genau konfigurieren, an welchen Ports, welches VLAN erlaubt ist.

Das wiederum würde bedeuten, dass jemand der den o.g. Trick versucht nicht mehr ins Nachbarnetz kommt und damit auch keinen Zugriff auf den schnellen Router mehr hat.

Mit etwas Geduld kann man einen entsprechenden Switch (der Catalyst 1900 müsste vermutlich reichen) für 50-100Euro bei ebay schießen.
Das Problem sehe ich eher darin, dass man die Dinger auch konfigurieren können muss. IOS ist nicht jedermanns Sache.
 
zurück zur allgemeinen fragestellung.
was habt ihr für hardware (also router) ?

ggf könntest du bei den routern einfach eine dynamische IP vergabe abschalten und den jeweiligen rechnern feste IPs zuweisen lassen.
wenn du bei den routern ne MAC-Adressen filterung einstellen kannst, sollte dann alles im grünen bereich liegen.

zwar wäre es noch möglich dass deine nachbarn ihren rechnern deine MAC-Adressen zuweisen, aber das solltest du ziemlich flott mitbekommen.
zudem wäre es natürlich etwas umständlich wenn du mal nen schleppi eines bekannten in dein netz einbringen willst.

@maceis
Meine Aussage "beide Netze" bezog sich darauf dass es der Rechnerverbund des Nachbarn und seins sind. Das es physikalisch und logisch, nach der Subnetmaske und dem verbindungskabel, nur noch ein Netz ist, ist mir auch schon klar gewesen. genauso wie das man meine nachbarschaftliche Lösung in kleineren Ramen hätte machen können (was ich nebenbei auch Sinngemäß geschrieben habe).
Was die Switch angeht. Ich meine damit keine NoName-billig-Switch sondern schon eine die etwas mehr auf dem Kerbholz hat. Unter dem Begriff "Router" verstehe ich primär einen Rechner oder nen freundlichen kleinen Kasten den mir ein ISP zur Verfügung stellt der entweder an z.B. DSL-Modem angeschlossen wird oder dessen Funktion übernimmt. OK die Definition mag falsch sein, da bin ich ja lehrnfähig.
ARP "Filterung" (nicht weiterleiten an einen oder mehrere Ports) kann schon meine Elsa Lancom L-2 (hier WLAN und Ethernet) von anno knack, dann sollten es ordentliche Gerätschaften erstrecht können, egal ob wir die nun Router oder Switch nennen wollen.
"austauschpunkt zwischen zwei ISPs" hm sollte doch eigendlich klar sein. Im schlimmsten Fall der DE-CIX, wobei da nun deutlich mehr als nur zwei ISPs drann hängen.
Im "Öffentlichen Internet" gibt es keine IP-Vergabe nach lust und laune, richtig. Das sich irgendjemand an die Arbeit macht und jedem Gerät per SSH oder anderen Zugangswegen die IP beibigt, wage ich doch zu bezweifeln. Nen ISP wird schon den ein oder anderen DHCP-Server haben und seinen eigenen Geräten darüber die IPs zuweisen lassen.
Nen Subnet Profi bin ich nicht, hab ich nie behauptet... ob ich´s mal werde oder werden will möchte ich nicht ausschließen. Aber für mein Alltagsgeschäft hat es bislang immer gereicht. Egal ob ich direkt auf irgendwelchen A,B,C Netzen oder nur kleineren Teilen rumgehurt habe. ;-)

cu Assetburned
der sich damit erstmal in die Osterpause verabschiedet.
 
AssetBurned schrieb:
...
Unter dem Begriff "Router" verstehe ich primär einen Rechner oder nen freundlichen kleinen Kasten den mir ein ISP zur Verfügung stellt der entweder an z.B. DSL-Modem angeschlossen wird oder dessen Funktion übernimmt. OK die Definition mag falsch sein, da bin ich ja lehrnfähig.
...
Falsch würde ich jetzt nicht gerade behaupten, aber doch sehr beschränkt auf eine bestimmte Art von Router, die den kleinsten Teil der eingesetzten Router ausmachen.
AssetBurned schrieb:
...egal ob wir die nun Router oder Switch nennen wollen.
...
Egal ist das nicht. (Klassische) Switches haben eine gewissen Funktionsumfang und ganz bestimmte Aufgaben, Router andere.
Eine sehr wichtige Unterscheidung besteht darin, dass Switches auf dem Layer 2 des ISO/OSI Modells arbeiten, Router auf dem Layer drei.
Natürlich gibt es Geräte, die einen erweiterten Funktionsumfang haben, was aber zum Grundverständnis erst einmal nicht wichtig ist. Viele Router arbeiten heutzutage z.B. mindestens noch auf dem Layer 4.

