Nokia (Bochum) - Geräteboykott ?

biblio

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Im Hype um die Keynote ist hier völlig untergegangen, das heute ein Global Player nach dem abgrasen von über 60 Mio. Subventionen über 2.300 Menschen im Regen stehen läßt um woanders weitere Subventionen einzuheimsen.

Wie Hohn lesen sich da die Stellenangebote auf der Homepage um in die Nokia Family aufgenommen zu werden, wo der Mensch ganz im Mittelpunkt steht.

Sicher das ist nicht das erste Mal. AEG ist noch gut in Erinnerung - heute verkauft sich der Name AEG in Deutschland schlecht. Das Image ist ramponiert.

Bei meinem nächsten Handykauf werde ich mich an dieses Stück erinnern und die Marke Nokia nicht als 1. Wahl bevorzugen. Einkaufsboykott ist wohl die einzige Sprache, die ein Global Player versteht.
Leider war Motorola in Flensburg in ähnlicher Masche dabei und die BenQ Pleite ist immer noch nicht verwunden, auch hier flossen steuerliche Subventionsmillionen.

Und der Blick über den Tellerrand lässt Böses erahnen. Also liebe Handyfirmen, wenn ich mit Eurem Gerät telefonieren soll müsst Ihr mir noch ein wenig Geld dafür zahlen. Warum soll ich nicht die Geschäftsstrategie von Euch nicht auch anwenden. 1 Euro Handys waren gestern.;)

Was im Fazit bleibt ist ein wenig ohnmachtslose Wut und das Wissen das die Entscheider dadurch auch nicht unsterblich werden. Mir tun die betroffenen Leute in Bochum einfach nur Leid.
 
Ich kenne Leute, die bei Nokia arbeiten und komme echt nicht mit der Entscheidung klar. Warum kriegen die Firmen immer den Hals nicht voll genug? Wieder ein Anbieter mehr, der von meiner Einkaufsliste gestrichen wird. :(
 
Eigentlich wollte ich mir bald mal ein neues Nokia anschaffen, aber nun mag ich fast schon nicht mehr. :(

Dann wird es wohl doch nur ein neuer NoName Akku.
Funktionieren tut die alte Nokia Möhre ja noch.
 
Wenn das Volk schon nicht solidarisch Gewalttätern entgegen tritt, so sollte man es doch vielleicht bei einem Konzern schaffen? Ich glaubs ja nicht, aber es würde meinen Glauben ans deutsche Volk doch von 3 auf 4% heben.
 
Ave,

Ob ein Boykott eine Lösung ist, würde ich persönlich als sehr Fragwürdig sehen.
Wir leben in einer Welt, wo nun mal das Kapital regiert und das Motto "Geiz ist geil" und jeder möchte den größten Nutzen (Wert und Profit) bei kleinstmöglichen Einsatz haben. Meiner Meinung nach, würde sogar ein boykottieren, den gegenteiligen Effekt bewirken und noch mehr Leute würden ihren Job verlieren.
Ein Mensch wird nur noch als potentieller Konsumer gesehen und nicht ob er sich das Produkt leisten kann.
Ist in etwa so, Arbeiten ist wichtig, aber davon Leben ist unwichtig, siehe unser allgegenwertige Politik und deren Ziele und Sprüche.

Mortiis
 
Ich wusste nicht mal, dass die hier in D produzieren. Wie soll ich da sauer sein, dass sie es jetzt nicht mehr tun wollen?

Grüße
Ender
 
Ich wusste nicht mal, dass die hier in D produzieren. Wie soll ich da sauer sein, dass sie es jetzt nicht mehr tun wollen?

Grüße
Ender

Na ja, soll Deine Unwissenheit jetzt eine Entschuldigung sein, wenn eine Firma über 2000 Leute auf die Strasse setzt obwohl der Standort gute Gewinne abwirft?

