Die Steuer ist mir nicht geheuer… oder: habt Ihr alle eine /n Steuerberater?

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MBraun

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Hallo Freelancer!
Wenn man jahrelang so alle zwei bis drei Monate mal seine
Lohnabrechnung geöffnet hat um dann festzustellen, dass
die Nettoauszahlung in keinem Verhältnis zu der erbrachten
Stundenleistung steht, und das die wirklich einzige Auseinandersetzung
mit einer Abrechnung ist, keimt der Wunsch, noch vor Beginn der angestrebten
Selbständigkeit (gerade nach Lektüre etlicher Fachbücher)
mal einen Steuerexperten zu befragen.

Deshalb würde mich interessieren:

Habt Ihr fast alle einen (festen) Steuerberater?

Wie häufig wird er für euch tätig (und was darf das kosten)?

Und wie findet man (am besten) so eine Person,
der man ja sehr vieles anvertrauen muß?

Viele Grüße aus Hamburg!
 
Ich schließe mich dieser Frage an.
Nachdem es anfangs mit WISO und letztens mit TaxUp mir nun doch zuviel wird!
 
unser steuerberater verlangt im monat 100 euro. dafür macht er einmal in vierteljahr die abrechnung für das finanzamt. ausserdem die jahresbilanz. das klappt immer ganz gut. vor allem muss sich nicht selber damit auseinandersetzen, bis auf das zusammenstellen der belege.
 
die umsatzsteuervoranmeldung mach ich quartalsweise selbst.
die jahresendabrechnung und die einkommenssteuer macht meine
steuerberaterin. für 2003 hat das knapp 400 euro gekostet...

:rolleyes:
 
Hallo MBraun,

ich habe eine Steuerberaterin. Ihr zahle ich auch 100€ im Monat und dann noch die Endrechnung für die Jahresbilanz.

Und da fangen die Fragen an. Bist du Bilanzierungspflichtig oder reicht bei dir eine einfache GuV? Solltest du eine Bilanz benötigen, würde ich pauschal zu einem Steuerberater raten. Bei einer GuV solltest du zumindest am Jahresende einen Fachmann zu Rate ziehen. Solltest du aber auch jetzt bei der Gründung machen.

In den ersten beiden Jahren habe ich noch alles selber gebucht aber dann waren mir die Abstimmungen mit dem Steuerberater am Jahresende zu aufwendig und die Bucherei zu nervend. Seit drei Jahren halte ich es so: Ich kümmere mich ums Geschäft und meine Beraterin um das Finanzamt.

An meine Beraterin (oder sie an mich) bin ich übrigens über eine Empfehlung gekommen.


Viel Glück für deine Selbstständigkeit

ß
 
Hi MBraun,

ich habe keinen Steuerberater. Ich mache meine Buchungen quartalsweise selbst und gebe dann die UST-Voranmeldung ab (inzwischen ELSTER!). Solange Du nicht bilanzierungspflichtig bist - das geht glaub ich wirklich nicht ohne Steuerberater - kann man m.E. seine Steuer schon selbst machen. Am Ende des Jahres muss man eben nur alles zusammenrechnen - besser mit einer guten Buchhaltungssoftware rechnen lassen. Vielleicht noch ein Buch dazu und auf ein paar Eigenheiten achten, z.B. was ist AfA und Eigenanteil KFZ usw.

Andererseits muss man schon ein bißchen Lust dazu mitbringen, ist halt ein echt trockenes Geschäft. Aber ich sage mir immer, so einen Stundenlohn wie beim Steuererklärung abgeben krieg ich sonst nicht.

Entscheidend ist auf alle Fälle, alles an Quittungen zu sammeln, was irgendwie nach Deinem Beruf aussieht, und die schön einheften .....

Auch von mir viel Glück in diesen harten Zeiten!

ruedi222
 
Ich hab in den ersten Jahren auch versucht, die Steuererklärung selbst zu machen, mich dann ab und zu von einem Freund beraten lassen, dann eine Hilfe genommen. (Es gibt Steuerfachfrauen, die Buchhaltung sehr gut nebenbei machen, z.B. in der Babypause.) Dann kam eine Steuerprüfung - schwitz - und die (Fang-) Fragen der Prüferin in diesen zwei Tagen zeigten mir, was man alles so beachten muß, und wovon ich keine Ahnung hatte. ("Wann genau haben Sie denn Ihr eigenes Atelier in bezogen?...") Danach bin ich völlig eingeschüchtert zu einem Steuerberater gegangen, und seit 15 Jahren hatte ich keine Steuerprüfung mehr. Ich vermute (und liege damit nicht alleine), daß die Mandanten eines beim Finanzamt als korrekt eingeschätzter Beraters wesentlich seltener überprüft werden, zumal dann, wenn die Erklärungen gleichmässige Entwicklungen zeigen und plausibel sind. In diesen Jahren habe ich erfahren, welche Möglichkeiten ein im Dschungel der Steuergesetze erfahrener Berater nutzen kann, speziell was Sonderabschreibungen, Rückstellungen, Betriebsvermögen etc. angeht, ohne daß das schon Tricksereien wären.
Wenn man zur Miete wohnt, unverheiratet ist, alleine arbeitet, übersichtliche Einnahmen und Ausgaben hat, mag es ok sein, die Erklärungen selbst zu machen - wenn man Lust und Zeit dazu hat. Aber wenn das eigene Atelier allmählich zu einem Betrieb wird, größere Summen investiert werden, Hilfen beschäftigt werden und vielleicht auch noch eine Familie dazu kommt, muß man schon sehr viel Zeit aufwenden, um keine Fehler zu machen.
Und da kann man dann leicht ´né Menge Geld verlieren.
 
