Der ultimative "Netzlaufwerk" (Netzwerk Festplatte) fred

db1nto

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Hallo Leute,

das Thema "Netzlaufwerk" oder auch Festplatte im Netzwerk gibt es immer wieder und wird mit Leopard und Timemachine immer öfter kommen.

Im anbetracht der Verkaufszahlen von mobilen Computern, den fallenden Preisen für Speicherlösungen, Leopard (Mac OS X 10.5) und mit "Airport Extreme N" etstehenden Möglichkeiten via TimeMachine bequem inkrementelle Backups erstellen zu können wird der Nutzen eines Netzlaufwerks erst deutlich.
Viele der auf diese Beschreibung zutreffenden Argumente können auch mit z.B. Firewire oder USB Festplatten erstellt werden, doch kann ich aus Erfahrung sagen, dass dies viel zu selten durchgeführt wird. Schliesslich ist dies in den meisten Fällen zu umständlich, da die externe Festplatte irgendwo im Schrank darauf wartet, ausgegraben und umständlich verkabelt zu werden, während man gemütlich mit seinem Notebook auf der Couch sitzt...
Mit einem Laufwerk, welches über WLAN zugänglich ist, würde die Sache deutlich erleichtern und geradezu einladen täglich inkrementelle Backups zu erstellen... fast alle wissen, das Backups wichtig sind.

Deswegen möchte ich hier versuchen einen Überblick über das Thema erstellen.

Anregungen sind erwünscht.

Ihnaltsverzeichnis
  1. Wozu Netzlaufwerke?
  2. Welche Arten von Netzlaufwerken gibt es?
  3. Worin bestehen die Unterschiede und die daraus resultierenden Vor- und Nachteile?
  4. Was kann ein solches Gerät noch ausser Laufwerk spielen?

Kapitel 1
Wozu Netzlaufwerke?

Es gibt mehrere Gründe, waum man Laufwerke über ein Netzwerk verfügbar machen könnte:
  • Für Backups
  • Um die vefügbare Festplattenkapazität flexibel zu erweitern
  • Um Daten für andere im Netzwerk unabhängig von einem Rechner zur Verfügung zu stellen, z.B. eine gemeinsame iTunes Bibliothek
  • Um endlich die Möglichkeiten der Netzwerke ausnutzen zu können ;)
  • Um einen stromfressenden Server zu ersetzen
  • Um Laufwerke für verschiedene Benutzer mit verschiedenen Rechten zu erstellen, was mit z.B. USB Festplatten nicht möglich wäre.

Besonders bei Verwendung von portablen Geräten wie MacBooks, iPhone u.ä. sind Externe große Laufwerke eine sinnvolle Erweiterung.


Kapitel 2
Welche Arten von Netzlaufwerken gibt es?

NDAS: NDAS bedeutet Network Direct Attached Storage (Wikipedia Link, klick mich)
NAS: NAS bedeutet Network Attached Storage (Wikipedia Link, klick mich)

und einige weitere wie z.B. SAN, SAS die für den Heimgebrauch eher ungeeignet sind.

Kapitel 3
Worin bestehen die Unterschiede und die daraus resultierenden Vor- und Nachteile?

Preislich sind NAS und NDAS Laufwerke nahezu identisch, die Auswahl kann also nur nach den eigenen Bedürfnissen erfolgen.
Zunächst sollte man auf jeden Fall gründlich überlegen, was man mit disem laufwerk alles machen möchte, hierzu ist auch das nächste Kapitel hilfreich.

Während NAS Laufwerke mit IP arbeiten, funktionieren NDAS Laufwerke mit einem vom Hersteller Ximeta eignem propritärem Protokoll.

Das IP Protokoll beherrsch inzwischen nahezu jedes Betriebssystem, für das NDAS Protokoll hingegen muss in jedem System ein entsprechender Treiber installiert werden woraus der erste Vor- bzw. Nachteil schon ersichtlich wird. Stellt der Hersteller den Support ein, schaut der NDAS Nutzer in die Röhre.

Da NAS Systeme mit IP arbeiten, können Vorteile allerdings auch zu Nachteilen werden, dazu zählt u.a, die Sicherheit! Denn IP kann auch aus dem Internet angegriffen werden, während das NDAS Protokoll nicht einmal in der Lage ist, über IP zu funktionieren (kann nicht geroutet werden, keine IP). NDAS kann also weder aus dem Internet genutzt, noch angegriffen werden.