Also eines ist klar: Ich werde mir nie mehr in meinem Leben auch nur ein BenQ Produkt kaufen und auch vermeiden, Nokia zu kaufen. Na ja, solange es ein iPhone gibt auch nicht schwer. Und für "normale" Handys gibt es auch noch Motorola, SonyEricsson etc... Nokia mochte ich noch nie wirklich, jetzt ist es halt klar für mich.
 
ich werd mir kein nokia mehr kaufen .die handys waren mal sehr stabil, hatten eine gute quallität ,aber wenn die jetzt in ungarn oder so hergestellt werden.
motorola hatte ich schon 2 fehlerhafte handy, da bin ich also auch von weg
bei sony mag ich das design nicht
da bleibt nur noch samsung :)
 
Ich bin seit meinem ersten Handy bei Sony (heute Sony Ericsson) geblieben. Nokia kam mir immer etwas schäbig vor. Ein mal ein Siemens für ne Woche gehabt, Software war grauenhaft so dass es sich an der Wand zerbröselt hat. Nix geht über Sony Ericsson. :) Von daher bin ich beim Boykott dabei. ;)
 
Na ja, soll Deine Unwissenheit jetzt eine Entschuldigung sein, wenn eine Firma über 2000 Leute auf die Strasse setzt obwohl der Standort gute Gewinne abwirft?

Also eines ist klar: Ich werde mir nie mehr in meinem Leben auch nur ein BenQ Produkt kaufen und auch vermeiden, Nokia zu kaufen. Na ja, solange es ein iPhone gibt auch nicht schwer. Und für "normale" Handys gibt es auch noch Motorola, SonyEricsson etc... Nokia mochte ich noch nie wirklich, jetzt ist es halt klar für mich.

Apple produziert auch nicht in Amerika, sondern größtenteils in China. Würde Apple selbst in den USA produzieren, dann hätten die dort einen Haufen mehr Arbeitsplätze, der Umwelt ginge es sicherlich besser und die Produkte wären deutlich teurer. Würdest Du sie dann kaufen?

Das ist wieder ein Beispiel für Globalisierung und ungleiche Wettbewerbsbedingungen in verschiedenen Ländern. In Asien kann man schon lange (fast) alles zu gleicher oder ausreichender Qualität herstellen, nur das ganze viel billiger. Der Kunde verlangt das durch seine "Geiz ist geil"-Mentalität. Und da in Asien Begriffe wie "Arbeitsschutz", "Gewerkschaften", "Sozialstaat" oder "Umweltauflagen" praktisch nicht bekannt sind, wird es nochmals billiger.

Letztlich sind die EU oder Deutschland schön blöd wenn sie hohe Subventionen an Firmen ohne entsprechende Absicherung vergeben. Dass manche Firmen die dann absahnen ist unfair, aber legal. (Wer stellt schon eine unbewachte Kiste Geld vor die Tür und klebt ein Schild dran "bitte nicht klauen"?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich KANN in meinen alltäglichen Kaufentscheidungen nicht jedes Skandälchen von Global Playern einbeziehen (zumal ich als Konsument eh nicht sauber weiss, wer wie an wem beteiligt ist), ABER

- keine Nokia Mobiltelefone mehr und fertig (hier gehts nur um Gewinnoptimierung - mag ich nicht)
- keine AEG Electrolux Geräte mehr (habe halt Miele gekauft - ist eh besser)
- meine Kinder bekommen Hipp und nicht Danone (oder deren zig Tochtermarken)
- kein Acer/Benq

Ich fühle mich damit als Konsument einfach besser ;)
 
Geht mir ähnlich. Ich hatte als kurzfristige Anschaffung das Nokia N810 auf der Liste, aber das hat sich nun doch erledigt.
Mal sehen, ob's das alte Handy noch 'ne Weile tut, dann kaufe ich mir vielleicht den nun preiswerteren iPod touch dazu...
 