AssetBurned schrieb:
...
Das sich irgendjemand an die Arbeit macht und jedem Gerät per SSH oder anderen Zugangswegen die IP beibigt, wage ich doch zu bezweifeln. Nen ISP wird schon den ein oder anderen DHCP-Server haben und seinen eigenen Geräten darüber die IPs zuweisen lassen.
...
Rechner und andere Netzwerk-Geräte, die aus dem Internet erreichbar sein müssen haben in aller Regel fest zugewiesene Adressen.
AssetBurned schrieb:
...
Nen Subnet Profi bin ich nicht, hab ich nie behauptet... ob ich´s mal werde oder werden will möchte ich nicht ausschließen. Aber für mein Alltagsgeschäft hat es bislang immer gereicht. Egal ob ich direkt auf irgendwelchen A,B,C Netzen oder nur kleineren Teilen [****] habe. ;-)
...
Du weisst ja auch schon einiges - mit Sicherheit deutlich mehr, als der Durchnitts-Surfer; bei manchen Themen fehlen halt noch die Details oder der Zusammenhang.
Versteh' meine Anmerkungen bitte nicht falsch. Ich will Dich hier nicht "plattmachen". Mir scheint Dich interessieren die Themen TCP/IP, Routing etc., andernfalls würde ich mir hier nicht die Mühe machen, so viel zu schreiben. Ich versuche halt einige Denkfehler bzw. Wissenslücken aufzudecken, um Dich zum Weiterlernen anzuregen.

Aber gib Dich keinen Illussionen hin. Egal wie viel man lernt, das mit den Denkfehlern und Wissenslücken hört meiner Erfahrung nach nie auf :D.
AssetBurned schrieb:
...
cu Assetburned
der sich damit erstmal in die Osterpause verabschiedet.
Fröhliche Eiersuchen ;).
 
Ihr scheint euch ja nicht ganz einig zu sein, aber so wie ich es verstanden habe, ist das ganze mit hohem finanziellen- und Konfigurationsaufwand verbunden.

Da Datenaustausch mit meinem Nachbarn nicht jeden Tag vorkommt, ist es wohl das einfachste wenn ich einen seiner Rechner bei Bedarf einfach an meinen Router klemme und danach wieder abziehe.

Vielen Dank für die rege Diskussion. Ich habe 'ne Menge gelernt.

relaht
 
maceis schrieb:
Damit ist kein Internetzugang mehr möglich.

Das ist ja auch richtig so. Am Router zwischen den Netzen soll kein Internetzugang möglich sein.

Das Default Gateway ist ja ein anderes (nämlich der jeweilige Edge-Router), über das die Internet Traffic geht.

Der Router zwischen den Netzen soll ja nur Traffic ins jeweils andere Netz erlauben.
 
relaht schrieb:
Ihr scheint euch ja nicht ganz einig zu sein, aber so wie ich es verstanden habe, ist das ganze mit hohem finanziellen- und Konfigurationsaufwand verbunden.

Du brauchst:
1x Router (kost weniger als 100 EUR neu, kannst auch aus PC Teilen zusammenbauen) mit 2x Ethernet NIC

Konfigurieren mußt du, abgesehen vom OS und den Netzwerkeinstellungen:
1x IP Forwarding aktivieren
1x Firewall Policy in der Forwarding-Table (oder äquivalent) auf DENY setzen
2x Regel einrichten:
Erlaube allen traffic von Netz1 zu Netz2
Erlaube allen traffic von Netz2 zu Netz1

An der Routing-tabelle mußt sogar gar nichts ändern, fällt mir grad ein, da Routingeinträge für die angeschlossenen Netze idR automatisch generiert werden.
 
Incoming1983 schrieb:
Du brauchst:
1x Router (kost weniger als 100 EUR neu, kannst auch aus PC Teilen zusammenbauen) mit 2x Ethernet NIC

Konfigurieren mußt du, abgesehen vom OS und den Netzwerkeinstellungen:
1x IP Forwarding aktivieren
1x Firewall Policy in der Forwarding-Table (oder äquivalent) auf DENY setzen
2x Regel einrichten:
Erlaube allen traffic von Netz1 zu Netz2
Erlaube allen traffic von Netz2 zu Netz1

An der Routing-tabelle mußt sogar gar nichts ändern, fällt mir grad ein, da Routingeinträge für die angeschlossenen Netze idR automatisch generiert werden.