NDAS Laufwerke verhalten sich so, als würde man eine USB/Firewire Festplatte direkt mit dem Computer verbinden und kann somit auch in einem BELIEBIGEM Format (auch HFS+ usw) formatiert werden. Die meisten NAS Festplatten hingegen können nur FAT oder NTFS formatiert werden. Eine über USB angeschlossene NDAS Festplatte (die besitzt i.d.R auch einen USB Anschluss) kann auch zum booten eines 1:1 gespiegelten Systemes verwendet werden, was mit FAT oder NTFS zumindest bei Mac nicht möglich ist.
Auch spielt die maximal mögliche Dateigröße eine Rolle. FAT kann z.B. nur Dateien mit max. 4 GB speichern, was bei einem iDVD / iMovie Projekt schnell an die Grenzen stoßen kann. HFS hingegen kennt jeder Mac Nutzer, da es das standard Dateisystem am Mac ist.

Ein NAS Laufwerk ist im Vergleich zu eine NDAS Laufwerk deutlich langsamer, der Grund liegt darin, dass die Daten erst von einer CPU mit meistens einem mini-Liniux Betriebssystem in IP Pakete umgesetzt werden müssen. Die Geschwindigkeit ist stark von der Rechenleistung der verwendeten Hardware im NAS Laufwerk abhängig. Auch bei sehr schneller hardware bleibt der Datendurchsatz aufgrund dem IP Overhead langsamer als bei NDAS, welches IP und dazugehörige Overhead nicht benötigt.
Die Daten werden ohne komplizierte Verarbeitung über das Netzwerk übertragen. Die Geschwindigkeit bei NDAS liegt 100 MBit Hardware bei etwa 10,4 MB / s, bei 1000 MBit (Gigabit) Netzwerk bereits bei 50 MB/s, bei NAS hingegen meist nur bei 3,5 MB/s (auch bei Gigabit, da der Flaschenhals der Prozessor ist)

Die in den meisten Routern vorhendenen USB Schnittstellen (z.B. Airport Extreme N) ist NAS, deshalb ist hier die Geschwindigkeit relativ langsam.
Bei WLAN Routern mit USB Schnittstelle wird durch anschliessen einer USB Festplatte ein NAS System.


Kapitel 4
Was kann ein solches Gerät noch ausser Laufwerk spielen?

NAS Laufwerke bieten eindeutig mehr Möglichkeiten, sie arbeiten mit dem bewähren und in nahezu jedem Betriebssystem integrierten IP Protokoll. Sie verstehen meist die "Sprachen" FTP (File Transfer Protocol), SMB (Samba), AFP (Apple Filing Protocol) u.U. auch weitere.
Für den Betrieb von NAS Laufwerken wird keine Spezielle Software benötigt und ist somit vom Support unabhängig.
Es können mehere Benutzer oder Ordner mit verschiedenen Rechten versehen werden, sodass jedes Familienmitglied oder Mitarbeiter ein eigenes (Virtuelles) Laufwerk geschützt von Zugriffen anderer hat.
Auch kann man mittels Konfiguration Ordner über das Internet zugänglich machen.
Einige Exemplare bieten auch einen Mailserver, einen Webserver incl. PHP und SQL, einen iTunes Server und Photo "Server" an.

NDAS Systeme bieten bisher keines dieser Vorzüge an.

Obwohl NDAS Systeme auch dafür geeignet sind, mehrfachen Zugriff zur gleichen Zeit zu ermöglichen, funktioniert das bisher nur mit Windows Treibern. Bei Mac kann immer nur einer schreibend und die anderen lesend zugreifen.

Wenn also mehere Rechner Backups darauf machen können sollen, dann kann dies ein weiteres zu beachtendes Kriterium darstellen.

Gruß

Taner Schenker
 
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Schöner Artikel!

Ergänzend fällt mir noch ein, daß man als Apple-User beim Erwerb eines NAS-Laufwerks unbedingt darauf achten muß, daß es AFP 3.x beherrscht. Bei (dem häufig ausschließlich verwendeten) AFP 2.x kommt es zu Kollisionen mit langen Dateinamen und Umlauten/Sonderzeichen, außerdem beträgt die maximale Dateigröße 2 GB.

Ein anderer heikler Punkt ist die Rechtevergabe, da diese über die Firmware des NAS geschieht. Hier sollte man sich am laufenden System anschauen, welche Manipulationsmöglichkeiten man als Mac-User hat.