Hi Krill,

hast natürlich recht. Ich meine ja auch nur, dass es letztlich jeder für sich selbst entscheiden muß, wieviel Arbeit man reinstecken will und - wichtiger - ob man es sich zutraut!!!! Fehler sind natürlich grauenhaft dabei. Wie ich MBraun verstanden habe, geht's erstmal um den Anfang der Selbständigkeit.

Vielleicht mal ne stundenweise Beratung beim Steuerberater? Wenn gleich die Luft brennt, gleich einen beauftragen, um den Rücken frei zu kriegen.
 
Ich würde fürs erste Jahr vielleicht erstmal nen Steuerberater nehmen und dann halt auch mal schauen was der so macht und dann kann ich ja immer noch sagen, dass ich im nächsten Jahr weniger Dienstleistungen von ihm in Anspruch nehmen möchte, oder gegebenenfalls ganz auf ihn zu verzichten.
Du hast mit Steuerberater halt auch mehr Planungssicherheit was die Steuerzahlungen angeht. Ansonsten musst du immer nach einer Betriebsprüfung damit rechnen, dass es zu hohen Nachzahlungen kommen kann, wenn man einen Fehler gemacht hat.
 
Meine Jungs sitzen witzigeweise in deiner Heimat.

Hier die Homepage:
STB Hochkamp

Ich kenn die privat und die beiden sind echt in Ordnung.

Als Freelancer lohnt sich ein Steuerberater schon. Die monatliche Umsatzsteuer-Voranmeldung mache ich aber immer selbst. Aufwand 5 Minuten und beim Steuerberater Geld- und Zeitverschwendung...

Liebe Grüße
 
blackalicious schrieb:
Ich würde fürs erste Jahr vielleicht erstmal nen Steuerberater nehmen...

Sehe ich auch so. Die laufenden Sachen kannst du ja übernehmen. Aber am Anfang solltest du dich wirklich beraten lassen. Das fängt bei der Geschäftsform an und geht über die Dinge, die du mit in dein Unternehmen einbringen willst. Mir hat mein damaliger Steuerberater auch einige "Ängste" genommen und Tipps gegeben. Die Tipps kannst du dir bestimmt auch anders holen (Bücher, Foren) aber mir war es wichtig alle Fragen kompakt und auch korrekt in einem Gespräch beantwortet zu bekommen.

Klar, aus heutiger Sicht ist alles recht easy. Wenn du schon weißt, wie alles läuft, siehst du es auch lockerer. Ich kenne deine Vorkenntnisse in dem Bereich nicht aber für mich war die Hürde Finanzamt mit Berater viel kleiner.

Du hattest auch die Frage nach den Kosten gestellt. Ich glaube, die sind vorgeschrieben. Die kannst du nur durch Eigenleistung verringern.

ß
 
Meiner Meinung nach handelt wer selbständig ist und keinen (guten) Steuerberater hat (grob) fahrlässig. Ich kann nur empfehlen ab Tag 1 der Selbständigkeit einen Steuerberater zu haben.
Mein Steuerberater ist Fachanwalt für Steuerrecht und kümmert sich bei mir um alles was mit Buchhaltung/Finanzamt zu tun hat. Erteilt man gewisse Vollmachten muss man auch nicht wegen jedem **** hinrennen und Unterschrift(en) leisten.
Der Spass ist zwar nicht ganz günstig, aber dafür kann ich mich auf meine Arbeit konzentrieren, und muss mich nicht in der wenigen (sehr wertvollen) Freizeit mit Finanzkram rumärgern.
Im Vorfeld würde ich mich mal bei Kollegen umhören, ob sie jemanden empfehlen können, denn Steuerberater ist auch nicht gleich Steuerberater, und das ist schon eine "Beziehung" die viel Vertrauen und eine gute Wellenlänge voraussetzt.
Ich denke wer an dieser Stelle spart, zahlt letztlich mit Zeit, Nerven und Geld drauf.