Ich KANN in meinen alltäglichen Kaufentscheidungen nicht jedes Skandälchen von Global Playern einbeziehen (zumal ich als Konsument eh nicht sauber weiss, wer wie an wem beteiligt ist), ABER

- keine Nokia Mobiltelefone mehr und fertig (hier gehts nur um Gewinnoptimierung - mag ich nicht)
- keine AEG Electrolux Geräte mehr (habe halt Miele gekauft - ist eh besser)
- meine Kinder bekommen Hipp und nicht Danone (oder deren zig Tochtermarken)
- kein Acer/Benq

Ich fühle mich damit als Konsument einfach besser ;)

voll unterschreib,wir könnten Zwillinge sein
 
*Bei bazzz mitunterschreib*

Ich brauchte letztes Jahr eine neue Waschmaschine. Beim Umschauen im Laden wurde uns auch eine AEG angeboten. Nachdem ich sagte: "So eine Firma unterstütze ich nicht." kam die Antwort vom Verkäufer:"Wie so viele, der Absatz in Deutschland ist sehr schleppend - die Geschichte in Nürnberg hat man nicht vergessen."

Es nützt also was. Beim nächsten Handykauf sich Bochum, Flensburg und die BenQ Standorte in Erinnerung rufen und etwas anderes kaufen.

Sicher haben wir Globalisierung, aber Raubritterkonzerne, die den Staat gleich mitausplündern gehen zu weit. Nokia ist da nichts anderes als eine Heuschrecke der anderen Art.
 
Zeigt mir ein Stocks-Unternehmen, was nicht ausschliesslich auf Gewinnmaximierung aus ist. Klar, manche tarnen sich, küssen ihren Mitarbeitern scheinbar die Füsse. Aber nur, damit sie die schleichend auslutschen können.

Ja, lass uns die Produkte boykottieren. Aber wo fangen wir dann an? Wartet ab, bis die "Vorteile" des asiatischen Marktes voll zuschlagen.

Bescheidenheit wird das deutsche (westeuropäische) Volk wieder lernen müssen, Prioritäten beim Geld ausgeben lernen. Das muss ich nicht gut finden, aber ich muss mich dem stellen.

Fragt Euch doch mal, warum das alles so gut funktioniert in den anderen Ländern? Mann züchtet Sehn-Süchte. Vielfach materiell. Neue Produkte, die man unbedingt haben will. Sei es, sich wenigstens ein bisschen und scheinbar von der grauen Masse abzuheben. Autos für über 40.000 Euro führen die Bestsellerlisten an. 11jährige haben Handys für mehrere 100 Euro (und jedes Jahr ein neues...)

Für diese Dinge muss man arbeiten, arbeiten, arbeiten. Und - wir sind auf dem Weg dahin. Die Werte der Gesellschaft ändern sich. Soziale Kälte wird ein großes Problem in Deutschland. Ein Staat, der auf Solidarität ausgerichtet ist, wird sich ändern. Das ist schon heute so. Klassengesellschaft, Gewaltzunahme (im Extrembereich zumindest). Geld Geld Geld.

Die neuen Krankheiten sind burnout, Depressionen, Schlaflosigkeit, Sex-, Spiel und Internetsucht! Weil man was sucht, was man nicht mehr von seiner Familie, seinen Freunden bekommen kann. Denn die Zeit hat man gar nicht!

Hey, sind wir nicht auch so - hier, gerade in diesem Forum...?
 
Und diese W*chser von Managern kassieren kräftig weiter!

das iss das was verboten gehört !!! Die Jungs in Ihren Pinguin Anzügen, meistens eh keine eigene Meinung sondern Trittbrettfahrer vor dem Herrn, nix drauf ausser Zahnbelag ...
Das iss echt mein Lieblingsthema ... MANAGER

Zum Thema:
Find ich ne riesen Sauerei was Nokia da abzieht. Auf n-tv spricht grad ein Entwickler vom Werk, der auch meint, der Mist wird in Finnland entschieden, da wird auch kein Rüttgers irgendwas dran ändern.