Das hört sich ja doch nicht so kompliziert und teuer an :)

- bedeutet das, dass für die Rechner der Netze feste IPs vergeben werden müssen (das wäre schlecht) oder nur die Router feste IPs haben müssen (das wäre ok)

- was bedeutet Router mit 2x Ethernet NIC ?

Danke für deine Geduld!
 
relaht schrieb:
- bedeutet das, dass für die Rechner der Netze feste IPs vergeben werden müssen (das wäre schlecht) oder nur die Router feste IPs haben müssen (das wäre ok)

Ja, die Router sollten ohnehin feste IPs haben. Die Computer brauchen das nicht.

- was bedeutet Router mit Ethernet NIC ?

Router können verschiedene Interfaces haben (z.B. Bri für ISDN, Token Ring, oder eben auch Ethernet). Der Router, den du dazwischenstellst, sollte idealerweise 2x Ethernet Anschluß haben, eins für jedes Netz.

Ich habe hier z.B. einen Asus WL-500g Deluxe als Homerouter, der hat 90 EUR gekostet, und würde für deine Zwecke wohl locker reichen. Ist aber halt Consumer-Technik.
Er hat:
1x Fast Ethernet, das zum integriertem integrierten Switch Führt (5-Port Switch). Da könntest du deine zwei Netze anschließen, und die jeweiligen Ports in verschiedene Vlans legen. Die Bandbreite ist jedoch auf 100MBit/s insgesamt beschränkt, soltle für Heimgebrauch aber ausreichen.
Ein Wlan Interface hat er auch, das wirst aber wohl nicht brauchen.
Als OS rate ich dir zu OpenWRT (einfach in google eingeben). Das kostet nichts extra und bringt alles mit, was du brauchst.

Es gibt evtl. auch billigere Geräte, hab aber grad keine Übersicht im Consumer-Markt. Am billigsten ist es natürlich, du baust dir das aus PC Teilen zusammen, die du rumliegen hast, beachte aber den relativ hohen Stromverbrauch! (der 500g braucht 10W).

Edit: Ach ja, falls beide Internet-Router noch eine Ethernet-Schnittstelle frei haben, kannst du sie auch direkt verbinden und entsprechende Regeln aufsetzen. Dann ersparst du dir zusätzliche Hardware (kost dann nix extra), und die Konfiguration deiner Clients. Bei denen mußt sonst noch eine Route manuell hinzufügen, das geht aber ganz einfach.
Ich bezweifle aber, daß du grad zufällig zwei "ordentliche" Router hast, die das können.
 
Incoming1983 schrieb:
Das ist ja auch richtig so. Am Router zwischen den Netzen soll kein Internetzugang möglich sein.
Dann musst Du auch dazu schreiben, dass Du von einem dritten Router sprichst. Einfach nur einen Brocken hinzuwerfen hilft jedenfalls nicht unbedingt.

@relaht
Wenn es nur um gelegentlichen Datenaustausch geht und die Datenmengen nicht zu groß sind, kannst Du das auch auf unterschiedliche Art und Weise übers Internet realisieren. Gibt jede Menge Threads zu dem Thema.
Konfigurieren musst Du dafür teilweise nur sehr wenig.

Eine weitere, extrem einfache Möglichkeit ist das sog. Turnschuh Netzwerk ;).
 
maceis schrieb:
Dann musst Du auch dazu schreiben, dass Du von einem dritten Router sprichst. Einfach nur einen Brocken hinzuwerfen hilft jedenfalls nicht unbedingt.

Sorry, hab ich vergessen.
 
maceis schrieb:
Wenn es nur um gelegentlichen Datenaustausch geht und die Datenmengen nicht zu groß sind, kannst Du das auch auf unterschiedliche Art und Weise übers Internet realisieren.
So machen wir es auch zur Zeit. (mit dynDNS.org)
Da mein Nachbar aber nur 760kBit download und ca. 100kBit upload hat, ist das Ganze recht mühselig.

Mit "Turnschuh Netzwerk" meinst du wohl das gelegentliche zusammenstecken?
 
Jetzt hab ichs:

Turnschuh Netzwerk=CDs hin- und herschleppen :D
 
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