Des weiteren sollte sich jeder NAS-Kaufwillige überlegen, wie unglaublich langsam die Datenübertragung ist: Bei (realistischen) 10 GB/h reicht für ein BackUp eine einzelne Nacht oft nicht aus…

Gruß,
Florian
 
Kann man wirklich von per USB angeschlossenem NDAS einen Mac booten?
 
Kann man wirklich von per USB angeschlossenem NDAS einen Mac booten?

Hallo,

ja das geht definitiv!
Habe selbst ein NDAS Laufwerk.

Mit den NDAS Treibern gibt es aber aktuell Probleme beim AUFWACHEN aus dem Ruhezustand!
Der Bildschirm bleibt schwarz und lässt sich nur durch komplettes Ausschalten (Datenverlust von nicht gespeicherten Dateien) beheben!

Es liegt zu 100% an den Treibern, sind diese installiert, wacht der Mac sehr oft NICHT auf, sind die Treiber deinstalliert, gibt es keine Probleme...

Ich bin gerade deswegen mit dem Hersteller Ximate per E-Mail in Kontakt.

Gruß Taner
 
Meines Wissens kann man grundsätzlich keinen Mac per USB booten, ausser unter Windows.

Ich meine auch nicht das man ein Backup der Systempartition dort 1:1 deponiert bekommt., um es beim ausfällt er internen Platte fremdgestartet wieder zurückholt, um es dann als System zu benutzen, sondern wirklich als reguläres Startvolume.
 
@ThoRic: Mir ist nicht ganz klar was du damit meinst...

Mein MBP (also Intel und OS X) lässt sich sehr wohl von einer via USB angeschlossenen HD booten. Allerdings geht alles dann etwas langsamer, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen ohne Einschränkungen
 
(....)
Ich bin gerade deswegen mit dem Hersteller Ximate per E-Mail in Kontakt.

Gruß Taner

Ohhh, das wäre sehr hilfreich und lobenswert, wenn sich da mal was tun würde.
Dafür schonmal "Danke"

@ThoRic:
Vielleicht hilft dir das angehängte Bild, zu glauben, das es definitiv geht.
Die NDAS Platte ist im Netzwerk und steht auch als Startvolume zur Verfügung und ebenfalls ist das booten von USB möglich, allerdings nicht bei allen Macs, sondern nur bei den letzten PPC Modellen, dafür aber bei allen Intel Modellen.

GreetZ aXCell
 

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NAS Netzwerkfestplatte mit Supder Duper sichern

Hallo liebe Leute,

ich besitze eine NAS Platte von Lacie ,genauer gesagt die 500 GB Ethernet Edmini, auf welche sich meine kompletten Musik-, Foto und Filmdateien befinden.

Zusätzlich besitze ich eine 400 GB Seagate USB 2.0 Festplatte, die ich in zwei Partitionen aufgeteilt.

Zweck der ganzen Sache:

1 Partition = bootbare 1:1 Kopie meines MBP
2 Partition = Backup der Daten von der NAS Festplatte

Die tägliche Sicherung möchte ich gerne Nachts per SuperDuper erledigen lassen.

Die 1:1 Kopie des MBP auf Partion 1 ist kein problem
Leider erkennt Super Duper genau wie das Festplattenprogramm nicht die Lacie Ethernetplatte obwohl ich mit dieser per AFP verbunden bin ...hmm

Weiß jemand Rat?

Falls SuperDuper dann die Platte erkennt, ist eine parallele Sicherung von MBP und NAS-Platte auf die beiden Partitionen der USB-Platte überhaupt möglich?
 
Guten Abend,

habe ein Problem mit meiner Freecom Festplatte, die neben dem USB- auch einen Netzwerkanschluss hat. Die würde/wollte ich gerne an den wireless Router hängen und dann mit meinem iBook G4 / Leopard verwenden.
Folgender Plan:
1 Partition FAT32 - nur die kann ich wireless ansprechen :-(
1 Partition HFS für Data
1 Partition für Time Machine

Blöderweise friert mein iBook ein, wenn es versucht, sich mit der Platte wireless zu verbinden. Noch blöder, dass das bei einem Account bereits bei der Anmeldung passiert. Wie bring ich Leopard bei, dass er sich nicht automatisch verbindet? (gerade was ich bei Tiger vermisst habe scheint mir jetzt das Leben schwer zu machen :p )

Bin für jeden Tipp dankbar,
batl
 
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