Die Jungs die eh schon die Taschen voll haben, können den Hals nciht voll genug bekommen. **** !
 
Nachdem es nun in DE keine Handyhersteller mehr gibt, dürften einige der Boykottrufer in Zukunft wohl nicht mehr telefonieren können, denn beizeiten sind nun alle gegangen.

Wer ist Schuld? Hersteller die sich am Markt orientieren? Oder Billigheimerkunden für die Händler Abzocker sind und bei denen geschenkt noch als zu teuer gilt?

Es geht halt nicht überall "Wo krieg ich billig" threads zu eröffnen und dann erwarten das die produzierenden Mitarbeiter bei 30h Woche mit 40 Urlaubstagen, sowie Weihnachts und Urlaubsgeld quasi ein "Luxusleben" führen können. So manchem Kundenwunsch kann man nur noch gerecht werden, wenn man dahin auswandert was hier dann abends im Fernsehen angeprangert wird (Kinderarbeit in Asien).

Es ist unsere Doppelmoral. Zu geizig dem andern die Butter auf dem Brot zu gönnen, aber motzen wenn der Händler um die Ecke dicht macht und dann auch die Hersteller gehen. Komisch, wo wir doch so generöse Kunden mit Weitblick haben :kopfkratz:
 
Nachdem es nun in DE keine Handyhersteller mehr gibt, dürften einige der Boykottrufer in Zukunft wohl nicht mehr telefonieren können, denn beizeiten sind nun alle gegangen.

Wer ist Schuld? Hersteller die sich am Markt orientieren? Oder Billigheimerkunden für die Händler Abzocker sind und bei denen geschenkt noch als zu teuer gilt?

Es geht halt nicht überall "Wo krieg ich billig" threads zu eröffnen und dann erwarten das die produzierenden Mitarbeiter bei 30h Woche mit 40 Urlaubstagen, sowie Weihnachts und Urlaubsgeld quasi ein "Luxusleben" führen können. So manchem Kundenwunsch kann man nur noch gerecht werden, wenn man dahin auswandert was hier dann abends im Fernsehen angeprangert wird (Kinderarbeit in Asien).

Es ist unsere Doppelmoral. Zu geizig dem andern die Butter auf dem Brot zu gönnen, aber motzen wenn der Händler um die Ecke dicht macht und dann auch die Hersteller gehen. Komisch, wo wir doch so generöse Kunden mit Weitblick haben :kopfkratz:



Es ist ja nicht so, daß es Nokia schlecht geht oder daß die Verluste einfahren und dieser Schritt deshalb notwendig ist. Der deutsche Handymarkt ist auch nicht der kleinste. Darum finde ich es nur fair, wenn sich ein Unternehmen auch für einen solchen Standort solidarisiert und so ein Stück vom Kuchen an die Gesellschaft zurück gibt.
 
Es ist so langweilig.

Schliesst ein Unternehmen, dass ein wenig grösser und bekannter ist und schliesst dann eine Produktionsstätte, dann hängen sich Medien und Politiker tief rein und heucheln Betroffenheit.

Jeder, der ein wenig von Wirtschaft versteht, weiss, dass ein Unternehmen rein wirtschaftlich handelt und es völlig zu verstehen ist, wenn es die Produktionsstätte verlegt.

Wesentlich wichtiger sind in der jetzigen Situation, dass per gesetzlichem Rahmen die frei werdenden Beschäftigten sozial aufgefangen werden.

Sinnvoll halte ich die Forderung, dass die gezahlten Subventionen zurückgezahlt werden sollten, da diese ja sicherlich im Zuge der Anwerbung gezahlt wurden und Nokia schliesslich nicht insolvent ist.

Empörung und Boykott von Produkten sind absolut lächerlich. Das steht der sozialen Marktwirtschaft komplett entgegen.
 
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