Grüße,
Flo
 
... aber dafür kann ich mich auf meine Arbeit konzentrieren, und muss mich nicht in der wenigen (sehr wertvollen) Freizeit mit Finanzkram rumärgern.

Ich denke wer an dieser Stelle spart, zahlt letztlich mit Zeit, Nerven und Geld drauf.
 
... aber dafür kann ich mich auf meine Arbeit konzentrieren, und muss mich nicht in der wenigen (sehr wertvollen) Freizeit mit Finanzkram rumärgern.

Ich denke wer an dieser Stelle spart, zahlt letztlich mit Zeit, Nerven und Geld drauf.


Das sind, denke ich, die Hauptargumente:

warum sich mit etwas herumschlagen, wovon man keine Ahnung hat

Nutze deine Zeit für Jobs zum geld verdienen oder Aquise
 
steuerberaterin. 100 euro im monat. nie mehr ohne.
 
Nachtrag zu den Kosten: Für Steuerberater gilt eine Gebührenordnung, berechnet sich nach festgelegten Prozentsätzen von den zu zahlenden Umsatzsteuern (wenn man die auch machen läßt) bzw. vom Einkommen. Eine Ober- und Untergrenze gibt´s zwar auch, man kann also schon durch Vergleiche was sparen, angeblich halten sich die meisten Gebühren aber in der Mitte auf. Und im Prinzip heißt das: Wer wenig verdient, zahlt auch wenig.
 
Also 100,- EUR im Monat wären mir zuviel. Ich mache seit Jahren die Steuer selbst.

Vielleicht mache ichs mir auch zu einfach... keine Ahnung. Die paar Rechnungen und
belege, die monatlich anfallen, tippe ich vierteljährlich (zur Ust-Anmeldung) in TaxUp
rein.
Gestern zum ersten mal "elektronisch" über das Elster-Internet-Formular von
www.Collmex.de abgeschickt. Ganz einfach.

Ich könnte mir einen Steuerberater "zur Seite" gut vorstellen, der nach Aufwand
bezahlt wird - für komplexere Fragen.
(Thema Abschreibungen, Geschäftswagen etc.)
Einen Berater brauchte ich meist in Rechtsfragen und Fragen speziell zu freiberuflichen "Künstlern". Nur viele kennen sich da gar nicht aus und was es da zu beachten gibt.
 
sehe ich genauso...
ganz ehrlich, die Belege sortieren reicht mir schon. Später, wenn sich der "Betrieb" vergrößert, macht mans eh. Warum sich erst mühsam in was reinfinden, lieber Zeit ins eigene Weiterkommen stecken als zu viele Bereiche abzudecken. Meinen Steuerberater kann ich bei jedem noch so kleinen **** anrufen, der kümmert sich um alles und hat sich auch schon um so viele private Sachen (z.B. Verträge) gekümmert, ohne was extra zu fordern. Ich finde es lohnt sich. Ehrenhaft, wer sich alles selber aufbürdet, mir würde denke ich irgendwann die Energie für die "relevanten" Dinge fehlen.

Lorea
 
für 100 euro im monat gibts sicherlich ne komplette buchhaltung.
als freelancer braucht man das meiner meinung nach nicht. ich hab
das am anfang auch mal für ein jahr gehabt und dann für zu teuer
befunden...

:)
 
Für die Buchhaltung braucht man nicht unbedingt einen Steuerberater. Wenn´s zu viel wird zum Selbermachen, kann das auch eine Bürokraft tun. Auch die Umsatzsteuervoranmeldungen.
Aber für die Jahresabschlüsse braucht man Sachverstand sowie Kenntnisse über den letzten Stand der Vorschriften und zukünftige Entwicklungen. Meiner Erfahrung bringen die dazugehörigen Gespräche auch immer wertvolle Tipps und Vorschläge. Verträge usw. lasse ich grundsätzlich vom Steuerberater überprüfen, da hätte ich ohne ihn schon einige mal nicht unbedeutende Fehler gemacht.(Selbst einen einfachen Mietvertrag für ein Atelier mit Eigenrenovierung, deren Kosten mir das Finanzamt ohne eine bestimmte juristische Klausel im Vertrag nicht anerkannt hätte.)
Ob Steuerberatung mehr Geld einspart als sie kostet, muß jede(r) selbst entscheiden. Aber selbst für diese Überlegung braucht man wieder Fachkennisse darüber, was man einsparen könnte, wenn...
Als Alternative gibt´s noch freie WirtschaftsberaterInnen. Die haben nicht unbedingt eine Zulassung, können also keine Erklärung machen, aber auch gute Hilfestellungen geben. Und das nur bei Bedarf, z.B. einmal im Jahr.
 
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